Schloss mit Riegel- und Espagnoletteverschluss Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Schloss mit Riegel- und Espagnoletteverschluss für Rechts- und Linksgebrauch bei Türen und Fenstern, umfassend eine im Schlosskasten durch Verdrehung einer Nuss mit Schlüsselbart verschiebbare Riegelplatte,
die über eine Nockennabe mit der drehbaren Espagnoletten-Stange mechanisch gekuppelt ist und eine Deckplatte für den Schlosskasten, dadurch gekennzeichnet, dass es eine im Schlosskasten unter Schwerkraft auf die untere Schloss- kastenwand fallende Sperrplatte enthält,
die oben und unten je einen Anschlaglappen zum Zusammenwirken mit Sperrnocken an der Nuss aufweist, wobei jeweils nur der obere Anschlaglappen zur Wirkung kommt, wäh rend der untere ausser dem Drehweg des ihm zugeord neten Sperrnockens steht.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 -eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den offenen Schlosskasten mit eingelegter Riegelplatte und eingesetzter Betätigungsnuss, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht mit zusätzlich eingelegter Sperrplatte,
Fig. 3 eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Drauf sicht auf den mit dem Deckel verschlossenen Schloss- kasten, Fig.4 einen horizontalen Querschnitt durch das komplette Schloss nach der Linie IV-IV von Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Espagnolette-Stange mit aufgeschobener Nockennabe zur Verdrehung bei der Schlossbetätigung, Fig. 6 einen Vertikalschnitt nach der gebrochenen Linie VI-VI von Fig. 1, Fig. 7 einen Vertikalschnitt nach der Linie VII-VII von Fig. 3.
Der etwa quadratische, auf einer Seite offene Schloss kasten 1 enthält in seiner oberen und unteren Wand je eine Durchgangsbohrung 11 für eine Espagnolette- Stange 2 bekannter Ausbildung. Die Bodenplatte des Schlosskastens 1 enthält nahe bei der oberen und der unteren Wand zwei Durchgangslöcher 120 für Befesti- gungsschrauben 220 (siehe Fig.6). Diese Schrauben durchgangslöcher sind so angeordnet,
dass die beiden Befestigungsschrauben 220 knapp neben der im Schloss- kasten eingesetzten Espagnolette-Stange 2 den Kasten 1 durchsetzen und damit dort angeordnet sind, wo die Reaktionskraft des Espagnolette-Stangenverschlusses am wirksamsten ist.
Die Schranktüre, in welcher das Schloss eingesetzt werden soll, muss also nur einen relativ schmalen Naturholz-Einleimerrahmen enthalten, der den Befestigungsschrauben den notwendigen Halt gibt.
Weiterhin enthält die Bodenplatte des Schlosskastens 1 eine Bohrung zum Einsetzen der Schlossbetätigungs- nuss 3, die eine Vierkantbohrung 30 zum Durchstecken eines Vierkantstiftes enthält.
Auf der Innenseite der Bodenplatte des Schloss- kastens liegt die Riegelplatte 4, die mit einem Riegel 40 versehen ist, der in bekannter Weite durch einen Schlitz in der entsprechenden Seitenwand des, Schlosskastens 1 austritt und geführt ist.
Dieser Riegelschlitz bildet aber nicht die einzige Führung für die Riegelplatte 4, sondern diese weist noch zwei vom oberen bzw.
unteren Rand abstehende Füh rungsnocken 41 auf, die an den benachbarten Kasten wänden entlang gleiten. Ausserdem umgreift der Ein trittsschlitz zur Ausnehmung 42 in der Riegelplatte an deren rechtem Rand als zusätzliche Führung die Be- tätigungsnuss 3. Diese Ausnehmung 42 ist symmetrisch zur horizontalen Mittelebene (Zeichenebene von Fig. 4) .der Riegelplatte ausgebildet.
Sie nimmt den an der Nuss 3 befestigten Schlüsselbart 32 auf, so dass die Riegelplatte 4 beim Drehen der Nuss 3 um 90 aus. der in den Zeichnungen dargestellten Lage im Uhrzeigersinn in bekannter Weise zum öffnen des Verschlusses im Sinne des Pfeiles P nach rechts verschoben wird.
Gemäss Fig. 1 könnte diese Verschlussöffnung auch durch Verdrehen der Nuss 3 im Gegenuhrzeigersinn be wirkt werden. Um dies zu verhindern, ist eine Sperr platte 5 über der Riegelplatte in den Schlosskasten 1 eingelegt. Sie enthält ein, Fenster 50 zum Durchstecken der Nuss 3 und Füsse 51 zum Abstützen ihres rechten Randes auf der Bodenplatte des Schlosskastens 1.
Die Höhe dieser Sperrplatte 5 ist geringer als die lichte Höhe des Schlosskastens, so dass sie stets bis zum Anstossen an der unteren Horizontalwand des -Schlosskastens- im Schlosskasten heruntergleitet, wobei das Fenster 50 mit der Nuss 3 zusammen eine Vertikalführung der Sperr platte bewirkt.
Am oberen und am unteren Rand des Fensters 50 weist die Sperrplatte 5 Anschlaglappen 53 auf, die mit zwei Sperrnocken 33 an der Nuss 3 zusammenwirken können.
In der Stellung der Organe nach Fig. 2 liegt der obere Sperrnocken 33 der Nuss 3 am oberen Anschlag lappen 53 der Sperrplatte 5 an und verhindert damit ein weiteres Verdrehen der Nuss im Gegenuhrzeigersinn.Beim Verdrehen der Nuss im Uhrzeigersinn zum Öffnen des Schlosses tritt der untere Sperrnocken 33 der Nuss unge hindert über dem unteren Anschlaglappen 53 der Sperr platte 5 durch,
weil die Sperrplatte mit Sicherheit an der unteren Schlosskastenwand anliegt: Sofern das dargestellte Schloss in einer um 180 ver drehten Stellung an einer Schranktüre befestigt wird, bei welcher der Riegel 40 in bezug auf die Zeichnung also nach rechts gerichtet wäre, gleitet die Sperrplatte 3 an die gegenüberliegende Schlosskastenwand, die dann unten ist.
Dann muss zum Öffnen, des Schlosses die Nuss 3 mit dem Schlüssel im Gegenuhrzeigersinn ver dreht werden.
Es ist leicht ersichtlich, dass der beschrie bene Schlossbetätigungsmechauismus keine Zuhaltefeder aufweist und zum einwandfreien Funktionieren auch keine solche benötigt, weil in der Stellung der Organe nach Fig. 2 die Riegelplatte 4, die Nuss 3 und die Sperr platte 5 bei entsprechend passender Dimensionierung der Teile, d. h.
bei sattem Anliegen des Schlüsselbartes 32 an der Ausnehmung 42 der Riegelplatte, fixiert bzw. ge hemmt sind.
Zur mechanischen Kupplung der Riegelplatte 4 mit der EspagnoletterStange 2, die in bekannter Weise. eine Längsnut 20 enthält,
dient eine Nabenbuchse 6 mit einer in die Stangennut eingreifenden Innenwarze. Diese Na benbuchse ist an ihrem Umfang - mit einem Z-Profil- nocken 63 versehen,
der mit einem entsprechend Z-för- mig gestalteten Fenster 43 der Riegelplatte 4 zusammen- wirkt. Die beiden Köpfe (es können auch mehrere sein.) des Z-Profilnockens 63 der Nockennabe 6, die durch eine Umfangsrippe 630 miteinander verbunden sind,
sichern bei geringem Gesamtdurchmesser der Nocken nahe 6 und damit geringer Dicke des Schlosskastens einen dauernden Wirkungseingriff mit der Riegelplatte und sind gegen Abbrechen bei grosser Kraftaufwendung bedeutend besser gesichert als einzelne Nocken.
Die Deckelplatte 7 ist als einstückig gestanzte und geprägte Blechplatte ausgebildet. Sie enthält ein Durch gangsloch für die Nuss 3; Durchgangslöcher 72 für die Befestigungsschrauben 120 und eine nach oben ausge- prägte Wöllbung 70 mit einem Fenster 71 für die Naben buchse 6.
An den vertikalen Seitenrändern sind kleine vor stehende Lappen 73 zum Einschieben in Auskerbungen 13 der seitlichen Schlosskastenwände ausgeformt. Das bei der Herstellung dieser Auskerbungen 13 ausge- ,drückte Material der Schlosskastenwände bildet Auf lagen 130 für die Deckelplatte 7.
An den oberen und unteren Rändern weist die Deckelplatte 7 aufgebogene Lappen 74 auf, mit deren Hilfe sie im Schlosskasten versperrt werden kann. Auf diese Weise ergibt sich auch eine wesentliche Verein fachung der Deckelausbildung und Befestigung.