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Trommeltrockner für luftdurchlässige Materialien Die Erfindung betrifft einen Trommeltrockner für luftdurchlässige Materialien, wie Gewebe, Fadenscharen vor allem von Cord-Fadenscharen. Insbesondere ist an das Trocknen von solchen Fadenscharen für Autoreifen gedacht, die während des Trockenvorganges einer ständigen Zugbeanspruchung unterzogen werden müssen.
Das zu trocknende Material wird z. B. in einem Latexbad imprägniert; damit ist das Material aber so klebrig, dass das Aufliegen auf dem Trommelmantel unterbunden werden muss.
Gegenstand der Erfindung ist ein Trommeltrockner, welcher gekennzeichnet ist durch Auflagemittel auf jedem Trommelmantel, wobei die abgesaugte Luft teils direkt, teils durch das Trommelinnere zu einem Ventilator strömt, so dass die Trockenluft nicht nur das zu trocknende Material von aussen her beauf- schlagt, sondern nach Durchtreten durch dasselbe und Aufprallen auf den geschlossenen Trommelmantel das Material auch von innen her beaufschlagt.
Die Auflagemittel, z. B. beliebig geformte Hohlkörper wie Rohre oder sonst bekannte Profile, können im Abstand zueinander verstellbar angeordnet sein. Für viele Zwecke wird ein Abstand von 200 bis 300 Millimeter ausreichend sein. Es ist zweckmässig, dass eine punktweise Berührung mit den Fadenscharen gegeben ist. Daher sind die Auflagemittel an den Berührungsstellen vorzugsweise abgerundet, jedoch relativ schmal. Als Profile kommen beispielsweise runde, ovale, drei-, vier- oder mehreckige Querschnitte in Frage. Von Leiste zu Leiste wird das Material zweckmässig straff gespannt, so dass ein Aufliegen auf der Trommel nicht möglich ist.
Dabei braucht die Mantelfläche, im Querschnitt gesehen, nicht unbedingt rund zu sein; eine mehrek- kige Formgebung oder in diesem Fall eine nach innen weisende gewölbte Form weist den Vorteil auf, dass durch eine solche Querschnittsform der Trommel ein tangentiales Berühren des Mantels unterbunden werden kann, wenn der Abstand der Auflagemittel relativ gross ist.
Um ein gutes Abströmen der Luft zur Seite zu ermöglichen, können auch Luftleitbleche vorgesehen sein. Will man aber eine intensive Anstrahlung der Fäden mit dem reflektierten Trockenmedium erreichen, dann kann die Mantelfläche hierfür eine besondere Form aufweisen. Die Mantelfläche kann beispielsweise gewellt sein.
über dem vom Material umschlungenen Trommelsektor befinden sich zweckmässig konzentrisch angeordnete Düsenkästen; diese können so versetzt zueinander sein, dass jeder Punkt der Trommel zeitweise unter der von der Düse ausströmenden Luft liegt. Durch diese Düsen wird die Trommel und somit auch das zu trocknende Material gleichmässig mit Luft beaufschlagt.
Vorzugsweise streicht die Luft über die Fadenscharen in radialer Richtung und schlägt mit hoher Energie gegen den Trommelmantel.
Die Düsen sollen also vorzugsweise radial über dem Trommelmantel liegen. Der Düsenquerschnitt wird meistens rund sein; selbstverständlich ist eine beliebige andere Ouerschnittsform denkbar. Um die vorher erläuterte Luftströmung zu erreichen, sollten die Düsen zweckmässig versetzt zueinander angeordnet sein; natürlich ist auch eine parallele Anordnung denkbar. Auch die Verstellbarkeit der Düsen hinsichtlich Abstand zum Trommelmantel und zueinander kann zweckmässig sein.
Der Düsenquerschnitt kann in der Längsmitte der Trommel am grössten sein; zum Trommelrand hin werden die Düsen dann, im Querschnitt gesehen, kleiner. Dadurch kann man die Luftmenge regulieren. Unter Umständen ist eine intensivere Trocknung in
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der Mitte erwünscht, weil zum Rand hin sowieso grössere Luftmengen über das Material strömen.
Die über den Trommelmantel abströmende Luft wird vorzugsweise vom Ventilator angesaugt; daher ist zwischen der Trommelstirnwand und dem Ventilator zweckmässig ein Luftspalt vorgesehen; durch eine verstellbare Anordnung des Ventilators kann man die Grösse dieses Luftspaltes ändern. In sinngemässer Weise kann auch der Abstand zwischen der anderen Trommelstirnwand und dem Trocknergehäuse ver- änderlich gestaltet werden.
Die vorbeschriebenen Anlagen können mit ein oder mehr Ventilatoren je Trommel ausgerüstet sein. Dabei kann auch ein Ventilator im Trommelinneren angeordnet werden.
Dem erfindungsgemässen Trommeltrockner sind in bekannter Weise zweckmässig Warenspeicher, Haltewerke, Imprägniereinrichtungen usw. vorgeschaltet. Das Material kann durch ein weiteres Haltewerk am Auslauf des Trockners durch den Trockner gezogen werden, wobei vorzugsweise jede Trommel durch die Reibungskraft des zu trocknenden Materials in Drehung versetzt wird. Die Trommeln weisen zweckmä- ssig keinen eigenen Antrieb auf; ihre Umfangsgeschwindigkeit passt sich damit der ständigen Geschwindigkeit des Trocknungsgutes. an, welches durch die Spannung eine Längerung bzw. durch die Trocknung eine Krumpfung an bestimmten Stellen erhält. Im nachfolgenden soll also ein Trommeltrockner für diesen Zweck beschrieben werden.
Unabhängig hiervon erstreckt sich der Erfindungsgedanke aber auch auf solche Trommeltrockner, deren Trommeln einen eigenen Antrieb mit regelbarer Geschwindigkeit aufweisen.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemässe Ausführungsform eines Trommeltrockners im Schnitt entlang der Linie A-B in Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie C-D in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie E-F in Fig. 2, Fig. 4 eine ähnliche Ausführungsform wie in Fig. 2 dargestellt, jedoch mit anderer Düsenausbildung,
Fig. 5 einen Ausschnitt aus dem Trommelmantel mit einer auf ihn gerichteten Düse, Fig. 6 eine beispielsweise Anordnung der Düsen, Fig. 7 einen Schnitt durch die in Fig. 5 dargestellte Düse in grösserem Massstab und Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie G-H in Fig. 6.
Gemäss Fig.1 wird das trocknende Material in Pfeilrichtung zugeführt und beispielsweise um die Haltewerke 2', 1' geführt. Sobald eine Bahn abgelaufen ist, wird dessen Ende beispielsweise an den Anfang der nachfolgenden Bahn angenäht oder anvul- kanisiert. Während der Stillstandszeit wird das Material vor dem Haltewerk 2' von einem Warenspeicher (nicht dargestellt) zugeführt und nach dem Haltewerk 1' von einem Warenspeicher übernommen, so dass der Betrieb ohne Zeitverlust möglich ist.
Bei einer Ausführungsform wurde beispielsweise eine Fadenscharbahn von 1,6 Meter Breite gefahren. Die Zugkraft der Haltewerke kann klein (100 kg) oder auch wesentlich höher sein (mehrere 1000 kg).
In Fig. 2 ist der Schnitt C-D des in Fig. 1 dargestellten Trommeltrockners, jedoch ohne das zu trocknende Material, gezeigt. Die Strömung der Trock- nungsluft verläuft an der Trommeloberfläche wie in Fig. 5 dargestellt. Durch die Anordnung der Leisten 13 auf der Trommeloberfläche kann die Trocknungs- luft trotz des geschlossenen und somit luftundurchlässigen Trommelmantels das zu trocknende Material durchsetzen.
Vom Ventilator 10 wird aus dem Inneren der Trommel 1 nur die halbe Luftmenge 2 abgesaugt (s. Fig. 2), während die andere Hälfte der Luftmenge 3 den direkten Weg über den Trommelumfang zum Ventilator nimmt. Der Ventilator ist hier nicht unmittelbar an der Trommel angebracht, sondern ein Spalt 4 gestattet das direkte Ansaugen der Luft 3 vom Trommelumfang (Trommelmantel), während ein Spalt 5 zwischen Trommelboden und Trockenkam- merwand vorgesehen sein soll, damit die durch Düsen beaufschlagte Luft 2 auch über den Spalt 5 den Weg in das Innere der Trommel findet. Die Luft wird über die Heizbatterie 16 geleitet und den Düsen 9 zugeführt.
Eine durchgehende Abdeckung 6 von Kammerwand zu Kammerwand als Sperrwand unterhalb des nicht vom Material umschlungenen Trommelsektors verhindert, dass die Luft ungenützt den direkten Weg über die Spalte 4 und 5 zum Ventilator nimmt.
Ein selbsttätiges Einführen des Materialanfanges bei Anfahren der Vorrichtung, wie es z. B. Siebtrommeltrockner gestatten, wird beim dargestellten Aus- führungsbeispiel nicht gefordert.
Will man quer zur Transportrichtung des zu trocknenden Gutes eine erhöhte Absaugströmung erzeugen, dann kann man die Stirnwände der Trommel mit ein- und verstellbaren Öffnungen versehen, die z. B. je nach Gut mehr oder weniger geöffnet werden oder die nur in der Nähe des zu trocknenden Gutes geöffnet werden. Diese Öffnungen können z. B. mittels Klappen oder einer relativ zu den Öffnungen drehbaren Lochscheibe in ihrem Querschnitt begrenzt werden.
Zur Erzielung eines optimalen Trocknungseffek- tes kann es zweckmässig sein, dass die Summe der Öffnungsquerschnitte in der einen Stirnwand grösser ist als die der anderen.
Fig. 3 stellt einen Schnitt E-F gemäss Fig. 2 dar.
In Fig. 4 ist eine Trommel in Verbindung mit einer anderen Ausführungsform der Düsen gezeigt.
Es sind nur die Düsen 9 angedeutet und die resultierenden Luftströmungen 2, 3 dargestellt. Zwi-
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sehen der Trommel 1 und dem Ventilator 10 ist der Luftspalt 4 erkennbar. In diesem Fall sind zwei gleichgrosse Luftdurchtrittsöffnungen 7, 8 gezeigt. Das zu trocknende Material ist nicht eingezeichnet. Die Luftführung an der Oberfläche erfolgt jedoch bei aufgelegtem Material wie in Fig. 5 näher dargestellt.
Auf dem Trommelmantel 1 (s. Fig. 5) sind Auflagemittel 13 vorgesehen. Auf den Auflagemitteln 13 stützen sich die Fadenscharen 12 ab. Der minimale Abstand 14 kann dadurch vergrössert werden, dass man den Trommelmantel zwischen zwei Auflagemitteln nicht gewölbt ausführt. (Mehreckige Trommel). Es ist natürlich auch denkbar, bei mehreckigen Trommeln statt der konvexen eine konkave Wölbung zu wählen. Fig. 6 zeigt eine Düsenanordnung in Aufsicht, während Fig. 7 eine Einzeldüse im Schnitt in grösserem Massstab erkennen lässt.