Messschraube
Die Erfindung betrifft eine Messschraube, insbesondere Bügelmessschraube, zum Längenmessen.
Bei den bekannten Messschrauben ist eine auf dem Umfang mit Teilstrichen versehene Messtrommel auf einem mit einer Längsskala versehenen Schaftrohr drehbar angeordnet und wird mittels einer Messspindel je nach Grösse des zu messenden Werkstückes vor- oder zurückbewegt. Die Längsskala weist in der Regel entsprechend der üblichen 0,5 mm-Steigung der Messspindel Teilstriche im Abstand von 0,5 mm auf. Die Messtrommel gibt auf dem Schaftrohr immer nur die Teilstriche und zugehörigen Ziffern frei, die gleiche oder kleinere Werte der gerade vorliegenden Messlänge anzeigen. Durch die Überdeckung der restlichen Teilstriche und Ziffern wird das Ablesen des Messwertes erschwert. Ablesefehler sind leicht möglich und das Messen, vor allem durch nicht oder wenig qualifizierte Arbeitskräfte, wird somit illusorisch.
Diese Messunsicherheit tritt besonders bei den Messschrauben mit 0,5 mm-Spindelsteigung auf, weil nicht eindeutig ersichtlich ist, ob der Messwert über oder unter 0,5 mm liegt und die Messtrommel auf ihrem Umfang 50 Teilstriche und Ziffern von 0 bis 50 trägt, wobei die Ziffer 50 oder an ihrer Stelle wieder 0 einem halben oder auch einem ganzen Millimeter entsprechen kann.
Es sind an Messschrauben verschiedene Einrichtungen bekannt, die die Messunsicherheit beseitigen sollen. So weist eine Messtrommel an ihrem Skalenende keilförmige Einschnitte derauf auf, dass die stehenbleibenden Zähne mit den Teilstrichen übereinstimmen und gewissermassen als Zeiger wirken und in den Zahnlücken die Teilstriche und die Ziffern des Schaftrohres z. T. sichtbar sind. Eine bessere Ablesung ist damit gegeben. Die Fertigung der gezahnten Trommel ist aber zeitaufwendig und eine Oberflächenbehandlung, z. B. Verchromung, sehr schwer, ferner sind die Zähne gegenüber mechanischen Beanspruchungen anfällig, d. h. sie verbiegen sich leicht und behindern dadurch den freien Lauf der Messtrommel auf dem Schaftrohr bzw. ergeben durch seitliche Verbiegungen Ablesefehler.
Bei anderen bekannten Messschrauben wird die Ablesung des Messwertes nicht an der Skala der Messtrommel vorgenommen, sondern der Messwert wird über ein Getriebe mittels Ziffernrollen, -schei- ben oder -körpern an Fenstern oder anderen Durchbrechungen sichtbar gemacht, die an der Messtrommel oder am festen Körper angeordnet sein können.
Damit wird wohl eine gute Ablesbarkeit erreicht, der Aufwand für solche Einrichtungen ist aber so gross, dass er für ein allgemein gebräuchliches Werkstattmessgerät ausser Betracht bleiben muss. Ausserdem wird die Masse der Messschraube ziemlich gross und die Getriebe sind durch die Fenster dem Schmutz ausgesetzt und somit störanfällig.
Bei einer anderen bekannten Messschraube ist der Mittelteil der Messschraubentrommel aus trans parentem Werkstoff hergestellt und trägt eine ringförmige Markierung, mit der die mm-Teilung auf der darunterliegenden axial verschiebbaren Messspindel ablesbar ist. Eine Unterteilung ist am kegeligen Ende der Messschraubentrommel aufgebracht und gegen einen Längsstrich auf der Messspindel ablesbar. Der notwendig geringe Aussendurchmesser des kegeligen Endes der Messschraubentrommel lässt eine Feinteilung, z. B. 0,01 mm, nicht zu, ausserdem sind zwei auseinanderliegende Ablesewerte zu erfassen, was zu Ablesefehlern führt. Die Konstruktion lässt überdies eine Verwendung an einem üblichen Werkstattmessgerät, z. B. einer Bügelmessschraube, nicht zu.
Bei einer anderen bekannten Messschraube ist die drehbare Messtrommel innen und das feste Schaftrohr aussen angeordnet, letzteres enthält ausgesparte Sichtfenster mit Skalen. Auch hier erhöhen zwei auseinanderliegende Ablesestellen die Messunsicherheit und die unsymmetrische Bauart erschwert das Passen der Teile bei der Montage und den gleichmässigen Lauf der Messtrommel.
Bei einer weiteren bekannten Messschraube sind die Teilstriche schräg gegen einen Längsstrich des Schaftrohres angeordnet und die zugehörigen Ziffern liegen durch die Schrägstellung frei vor der SkaIen- kante der Messtrommel und sind somit leicht erkennbar. Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, dass der Prüfende nicht schnell und sicher übersehen kann, ob die Skalenkante der ldesstrommel einen 0,5- oder l-mm-Teilstrich anschneidet, was Ablesefehler um 0,5 mm zur Folge haben kann. Überdies ist in der Serienfertigung das Aufbringen von Teilstrichen schräg zur Querschnittskante eines zylindrischen Körpers erschwert und führt leicht zu unsauberer und ungenauer Teilung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ablesbarkeit bei Messschrauben zu verbessern und damit die Messicherheit zu erhöhen und diese Verbesserungen ohne ökonomischen Mehraufwand zu erreichen. Die erfindungsgemässe Messschraube ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine mindestens teilweise aus transparentem Werkstoff bestehende Messtrommel aufweist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes durch eine Vorderansicht einer üblichen Messschraube dargestellt, während alle für die Erfindung unwesentlichen Teile weggelassen sind.
Die Messschraube weist neben den üblichen Teilen ein festes Schaftrohr 1 mit einer mm-Skala 2 und einem Längsstrich 3 sowie einer 0, 5 mm-Untertei- lungsskala 4 auf. Vorhanden ist ferner eine mit einer Messspindel gekuppelte und über dem festen Schaftrohr 1 drehbare transparente Messtrommel 5 mit einer Umfangsskala 6 und einer Stirnkante 7.
Beim beschriebenen Messgerät ist durch die transparente Messtrommel 5 hindurch die Skala 2 mit dem Längsstrich 3 und der Unterteilungsskala 4 in jeder Stellung der Messtrommel 5 zu erkennen, so dass das jeweilige Mass einwandfrei abgelesen werden kann, ob die Stirnkante 7 sich vor oder hinter oder über einem Teilstrich der Unterteilungsskala 4 befindet. Es ist also stets auch für Ungeübte das Ablesen eines Messwertes sicher und einfach bestimmbar, ob ein Wert unter oder über der 0,5 mm-Grenze liegt.
Die Messtrommel 5 kann vollständig aus einem transparenten Material, z. B. Kunststoff, hergestellt sein. Sie kann aber auch teilweise aus Metall und teilweise aus transparentem Material bestehen, wobei der aus dem durchsichtigen Material gebildete Teil mit der Umfangsskala 6 versehen ist, so dass die einwandfreie Ablesung des genauen Messresultates gewährleistet bleibt.