Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 386788 Leitungszweigstück für Sammelfallstränge Die vorliegende Erfindung betrifft die Weiterent wicklung der Ausführung gemäss dem Schweizerpatent Nr.
386 788 für ein ein- oder mehrteiliges Leitungs- zweigstück mit einem oder mehreren Anschlüssen für das Einführen seitlich zufliessender Abwässer, bei dem in Kombination ein Mischgehäuse und ein Bremselement angeordnet sind und der Anschluss für die seitlich zufliessenden Abwässer derart in das Gehäuse mündet, dass diese Abwässer das Gehäuse praktisch ohne Richtungsänderung durchfallen und in dieser Richtung in die Abwasserleitung gelangen,
wobei der Mischgehäusequerschnitt im Bereiche des Zusammenflusses des Haupt- und Seitenstromes min destens annähernd gleich oder grösser ist als die Summe der beiden Anschlussquerschnitte.
Dieses Leitungszweigstück zeichnet sich dadurch aus, dass Leitmittel vorgesehen sind, welche minde stens denjenigen seitlich zufliessenden Strom, welcher durch den seitlichen Anschluss mit dem grössten Querschnitt fliesst, derart zu führen bestimmt sind, dass sie den Mischteil des Mischgehäuses im Mittel ohne Richtungsänderung durchfliessen und in dieser Richtung in den Ablaufanschluss gelangen und dass ferner Mittel angeordnet sind, um den seitlichen An schluss vom Fallstrang her zu belüften.
Eingehende Versuche haben gezeigt, dass es vor teilhaft ist, die seitliche Zufuhrleitung, an welcher normalerweise die zu spülenden Apparate eines gan zen Stockwerkes angeschlossen sind, vom Fallstrang her zu belüften. Diese Belüftung kann auf verschie dene Weise vorgenommen werden, wobei sich ins besondere als vorteilhaft diejenige Konstruktion er wiesen hat, bei welcher der Belüftungsdurchgang sich zwischen der Mischkammerdecke und den Leitmit- teln befindet. Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden anschliessend anhand von Figuren erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Leitungs- zweigstück, mit oberem Fallstranganschlussstück, Fig. 2 eine Aufsicht auf das Leitungszweigstück nach Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht des Zweigstückes nach Fig. 1, in Pfeilrichtung 25, mit nur einem seitlichen Anschlussstutzen, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1,
mit zwei seitlichen Anschlussstutzen, Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine andere Aus führungsform eines Leitungszweigstückes, mit einer krummen, seitlich offenen Leitwand, Fig. 6 einen Schnitt durch die Ausführung nach Fig. 5 gemäss Linie VI-VI, Fig. 7 eine Aufsicht auf ein Leitungszweigstück, analog Fig. 2, jedoch mit krummer Leitwand,
Fig. 8 einen Ausschnitt aus der Mischkammer in perspektivischer Darstellung im Schnitt in der Aus führung analog Fig. 7.
Die dargestellten Leitungszweigstücke weisen eine längliche Mischkammer 1 auf mit einem Mischteil 2 und einem Führungsteil 9. Die Mischkammer 1 ist oben mittelst einer Decke 21 abgeschlossen, die in einen Fallstrangstutzen 3 und seitlich in einen Haupt- anschlussstutzen 5 übergeht. Der sich nach unten verjüngende Mischteil 2 der Mischkammer 1 mündet in einen Auslaufstutzen 4 aus. Auf der Decke 21 ist, insbesondere bei Gussformstücken, ein oder mehrere Anschlussnocken 7 mit einer Bohrung 8 vorgesehen, welche Bohrung nach Bedarf für spezielle Anschlüsse erstellt werden kann.
Der Führungsteil 9 der Mischkammer 1 ist mit einer Zunge 6 versehen, die als Leitorgan ausgebildet ist und der insbesondere die Aufgabe zufällt, dafür zu sorgen, dass der aus dem seitlichen Anschluss stutzen 5 ankommende Abwasserstrom in die Rich tung der Axe 22 des Auslaufstutzens 4 umgelenkt wird, derart, dass beim Eintritt dieses Stromes in den Mischteil 2 der Mischkammer 1 er praktisch in Rich tung der Axe 22 fällt, welche Axe sowohl diejenige des Auslaufstutzens 4 wie diejenige der Kammer 23 ist,
die durch das Gehäuse des Führungsteils 9 und die Zunge 6 gebildet wird, wie dies beispielsweise aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Das in Fig. 1 weiterhin dargestellte sogenannte Sprungrohr 19 erlaubt den Anschluss an den in Rich tung der Axe 22 oben weitergeführten Fallstrang.
Der Querschnitt 10 des Eintritts in den Misch teil 2 der Mischkammer 1 ist praktisch gleich der Summe des Stutzenquerschnittes 11 des Fallstrang- anschlusses und des Hauptzufuhrquerschnittes 13 der seitlichen Hauptanschlussleitung bzw. -stutzens 5.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist die Zunge 6 in ihrem Hauptteil als Trennebene ausge bildet, welche oben leicht gegen den Anschlussstutzen 5 hingebogen ist, um jegliches Anhaften von Fest stoffen aus dem Fallstrang zu vermeiden.
Zwischen der Mischkammerdecke 21 und der Zunge 6 ist ein Belüftungsdurchgang 20 freigelassen, welcher er laubt, den Anschlussstutzen 5 bzw. die seitliche Zu fuhrleitung von der Fallstrangseite her zu belüften und damit der Unterdruckbildung im Seitenstrang zusätzlich entgegenzuwirken.
Es sind weiterhin, insbesondere im Hinblick auf das sogenannte Sanitärblocksystem, welches vorsieht, die dem Fallstrang nächstgelegenen Badewannenaus- läufe einzeln direkt an den Fallstrang anzuschliessen, am Führungsteil 9 der Mischkammer 1 verschiedene kleinere Nebenanschlussstutzen 16, 17 und 18 ange bracht. Diese Stutzen 16-18 sind insbesondere für Gussformstücke vorgesehen.
Es ist möglich, wie in Fig. 3 dargestellt, das Lei- tungszweigstück nur mit einem einzigen grossen, seit lichen Hauptanschlussstutzen 5 auszurüsten oder, wie in Fig.4 ersichtlich, zwei weitere Hauptseitenan- schlussstutzen 14 und 15 vorzusehen, welche Stutzen aus Platzgründen so kurz wie möglich gehalten und mit z. B. 3 Grad Gefälle zur seitlichen Einmündung anzuordnen sind.
Wenn der oder die Nebenanschlussnocken 7 bei einer Ausführung wegfallen, so kann die Zunge 6 noch weiter, als dies aus Fig. 1 hervorgeht, gegen den Anschlussstutzen 5 gebogen werden. Der Belüftungs durchgang 20 zwischen der Mischkammerdecke 21 und der Zunge 6 weist bei einer Nennweite des Stük- kes von 100 mm eine Höhe von ca. 15 mm auf.
Die Zunge 6 ist seitlich an den Wandungen des Führungs- teils 9 der Mischkammer 1 befestigt (Fig. 2), wobei es vorteilhaft sein kann, dafür Stege zu benützen, um weitere Belüftungsdurchgänge vom Führungsteil 9 zum Seitenstrang zu schaffen.
Die Zunge 6 kann in die Mischkammer 1 einge schraubt, gegossen, genietet oder geschweisst wer- den. Bei der Ausführung in PVC oder einem andern Kunststoff können an den Kanalwandungen Leisten befestigt, z. B. aufgeklebt werden, um anschliessend die erwärmte weiche Zunge 6 in diese einzuschieben. Dabei ist speziell darauf zu achten, dass die Zunge 6 stets senkrecht auf der Ebene der Rohrkante des Rohrstutzens 4 steht.
Ferner ist die Länge der Zunge 6 so zu wählen, dass die freien Querschnitte des Fall stranges und des seitlichen Anschlussstranges im Füh rungsteil der Mischkammer gewährleistet werden.
Das aus dem Seitenstrang des Anschlussstutzens 5 zufliessende Wasser darf unter keinen Umständen auf die Schrägseite der gegenüberliegenden Wandung des Mischteiles 2 der Mischkammer 1 auftreffen, sondern muss durch diese Zunge 6 in der Richtung der Axe 22 umgelenkt werden, damit die Stoffe frei in den Auslaufstutzen 4 hineinfallen können und kein Verschluss entsteht.
Bei einer Nennweite von 100 mm darf die Fallhöhe von der Unterkante oder von der Sohle des Zufuhrstutzens 5 bis zum Beginn des Auslaufstutzens 4 den Betrag von ca. 400 mm nicht unterschreiten, damit ein intensives Durchmi schen des Wassers mit der Luft gewährleistet wird.
In der Ausführung gemäss den Fig. 5 und 6 ist die Zunge 26 als gebogene Platte mit seitlichen Be lüftungsdurchgängen ausgebildet. Die Zunge 26 ist bei dieser Ausführung an der Mischkammerdecke 21 befestigt.
In den Fig. 7 und 8 ist eine weitere Ausführung ersichtlich, bei welcher die gebogene Zunge 27 mit tels Stegen an der Seitenwand des Führungsteiles 9 der Mischkammer 1 befestigt ist und oben, wie in der Ausführung gemäss Fig. 1, ein Belüftungsdurchgang 20 freibleibt. Sie kann seitlich auch durchgehend be festigt werden.
Damit die in den Anschlussstutzen 5 mündende seitliche Zuleitung bei durchfliessendem Abwasser nicht eine Unterdruckzone hervorruft, ist einerseits die Zunge im Führungsteil 9 der Mischkammer 1 so angeordnet, dass keine Abschnürung des Belüftungs- querschnittes eintritt, und anderseits sorgen die Be lüftungsdurchgänge 20 bzw. 29, welche durch Wand teile des Führungsteiles 9 der Mischkammer 1 sowie der Zunge 6 bzw. 26 und 27 geschaffen werden, für den nötigen Druckausgleich.
Bezüglich Ausbildung der Belüftungsdurchgänge 20 bzw. 29 sind folgende Punkte zu beachten: Fall a) Die Zunge ist oben an der Decke der Mischkammer befestigt, wobei links und rechts der Zunge ein Durchgang freigehalten wird, der minde stens auf der Höhe des oberen lichten Durchmessers des Anschlussstutzens 5 liegt. Bei dieser Anordnung erfolgt der Druckausgleich in der Zuleitung oberhalb des Spiegels des in die Mischkammer einfliessenden Wassers.
Fall b) Die Zunge ist beidseits der Gehäusewan dung des Führungsteils 9 befestigt, so dass sie nicht ganz bis zur Mischkammerdecke 21 reicht und damit ein genügend grosser Belüftungsdurchgang 20 belas- sen wird. Bei dieser Anordnung erfolgt der Druck ausgleich auf der grösstmöglichen Höhe, wobei der Durchgang durch Verstopfung oder sonstigen Ver- schluss nicht unterbrochen werden kann.
In beiden Fällen wirkt sich der zusätzliche Druck ausgleich durch Luftzutritt von der Fallstrangseite her noch in dem Sinne positiv aus, dass er mithilft, das Medium bereits frühzeitig, d. h. vor dem Eintritt in den Mischteil 2 mit Luft zu vermischen.
Wenn der Fallstrang bereits mit einem Luftwas- sergemisch belastet ist, und der seitliche Zufluss durch den Stutzen 5 gleichzeitig in Aktion tritt, so wird die seitliche Zufuhrleitung über den vorgese henen Belüftungsdurchgang 20 bzw. 29 mit genügend Frischluft versorgt, d. h. der Druckausgleich mit der Atmosphäre wird hergestellt, was mithilft, dass sich in diesem der gefürchtete hohe, die Siphons leersau gende Unterdruck nicht einstellen kann.