Anbohrschelle für Kunststoffrohre Bei den bisher verwendeten Anbohrschellen sind die meisten Rohrschellen immer zweiteilig als starre Halbschalen ausgebildet worden. Andere Ausfüh rungen verwenden für das Unterteil elastische Briden und U-förmig abgebogene Schrauben, während die obere Halbschale starr ausgebildet ist.
Falls nicht für jede Rohrdimension besondere Oberteile hergestellt werden, haben dieselben zwang läufig eine Deformation bzw. örtliche Pressung des Kunststoffrohres zur Folge.
Anbohrschellen aus Metall besitzen zudem den Nachteil der Korrosionsanfälligkeit - vorab in sauren Böden, in Brackwasser und im Moorwasser. Während eine Isolation des Rohres noch relativ einfach zu bewerkstelligen ist und auch vorfabriziert geliefert wird, ist die Isolation der Anbohrschelle relativ kom pliziert und kann erst auf dem Bauplatz durchge führt werden.
Die vorliegende Erfindung soll diese Nachteile beheben. Sie betrifft eine Anbohrschelle für Kunst stoffrohre und besteht aus einer Rohrschelle, einem Sattelstück und einem Anbohr-T-Stück mit einem Fräser. Sie unterscheidet sich von den bisherigen Ausführungen dadurch, dass die Rohrschelle als ein teiliger biegsamer Ringausgebildet ist, welcher zu sammen mit dem Sattelstück den ganzen Rohrum fang umfasst und an den freien Enden mit einem Spannelement verspannbar ist, derart, dass mit ein und derselben Anbohrstelle mehrere Anschluss dimensionen verspannbar sind.
Weitere Einzelheiten betreffen verschiedene Bau arten der Spannzwinge.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht in der kegelförmigen Ausführung des Hohlfräsers. Die Abbildungen stellen zwei Ausführungsbei spiele des Erfindungsgegenstandes dar, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt einer ersten Aus führungsform der Anbohrschelle in montiertem Zu stand, Fig. 2 die Anbohrschelle nach Fig. 1 in ge öffnetem Zustand vor der Montage, Fig. 3 einen Grundriss der Spannzwinge mit Doppelspirale, Fig. 4 einen Grundriss einer Spannzwinge mit Flanschen, Fig. 5 eine Seitenansicht des Fräsers allein, vor dem Bohren, Fig. 6 eine Seitenansicht des Fräsers nach Aus fahren desselben, Fig. 7 eine weitere Ausführungsform im Längs schnitt mit auswechselbarem und drehbarem An- schluss-T-Stück, Fig. 8 einen Querschnitt nach Schnittlinie I-I von Fig. 7.
Fig. 9 einen Querschnitt nach Schnittlinie II-II von Fig. 7 - die Verzahnungen des Anschluss-T-Stük- kes und der Mutter befinden sich in überdeckender Winkelstellung -, Fig. 10 einen entsprechenden Schnitt gemäss Fig. 9, jedoch in versetzter Stellung der Verzahnung, Fig. 11 eine der Fig. 7 entsprechende Aus führungsart, jedoch mit kleinerem Anschluss-T, und Fig. 12 einen der Fig. 8 entsprechenden Quer schnitt der Ausführung nach Fig. 11 nach der Schnittlinie III-III von Fig. 11.
Um das anzubohrende Rohr 1 wird eine band artige Schelle 2 aus elastischem Material, vorzugs weise Kunststoff, umgelegt. In dem Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln 21 und 22 der Schelle 2 wird ein Sattelstück 3 sowie ein An- bohr-T-Stück 4 mit Abzweiger eingesetzt. Fig. 2 zeigt die Schelle 2 in geöffnetem Zustande, während Fig. 1 dieselbe in geschlossenem Zustande darstellt.
Zum Schliessen und Verspannen der Anbohr schelle wird ein Spannelement verwendet. Gemäss Fig. 1 und 3 ist dasselbe als Ring 31 ausgebildet. Dessen äussere Kontur besteht aus einem Kreis zylinder. Er könnte jedoch auch als Polygon aus gebildet sein. Vorteilhafterweise sind an demselben Nocken oder Bohrungen zum Ansetzen eines Werk- zeuges angeordnet.
Die innere Kontur des Ringes 31 ist als Doppel spirale bzw. Doppelexzenter 32 ausgebildet. Die äussere Kontur der beiden Sehenkel 21 und 22 besitzt annähernd denselben Radius und, dieselbe Steigung wie die Doppelspirale 32. Durch Ver drehen des Ringes 31 werden die Schelle 2 mit samt Sattelstück 3 und Anbohr-T-Stück 4 auto matisch dicht gegeneinander verspannt. Diese Art der Verspannung ist sehr kompakt, raumsparend und einfach zu handhaben.
Selbstverständlich sind auch weitere Bauarten der Spannzwinge möglich, z. B. gemäss Fig. 4, wo an den Schenkeln der Schelle 43 Flansche 44, 45, 46, 47 angordnet sind, welche mit Hilfe von zwei Schrauben 48 und 49 verspannt werden.
Das Anbohren des Rohres 1 erfölgt mit Hilfe eines hohlen Fräsers 6. Derselbe besitzt kegelförmige Messer 9 und wird mit Hilfe des Gewindes 7 im Anbohr-T-Stück 4 nach unten geschraubt. Dabei durchschneidet er die Rohrwand 1 und erzeugt eine kegelförmige Bohrung 8. Bei dieser Operation wird die Bohrerspitze 9 selbst noch einmal de formiert im Sinne einer Schliessbewegung. Dank die ser Deformation wird der ausgebohrte Zapfen 11 aus der Rohrwandung im Fräser 6 festgehalten. Beim Zurückschrauben des Fräsers 6 in die Aus gangsposition gemäss Fig. 1 bleibt dieser ausge bohrte Zäpfen 11 gut gesichert und fixiert. Somit ist Gewähr geboten, dass die Anbohrschelle und der Abzweiger 5 nicht verstopft werden. Durch spezielle Ausbildung der Schneidkanten werden die Späne in den Hohlraum hineingezogen. Der engste Quer schnitt befindet sich an der Rohrinnenwand bei 12.
Eine weitere Ausführungsart des Erfindungsge genstandes zeigen die Fig. 7-12. Das Rohr 71 wird von der Rohrschelle 72 umfasst. Die beiden Schenkel 81 und 82 der Rohrschelle 72 sind als Halbzy linderschalen mit einem Innengewinde 83 versehren. Die Überwurfmutter 84 ist an ihrer inneren Kontur mit einem Gewinde und einer Sternkeilverzahnung 85 (Fig. 9) versehen. Dieselbe Sternkeilverzahnung ist mit entsprechendem Spiel als vorspringende Lappen 75 auch am unteren Ende des Anschluss-T- Stückes 74 vorgesehen.
Über einen Zwischenring 76 kann mit Hilfe der Überwurfmutter 84 das Sattelstück 77 und damit die ganze Rohrschelle 72 und das Anschluss-T-Stück in einer Reihenverspannung fest verspannt werden. Vorher ist res ohne weiteres möglich; das Anschluss- T-Stück in seiner Position- um 360 zu verdrehen; weil der Zwischenring 76 die verschiedenen Po sitionen der Nocken der Verzahnungen 85 über deckt.
Diese Art der Befestigung ist in den Quer schnitten gemäss Fig. 8-10 noch besser sichtbar gemacht, Fig. 8 stellt einen Querschnitt nach Schnitt linie I-I von Fig. 7 dar. Darin sind die beiden zylindrischen Halbschalen 81 und 82 und der ge schlitzte, mit einer Scharniernute 78 versehene Zwi schenring 76 gut sichtbar. Diese Nute 78 ist er forderlich, um mit dem Zwischenring 76 über die verzahnten Lappen 75 am- Fusse- des- Anschluss-T- Stückes einfahren zu können. Selbstverständlich könnte dieser Zwischenring 76 auch zweiteilig aus gebildet sein.
Bei der Montage wird die Überwurfmutter mit ihrer Innenverzahnung über die Aussenverzahnung 75 des Anschluss-T-Stückes eingefahren, der Zwischen ring 76 darübergesteckt; das Sattelstück 77 einge legt und die Mutter 84 eingesehraubt.
Fig. 9 und 10 zeigen zwei Querschnitte nach Schnittlinie II-II von Fig. 1. Darin sind die ver zahnten Nuten bzw. die Sternkeilverzahnung 85- am Füsse des Anschluss-T-Stückes ersichtlich, welche sich gemäss Fig. 9 überdecken, während dieselben in Fig. 10 versetzt angeordnet sind. Die Stellung der Verzahnung gemäss Fig. 9 trifft nur zufällig und bei der Montage ein, während dieselbe normaler weise versetzt ist, gemäss Fig. 10.
Das Anbohren des Rohres erfolgt analog der Ausführung nach Fig. 1-6 mittels eines Fräsers 79 mit kegelförmiger, plastisch verformbarer Schneide. Der ausgebohrte Zapfen 86 wird des halb mit hochgezogen, sobald man den Ventilkegel 87 mit dem Fräsenkopf 79 in seinem Gewinde 88 mit Hilfe der Spindel 89 hochschraubt. Der Fräser dient somit gleichzeitig als Abschlussorgan, falls eine Trennung des abgehenden Rohrstranges erforderlich ist.
Die Abbildungen nach Fig. 11 und 12 zeigen enne den Fig. 7-10 entsprechende Ausführung, je doch mit einem Anschluss-T-Stück 114 von kleinerer Dimension. Ausser dem Fräser 117 und dem Ventil kegel 118 entsprechen sämtliche Teile der Aus führung gemäss Fig. 7-10.
Bei sämtlichen Ausführungen sind die Dichtun gen als sogenannte 0-Ring-Dichtungen ausgeführt und nicht besonders erwähnt. Stellenweise könnten auch andere Arten von Dichtungen eingebaut wer den.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen in der kompakten, gedrängten Bauweise der An bohrschelle sowie in ihrer Korrosionsbeständigkeit. Metallarmaturen in Kunststoffleitungen können eli miniert werden. Mit der hochflexiblen Kunststoff schelle mit grossem Umschlingungswinkel kann auch an schwer zugänglicher Stelle montiert und ange bohrt werden. Die Schelle kann nämlich im ge- öffneten Zustande sehr gut eingeschllauft werden und damit ein Rohr mit kleinem Zwischenraum unter fahren werden.
Mit ein und derselben Schelle können auch ab weichende Rohrdimensionen angebohrt und mit ver schiedenen Grössen von Abgangs-T-Stücken An schlüsse hergestellt werden.
Eine örtliche Pressung und Deformation der Rohre wird vermieden, weil die Schelle sich auf fast den ganzen Umfang dem Rohrradius anschmiegt und das Rohr umschlingt. Aus demselben Grunde entsteht auch ein Umschlingungs- und Seilreibungs effekt, so dass mit geringen Vorspannkräften ein starker Reibschluss erzielt wird.
Die meisten Teile dieser Rohrschellen werden nur auf Zug und Druck beansprucht, während bis herige Ausführungen starke Biegemomente aufzu nehmen haben.
Das Anschluss-T-Stück kann in jede gewünschte Abgangsstellung gedreht werden. Da auch die ganze Rohrschelle um 360 verdreht werden kann, ist es möglich, den Anschlussstutzen mit der vorliegenden Rohrschelle in jede beliebige räumliche Lage zu drehen.