Zentralverschluss an einem Schubladenmöbel mit mehreren Schubladen Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zentral- verschluss an einem Schubladenmöbel, das mehrere Schubladen mit je einem Riegelhaken sowie ein für mehrere Schubladen gemeinsames, stabförmiges Sperrglied aufweist,
das zwecks Verriegelung der Schubladen eine zur Schieberichtung der Schubladen rechtwinklig abstehende Nase jedes Riegelhakens untergreifen kann und zwecks Freigabe der Schubla den um eine zur Längsrichtung des Sperrgliedes parallele Achse aus der Bewegungsbahn der Riegel haken herausschwenkbar ist.
Zentralverschlüsse der beschriebenen Art sind bekannt. Damit bei Schubladenmöbeln mit solchen Zentralverschlüssen die Schubladen auch dann zuge schoben werden können, wenn sich das stabförmige Sperrglied in:
seiner Verriegelungslage befindet, waren bisher die Riegelhaken an den Schubladen je entgegen dem Einfluss einer zugeordneten Feder schwenkbar gelagert und je mit einer schrägen Auf lauffläche versehen, die beim Zuschieben der betref fenden Schublade am Sperrglied auflief und dabei den Riegelhaken vom Sperrglied zurückdrängte, bis die Nase hinter dem Sperrglied einfallen konnte. Diese Ausbildung war verhältnismässig teuer und hatte zudem den Nachtexil,
in der Tiefenrichtung der Schubladen verhältnismässig viel Platz im Schubla denmöbel zu beanspruchen, welcher Platz als Nutz raum für das Unterbringen von Gegenständen in den Schubladen verloren war.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die geschil derten Nachteile zu vermeiden. Gegenüber bekann ten Zentralverschlüssen der eingangs erwähnten Art unterscheidet sich jener gemäss der Erfindung da durch, dass die Riegelhaken an den Schubladen starr befestigt sind und das stabförmige Sperrglied ausser drehbar auch in einer zur Schieberichtung der Schub- laden wenigstens annähernd rechtwinklig verlaufen der Querrichtung entgegen von Federn quer ver schiebbar ist, und dass an jedem Riegelhaken eine schräge Auflauffläche derart angeordnet ist,
dass sie beim Zuschieben der betreffenden Schublade das in Verriegelungslage befindliche Sperrglied entgegen denn Einfluss der Federn beiseitedrängt, bis die Nase des Riegelhakens hinter dem Sperrglied liegt.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der nach folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung und aus der zugehörigen Zeichnung, auf welche die Beschreibung Bezug nimmt.
Fig. 1 zeigt einen vertikalen Längsschnitt durch ein. Schubladenmöbel mit einem gemäss der Erfin dung ausgebildeten Zentralverschluss; Fig. 2 ist ein horizontaler Schnitt nach der Linie 11-II in Fig. 1; Fig. 3 stellt einen: analogen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 dar;
Fig.4 zeigt einen vertikalen Schnitt nach der Linie IV-IV bei herausgezogenen Schubladen; Fig. 5 ist ein vertikaler Schnitt nach der Linie V -V in, Fig. 2.
Das Schubladenmöbel weist ein aus Metallblech gebildetes Gehäuse 10 auf, in welchem mehrere Schubladen 11 übereinander angeordnet sind. Die Schubladen, von denen lediglich zwei dargestellt sind, sind in waagrechter Richtung verschiebbar auf Füh rungen 12 abgestützt, zweckmässig unter Zuhilfe- nahme von Kugellagern, die, weil sie nicht zur vorlie genden Erfindung gehören,
nicht gezeichnet und be schrieben sind.
An jeder Schublade 11 ist hinten ein starrer Rie gelhaken 14 z. B. durch Schweissung befestigt. Die Haken 14 befinden sich alle in einer Flucht überein ander und weisen je eine waagrecht und zur Schie- beriehtung der Schubladen rechtwinklig abstehende Nase 15 auf, wobei die Nasen aller Riegelhaken nach der gleichen Seite gerichtet sind.
Nahe bei der Rück wand. des Gehäuses 10 und parallel zur Innenseite der genannten Rückwand verläuft ein stabförmiges Sperrglied 16, das durch einen im Querschnitt T-fÖr- migen Profilstab gebildet ist. Die Längsachse des Sperrgliedes 16 ist senkrecht und damit rechtwinklig zur Schieberichtung der Schubladen 11 angeordnet. An den beiden Enden des Sperrgliedes 16 sind zwei Achsschenkel 17 in zueinander gleichachsiger Lage angeschweisst.
Die Achsschenkel 17 dienen zur dreh baren Lagerung .des Sperrgliedes 16 und greifen je durch eine Lagerausnehmung 18 eines bügelförmigen Führungsteiles 19 bzw. 20 hindurch. Die Führungs teile sind unten und oben im Gehäuse 10 befestigt. Die beiden Lagerausnehmungen 18 sind als Schlitze ausgebildet, deren Längsrichtung wenigstens annä hernd rechtwinklig zur Schieberichtung der Schubla den 11 verläuft. Das stabförmige Sperrglied 16 ist somit nicht nur drehbar, sondern auch in einer Quer richtung verschiebbar.
An jedem der beiden Führungsteile 19 und 20 ist eine Hülse befestigt, die eine Schraubendruckfeder 22 und einen axial verschiebbaren Bolzen 23 enthält. Diese Bolzen werden unter dem Einfluss der Federn 22 gegen die Achsschenkel 17 gepresst, die dabei ihrerseits gegen das eine Ende des zugeordneten Lagerschlitzes 18 gedrängt werden.
Das untere Ende des Sperrgliedes 16 ist unter Zwischenschaltung einer Unterlegscheibe 24, welche den betreffenden Achsschenkel 17 umgibt, auf dem Führungsteil 19 abgestützt. Am oberen Ende des Sperrgliedes 16 ist ein Arm 25 starr befestigt, der mittels eines Gelenkzapfens 26 mit einer Schub- und Zugstange 27 verbunden ist. Letztere steht mit einem längsverschiebbaren Gewindebolzen 28 eines Zylin derschlosses 29 in Verbindung, welches mit Hilfe eines Tragwinkels 30 an der Vorderseite des Gehäu ses 10 naho bei dessen Oberkante befestigt ist.
In be kannter Weise enthält das Schloss 29 eine Feder, die bestrebt ist, den Gewindebolzen 28 und damit die Stange 27 gegen die Vorderseite des Gehäuses 10, d. h. in Fig. 1 nach rechts und in Fig. 3 nach unten, zu schieben. Dies ist jedoch nur, möglich, wenn das Schloss 29 mittels des zugehörigen Schlüssels geöff net ist.
Durch Einschieben des Schlosszylinders wird das Schloss gesperrt, wobei der Gewindebolzen 28 und die Stange 27 in einer nach hinten geschobenen Lage, wie in den Fig. 1 und 3 dargestellt, gesichert werden.
Ist die Schub- und Zugstange 27 in der zuletzt erwähnten, nach hinten geschobenen Lage gesichert, so nimmt das Sperrglied 16 die in den Fig. 1, 2 und 4 gezeigte Drehlage ein. Darm untergreift der eine Schenkel des im Querschnitt T-förmigen Sperrgliedes 16 die Nasen 15 sämtlicher vollständig zugeschobe ner Schubladen 11. Dadurch werden die Schubladen in ihrer Schliesslage verriegelt (vergl. Fig. 1 und 2).
Will man die Schubladen 11 öffnen, betätigt man mit Hilfe des Schlüssels das Schloss 29, wobei der Ge- windebolzen 28 samt der Stange 27 durch die im Schloss eingebaute Feder nach vorn, d. h. in der Fig. 1 nach rechts und in Fig. 3 nach unten bewegt wird. Dadurch wird der Arm 25 geschwenkt und das Sperrglied 16 in .die in Fig. 2 strichpunktiert gezeich nete Lage gedreht.
Infolge dieser Drehung gelangt das Sperrglied vollständig aus :dem Bereich der Rie gelhaken 14, so dass die Schubladen 11 frei werden und durch Herausziehen geöffnet werden können.
Trotzdem die Riegelhaken an den Schubladen starr angeordnet sind, lassen sich die Schubladen ein- zeln, gruppenweise oder gesamthaft auch dann voll ständig einschieben, wenn das Sperrglied 16 seine in Fig. 2 dargestellte Verriegelungslage einnimmt. Jeder Riegelhaken 14 weist nämlich eine schräge Auflauf fläche 14a auf, die beim Zuschieben der betreffenden Schublade am Sperrglied 16 aufläuft und dadurch das Sperrglied beiseite schiebt, wobei die Achsschenkel 17 entgegen dem Einfluss der Federn 22 in den Lagerschlitzen 18 verschoben werden.
Diese Quer verschiebung wird durch .die Schub- und Zugstange 27 praktisch nicht behindert. Wird das Sperrglied 16 nur durch den Riegelhaken einer oberen oder einer unteren Schublade beiseite gedrängt, so stellt sie sich dabei gegebenenfalls schräg und bleibt mit den Nasen 15 der übrigen Riegelhaken 14 in Eingriff. Ist die Schublade, deren Riegelhaken die Querverschiebung des Sperrgliedes 16 hervorgerufen hat, ganz einge schoben, so befindet sich die betreffende Nase 15 hinter dem Sperrgliedschenkel, und das Sperrglied kann unter dem Einfluss der Federn 22 in seine Aus gangslage zurückkehren und dabei die eingeschobene Schublade verriegeln.
Da das stabförmige Sperrglied 16 für alle überein ander angeordneten Schubladen 11 gemeinsam ist und von Ende zu Ende gleiche Ausbildung aufweist, spielt es für das Funktionieren des Zentralverschlus ses keine Rolle, auf welchen Höhenlagen die Schub laden 11 und ihre Riegelhaken 14 sich befinden. Es ist daher möglich, in dem mit dem beschriebenen Zentralverschluss versehenen Schubladenmöbel die Schubladen in der Höhe stufenlos verstellbar anzu ordnen.
Zu diesem Zweck sind die waagrecht verlau fenden Schubladenführungen 12 mit Hilfe von aus wechselbaren Abstandhaltern 32 (Fig. 2 und 5) abge stützt, die zwischen den Endpartien 12a der Schubla denführungen 12 angeordnet sind, wie Fig. 5 zeigt. Gemäss Fig. 2 befinden sich die Abstandhalter 32 in einem vertikal verlaufenden Falz 33 bei jeder senk-, rechten Kante des Gehäuses 10.
Die Endpartien 12a der Führungen 12 greifen ebenfalls in den erwähnten Falz 33 ein. Ein Herausfallen der Abstandhalter 32 aus dem zugeordneten Falz 33 ist durch Schultern. 34 der Führungen 12 verhütet.
Wünscht man eine Schublade 11 in der Höhen lage zu verstellen, so brauchen nur die an die betref fenden Schubladenführungen 12 angrenzenden Ab standhalter 32 herausgenommen und gegen solche von anderer Länge ausgetauscht zu werden. Die Verbindung der Schub- und Zugstange 27 mit dem Gewindebolzen 28 ist mit Hilfe von zwei Schraubenmuttern 35 bewerkstelligt, zwischen denen ein abgewinkelter Endteil der Stange 27 festge klemmt ist.
Diese Art der Verbindung bringt den Vorteil, dass eine genaue Einstellung der relativen Lage zwischen der Stange 27 und dem Bolzen 28 möglich ist, zum Zwecke, das Spiel zwischen den Nasen 15 der Riegelhaken und dem die Nasen 15 untergreifenden Schenkel des Sperrgliedes 16 auf ein vorteilhaftes Mass einzustellen, wenn das Schloss 29 eingeschoben und geschlossen ist.
Auf diese einfache Weise lassen sich Fabrikationstoleranzen in der Länge der Schubladen 11, in: der Ausbildung der Riegelhaken 14, des Sperrgliedes. 16, der Führungs teile 19 und 20 usw. überwinden.