Rettungshaube Gegenstand der Erfindung ist eine Rettungs haube, welche aus einem über den Kopf ziehbaren und um den Hals verschliessbaren Sack besteht, wobei dieser ein Luftzuführungsorgan besitzt.
Es sind bereits Gasschutzhauben für Kleinkinder und Säuglinge bekannt, welche über den Kopf bzw. den Oberkörper gezogen werden können und gegen die Umgebung abschliessbar sind. Diese Hauben sind ferner mit einem Frischluftzuführungsorgan verse hen.
Ferner ist eine Atmungshaube bekannt, welche unter anderem einen mit einer Sauerstofflasche in Verbindung stehenden Schlauch aufweist, der in den Mund des Benützers genommen wird.
Jährlich finden eine grosse Anzahl Menschen bei Brandunglücken den Tod, wobei es sich erwiesen hat, dass die Todesursache in vielen Fällen nicht auf die Einwirkung des Feuers selbst zurückzuführen ist, sondern eine Erstickung als Folge von Sauerstoff mangel bzw. :eine Rauchgasvergiftung ist. Nicht sel ten sind Unfälle in Gärkellern, Silos und leer stehen den Tankanlagen, bei .denen oft auch zur Hilfe her beieilende Personen ihr Leben verlieren.
Das Ziel der Erfindung ist, dieses Problem zu lösen, wobei der Erfindungsgegenstand dazu dienen soll, bei Brandausbruch dem Benützer zu erlauben, sich rasch einen Luftvorrat zu verschaffen, der ihn in die Lage versetzt, sich aus der Gefahren- bzw. Rauchzone zu entfernen.
Zu diesem Zweck besitzt die erfindungsgemässe, aus einem über den Kopf ziehbaren und um den Hals verschliessbaren Sack bestehende Rettungshaube einen dickwandigen elastischen Schlauch, welcher auf Mundhöhe durch die Sackwand hindurchgeführt und mit dieser luftdicht verbunden ist.
Der Erfindungsgegenstand wird im folgenden an- hand der beiliegenden Zeichnung erläutert. Es zei gen: Fig. 1 den Erfindungsgegenstand im Querschnitt, währenddem der Benützer die Haube mit einer Luft reserve auffüllt; Fig.2 den Erfindungsgegenstand gemäss Fig. 1 während des Gebrauches in der Gefahrenzone.
Die Haube 1 besteht aus einem schmiegsamen Material, wie z. B. aus einer durchsichtigen Kunst stoffolie, und hat einen Inhalt von ca. 13 Liter. Die sackartige Haube besitzt an einem Ende, bzw.
am unteren Ende gemäss Fig. 1 und 2 eine COffnung 3, deren Durchmesser so bemessen ist, dass ein Men schenkopf mit Leichtigkeit hindurch gebracht werden kann. Der Rand 4 der Öffnung 3 ist mit elastischen Mitteln, beispielsweise einem Gummiband 5, verse hen, welches dazu dient, den Rand 4 um den Hals des Benützers zusammenzuziehen. Die Haube weist fer ner ein kurzes, dickwandiges Schlauchstück 6 aus elastischem Material auf, welches durch die Haube hindurch ragt und mit dieser dichtend verbunden ist. Das Schlauchstück 6 liegt in der Gebrauchsstellung der Haube ungefähr auf Mundhöhe.
Gemäss Fig. 1 wird das innere Ende des Schlauchstückes 6 durch den Benützer in .den Mund genommen und schafft dadurch eine Verbindung zwi schen der Aussenluft und den Atmungswegen des Benützers, während gemäss Fig. 2 das innere Ende durch die Zähne des Benützers zusammengedrückt wird, um diese Verbindung zu unterbrechen.
Die erfindungsgemässe Rettungshaube kann wie folgt verwendet werden: Wird. z. B. einem Hotelgast durch einen Brand ausbruch im Gebäude der Fluchtweg über Korridore und Treppen abgeschnitten, weil sich diese Räume bereits mit giftigen Rauchgasen gefüllt haben, so kann er in seinem noch nicht verrauchten Zimmer rasch die Haube anziehen und dieselbe mit der noch einwandfreien Luft wie folgt füllen: Er saugt die Frischluft in kurzen Stössen über Schlauch und Mund an und bläst diese bei zugeklemmtem Schlauch durch die Nase in die Haube bis diese voll ist.
Falls die Luft im Zimmer bereits Rauch enthält, drückt er die Haube zuerst eng an den Kopf, damit die unbrauchbare Luft entweicht; er öffnet darauf das Fenster und saugt Frischluft von aussen an. Falls Rauch auch ausserhalb des Fensters vorhanden ist, kann die Luftreserve aus einem Schrank oder einer Kommodenschublade wie folgt genommen werden: Die Schranktüre oder Schublade wird etwa 3 cm ge öffnet, das Schlauchende durch die Öffnung hinein gesteckt, wobei diese beidseitig mit Kleidungsstücken, Handtüchern oder mit den Händen, und Armen abge deckt wird, damit der Luftinhalt angesaugt und die Haube aufgeblasen werden kann.
Der so erhaltene Luftvorrat erlaubt dem Benüt zer, sich aus der durch Rauch gefährdeten Zone zu entfernen.
Wenn man vom Gesamtinhalt der Haube (131) 5-61 für Kopf und Hals abzieht, ergibt sich ein Volumen von 7-81 für den Luftvorrat. Versuche haben gezeigt, dass dieser Luftvorrat einer erwachse nen Person ermöglicht, im langsamen Marsch einen Abstand von 200 min 3 Min. zurückzulegen. Ferner kann im beschleunigten Marsch ein Abstand von 160 m in 2 Min. bewältigt werden. Im Laufschritt sind es 160 min 1 Min., und im Schnellauf sind die entsprechenden Werte 140 m in 35 Sek.
Kann der Benützer die Gefahrenzone nicht durchqueren, z. B. infolge Hitze oder Flammen, so kann er mit diesem Luftvorrat während 31/2 Min. an Ort und Stelle stehend oder sitzend verweilen und auf die Rettungsmannschaft warten.
Für die Rettung von Kleinkindern kann die Haube wie folgt verwendet werden: Die Haube wird dem Kind über den Kopf gezo gen und von aussen her durch eine erwachsene Per son aufgefüllt, wonach das äussere Schlauchende mit der Hand zusammengeklemmt oder mit einem Finger abgeschlossen wird. Auf diese Art kann das Kind durch die Gefahrenzone in Sicherheit gebracht wer den.
Die Vorteile der erfindungsgemässen Rettungs haube sind die folgenden: Es handelt sich um eine Vorrichtung, welche bil- lig hergestellt und in allen Räumen grösserer Ge bäude verteilt werden kann. Sie hat als persönliche Ausrüstung in jeder Damenhandtasche, jedem Hosensack und jedem Reisekoffer Platz.
Mund, Nase, Augen, Gesichtshaut und Haare werden vor Hitze und Rauch geschützt, wobei beide Hände freibleiben. Wenn die Haube aus einem durchsichtigen, schmiegsamen Material hergestellt wird, ist der Sichtwinkel und die Bewegungsfreiheit weit besser als bei Gasmasken.
Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt darin, dass der Luftvorrat in der Haube nicht plötzlich zu Ende geht. Es nimmt lediglich der Sauerstoffgehalt allmählich ab. Der Benutzer bemerkt dies daran, dass er ge zwungen ist, zunehmend rascher zu atmen.
Ferner beseitigt die Haube die Gefahr des Erstik- kens, beispielsweise bei Ohnmachtsanfällen. In sol chen Fällen öffnet sich der Mund, und es fehlt die Kraft, das Schlauchstück zuzuklemmen bzw. ab- zuschliessen. Dadurch wird für Frischluft der Weg zur Lunge wieder freigegeben. Es kann eine ausrei chende Luftzirkulation stattfinden, sogar wenn sich das innere Schlauchende nicht mehr im Munde, son dern nur noch in dessen Nähe befinden sollte.