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Beutelförmiger Bereitschaftsbehälter für Rettungs- und Atemschutzgeräte
Die Erfindung betrifft beutelformigeBereitschaftsbehälter für Rettungs-und Atemschutzgeräte, u. zw. für solche Geräte, die an einer Gefahrenstelle oder an einem durch Gasausbruch gefährdeten Arbeitsort in diesen beutelförmigen Bereitschaftsbehältern untergebracht sind, bis in einem Gefahrenfall der plötzliche Gebrauch und das schnelle Anlegen des Gerätes notwendig werden. Das kann in chemischen Betrieben sein, in denen man einen Gasausbruch befürchten muss, der bei den dort beschäftigten Personen zu Vergiftungen führen würde.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, für solche Zwecke sogenannte Mundstückgeräte bereitzustellen, die durch Einsetzen des Mundstuckes in den Mund der Person und Abklemmen der Nase mittels eines Nasenklemmers sofortigen Schutz gewährleisten. Ist jedoch der Ausbruch von Gasen mit grosser Reizwirkung zu befürchten, so muss an Stelle des Mundstückgerätes eine Vollmaske getragen werden.
Es ist nun bereits eine Ausführung bekannt, bei der alle Öffnungen eines Mundstückgerätes durch Ver- schlüsse gesichert sind. Die Verschlüsse sind alle an einer Kordel vereinigt und können alle mit einem Mal abgerissen werden. Das Gerät selbst ist in einem beutelförmigen Bereitschaftsbehälter aus Gewebe, Gummi, Leder oder Kunststoff-Folie untergebracht und so aufgehängt, dass beim Abreissen des Beutels vom Aufhängeort sich der Beutel selbsttätig öffnet und das Gerät freigibt. In der Hülle können jedoch auch Reissdrähte od. ähnl. Vorrichtungen eingebracht sein, die zum Aufreissen der Beutelwand dienen.
Bei den vorbekannten Geräten, die in Bereitschaftsbehältern von ungenügender Gasdichtigkeit untergebracht sind, war es bisher notwendig, die offenen Stellen des Gerätes, also die Ein- oder Ausatem- öffnungen, ebenso das Ausatemventil durch Verschlüsse zu sichern. Hiedurch sollte erreicht werden, dass schädigende Einflüsse von den Filtermassen ferngehalten werden. Wenn auch das Abreissen der Verschlüsse nur kürzeste Zeit in Anspruch nimmt, so muss das Verschliessen der Atemwege des Gerätes jedoch als Nachteil angesehen werden und es ist vorzuziehen, das Atemschutz- oder Rettungsgerät mit offenenAtemwegen in dem Bereitschaftsbeutel unterzubringen und zu lagern.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass als Material für die beutelförmige Umhüllung eine Folie aus einer langkettigen Verbindung von hervorragender Gas - und Wasserdampfdichtigkeit, wie aus Polystyrol oder Polyterephthalsäureester, hergestellt ist. Da sich diese Verbindungen nicht durch Verschweissen verbinden lassen, müssen auf der Innenfläche Polyäthylenauflagen vorhanden sein, die das Verschweissen und die Formung des Beutels ermöglichen. Diese langkettigen Verbindungen zeigen neben der guten Dichtigkeit gegenüber Gasen und Dämpfen noch eine andere nützliche Eigenschaft für den vorliegenden Zweck : sie haben eine grosse Reissfestigkeit, reissen aber dann ein, wenn ein Einschnitt oder eine Randeinkerbung vorhanden ist. Andere Folien, z.
B. aus Polyäthylen, lassen sich auch bei Anbringung einer Randeinkerbung nicht definiert einreissen, sondern reissen, nachdem sie stark gedehnt sind, völlig undefiniert. In den breiten Schweissrand sind ein oder mehrere den Schweissrand nicht überbrückende Einschnitte oder Einkerbungen vorgesehen, von denen aus die Folienhülle augenblicklich aufgerissen und die Möglichkeit geschaffen wird, das gebrauchsfertige Gerät zu entnehmen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Ausführung ; so kann man zwischen zwei Einkerbungen des Schweissrandes an dem Schweissrand eine Lasche, eine Zunge, einen Ring od. dgl. anbringen, der beim Aufreissen als Handgriff dient.
Man kann auch die besondere Anbringung eines Randgriffes ersparen, wenn man den Schweissrand an der
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Stelle, von wo aus das Aufreissen beabsichtigt ist, so breit gestaltet, dass der Teil des Schweissrandes zwischen den beiden Einschnitten selbst als Lasche benutzt werden kann.
Um eine gute Aufhängemöglichkeit zu schaffen, empfiehlt es sich, an einer Seite des Beutels eine
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verlaufender Einschnitt angebracht ist. Zum Öffnen dieses Beutels ist so nur notwendig, an dem das Gerät enthaltenden, an der Öse aufgehängten Beutel einen kräftigen Zug auszuüben, so dass der Niet an der Stelle, wo der Einschnitt sich befindet, herausgerissen wird. Dann ist eine Einrissstelle vorhanden, von der aus der Beutel in zwei Teile zerrissen werden kann.
Die Zeichnung stellt zwei Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung dar. Fig. l zeigt einen aus zwei flachen Formstücken 1 und 2 aus Polyterephthals äureester (mit dem geschützten Handelsnamen Hostaphan), die eine Polyäthylenauflage besitzen, zusammengeschweissten flachen Beutel, mit einem breiten um- laufenden Schweissrand 3. In diesem Beutel ist das als Mundstückgerät ausgebildete Atemschutzgerät 4 gasund wasserdampfdicht eingebracht. Der Beutel ist an seinem oberen Rand mit einer aus gefaltetem Karton bestehenden Leiste 5 versehen, die an dem Schweissrand 3 angenietet oder angeklebt sein kann. An den Nieten 6 kann eine Schlaufe 7 zum Aufhängen des Beutels an einen Haken 8 festgelegt sein. In der Mitte hat die Leiste eine Aussparung.
Innerhalb dieser Aussparung sind an zwei Stellen des Schweissrandes kleine Einkerbungen 9 angebracht, die aber den Schweissrand nicht überbrücken. Der zwischen diesen beiden Einkerbungen liegende Teil des Schweissrandes wird mit einer Lasche 10 versehen. Durch Ziehen an der Lasche 10 nach unten wird an den Einkerbungen 9 der Einriss des ganzen Beutels möglich, so dass das Gerät, das mit offenenLuftwegen in den Beutel gelegt wurde, herausgenommen und sofort gebrauchsfertig angelegt werden kann. Auch die Fig. 2 zeigt einen flachen aus den Formstücken 1 und 2 bestehenden Beutel mit dem breiten Schweissrand 3. In diesem Beutel kann wie nach Fig. l ein Rettungs- oder Atemschutzgerät eingelegt werden. Am oberen Teil des Beutels ist durch den Schweissrand ein Niet 11 gezogen.
An diesem Niet befindet sich dieAufhängeschlaufe 7, die an einem am Arbeitsort vorgesehenen Haken 8 aufgehängt wird.
Unterhalb des Nietes ist ein kleiner keilförmiger Einschnitt 12 in den Schweissrand eingebracht. Soll das Gerät in Gebrauch genommen werden, so reisst der Geräteträger an dem hängenden Beutel nach unten.
Dadurch wird der Teil des Schweissrandes, der über dem Einschnitt 12 liegt, herausgerissen, und es ergibt sich an der Spitze des keilförmigen Einschnittes die Möglichkeit, von hier aus den Beutel nach beiden Seiten auseinander zu reissen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Für die Aufnahme von Atemschutz- oder Rettungsgeräten dienender, aus Kunststoff-Folie bestehender, an den Rändern verschweisster beutelförmiger Bereitschaftsbehälter, in dem das Gerät längere Zeit bis zu seinem Gebrauch, z. B. bei Katastrophen, aufbewahrt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Material für die Hülle Folien (1, 2) aus einer langkettigen Verbindung, u. zw.
Polyterephthalsäureester oder Polystyrol dient, deren Inneres, zum Zwecke der Möglichkeit des Verschweissens, mit einer Polyäthylenschicht belegt ist und dass an dem Schweissrand (3) ein oder mehrere denSchweissrand nicht überbrückende Einschnitte (9, 12) angeordnet sind, von denen aus die Folienhüllen (1, 2) augenblicklich aufgerissen und dadurch das Gerät (4) entnommen werden kann.