Wellkarton
Die Erfindung betrifft einen Wellkarton, der für Verpackungszwecke, zur Herstellung von Dosen, Schachteln und. Packungen verwendet werden kann.
Die bekannten Wellkartons enthalten eine gewellte oder gerillte Schicht, an welcher ein oder mehrere Trägerblätter angeklebt sind. Sie besitzen dementsprechend eine oder zwei flache Seiten. Die gewellte Schicht bildet eine Reihe Wellungen, an deren Scheiteln das Trägarpapier aufgeklebt ist.
Der einflächige Wellkarton besitzt dementspre- chend eine Oberfläche, die aus einer Reihe von gleichmässig angordneten Wellenscheiteln und Tälern besteht, und da im allgemeinen Schachteln und Dosen sowohl innen als auch aussen flache Oberflächen haben sollten, werden für solche Zwecke im allgemeinen doppelflächige Wellkartons verwendet.
Aus solchen können Schachteln hergestellt werden, die an der Richtung der Einzelwellung eine gute Druckfestigkeit aufweisen. Im allgemeinem hängt die Festigkeit des Materials und der daraus angefertigten Schachteln von der Qualität des Papiers ab, aus welchem die einzelnen Schichten bestehen. Für die herstellung von Schachteln verwendet man üblicherweise Wellkartons, deren gewellte Schicht aus Holz- schliffpapier und die Deckschichten aus Kraftpapier guter Qualität bestehen.
Mit Hilfe des erfindungsgemässen einflächigen Wellkartons kann man die Herstellungskosten von Dosen und Schachteln verringern im Vergleich zu gleichartigen Schachteln oder Dosen aus doppelflächi- gem Wellkarton, wobei die Festigkeit der Produkte annehmbar bleibt und die innere Wandoberfläche zur Verpackung von mancherlei Waren glatt genug ist.
Der erfindungsgemässe Wellkarton, dr aus min destens. einem Trägerpapier und mindestens einem aufgeklebten gewellten Papier besteht, ist dadurch gekanneichnet, dass die Wellung des gewellten. Papiers zum Trägerpapier parallele flche Scheitelpartien aufweist, wobei die Breite der Scheitelpartien grösser ist als deren Abstand vom Trägerpapier.
Für die Herstellung das Trägerpapieres und des gewellten papieres können verschiedene papiersorten verwendet werden, aber es wird vorgezogen, für beide Schichten Kraftpapier guter Qualität zu verwenden, zweckmässig solches, wie man es fiür die b. eiin Trägerpapiere der bekannten doppelflächigen Wellkartons zu verwenden pflegt. Während also die bekannten doppelflächigen Wellkartons zwei Träger- papiere aus Kraftpapier und eine gewellte Schicht aus Holzschliffpapier enthalten, kann der erfindungs- gemässe Wellkarton nur aus zwei Kriaftpapierschichten bestehen, deren eine gewelt ist.
Das gewellte Kraftpapier ist naturgemäss langer. als das flache ; da aber keine dritte Schicht vorhanden ist und nur eine Klebeoperation benötigt wird, ist eine Ersparnis an Papier und Klebemittel erzielbar, so dass der erfindungsgemässe Wellkrton billiger zu stehen kommt als der doppelflächige gleicher Grösse.
Aus idem erfindungsgemässen Wellkarton kann man Dosen oder Schachteln anfertigen, deren durch die flachen Scheitelpartien der Wellungen gebildete Innenwand glatt genug ist für die Verpackung von Einzelstücken, oder mehrteren Stücken, die an sich selbsttnagend und fest sind, z. B. Tiageln, Konserven- büchsen oder kleineren Dosen mit pulverigem oder körnigem inhalt. Bei der Verpackung von solchen selbsttragenden Stückcn ist es vorteilhafter, gleich zeitig eine grössere Anzahl zu transportieren und zu lagern, als sehr starke und gut schützende Einzelverpaokungen zu verwenden.
Das Verhältnis (vergleiche Fig. 2) b : a zwischen 'der Breite der flachen Scheitelpartien und dem Abstand zwischen den flachen Scheitelpartien zweier benachbarter Weitungen kann verschieden sein ; vor zugswsise beträgt es etwa 1, 5 : 1.
Je breiter die flchen Scheiteplartien sind, desto schwächer ist der Wellkarton, weil eins geringere Anzahl von Wellungen pro Längeneinheit auf dem Trägerpapier aufgeklebt ist. Man kann aber das erwähnte Verhältnis so wählen, dass man ein Material entsprechender Festigkeit, Biegsamkeit oder Steilheit für jeden gegebenen Zweck erhält. Durch richtige Auswahl dieser Grössen kann man Wellkartons erhal- ten, deren Dicke den standardisierten Grössen ent- spricht.
Da die beiden Seiten der Wellkartons praktisch flach sind, kann man zwei solche Wellkartons mit ihren flachen Seiten zusammenkleben. Bei einer be vorzugten Ausführungsform sind die flachen Schssi- telpartisn der Wellungen an den flachen Scheitelpar- tien der Wellungen eines ändern gleichartigen Well- kartons angeklebt. Die flachen Scheitel der beiden wellkartons können von verschiedener Grösse sein.
Die Herstellung des erfindungsgemässen Wellkar- tons kann in der üblichen Weise erfolgen, mit dem Unterschied allerdings, dass, die gerillten Walzen der Vorrichtung entsprechend ausgebildet sind. Die Her- stellung des erfindungsgemässen Wellkartons bringt noch den Vorteil mit sich, dass die hierzu benötigte Vorrichtung weniger Raum einnimmt. als die übliche Vorrichtung zur Herstellung von Wellkarton. Es entfallen nämlich Gerüste, Warmlager, Tücher oder eine Klabeemrichtung. Es sei ausserdem bemerkt, dass für diese kleinere Vorrichtung auch eine kleinere maschinnelle Leistung benötigt wird. Auch die Instandhaltungskosten sind geringer, und es entsteht weniger Ausschuss.
Ein grosser Vorteil besteht darin, dass der erfin dungsgemässe Wellkarton nicht nur in Bögen pro , duziert, sondern auch in Rollen aufgewunden werden kann. Dies ermöglicht die Herstellung von Rollen standartisierter Abmessungen, die in üblicher Weise zu Dosen usw. aufgearbeiter twerden können.
Im Laufe der Herstellung von Dosen, Sohachteln oder. Packungen aus dem erfindungagemässen Well- karton kann man Stanzstücke gewünschter Form durch Schneiden, Schlitzen, Ritzen oder in anderer bekannter Weise verfertigen. Es ist dabei zweckmä- ssig. quer durch die gewelklte Fläche des Wellartons Verstärkungsstreifen z. B. aus thermopl, astischem Kunststoff oder regenerierter Cellulose anzubringen, samit die Kanten der zu verpackenden Kanister, Tiegel usw. die flachen Scheitelpartien der Wellungen nicht reiben und beschädigen. Es ist auch oft zweck- mässig, die Verstärkungsstreifen zwischen dem Trä gerpapier und den Wellungen in Querrichtung zu diesen anzuordnet.
Dadurch können die Krümmungen, Falten oder Ecken der aus dem Wellkarton hergestellten Dosen'besser geschützt werden.
Der erfindungsgemässe Wellkarton kann auch noch in weiteren zweckmässigen Ausfühpungsformen vor- liegen. Es können z. B. zwischen den Wellungem und dem Trägerpaper Zwischenblätter oder Füllstoffe besonderer Art angebracht sein.
Man kann z. B. als Trägerpapier und/oder gewelltes Papier geschichtete Papier verwenden, wobei die Beschicbtung aus einer thermoplastischen Kunststoffolie bestehen kann. Man kann auch in die Herstellungsvorrichtung eine Polyäthylenfolie einfüh- ren, die mit dem Papier zusammen gewllt wird, so dass das Produkt wasserdichter wird. Man kann auch für diesen Zweck eine Metallfolie verwenden.
Zwischen dem Trägerpapier und dem gewellten Papier kann ein körniges poröses Material, z. B.
Kork, enthalten sein, wodurch der Wellkarton fe- dernd wird. Zu diesem Zwecke kann man das gewellte Papier mit der Innenseite nach oben unter einen Füllrumpf führen, aus welchem die Mulden mit dem Füllstoff gefüllt werden, worauf die Träger- schicht aufgeklebt wird. Der Füllstoff erhöht die Festi'gkeit des Wellkartons, so dass die flachen Schei telpartien breiter. ausgeführt werden können.
Bei eier anderen Ausführungsform können 0, 05 bis 0, 15 mm dick und 50-150 mm breite Ver stärkuogsstreifen aus Metall zwischen den beiden Schichten parallel zu den Flazen angeordnet sein.
Solche meballischen Streifen kann man aus einer sumpfförmigen Speisvorrichtung in vorbestimmten Intervallen auf das gewellte Blatt speisen, wo man sie dann ankleben kann. Wenn man diese metallischen Verstärkumgsstreifen in entsprechenden Entfernun- gen voneinander anbringt, kann man Schachteln oder Kissten mit verstärkten Ecken aus dem Wellkarton n anterrtigen. Solche Schachteln sind in vielen Fällen bedeutend fester als die entsprechenden Schachteln aus bekanntem doppelflächigem Wellkarton.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung, welche Ausfürhungsformen des Wellkar- tons und der Vorrichtung zur Herstellung desselben zeigt,. ausführulsicher erläutert.
Fig. 1 ist eine perspektivische Anischt einer Ausführugsform des erfindugnsgemässen Wellartons.
Fig. 2 ist die Seitenansicht eines Teiles des Kartons von Fig. 1, in Richtung des Pfeils A betrachtet.
Fig. 3 ist ein Queschnitt durch eine andere Ausführungsform.
Fig. 4 ist ein Querschnitt einer Variante der Ausführungsform gemäss Fig. 3.
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht einer aus dem erfiodungsgemässen Packmaterial hergestellten Schachtel.
Fig. 6 ist eine teilweise perspektivische Sicht des Inneren einer Schachtel, die aus einem erfindungs- gemässen verstärkten Wellbarton angefertigt ist, und
Fig. 7 bis 9 sind schematische Zeichnungen von Vorrichtungen zur Herstellung von drei Ausführungs- formen, des erfindungsgemässen Wellkartons.
Der Wellkarton gemäss Fig. 1 und 2 besteht aus einem Trägerpapier l und einem gewellten Papier 2, welches einerseits gewölbte Scheitelpartien 3 und anderseits zum Trägerpapier parallel angeordnete flache Scheitelpartien 4 aufweist, wobei das Träger- papier 1 auf den gewölbten Scheitelpartien aufgeklebt ist.
In Fig. 3 sind zwei Wellkartons gemäss Fig. 1 und 2 parallel aneinander befestigt, wobei die flache, Scheitelpartien 4 miteinander verklebt sind. Bei der Variante von Fig. 4 besitzen die beiden kartons Wellungen verschiedener Breite.
Fig. 5 zeigt eine Schachtel aus einem einzigen Stanzstück des in Fig. 1 und 2 gezeichneten Well- kartons. In der zusammengefalteten Schachtel liegt die gewellte Papierschioht. auf der Innenseite, so dass die Schachtel eine völlig flache Aussenseite besitzt, und auch die Innenseite ist, dank der flachen Scheitelpartien 4, flich genug, um Gegenstände in der Schachtel zu verpacken.
Fig. 6 zeigt einen Teile des Inneren einer anderen Ausführungsform der Schachtel gemäss Fig. 5, in wel- cher an den flachen Scheitelpartien 4 Verstärkungs- streifsn befestigt sind. Der Streifen 5'am Unterteil der Seitenwand der Schachtel ist derart angebracht, dass er den Randwulst 6 am Boden der Konserven- büchse 7, die in der Schachtel verpackt werden soll, berührt, so dass er die Wellungen vor einer Beschädigung durch diesen Randwulst schützt ; der Streifen 8 erfüllt die gleiche Aufgabe beim Schutz der Wel- lungen vor, dem oberen Randwulst 9 der Konserven- büchse.
Mit Hilfe der in Fig. 7 veranschaulichten Vorrichtung kann man den in Fig. 1 und 2 abgebildeten Wellkarton mit Verstärkungsstrefien zwischen'dem Trägerpapier und dem gewllten papier herstellen.
Man speist von zwei gagemiberltegenden Seitan endlose Papierbahoen 10 und 11 zur Herstellung des Trägers und der gewellten Sohicht in die Vorrichtung.
Papierbahn 10 umläuft erst die Spannorlle 12 und dann eine weitere Rolle 13 ; beim Umlaufen der Rolle 13 werden auf idem Papier von den Leimbehältern 14 mit Hilfe der Walzen 15 und 16 zwei Leimstrei- fen angebracht. Das zu wellende Papier umläuft die Spannrolle 17 und läuft dann zischen den gerippten n Rollen 18 und 19 durch, welche derart ausgebildet sind, dass sie die erwünschten flachen und gewölbten Scheitelpartien erzeugen. Nach dem Verlassen der Rolle 19 wird auf die Scheitel der gewölbten Wellung des nunmehr gewellten Papiers aus dem Leimbehälter 20 mit Hilfe der Walzen 21, 22 und 23 Leim aufgetragen.
Die beiden Papierbahnen 10 und 11 kommen nun zwischen den Rollen 13 und 19 miteinander in Berührung ; gleichzeitig werden die Verstärkungsstrei- fen 24 und 25 zwischen'die beiden Papierbahnea an den Stellen eingeführt, wo das Trägerpapier 10 schon mit den Leimstneifen versehon ist. Die Bahnen wer , den nun von den Rollen 13 und 19 aneinaoderge- presst und verlassen die Vorrichtung als fertiger Wellkarton, bei dem das Trägerpapier 10 an die gewälbten Scheitelpartien der Wellungen angeklebt ist. Die Streifen 24 und 25 können natürlich an einer beliebigen Stelle der Breite des Wellkartons ange- bracht werden.
Fig. 8 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemänen Wellkarton mit einer federnden Füllung aus gekörntem Kork oder anderem porösem Material. In dieser Vorrichtung wird die Papierbahn 11 zwischen die gerippten Rollen 26 und 27 gespiesen ; beim Umlaufen der Rolle 27 wird mit Hilfe der Walzen 29, 31 und 32 aus dem Leimbehälter 30 in'die durch die flachen Scbei- telpartien 4 zwischen den gewölbten Scheitelpartien) 3 gebildete Mulden 28 Leim eingefüllt. Das gewellte Papier läuft dann über das flache Bett 33, über welchem ein Füllsumpf 34 angeordnet ist, der in die Mulden 28 des gewellten Papiers gekörntes Ma terial 35 speist.
Am Ende des Bettes 33 läuft das gewellte papier über die Trägerrolle 36, welche so ausgebildet ist vie, die gerillte Rolle 27.
Die Bahn 10 des Trägerpapiers läuft um die Rolle 37 u. nd. erhält von der Walze 3 lei,, der aus dem Behälter 39 mit Hilfe der Zwischeniwalze 40 zugeführt wird. Beide papierbahnen werden wischen , den Rollen 36 und 37. aneinandergepresst ; die ge wölbten Soheitelpartien 3 bleben am Trägerpapier an. und bilden zusammen den fertigen Wellkarton.
Mit Hilfe der Vorrichtung gemäss Fig. 9 wind ein erfmdungsgemässer Wellkarton hiergestellt, der in einigen Kanälen zwischen den beiden Paperbahen Verstärkungsstreifen aufweist. Die Vorrichtung ist im, prinzip die gleiche wie icre in Fig. 7 abgebildete, und die einzelnen Teile derselben haben die gleichen Bezugszeichen.
An das Papier 11 werden Metallstreifen 41 angeklebt, beover, es gewelt wind, diese sind derart angeortdnet, dass sie im. gewellten Papier in die durch die flachen scheiteplartien 4 gebildeten Mulden der flachen Scheitelpartien zu liegen kom men. Ein weiterer Unterschied gegenüber der Vorrichtung gemäss Fig. 7 besteht darin, dass keine Ver stärkungsstreifen in der Querrichtung angebracht werden und daher die Mittel 14 bis 16 zum Anbringen der Leimstreifen wegfallen.
Es sei noch bemerkt, dass ein mit den erwähnten Verstärkungsstreifen oder mit Füllmaterial versehener erfindungsgemässer Wellkarton teuer sein kann als ein bekannter doppelflächiger Wellkarton. Ohne sol che Ergänzungen ist aber ein dam bekannten doppel- flächifgen gleichwertiger ferindungsgemässer Wellarton billiger.