Vorfabrizierter Treppenlauflängsträger Die Erfindung betrifft einen vorfabrizierten Trep- penlauflängsträger als Teil einer im Rohbau fertigen Treppe, der die Querschnittsform eines liegenden U hat, von dessen Schenkeln der eine als Untergurt und der andere als Obergurt dient, und auf dessen Ober seite aus Tritt- und Setzstufen gebildete Treppenstu fen angegossen sind.
Bei der bekannten, in dieser Weise ausgebildeten Treppe gehen die Schenkel des U-förmigen Quer schnittes etwa rechtwinklig in den Steg über, wobei die Ecken lediglich nur soweit abgerundet sind, wie es für ein vernünftiges Ausformen eines, einen sol chen Treppenlauflängsträger bildenden Giessteiles erforderlich ist. Die bei normalen Treppen auftreten den Belastungen machen es möglich, sowohl die Schenkel als auch den Steg des U-förmigen Quer schnittes relativ dünn auszubilden.
Bei praktischen Ausführungsformen der bekannten Treppe hatten die Schenkel eine Stärke von etwa 3 cm und der Steg eine Stärke von etwa 6 cm. Der Abstand zwischen den Quergurten. betrug 4,5 cm, so, dass, die Gesamt- stärke eines solchen Trägers nur 10,5 cm betrug. Durch die geringe Wandstärke war allerdings auch die mögliche Länge der Schenkel des U-förmigen Querschnittes auf maximal 16 cm begrenzt.
Die be kannten Treppenlauflängsträger waren also relativ schmal, so dass eine erhebliche Anzahl solcher Trä ger benötigt wurde, um eine Treppe zu erstellen. Dies wurde allerdings deshalb gern in Kauf genommen, weil das Gewicht eines solchen Treppenlauflängsträ- gers sich in solchen Grenzen hielt, dass ein solcher Träger von vier Arbeitern getragen werden konnte.
Es war deshalb möglich, eine Treppe mit diesen Treppenlauflängsträgern durch reine Handarbeit zu erstellen, was insbesondere für kleinere Bauvorhaben als Vorteil angesehen wurde. Bei der fortschreitenden Bautechnik wird es aller dings mehr und mehr üblich, auch bei kleineren Bau vorhaben kleine Baukräne einzusetzen, so dass es auf ein geringes Gewicht solcher Fertigbauteile nicht mehr besonders ankommt. Es wäre deshalb wün schenswert, wenn Treppenlauflängsträger der ge nannten Art mit grösserer Breite hergestellt werden könnten, weil die Kosten eines solchen Trägers kei neswegs proportional seiner Breite,
sondern vielmehr von seiner Breite ziemlich unabhängig sind. Dies liegt daran, dass sich die Kosten für die zur Herstellung eines solchen Trägers benötigten Formen und für die Arbeit zum Giessen eines solchen Trägers praktisch nicht verändern und nur die an sich geringen Kosten für den Materialbedarf zunehmen.
Eine Verbreiterung eines Trägers der genannten Art ist jedoch keineswegs ohne weiteres möglich. Die Belastungsfähigkeit eines solchen Trägers muss pro portional zu seiner Breite zunehmen. Dabei muss ins besondere die Druckfestigkeit des Obergurtes des Trägers entsprechend der geforderten erhöhten Be lastbarkeit zunehmen. Zu diesem Zweck ist es möglich, sowohl den Quersteg als auch den Obergurt des U-förmigen Profiles zu verstärken. Dies gilt umso mehr, als zwischen der Stärke des Quersteges und der Stärke des Obergurtes und dessen Länge bestimmte Beziehungen bestehen, die eine beliebige Verlänge rung des Steges verbieten.
Die in dieser Hinsicht vor handenen Forderungen erweckten den Anschein, als ob es nicht angeraten wäre, die Längsträger der ge nannten Art zu verbreitern, weil die zur Erhöhung der Druckfestigkeit benötigte Verstärkung des Steges und die andererseits zur Erhöhung der Biegesteifig- keit benötigte Verstärkung des oberen Gurtes des Trägers eine solche Gewichtszunahme brachten und ausserdem eine solche Zunahme des Querschnittes bedingten, dass die Eigenschaften eines solchen Trä gers schon nahe an die eines Massivträgers heranka men.
Die Vorteile des Treppenlauflängsträgers der genannten Art wären also dabei im wesentlichen ver lorengegangen.
Durch die Erfindung ist es möglich, unter Ver meidung der genannten Schwierigkeiten einen Träger der eingangs geschilderten Art bis etwa auf die dop pelte der bisher üblichen Breite zu bringen, nämlich bis auf eine Breite von etwa 33 cm, ohne dass das Gewicht eines solchen Trägers wesentlich über die Gewichtszunahme erhöht wird, welche durch die Verbreiterung des Trägers an sich bedingt ist.
Die Erfindung besteht darin, dass der Obergurt an der Übergangsstelle zum Quersteg des U-förmigen Quer schnittes mit einer Verstärkung versehen ist, die einen im Querschnitt gesehen etwa dreieckförmigen Raum einnimmt, dessen Hypotenuse sich von der Ecke zwischen dem unteren Schenkel und dem Quer steg schräg zum oberen Schenkel hin erstreckt.
Auf diese Weise kann ohne nennenswerten Materialauf wand sowohl die Druckzone des Quersteges in der erforderlichen Weise verstärkt als auch die wirksame Länge des den Druckgurt des Trägers bildenden Schenkels genügend verkürzt werden, so dass eine Verstärkung dieses Schenkels nicht erforderlich ist.
Es wird hier also mit überraschend einfachen Mitteln eine Verdoppelung der Breite der bekannten Trep- penlauflängsträger ermöglicht, ohne dass die Kosten für einen solchen Träger wesentlich ansteigen und ohne dass das Gewicht eines solchen Trägers unver- hältnismässig vergrössert wird. Nicht zuletzt ist aber die volle Festigkeit der Träger gewahrt geblieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben und erläutert. Es zeigen: Fig.l einen Längsschnitt durch einen nach der Erfindung ausgebildeten Treppenlauflängsträger und Fig.2 einen Querschnitt längs der Linie II II durch den Träger nach Fig. 1.
Wie die Zeichnung zeigt, besteht der Treppenlauf- längsträger nach der Erfindung aus einem Balken 1, der an seinen Enden in die Auflager 2 und 3 übergeht und auf seiner Oberseite mit einer der Länge des Trägers entsprechenden Anzahl von Stufen 4 verse hen ist, die in bekannter Weise aus Tritt- und Setz platten bestehen, die einen Hohlraum 5 begrenzen. Wie Fig. 2 zeigt,
hat der Balken 1 einen U-förmigen Querschnitt mit den Schenkeln 6 und 7 und dem Quersteg B. Der Schenkel 6 bildet den Druckgurt und der Schenkel 7 den Zuggurt des Balkens 1.
Ein bekannter Treppenlauflängsträger dieser Art hatte einen Querschnitt, der in Fig. 2 durch die ge strichelten Linien 9 und 10 angedeutet ist. Die gestri- chelte Linie 9 gibt den Verlauf der inneren Kontur des U-förmigen Profiles an, während die Linie 10 die Breite des bekannten Trägers angibt, welche nur knapp die Hälfte der Breite des erfindungsgemässen Trägers betrug.
Trotzdem erschien es bisher nicht möglich, eine Verbreiterung des Trägers vorzuneh men, ohne zugleich die Stärke des Profiles so er höhen zu müssen, dass die Vorteile eines solchen Trägers verlorengingen.
Nach der Erfindung wird jeoch die angestrebte Verbreiterung des Trägers durch die Anordnung einer Verstärkung' 11 am Obergurt 6 des Balken 1 möglich, die an der über gangsstelle des Obergurtes zum Quersteg 8 derart angebracht ist, dass sie einen etwa dreieckförmigen Raum einnimmt,
dessen Hypotenuse 12 sich von der Ecke 13 zwischen dem unteren Schenkel 7 und dem Quersteg 8 schräg nach oben zum oberen Schenkel 6 hin erstreckt. Die Verstärkung erstreckt sich an der Innenfläche des Obergurtes 6 über eine Länge 14, die etwa das anderthalbfache des Abstandes 15 zwischen den Schenkeln 6 und 7 beträgt.
Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel be trägt die Stärke der Schenkel 6 und 7 je 3 cm, der Abstand 15 zwischen den Schenkeln 4,5 cm, die Dicke des Steges 6 cm und die Länge 14 der Verstär kung 7 cm. Durch die an sich geringfügig erscheinen de Verstärkung 11 war es möglich, die Breite eines solchen Treppenlauflängsträgers zu verdoppeln, näm- lich von 16 auf 33 cm zu erhöhen, ohne die Festig keit eines solchen Trägers zu beeinträchtigen.