Anlage zum Stapeln von Blechen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zum Stapeln von Blechen, bei der die Bleche vor dem Abwerfen auf einen Stapel an der Unterseite eines Ablagebandes durch Saugwirkung gehalten werden, und bei der gemäss dem Patentanspruch des Hauptpatentes Nr. 382 655 zur Erzeugung der Saugwirkung Saugköpfe auf der Oberseite des unteren Trums des Ablagebandes neben-und hintereiniander angebracht sind und über der Stapelstelle befindliche, durch das Band hindurch auf die Bleche einwirkende Saugköpfe in Abhängigkeit von der Lage eines abzuwerfenden Bleches zur Stapelstelle steuerbar sind.
Die Steuermittel zum Unterbrechen oder Imganigsetzen der Saugwirkung der Saugköpfe können mit Lichtstrahlen oder mit unsichtbaren Strahlen arbei-. ten un sind ebenso wie gegebenenfalls zugehörige Verz¯gerungseinrichtungen an sich bekannt.
Die Erfindung hat eine Verbesserung der Aniage nach dem Patentanspruch ! des Hauptpatentes Nr. 382 655 zum Ziel und besteht darin, daB für die Steuerung der ber ein Umschaltventil an eine Un terdruckquelle und mindestens an die Aussenluft als Druckquelle anschliessbaren Saugköpfe eine einen ImpuTsgeber, ein Verzögerungsrelais und ein mit dem Umscbalttventil verbundenes Steuerglied aufweisende Vorrichtung vorgesehen ist, und dass die Verzöge- rungszeit im Verzögerungsrelais einstellbar ist.
Die Verzögerungszeit kann in Abhängigkeit von der Grösse des zu stapelnden Bleches sowie dem spezifischen Gewicht des Blechwerkstoffes : einstellbar sein, wobei diie Verzögerungszeit des Verzöge- rungsrelais zweckmässig im gleichen Verhältnis zur sich ändernden Masse aufeinanderfolgender Bleche wächst und umgekehrt.
Die Verzögerungszeit kann auch mit Hilfe eines an ein Steuerglied angeschlossenen, in, AbhÏngigkeit von der Geschwindigkeit des Ablagebandes arbeitenden Regelgliedes selbsttÏtig einregelbar sein, wobei die Anderung der Verzögerungszeit im Verzögerungsrelais im umgekehrten Verhältnis zur Anderung der Bandgeschwindigkeit stehen muss.
Die Einstellung entsprechend der Grösse des Bleches und des spezifischen Gewichtes des Blechwerkstoffes hat den Vorteil, dass der Abwerfvorgang den verschiedenen, zu verarbeitenden Blechen angepa¯t werden kann. Auf derartigen Anlagen können z. B. Bleche zwischen 0, 5 und 6 m Länge stapelbar sein, die Breiten von 0, 5 bis 1, 5 m bei Dicken zwischen 0, 2 und 2 mm aufweisen.
Die Steuerung der Saugköpfe entsprechend der Geschwindigkeit des Ablagebandes ist während der Zeit des Anlaufens oder des Stillsetzens des Ablagebandes von grosser Bedeutung, um zu verhüten, dass die während dieser Zeitspanne langsamer ankommenden Bleche zu früh fallen und eventuell Schäden z. B. an den, AnschlÏgen der Stapelstelle verursachen oder da¯ die Bleche selbst beschädigt werden.
In der Zeichnung ist eine Anlage als Ausfüh rungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestelIt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Anlage,
Fig. 2 eine Teildraufsicht auf das Ablageband in grösserem Ma¯stab,
Fig. 3 ein Schaltschiema.
Auf einem Maschinengestell 1 sind die Umlenk- rollen 2, 2'eines Ablagebandes 3 gelagert. Die Rolle 2' ist von einem Elektromotor 4 aus ber einen Riemen 5 angetrieben. Auf der Innenseite des unterern Trums des Ablagebandes 3 sind in der Nachbarschaft der Umlenkrolle 2 Saugköpfe 6 angeordnet, die, solange die Anlage in Betrieb ist, dauernd unter Unterdruck gehalten wird, also dauernd ihre Saugwirkung entfalten. Die Saugköpfe 6 sind über die Bandbreite verteiTt.
In einem Abstand von den Saugköpfen 6 sind in der Förderrichtung hintereinander weitere, jedoch steuerbare Saugköpfe 7 bis 11 angeordnet. Die Saug- köpfe weisen Stutzen 12 auf, durch die sie mittels eines Umschaltventils 52 wahlweise unter Unterdruck gesetzt oder mit Druckluft beschickt werden können. Durch den Pfeil 13 ist angedeutet, dal3 die Saugköpfe 6 ständig mit Unterdruck arbeiten, wÏhrend die Doppelpfeile 14 zeigen, dass die Saugköpfe 7 bis 11 auch mit Druckluft beschickt werden können.
Ein F¯rderband 15 f hrt die Blechtafeln 16 in Richtung des Pfeiles 17 heran. Das Förderband 15 reicht mit seinem Abgabeende unter d'as untere Trum des Ablagebandes 3.
Unterhalb des Ablagebandes ist ein Stapeltisch 18 angeordnet. Der Stapeltisch weist an seinem vorderen Ende einen vorzugsweise federnd ausgebildeten Prallanschlag 19 auf, während an den anderen Tischseiten Leitanschläge 20, 21 mit nach aussen abgebogenen oberen Enden angeordnet sind. Der Prallanschlag 19 und die an beiden Seiten des Tisches einander gegenüberliegend angeordneten Leitanschläge 21 bilden Führungen für die herabfallenden Blechtafeln, durch die erreicht wird, diass die gestapelten Bleche einwandfrei übereinanderliegen, so dass schliesslich ein sauber begrenzter Stapelblock vorliegt.
Der Stapeltisch 18 ist in bekannter Weise als Stapelsenktisch ausgebildet, der sich in demselben Masse senkt, wie der Blechstapel wächst. Die selbst- tätige Steuerung des Senkens erfolgt durch bekannte elektrooptische Einrichtungen oder durch mechanische Anzeigevorrichtungen. Diese Einrichtungen gehören nicht zur vorliegenden Erfindung.
Wenn der Stapelblock die gewünschte Höhe erreicht hat, wird er in ebenfalls bekannter Weise seitlich oder in Längsrichtung von Hand oder elektrisch, pneumatisch, hydraulisch oder in anderer geeigneter Weise ausgefahren.
Das Ablagebanid 3 weist Sauglöcher 23 auf. Diese sind (Fig. 2) in sich in Längsrichtung des Bandes erstreckenden Bereichen 25 angeordnet, welche zwischen sich und an den RÏndern des Bandes lochfreie Bereiche 26, 27 freilassen. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dlass bei dem gezeichneten Beispiel über die Bandbreite drei Saugköpfe 9 hintereinanderliegen.
Ebenso sind die anderen der Saugköpfe 7 bis 11 dreifach vorhanden. lober den lochfreien Bandbereichen liegen Saugköpfe 28 und 29, die während des Betriebes der Anlage ständig unter Unterdruck gehalten werden und das untere Trum des Bandes sicher halten.
Zwischen den Saugköpfen 6 und den Saugköpfen 7 ist eine Photozelle 42 und darunter eine Lichtquelle 43 angeordnet. Die Photozelle ist über ein Steuergerät 45 mit einem Verz¯gerungsrelais 44 ver bunden (Fig. 3). Dieses ist mit Hilfe eines Steuergliedes 46 von Hand entsprechend der Länge, der Breite, der Dicke und dem Werkstoff des Bleches einstellbar, um den Zeitpunkt des Abwerfens jedes Bleches den verschiedenen zu verarbeitenden Blechen anpassen zu können, so dal3 mit Hilfe der Anlage praktisch sämtliche sich in den Abmessungen und im Material unterscheidenden Arten von Blechen ge fördert ! und gestapelt werden können.
Ausser der Handverstellung des Verzögerungsrelais zwecks Anderung der Verzögerumgszeit ist noch eine in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Ablagebandes selbsttätig arbeitende Verstellung vorgesehen.
Auf das Verzögerungsrelais 44 wirkt nämlich über eine mit dem Steuerglied 46 gekoppelte, nicht d Steuerkurve ein Fliehkraftregler 48 ein, der mit dem AMageband derart verbunden ist, dass seine Drehzahl der Geschwindigkeit des Ablagebandes entspricht. Der Fliehkraftregler kann mit der über den Riemen 5 angetriebenen Umlenkrolle 2' in bekannter Weise verbunden sein. Die Steuerkurve ist so ausgebildet, dass die Verzögerungszeit des Verzögerungsrelais um so kürzer ist, je schneller das Ablagebanid 3 läuft. Dadurch fällt das schneller ankommende Blech früher als das langsamer ankommende Blech.
Anstelle eines Fliehkraftreglers kann ein elektrisches Steuerglied, beispielsweise ein elektrischer Drehzahl-oder Geschwindigkeitsmesser und anstelle einer Steuerkurve ein elektrisches Cbertra- gungsglied treten.
Das Verzögerungsrelais 44 ist mit einem elek trisch, pneumatisch oder mechanisch arbeitenden Stellglied 50 zum Betätigen des UmschaltventiTs 52 verbundeD, das eine Unterdruckquelle 54, z. B. einen Exhaustor, der gegebenenfalls an einen Vakuumkessel angeschlossen ist, mit den Saugköpfen 7 bis 11 verbindet, wie in Fig. 3 an einem der Saugköpfe 7 dargestellt ist, oder in einer anderen Lage eine tuber- druckquelle 56 mit den Saugköpfen 7 bis 11.
Zwischen das Steuerglied 45 und das Stellglied 50 ist aus unten erläuterten Gründen parallel zum Verzögerungsrelais 44 ein Zeitrelais 51 geschaltet.
Eine antkommende Blechtafel 16 gelangt vom Band 15 aus unter die Saugköpfe 6 des Ablagebandes 3, so dass sie an das Band angesaugt wird.
Beim Weiterlaufen des Ablagebandes 3 gelangt die Blechtafel in den von der Lichtquelle ausgesandten und auf die Photozelle gerichteten Lichtstrahl und anschliessend unter die Saugköpfe 7 bis 11. Der Lichtstrahl auf die Photozelle wird durch die Blechtafel unterbrochen. Dadurch entsteht ein Impuls, der das hinter der Photozelle angeordnete Steuergerät 45 derart umsteuert, dass der Impuls nicht weitergegebenl wird. Nachdlem die hintere Kante der Blechtafel den Lichtstrahl passiert hat, fällt dieser wieder auf die Photozelle 42. Diese gibt einen Impuls, der das Steuergerät 45 derart umsteuert, dass der Impuls an das Verzögerungsrelais 44 gegeben wird.
Erst nach Ablauf der entsprechenden Verzöge- rungszeit geht über dieses Verzögerungsrelais der Impuls an das Stellglied 50, welches das Ventil glied des Umschaltventils 52 in eine Lage bringt, in der die Saugköpfe 7 bis 11 von der Unterdruckquelle getrennt und mit der Überdruckquelle ver bunden sind. Durch das Beschicken der Saugköpfe mit Druckluft fÏllt die Blechtafel nach unten ab.
Da ihr noch die in der ursprünglichen Bewegungsrichtung wirkende Wucht innewohnt, beschreibt sie eine FallparÏbel, bis sie nach dem Anschlagen an den Prallanschlag 19 an diesem senkrecht nach unten, gleitet.
Jeder zweite Impuls der Photozelle wird über das Steuerglied 45 auch auf das Zeitrelais 51 gegeben, das auf eine bestimmte Zeit immer eingestellt bleibt.
Sowie die Zeit im Zeitrelais 51 abgelaufen ist, wird das Umschaltventil 52 vom Stellglied 50 betätigt, und der Luftsog setzt wieder ein. Die Verz¯gerung im Zeitrelais 51 ist so gro¯, dass der Luftsog erst wieder einsetzt, wenn das am Ablageband hängende Blech so weit gefallen ist, dass es vom Luftsog nicht beeinflusst wird. Entsprechend dieser Zeit wird der Abstand des nächstfolgenden Bleches vom vorausgehenden Blech festgelegt.
Die von jeder Blechart in Abhängigkeit von der Bandgeschwindigkeit notwendige Fallzeit, um in richtiger Lage auf den Stapeltisch aufzutreffen, lässt sich durch Versuche leicht ermitteln. Der Zeitpunkt der Fallsteuerung wird dabei durch die Hinterkante des ankommenden Bleches selbst gegeben und über das Verzögerungsrelais entsprechend dessen Einstellung weitergeleitet.