Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Intarsien in Kunststoff-Holilkörpern
Es ist bekannt, Einlegearbeiten aus andersfarbigem Holz, Schildpatt oder Metall in Holz, z. B.
Möbeln, Geräten oder Vertäfelungen herzustellen.
Die Einlagen (Buchstaben, Ornamente, Figuren) werden in eine aus dem Grundholz ausgehobene Vertiefung eingefügt, oder das Grundholz wird mit dünnen Furnierplättchen mosaikartig überzogen.
Diese bekannten Einlegearbeiten sind mechanisch wenig widerstandsfähig und nur für Zierzwecke geeignct. Würde man dieses bekannte Verfahren (Einlegen von Buchstaben aus Kunststoff usw. in ausgehobene Vertiefungen von relativ dicken Kunststoffplatten) auf Kunststoff allgemein übertragen, so wären auch diese Kunststoff-Intarsien relativ empfindlich gegen mechanische Beanspruchung. Wie erwähnt, wäre die Übertragung des bekannten Verfahrens auch nur bei Verwendung relativ dicker Kunststoffplatten als Grundplatten möglich.
Eine Verzierung von dünnwandigen, geblasenen Kunststoffhohlkörpern wäre auf die geschilderte Art und Weise nicht möglich. Gerade dies ist aber oft wünschenswert, sei es, dass auf den geblasenen Kunststoffhohlkörper Warenzeichen, Gebots- oder Verbotszeichen in Form von Buchstaben oder Figuren angebracht werden sollen, oder sei es, dass mosaikartige Verzierungen angebracht werden sollen, wobei die Einzelteile in den genannten Fällen eine verschiedene Farbe haben können.
Ausserdem ist es natürlich wünschenswert, wenn derartige Intarsien im Kunststoffhohlkörper mechanisch widerstandsfähig sind, da es sich bei diesen Kunststoffhohlkörpern meist um Gebrauchsgegenstände wie Flaschen, Kanister usw. handelt.
Es wurde nun gefunden, dass man Kunststoff Intarsien in Kunststoffhohlkörpern dadurch herstellen kann, dass man mindestens eine Einlage, die mindestens teilweise aus spritz- oder stanzfähigem Kunststoff besteht, herstellt, welche eine Haltevorrichtung aufweist, die geeignet ist, die Einlage in einer Metallform festzuhalten; dass man diese Einlage in eine Metallform für die Herstellung von Kunststoffhohlkörpern an die vorgesehene Stelle einbringt; und die Herstellung eines Kunststoffhohlkörpers durchführt, wobei die Temperatur des Schmelzbereiches des Rohstoffes des Kunststoffhohlkörpers grö sser als oder gleich der Temperatur des Schmelzbereiches des Kunststoffes der Einlage ist.
Für die Intarsien und den Hohlkörper werden zweckmässig Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid, Polystyrol, Celluloseacetat, Hochdruckpolyäthylen, Niederdruckpolyäthylen oder Polypropylen oder Phillips- Polyäthylen, Polycarbonate oder Mischungen aus Polyvinylchlorid und chlorierten Polyolefinen, vorzugsweise chlorierten Ziegler-Polyolefinen Ziegler Polyäthylen, Ziegler-Polypropylen, oder Mischpolymerisate von mindestens 2 der nachstehend genannten Olefine: Athylen, Propylen, Buten-(l)] usw. verwendet. Besonders vorteilhaft lassen sich die zuletzt genannten Mischungen und Ziegler-Polyolefine verwenden, da sie Praxiseigenschaften haben, die ausserordentlich vorteilhaft sind.
Die Randflächen der Einlage können parallel oder abgeschrägt sein, wobei die Seite, die der Metallform bei der Einhängung benachbart ist, kürzer ist, wenn man die Einlage im Schnitt betrachtet.
Es ist auch möglich, die Einlage so herzustellen, dass man eine Metalleinlage, vorzugsweise eine solche aus magnetisch zu machenden Stoffen, wie Eisen, mit einem passenden Kunststoff umhüllt, z. B. durch das sogenannte Wirbelsinterverfahren, und die so vorbereitete Einlage an der vorgesehenen Stelle der Blasform durch die magnetische Wirkung festheftet.
Auf diese Weise kann man die Haltevorrichtungen in der Form sparen, so dass die Blasform für Kunststoff-Intarsien verschiedener Form gebraucht werden kann. ähnlich kann man die Einlage mit Hilfe von bekannten Haftklebern oder mit Hilfe einer Vertiefung in der Blasform dort festhängen.
Bringt man eine solche Einlage in der Blasform an und bläst anschliessend den heissen Kunststoffschlauch bis zum Anliegen an die Formwände auf, so verschweisst dieser bei richtiger Temperaturführung durch die ihm innewohnende Wärme fest mit der eingelegten Aufschrift.
Um aber sicher zu sein, dass auch bei ungenügender Wärme und dadurch ungenügender Verschwei ssung des sich an die Wand der Form und an die Aufschrift anlegenden Hohlkörpers ein ausreichender Verbund erreicht wird, ist es oft vorteilhaft, die Ränder der Einlage so abzuschrägen, dass sie von dem plastischen Kunststoff beim Aufblasen umfasst werden und Hinterschneidungen entstehen. Diese beiden Möglichkeiten, einen festen Verbund zu erhalten, schliessen sich keineswegs aus, sondern ergänzen sich sogar, so dass in der Praxis meist von beiden nebeneinander Gebrauch gemacht werden wird.
Das heisst, man wird die Temperatur des Schlauches so wählen, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit ein gutes Verschweissen von Hohlkörper und Anschrift erreicht wird, und zusätzlich wird man die Ränder der Aufschrift abschrägen, um einen festen Verbund auch bei Schwankungen in der Temperatur des extrudierten Schlauches zu erreichen.
Als Beispiel für das erfindungsgemässe Verfahren sei auf die aus der Anlage ersichtlichen Zeichnungen hingewiesen. Aus diesen Zeichnungen geht hervor, dass man die Einlagen in einer Ebene mit der Aussenwand des Hohlkörpers oder von dieser Ebene abweichend (vorstehend oder zurückliegend) herstellen kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann z. B. zur Herstellung folgender Intarsien angewendet werden: Herstellung von Verzierungen an Spielzeugen, Dekorationen auf Vasen, Zierdosen oder luxuriös ausgestatteten Verpackungshehältern für Kosmetika, Schmuck usw., Inschriften auf Stand- und Vorratsgefässen zur Kennzeichnung des Inhalts, Aufschriften auf Verpackungsbehältern zur Kennzeichnung der Herkunft und zu Reklamezwecken, Aufschriften auf Hinweisschildern oder -gegenständen für Gebots- und Verbots- oder Warnzwecke.