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Verpackungsbehälter
Zerbrechliche Güter, wie z. B. Glasemballagen, werden auch heute noch in Blech-, Holz- oder Pappkisten transportiert. Um die Güter vor Beschädigung, wie z. B. Bruch, zu schützen, werden die Kisten mit Papier, Wellpappe oder Holzwolle ausgepolstert.
Neuerdings ist man dazu übergegangen, auch Kunststoffe zur Verpackung von zerbrechlichen Gütern einzusetzen. Bekannt ist z. B. die Verpackung in vorgeformten, dem Gegenstand angepassten Schaumpolystyrolbehältern.
Holz- und Blechkisten sind schwer. Bei ihrem Transport ist durch Splitter oder scharfe Blechkanten Verletzungsgefahr gegeben.
Holz-, Blech- oder Pappkisten müssen zusätzlich vor Regen oder Feuchtigkeit geschützt werden.
Das geschieht entweder durch entsprechende Lagerung oder bei Holzkisten durch Einbringen von ölpapier, oder bei Pappkisten durch Imprägnierung der Pappe. Werden diese Vorsichtsmassregeln nicht getroffen, rosten die Blechkisten, Pappkisten weichen auf, und in den Holzkisten wird das Polstermaterial soweit aufgeweicht, dass ein Schutz der zu transportierenden Güter nicht mehr gegeben ist.
Weiters sind Verpackungsbehälter aus steifem, bruchsicherem, thermoplastischem Kunststoff bekannt, die aus zwei oder mehreren, sich zur Verpackung ergänzenden Teilen mit formgetreuen Vertiefungen zur Aufnahme zerbrechlicher oder wertvoller Güter bestehen, wobei die Verpackungsteile aus massivem Kunststoff bzw. Kunststoff-Hartschaum gebildet sind.
Ferner ist die Verwendung pneumatischer Kissen als Verpackungsmaterial bekannt. Die Kissen werden in eine stabile Umhüllung eingelegt und nach Einbringen des Stückgutes durch Druckluft aufgeblasen. Ein wesentlicher Nachteil dieser pneumatischen Kissen ist darin zu sehen, dass sie in ihrer Anwendung viel zu kompliziert sind, als dass sie für moderne Verpackungsstrassen gebraucht werden könnten. Die Aufeinanderfolge einer Reihe von Einzelmassnahmen, wie Einlegen des noch nicht aufgeblasenen Kissens in den stabilen Aussenbehälter, Einlegen des Füllgewichtes, Aufblasen der Kissen, sind für eine rationelle Verpackung viel zu zeitraubend.
Schaumpolystyrol-Behälter haben den Vorteil, dass sie leicht sind. Da ihre Festigkeit jedoch für einen derben Transport nicht ausreicht, werden diese Schaumpolystyrolverpackungen meist noch zusätzlich in Holz- oder Pappkisten gestellt. Besonders anfällig sind Behälter aus diesem Material gegen Bruch. In der Regel ist es daher erforderlich, diese Verpackungen, die nur als Schutzeinlage anzusehen sind, beim Versand, wie bereits erwähnt, zusätzlich zu verpacken.
Alle diese Nachteile werden vermieden bei Verwendung eines erfindungsgemässen Verpackungsbehälters aus steifen, bruchsicherem, thermoplastischem Kunststoff, bestehend aus zwei oder mehreren, sich zur Verpackung ergänzenden Teilen mit formgetreuen Vertiefungen zur Aufnahme zerbrechlicher oder wertvoller Güter, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die einzelnen Teile extrusionsgeblasene, steife und formgetreue, geschlossene Hohlkörper sind.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemässen Verpackung besteht darin, dass der
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Verpackungsbehälter aus steifen, selbsttragenden Teilen besteht, die nur aufeinandergelegt werden und dann durch Einrasten oder Umschnürung zusammenhalten. Da die Gefache genau der Kontur des
Stückgutes entsprechen, sind keine weiteren Einlagen erforderlich, und das Verpackungsgut wird durch die Federwirkung der in den geschlossenen Hohlkörpern eingeschlossenen Luft so sicher gelagert, dass auch bei rauher oder unvorsichtiger Behandlung der Verpackung kein Bruch oder keine Verletzung eintreten kann.
Auch bei mehrfacher Verwendung der Verpackung verringert sich ihr gutes Aussehen und ihre Schutzwirkung nicht, da der aus einem einheitlichen Material bestehende Verpackungsbehälter sowohl schlagfest, bruchsicher und ausreichend steif als auch beständig gegen Feuchtigkeit oder aggressive Medien, wie Meerwasser, ist.
In der einfachsten Form besteht der Verpackungsbehälter gemäss der Erfindung aus einem Boden- und einem Deckelteil, beide als in sich geschlossene Hohlkörper ausgebildet, die Formnester für die
Verpackungsgüter bilden. Nach Füllen und Zusammenlegen der Verpackung kann diese durch ein
Umband oder eine Verschnürung gesichert werden. Auch ein Verschliessen durch Laschen oder Haken ist möglich. Soll die Verpackung atraktiver aussehen und eine Verschnürung vermieden werden, so ist es vorteilhaft, die Teile an den Ecken oder sonstigen Stellen mit knopfartigen Erhöhungen, denen
Vertiefungen im andern Teil entsprechen, zu versehen, die beim Schliessen des Behälters ineinander gedrückt werden und die Verpackung durch Hinterschneidung fest verbinden.
Eine feuchtigkeits- und staubdichte Verpackung lässt sich leicht erreichen, wenn der eine Teil am
Rand eine umlaufende Feder hat, die beim Schliessen des Behälters in eine umlaufende Nut des andern
Teiles fest einrastet. Bei konischer Ausbildung von Nut und Feder, erreicht man gleichzeitig ein festes
Verschliessen der Verpackung durch Hinterschneidungen.
Um die fertige Verpackung leichter handhaben zu können, können bei der Herstellung
Griffmulden mit eingeformt werden. Liegen diese in der Trennungsebene, so erleichtern sie gleichzeitig das öffnen des Behälters, da sie einen Angriffspunkt bieten, um die Verpackung gegen die
Federwirkung der Hinterschneidungen auseinanderzuziehen.
Für Geschenkpackungen kann es aber auch vorteilhaft sein, beiden Teilen einen herausragenden
Griff mit anzuformen. Dadurch erhält die Verpackung das Aussehen eines kleinen Köfferchens. Diese
Wirkung kann noch durch eine lederartige Profilierung der Oberfläche unterstützt werden.
Die erfindungsgemässe Verpackung eignet sich besonders für eine sehr werbewirksame Verpackung von Parfüm oder Spirituosen. Falls erwünscht, können dabei gleich die geeigneten Gläser mit verpackt werden. Sie ist aber auch sehr geeignet zur einmaligen oder mehrfachen Verpackung von Glasgeräten oder empfindlichen, feinmechanischen oder optischen Instrumenten, oder Präzisionsteilen. Bei Geräten und Instrumenten hat diese Verpackung den weiteren, grossen Vorteil, dass sie vom Käufer auch gleich als Aufbewahrungskoffer verwendet werden kann, und das Gerät hervorragend gegen Verstaubung,
Feuchtwerden und Verletzung schützt.
Im allgemeinen wird es ausreichen, wenn die Verpackung aus zwei Teilen besteht, bei grösseren Geräten oder bei komplizierten Formen kann es aber vorteilhaft sein, wenn die Verpackung aus einem Bodenteil und zwei oder mehreren, abnehmbaren Seitenteilen bzw. mehreren Seitenteilen und einem Deckel besteht. Vorzugsweise wird man eine solche Verpackung so gestalten, dass das Gerät auch beim Gebrauch im Bodenteil verbleiben kann.
Für sehr schwere Verpackungsgüter ist es vorteilhaft, die geschlossenen Hohlkörper mit einem komprimierten Gas zu füllen, um die pneumatische Federwirkung zu verstärken.
Als Material für die neuerungsgemässen Verpackungsbehälter eignen sich schlagfeste, thermoplastische Kunststoffe, vor allem Polyolefine, wie z. B. Polyäthylen mittlerer und hoher Dichte, Polypropylen, Mischpolymerisate von Äthylen und Propylen und/oder Buten- (l) oder Mischungen dieser Polyolefine. Gut geeignet sind aber auch schlagfeste Mischpolymerisate von Styrol mit Butadien und/oder Acrylnitril, oder weichmacherhaltiges, oder weichmacherfreies, schlagzähes Polyvinylchlorid, oder Vinylchlorid-Mischpolymerisate. Alle diese Kunststoffe haben noch den Vorteil, dass sie in beliebigen Farben homogen eingefärbt werden können, so dass die Farbe auch bei längerer Benutzung der Verpackung erhalten bleibt.
Als Herstellungsverfahren für die erfindungsgemässen Verpackungsbehälter bietet sich das bekannte Extrusionsblasverfahren an. Bei diesem Verfahren können die einzelnen, als geschlossene Hohlkörper ausgebildeten Teile ohne wesentliche Nachbearbeitung direkt der Extrusionsblasmaschine entnommen werden. Es ist nur erforderlich, die Abquetschlinge abzutrennen und die Blasöffnung zu verschweissen.
Dies kann bei neueren Maschinen aber auch direkt in der Maschine erfolgen.
Die beiliegenden Zeichnungen zeigen einen erfindungsgemässen Verpackungsbehälter für drei Weinflaschen, der aus zwei gleichen Teilen zusammengesetzt ist.
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Fig. 1 zeigt die eine Hälfte der Verpackung in Draufsicht und Fig. 2 im Schnitt. Die Fig. 3 und 4 zeigen in Ansicht und Schnitt die spezielle Gestaltung der Griffmulden.
Der aus Polyäthylen hergestellte, geschlossene Hohlkörper--l--hat in der Mitte drei Vertiefungen (2) in Form einer halben Weinflasche. An zwei sich diagonal gegenüberliegenden Ecken sind kopfartige Erhöhungen-3-, die in die beiden entsprechenden Vertiefungen --4-- der andern Ecken eingedrückt werden können und Hinterschneidungen bilden. An zwei gegenüberliegenden Seiten sind Griffmulden --5-- eingeformt.
Nach Einlegen der Flaschen in den einen Teil wird der andere Teil fest aufgedrückt, so dass sich die Knöpfe verzahnen. Anschliessend kann die Verpackung ohne grosse Sorgfalt gehandhabt werden. Die Flaschen sind durch die pneumatische Polsterung vor jedem Stoss gesichert. Soll die Verpackung wieder geöffnet werden, so ist es nur erforderlich, sie in den Griffmulden ruckartig auseinanderzuziehen.