Schaltungsanordnung zur Sicherung gegen Diebstahl Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungs anordnung zur Sicherung gegen Diebstahl von Gegen ständen, z. B. Gemälden oder Wertbehältern, unter Verwendung von kapazitiven Meldungsgebern.
Derartige Anordnungen sind bereits zum Schutz von Räumen gegen unbefugtes Betreten bekannt, wo bei die Fühlelektroden in :
der Regel an den mög lichen Zutrittsstellen, .also an den Fenstern und Tü ren, angebracht sind. Um jedoch bestimmte Gegen stände, die sich in frei zugänglichen Räumen befin den, gegen Diebstahl zu schützen, können diese oder ähnliche Anordnungen nicht benutzt werden, weil bei den bekannten kapazitiven Raumschutzgeräten bereits das Herantreten von Besuchern an die zu schützenden Gegenstände zu einer Alarmauslösung führen würde.
Au ssürdem stören oft die vor den Ge- genständen angebrachten Fühlelektroden die Be trachtung dieser Gegenstände.
So ist auch bereits versucht worden, unter Ver wendung einer auf Kapazitätsänderungen anspre chenden Sicherheitsschaltung Gemälde dadurch ge gen Diebstahl zu schützen, :dass die kapazitiven Füh ler, um unsichtbar zu bleiben am Bilderrahmen be festigt werden. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die zur Meldezentrale führenden Leitungen jeweils am Bilderrahmen angeschlossen werden müssen. Ausserdem stellt eine derartige Anordnung keinen Schutz gegen Herausschneiden des Bildes aus dem Rahmen dar.
Zur Sicherung von Gegenständen gegen Dieb stahl ist es auch bereits bekannt, auf einer Tisch platte zwei im Abstand voneinander angeordnete leitende Schichten, z. B. in Form zweier Maschen netze, vorzusehen, die als Masskapazität dienen und welche über Messleitungen mit dem überwachungs- gerät verbunden sind.
Ist de=r auf dem Tisch befind liche Gegenstand aus elektrisch leitendem Material oder mit einer :entsprechenden Abdeckung versehen, so bewirkt die Wegnahme dieses Gegenstandes eine Kapazitätsänderung und diese kann dann zu einer Alarmauslösung benutzt werden.
Eine solche Anordnung hat aber, insbesondere als Diebstahlsicherung für Gemälde, schwerwiegende Nachteile. Die leitenden Schichten der Messanord nung bilden eine Grundkapazität, zu der sich dann die Kapazität addiert, welche durch das Vorhanden sein des zu schützenden Gegenstandes bewirkt wird. Für die Überwachungseinrichtung steht daher nur das Verhältnis zwischen der Grundkapazi:tät und die ser Zusatzkapazität als Messwert zur Verfügung.
In der Regel ist die Grundkapazität durch die relativ grossen Abmessungen der leitenden Belegun gen. und wegen des geringen gegenseitigen Abstandes relativ gross, so dass die Zusatzkapazität im Ver hältnis dazu nur gering ist.
Für die überwachungs- schaltung werden daher hohe Anforderungen .an die Genauigkeit der Messwertumsetzung gestellt, wobei Schwierigkeiten dadurch auftreten können, dass die Zusatzkapazität im Bereich der betriebsmässig auf tretenden ungewollten Kapazitätsänderungen liegen, die beispielsweise durch bestimmte Umwelteinflüsse auftreten können.
Ein weiterer Nachteil derartiger Anordnungen ist darin zu sehen, dass die Sicherungseinrichtung nicht nur bei Wegnahme des betreffenden Gegenstandes anspricht, sondern auch bei Annäherung einer Per son, was die ungestörte Betrachtung von Bildern, Gemälden etc. erheblich erschwert.
Um die Grund kapazität der leitenden Schichten merklich zu ver ändern, müsste ferner der metallisch leitende Gegen stand mit :einer der Schichten durch unmittelbares Auflegen oder Befestigen galvanisch verbunden wer den, was bei der in Regal geübten Aufhängung von Gemälden und Bildern auf Schwierigkeiten stösst. Aufgabe der Erfindung war .es daher, diese Nach teile zu vermeiden und dabei vor .allem seine Lösung anzugeben,
die bei Wegnahme des zu :sicherenden Gegenstandes zu :einer möglichst grossen Kapazitäts- ändeTung führt. Ausserdem sollte das Betrachten des zu sicherenden Gegenstandes, aus der Nähe zwar er möglicht werden, trotzdem sollte aber eine abso lute Sicherung gegen ein Herausschneiden des Bildes aus dem Rahmen gegeben sein.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der kapazitive Meldungsgeber aus ortsfest, z. B. an der Wand .angebrachten, zur Messchaltung gehörenden, stabförmigen Fühlelektrodcn und min- destens einem im zu .schützenden Gegenstand be festigten,
kapäzitiv wirkenden Überbrückungsglied für die Fühlelektroden besteht, wobei jede Lage veränderung oder Wegnahme des zu schützenden Ge genstandes zu einer Kapazitätsänderung und damit zur Alarmauslösung führt.
Die Kapazitätsänderung kann dabei sehr gross sein, da bei Wegnahme des kapazitiv wirkenden Überbrückungsgliedes die Grundkapazität fast den Wert Null erreicht, während in der gesicherten Ruhestellung :der Maximalwert der Kapazität vorhanden ist.
Auf diese Weise ist es mög lich, mit :einfachen Mitteln und grosser betrieblicher Sicherheit eine Alarmauslösung bei Wegnahme des gesicherten Gegenstandes zu :erzielen.
Da das Überbrückungsglied .auf .der Rückseite bzw. Unterseite des zu schützenden Gegenstandes angebracht sein kann, stört die Schutzeinrichtung we der das Betrachten des Gegenstandes, noch kann ohne weiteres festgestellt werden, ob eine Sicherungs einrichtung überhaupt vorhanden ist.
Als elektrisch leitendes überbrückungs,glied kann man eine belie bige metallische Auflage, beispielsweise eine aufge klebte Folie verwenden. Es ist aber auch möglich, lediglich einen metallischen Anstrich am zu schüt zenden Gegenstand vorzusehen.
Soll zugelassen wer den, dass ein Betrachter beliebig nahe an den. zu schützenden Gegenstand herantreten kann, so wird man das überbrückungsglied so gross wählen, dass es den grössten Teil der Bild- bzw. Aufstellungs- fläche umfasst.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen be- stimmten Schutzabstand für den Betrachter vorzu- geben. In diesem Fall wird das überbrückungs@glied derart bemessen und angeordnet, dass das von den ortsfesten Fühlelektroden ausgehende elektrische Feld über das Überbrückungsglied :
hinaustritt. Die Empfindlichkeit einer derartigen Sicherungsanord- nung ist dann zwar etwas geringer, es, genügt :aber immer noch, um beim Entfernen des zu schützenden Gegenstandes einen Alarm auszulösen.
Bei der Anordnung :nach der Erfindung wird bei Gemälden in der Regel vorausgesetzt, dass das Überbrückungsglied wegen der grossen Kapazität gegenüber der Wand. auf Erdpotential liegt. Dies gilt naturgemäss nicht mehr, wenn gut isolierende Wände vorhanden sind.
Hier kann man das dem Überbrückungsglied gegenüberliegende Stück der Wand mit einer geerdeten Folie abdecken, die dann allerdings hinreichend grosse Ausschnitte für die Fühlolektroden aufweisen muss.
Als Verbindungslei- tung zur Erde kann man zweckmässigerweise den Kabelmantel der Fühlelektroden verwenden.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus zwei Aus- führungsbeispielen, wobei die Anordnung nach Fig. 1 die Annäherung an den zu schützenden Ge genstand auch .auf geringste Distanz noch zulässt, während Fig. 2 eine Anordnung zeigt, bei der für den Betracher ein gewisser Schutzabstand vorge schrieben ist,
der nicht unterschritten werden darf, wenn nicht eine Alarmauslösung erfolgen soll.
In Fig. 1 ist die mit den Fühlelektroden 2 und 3 arbeitende, kapazitiv wirkende Sicherheitsschaltung mit 1 bezeichnet, die als einfache Kapazitätsmess- brücke aufgebaut ist und welche mit Wechselspan nung gespeist wird. In bekannter Weise liegt im Nullzweig dieser Messbrücke ein Melderelais la, das dann ansprechen soll, wenn das Brückengleich gewicht zwischen der Kapazität,
des Kondensators 1b und der durch die Fühlolektroden 2 und 3 gebildeten Kapazität sich ändert. Dass Melderelais la soll dabei, gegebenenfalls nach entsprechender Gleichrichtung, die im Alarmfall auftretende Fehlerspannung anzei gen bzw. melden. Die, Fühlelektroden 2 und 3 be finden sich an der Wand hinter dem Gemälde 5.
Dis Rückseite des Gemäldes ist dabei mit einem elek trisch leitenden Überbrückungsglied 4 versehen, das beispielsweise eine aufgeklebte Metallfolie sein kann. Wenn das gegen Diebstahl zu sichernde Gemälde sich an dem vorgesehenen Platz .befindet, so deckt das auf der Rückseite .des Gemäldes 5 befindliche Überbrückungsglied 4 das elektrische Feld der Fühl- elektroden nach der Vorderseite völlig ab.
Es ist daher möglich, dass ein Betrachter nahe an das Ge mälde herantreten kann, ohne dass eine Al:arm.aus- lösung erfolgt, dagegen wirkt sich jede Änderung des Abstandes zwischen den Fühlelektroden 2 und 3 einerseits und dem überbrüokungsglied 4 anderer seits sofort als Kapazitätsänderung aus. Jeder Ver such, das Gemälde von der Wand abzuheben oder das Gemälde aus dem Rahmen zu schneiden,
führt daher zu .einem Alarm.
Die Anordnung der Elektroden besitzt jedoch nur dann die gewollte Wirkung, wenn das über brückungsglied 4 auf Erdpotential liegt. Ist dies nicht der Fall, s o verwendet man .zusätzliche Erdelektro- den 6, welche durch kapazitive Kopplung dem über- brückungsglied 4 .das Erdpotential vermitteln. Die Verbindung der Elektrode 6 zur Erde kann im ein fachsten Fall über die Abschirmung des Zuführungs kabels der Fühlalektrod;
en 2 und 3 erfolgen. Wich tig ist allerdings bei dieser Anordnung, dass die an Erde liegenden Elektroden 6 ausreichend grosse Aus schnitte für die Fühlelektroden 2 und 3 aufweisen.
In Fig. 2 ist gezeigt, wie neben dem Schutz des Gemäldes gegen Diebstahl zugleich ein mehr oder weniger weit wirkender Annäherungsschutz erreicht werden kann.
Gegenüber der in Fig. 1 gezeigten An- ordnung ist hierbei .im wesentlichen nur das über- brückungsglied 4 derart verkleinert, Basis :das sich ausbildende elektrische Feld über die Vorderseite des Gemäldes heraustreten kann und somit jede An näherung einer Person :den Feldverlauf ebenso ver ändert, wie eine Lageveränderung des Gemäldes.
Naturgemäss ist die Ansprechempfindlichkeit einer derartigen Anordnung unter gleichen Betriebsver hältnissen etwas geringer, :da bei gleicher Abstands- änderung eine kleinere, auftritt.
Trotzdem lässt sich ein Kompromiss in der Weise er reichen, dass ein Entfernen :des Gemäldes in jedem Fall noch mit Sicherheit signalisiert wird, jedoch auch eine Annäherung von Personen bei einer be stimmten Mindestentfernung :ebenfalls zur Alarm auslösung führt.
Ein besonderer Vorteil der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen der Erfindung liegt darin, dass keinerlei .elektrische Verbindungen zu dem am Gemälde angebrachten Überbrückungsglied erforderlich ist und dass die Anordnung mehr oder minder unsichtbar an der Rückseite :des Gemäldes angebracht werden kann.