Krummbare, überall mindestens angenähert gleiche Wandstärke aufweisende, flächenhafte Unterlage für Polster Die Erfindung bezieht sich auf eine krummbare, überall mindestens angenähert gleiche Wandstärke auf weisende, flächenhafte Unterlage für Polster.
Auf dem Gebiete der Möbelherstellung herrscht Bedarf an Unterlagen für Polster mit hoher Festig keit und komplizierten Krümmungen für die ver schiedensten Anwendungsgebiete. Bisher hat man diesen Bedarf durch Platten oder Schalen befriedigt, die in besonderen Formen hergestellt waren, um den Platten die gewünschte besondere Krümmung zu geben. Solche Platten wurden sowohl aus aus Holz bestehenden Schichtplatten als auch aus geformten und geschichteten Kunstharzstoffen hergestellt. War das Ausgangsmaterial Metall, dann wurden ent sprechende Formgesenke verwendet.
Solche Formen und Gesenke sind jedoch ausserordentlich teuer. Aus- serdem zeigte das Endprodukt einen Mangel an ge wissen erwünschten Eigenschaften. Durch die Erfin dung wird ein Produkt geschaffen, das diese Eigen schaften alle besitzt und in vielen Fällen mit wesent lich niedrigeren Kosten herzustellen ist.
Die erfindungsgemässe Unterlage ist dadurch ge kennzeichnet, dass eine Vielzahl von mindestens an genähert in einer Unterstützungsfläche für das Polster liegenden Flächen an allen ihren Seiten jeweils durch engen U-förmigen Querschnitt aufweisende, sich längs der Seiten erstreckende Gelenke miteinander verbun den sind, und dass die Gelenke langgestreckt und schmal, gegenüber den Flächen nur eine geringe Gesamtoberfläche aufweisend, und an ihren Scheiteln, unter dem Einfluss von Kräften, die kleiner als die zur Verformung der Flächen ausreichend sind, quer zu ihrer Längsausdehnung verformbar ausgebildet sind, und in einander schneidenden Gruppen inner- halb der Gruppe zueinander parallel verlaufend an geordnet sind.
Besondere Ausführungsformen der erfindungsge- mässen Unterlage lassen sich in Massenproduktion herstellen. In solchen Fällen erhält man eine wesent liche Herabsetzung der Werkzeugkosten pro Pro duktionseinheit. Dies war bei den bekannten geformten Platten- oder Schalungskonstruktionen nicht möglich.
Insbesondere bei der Möbelherstellung ist die Elastizität oder Nachgiebigkeit von besonderer Be deutung. Jedoch muss diese Elastizität oder Nach giebigkeit mit hoher Festigkeit kombiniert sein, wenn das Produkt entsprechend dauerhaft sein soll. Insbe sondere dann, wenn die Unterlage für einen Stuhl oder Sessel Verwendung finden soll, ist es normalerweise notwendig, dass die Sesselschale als ganze elastisch ist, so dass sich nicht Zonen hoher Widerstands fähigkeit gegen den Körper des auf den Sessel Sitzen den<B>-</B>drücken, die besonders unbequem sind. Ausser- dem müssen solche Unterlagen, bis zu einem be grenzten, aber regelbaren Umfang biegsam sein, so dass sie sich bis zu einem gewissen Grad dem Körper des darauf Sitzenden anpassen und so eine gewisse Bequemlichkeit geben.
In diesem Falle wird die Not wendigkeit für eine dicke oder tiefe Polsterung, bei der Möbelherstellung im allgemeinen als überpolste- rung bezeichnet, beseitigt, da das Polster lediglich als Abpolsterung unregelmässiger Konturen des mensch lichen Körpers gegenüber der starren Unbiegsam keit üblicher Möbelkonstruktionen Verwendung findet. Nach besonderen erfindungsgemässen Ausführungs formen aufgebaute Möbelstücke benötigen lediglich ein dünnes elastisches und schwach nachgiebiges Polster.
Die Polster brauchen nur so dick zu sein, dass sich eine gewisse Weichheit der Oberfläche, die grund sätzlich notwendig ist, um die starre Unbiegsamkeit der gesamten Möbelkonstruktion zu beseitigen, statt eine Tiefe ergibt.
Biegsame Unterlagen verteilen die Zugbelastungen in der Unterlage, wobei Zonen von Zugkonzentra tionen beseitigt werden. Diese Gleichförmigkeit der Zugbelastungen und die Zugbelastungsverteilung führt zu einer Unterlage aus dünnerem Material und von geringerem Gewicht unter gegebenen Belastungsbedin gungen, ohne die Gesamtfestigkeit und Dauerhaftigkeit des Endproduktes zu beeinträchtigen. Dies führt nicht nur zu einer Verminderung der Herstellungskosten, sondern auch zu einer wirksamen Verlängerung der Lebensdauer des Produktes.
In besonderen erfindungsgemässen Ausführungs formen ergibt sich eine Regelung der Biegsamkeit ent weder über die gesamte Unterlage oder in vorbe stimmten ausgewählten Zonen oder Bereichen. Bei den bekannten Produkten war ersteres nur in ganz geringem Umfang und letzteres praktisch überhaupt nicht bei irgendeiner Konstruktion erreichbar. Bei gewissen erfindungsgemässen Ausführungsformen er folgt diese Regelung entweder bei der Herstellung der Unterlage selbst oder später durch Begrenzung der Wirkung der Gelenke zwischen aneinanderstossen- den Bereichen oder Teilen.
Das zuerst genannte Ver fahren eignet sich insbesondere für Unterlagen, die entsprechend ihrem besonderen Anwendungsgebiet geformt sind. In beiden Fällen bringt die Fähigkeit zur Regelung der Elastizität entweder im ganzen Be reich der Unterlage oder in ausgewählten Bereichen derselben wesentliche Vorzüge in den verschiedensten Anwendungsgebieten. Insbesondere gilt dies für die Möbelherstellung.
Bei der Massenproduktion ermöglichen besondere Ausführungsformen der Erfindung eine Änderung der herzustellenden Unterlage und der Regelung der Nachgiebigkeit der Unterlage zur Anpassung an den Verwendungszweck bei dem besonderen Anwendungs gebiet. So kann man eine Unterlage von gleich- mässiger Ausbildung so anpassen, dass sie über ihren gesamten Bereich oder in vorgewählten Bereichen eine Vielfalt von Elastizitätseigenschaften je nach dem Ver wendungszweck der betreffenden Unterlage aufweist. In diesen Fällen führt dies zu einer besonders grossen Wirtschaftlichkeit.
Man kann ein einzelnes Unterlagen muster, das in der Masse hergestellt werden soll, leicht und wirtschaftlich den verschiedensten Anwendungs gebieten mit geringst möglichsten Kosten anpassen. Unter den wesentlichen Einsparungsmöglichkeiten ist eine Verminderung der Amortisation der Formgesenke über ein wesentlich grösseres Produktionsvolumen an erster Stelle zu nennen. Ferner lassen sich die Gesenke vielfältiger verwenden, da das Endprodukt nicht auf einen einzelnen Verwendungszweck spezialisiert ist.
Ferner kann in einer besonderen erfindungsgemäs- sen Ausführungsform die Elastizität der Unterlage nach Erreichen einer vorbestimmten Durchbiegung oder Abbiegung beseitigt werden, d. h. mit anderen Worten, dass der die Elastizität liefernde Mechanismus so ausgebildet werden kann, dass er sich nach Er reichen eines bestimmten Durchbiegungsmasses selbst versperrt.
Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Unterlage. Darin ist Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erstes Beispiel; Fig. 2 eine Seitenansicht im Schnitt längs der Linie 11-II der Fig. 1; Fig. 3 eine Schrägansicht eines Teiles der in Fig. 1 wiedergegebenen Unterlage jedoch im umgekehrten Zustand; Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Unterlage mit Regelung der Elastizität in einer Richtung; Fig. 5 eine Unterlage mit einer in zwei Richtungen erfolgenden Regelung oder Steuerung der Elastizität;
Fig. 6 eine Unterlage mit Regelung oder Steuerung der Elastizität oder Nachgiebigkeit in einer ausge wählten Zone; Fig. 7 eine vergrösserte Teilschnittansicht längs der Ebene VII-VII nach Fig. 5; Fig. 8 eine Draufsicht auf eine Unterlage gemäss einer weitern Ausführungsform der Erfindung; Fig. 9 einen Schnitt längs der Ebene IX-IX der Fig. 8; Fig. 10 eine vergrösserte Teilansicht von Vorrich tungen zur Verankerung einer Abdeckung auf der Unterlage;
Fig. 11 eine Teilansicht einer in eine gewünschte Kontur gebogenen Unterlage; Fig. 12 eine der Fig. 11 entsprechende Ansicht, bei der jedoch die Steuerung oder Regelung der Elastizität in einem vorbestimmten Bereich der Unter lage wiedergegeben ist; Fig. 13 eine vergrösserte perspektivische Ansicht einer weitern Ausführungsform zur Wiedergabe der Aufbringung eines Gewebes bei einer elastischen Ab deckung auf der Unterlage; Fig. 14 eine vergrösserte Teilansicht der in Fig. 13 wiedergegebenen Unterlage, die zur Darstellung eines die Elastizität versperrenden Zustandes abgebogen wiedergegeben ist;
Fig. 15 eine vergrösserte Schnittdarstellung einer weitern Ausführungsform der erfindungsgemässen Un terlage; Fig. 16 eine vergrösserte Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Unterlage; Fig. 17 eine perspektivische Darstellung eines Sessels, bei dem eine Ausführungsform der erfindungs- gemässen Unterlage Anwendung findet; Fig. 18 eine schematische Darstellung des in Fig. 17 wiedergegebenen Sessels in Normalstellung;
Fig. 19 eine schematische Darstellung des in Fig. 17 wiedergegebenen Sessels zur Veranschaulichung der Elastizität oder Nachgiebigkeit der Unterlagenkon struktion.
Grundsätzlich besteht der Erfindungsgegenstand aus einer Unterlage von unbestimmter Breite und Länge, wobei die Abmessungen lediglich durch den Verwendungszweck und die Kapazität der zur Her stellung verwendeten Maschine beschränkt sind. Die Unterlage lässt sich am besten als Waffelmuster be zeichnen, da sie aus vielen eingedrückten flachen Bereichen besteht, die voneinander auf jeder Seite durch schmale durchgehende Rippen getrennt sind. Die gegenüberliegende Fläche der Unterlage ist durch eine Vielzahl von flachen Bereichen gekennzeichnet, die voneinander auf allen Seiten durch enge Kanäle getrennt sind. Die flachen Bereiche wirken als Träger, während die Scheitel der Rippen als eine Art Gelenk wirken.
Da die Rippen in wenigstens zwei sich schneidenden Gruppen angeordnet sind, können die Rippen bzw. die durch sie gebildeten Gelenke dazu dienen, der Unterlage in der einen oder in mehreren Richtungen eine bestimmte Kontur zu geben.
Aus den Fig. 1, 2 und 3 der Zeichnungen erkennt man am besten, dass die Unterlage 10 aus einem Schichtkörper mit einem Paar von Oberflächen 11 und 12 besteht. Diese Oberflächen weisen einen be stimmten Abstand auf, so dass die Unterlage eine bestimmte Stärke hat. Dieser Abstand muss so ge wählt werden, dass die Achse A der neutralen Faser der Zugkräfte (Fig. 2) im wesentlichen von beiden Oberflächen gleichweit entfernt ist. Ohne dieses Merk mal würde die Unterlage hinsichtlich ihres Quer schnittes bei voller Belastung nicht als I-Träger unter Bildung eines tragenden Gliedes arbeiten.
Die Unter lage ist durch eine Vielzahl von flachen Boden auf weisenden Schalen 13 gekennzeichnet, die in einem geometrischen Muster angeordnet sind. Jede Schale 13 ist durch aufstehende Rippen oder Gelenke 14 umgeben. Die Gelenke sind in wenigstens zwei Grup pen angeordnet, wobei sich die Gelenke der Gruppe 14 mit den Gelenken der Gruppe 14a schneiden. Die äussere Oberfläche der Scheitel der Gelenke 14 ist in einer gemeinsamen Oberfläche angeordnet, welche die Fläche 11 der Unterlage 10 bildet.
Die anderen Flächen der Bodenteile der Schalen liegen ebenfalls in einer gemeinsamen Ebene und bilden gemeinsam die andere Fläche 12 der Unterlage. Die Bodenflächen der Schalen sind flach und haben gemeinsam eine Ebene, die wesentlich grösser als der grössere Teil der Gesamtfläche der Oberfläche 12 ist. Die flachen Bodenteile der Schalen an der Flächen seite 12 sind auf allen Seiten voneinander durch tiefe, enge Kanäle 15 getrennt, welche die Innenseite der Gelenkteile 14 bzw. 14a bilden.
Es ist eine Vielzahl von Mustern möglich, indem man den Anteil der Fläche 12, der auf den Boden der Schalen 13 und auf die Kanäle 15 der Gelenke 14 und 14a trifft, variiert. Jedoch ist es wichtig, dass die Bodenteile der Schalen bei Verstärkung durch die Seiten der Kanäle starr sind und jeglicher Durch biegung oder Durchdrückung zu widerstehen ver mögen, wenn die Unterlage in eine Form gebogen und unter die erwartete Belastung gesetzt wird: Somit wird das Verhältnis zwischen der Breite der Kanäle 15 und den Randabmessungen der Bodenteile der Schalen gemessen auf der Oberfläche 12 für das besondere Anwendungsgebiet auf der Basis ver schiedener Faktoren ausgewählt. Bei diesen Faktoren handelt es sich u. a. um die Wandstärke und die Eigenschaften des Materials, aus dem die Unterlage geformt ist.
Sie wird darüberhinaus bis zu einem gewissen Ausmass durch das Ausmass der Krümmung bestimmt, in die die Unterlage gebracht werden soll. Sie wird ausserdem teilweise durch den Abstand zwi schen den Flächen 11 und 12 bestimmt. Dieser Ab stand bestimmt auch teilweise die Biegsamkeit der Unterlage. Je grösser dieser Abstand ist, desto grösser ist die Biegsamkeit der Unterlage, da der Dreh momentarm, um den die Gelenke drehend betätigt werden, grösser ist.
Jedoch muss in allen Fällen die Tiefe der Kanäle so sein, dass jede Durchbiegung der Unterlagen entweder am Scheitel der Gelenke oder in den Seiten der Kanäle auftritt und selbst dort, wo eine gewisse Durchbiegung der Seitenwandungen der Kanäle vorhanden ist, darf diese nur einen sehr ge ringen Anteil der Gesamtdurchbiegung betragen.
Wenn die Unterlage gebogen wird, so dass die Fläche 12 sich auf der Innen- oder Konkavseite der Krümmung befindet, dann werden die Bodenteile der Schalen 13 die Druckglieder eines I-Trägers und die Scheitel der Gelenke 14 und 14a werden die Zug glieder einer derartigen I-Trägerkonstruktion. Die Seiten der Kanäle befinden sich dann grundsätzlich unter Scherbelastung. Bei dieser Anwendungsform bilden die Scheitel der Kanäle ein Netzwerk aus festen, kontinuierlichen Zuggliedern über die gesamte Unter lage, da sie nach beiden Richtungen kontinuierlich verlaufen und daher ein nicht unterbrochenes Mittel zur Aufnahme von Zugbelastungen bilden.
Die Biegsamkeit der Unterlage lässt sich auf ver schiedene Weise regeln, die jedoch alle die Regelung durch Änderung der Wirkung der Gelenke beein flussen. Wenn die Biegsamkeit durch die Eigenschaften der Unterlage bei der Formung oder andersweitigen Herstellung geregelt werden soll, so erfolgt dies da durch, dass man die Tiefe oder Breite der Kanäle ändert. Es kann auch dadurch erfolgen, dass man die Abschrägung der Kanalwandungen ändert. Auch Grösse und Form der Schalen kann man ändern.
Desgleichen lässt sich die Dicke und die Steifigkeit des Materials ändern. öffensichtlich steigert eine Ver- grösserung der Tiefe der Kanäle den Drehmomentarm der Biegebelastungen auf die Gelenke. Dies führt zu einer Vergrösserung der Biegsamkeit der Unterlage. Eine Änderung der Breite der Kanäle führt zu einer Vergrösserung des wirksamen Radius der Gelenke, so dass sich diese leichter betätigen lassen.
Die Biegsamkeit lässt sich durch versperrende Eigenschaften der Unterlage begrenzen, die der Unter lage selbst innewohnen. Die Versperrung kann funk tionell als das Mass der auf die Unterlage zu über tragenden Krümmung oder dgl. definiert werden, das erforderlich ist, um die offenen Bereiche der Kanäle zwischen den Schalen zu schliessen. Eine Versperrung tritt auf, wenn die offene Oberfläche eines Kanals geschlossen wird und die benachbarten Schalen unter Bildung eines kontinuierlichen starren Druck trägers aneinanderstossen. An dieser Stelle kann ein weiteres Durchbiegen der Unterlage nicht mehr auf treten.
Dieses Merkmal ist in Fig. 14 wiedergegeben, aus der man erkennt, dass die Bodenteile der Schalen 13 gegeneinanderstossen und die offenen Flächen der Kanäle 15 schliessen. Die Stelle, an der die Versper rung auftritt, lässt sich durch die Breite der Kanäle oder durch die Abschrägung der Kanalwandungen einstellen. Beide Möglichkeiten bestimmen die Breite des Spaltes, der geschlossen werden muss, bevor die Versperrung auftritt. Die Versperrungseigenschaft ist von besonderer Bedeutung. Manchmal ist es wün schenswert, eine Durchbiegung bis zu einem vor bestimmten Grad zu haben, worauf die weitere Durch biegung begrenzt oder vollständig ausgeschaltet wird.
Ein Beispiel dafür ist ein Polster, bei dem eine An fangsdurchbiegung erforderlich ist, um sich dem Körper des Benutzers anzupassen, jedoch, nachdem dies erfolgt ist, ein hoher Widerstand vorhanden sein soll, um einen festen und bequemen Halt zu geben.
Wenn die Unterlage für einen besonderen Benut zungszweck hergestellt ist, kann die Durchbiegung und der Augenblick der Versperrung von der einen Zone zur anderen über die ganze Unterlage geändert werden. So kann in bestimmten Bereichen einer sol chen Unterlage die Breite der Kanäle vergrössert oder verkleinert und ihre Tiefe gegebenenfalls geändert werden. Selbst die Dicke des Materials kann über den gesamten Bereich der Unterlage schwanken.
Eine solche Anordnung ist in Fig. 15 wieder gegeben. Hier weist die Unterlage 10a Schalen 13 von der einen Grösse und Schalen 13a von einer etwas grösseren Abmessung auf. Einige der Kanäle 15 sind eng und tief. Diese biegen sich leicht durch, versperren sich jedoch bereits dann, wenn die Unter lage auch nur schwach durchgekrümmt ist. Die Kanäle 15a dagegen sind wesentlich breiter und beeinflussen die Biegsamkeit der Unterlage nicht wesentlich, er möglichen jedoch eine wesentlich stärkere Durch biegung, bevor eine Versperrung auftitt. Andererseits ist die Wandstärke des Materials um den Kanal 15b wesentlich vergrössert.
Da der Kanal 15b die gleiche Breite wie der Kanal 15 aufweist, erfolgt die Versper rung bei dem gleichen Ausmass der Durchbiegung, jedoch beschränkt die vergrösserte Materialdicke die Durchbiegung des Gelenkes 14 wesentlich, wodurch die Unterlage versteift wird und ein grösseres Ausmass an Belastung erforderlich ist, um ein bestimmtes Aus- mass der Durchbiegung der Unterlage zu erreichen.
Es ist selbstverständlich, dass durch Änderung der Breite und Tiefe der Kanäle und der Wandstärke des Materials in vorbestimmten Bereichen einer Un terlage eine zonenmässige Regelung oder Steuerung der Durchbiegung der Unterlage erreicht werden kann. Eine solche Anordnung ist mit der Unterlage 10b nach Fig. 16 wiedergegeben. Bei der Unterlage 10b ist die Wandstärke des Materials für die Schalen 13c geringer als diejenige für die Schale 13d. Auch ist die Tiefe der Kanäle 15d geringer als diejenige der Kanäle 15e oder 15f. Infolgedessen tritt offenbar um die Gelenke der Kanäle 15d eine Durchbiegung wesentlich rascher auf. Dies hinwiederum regelt ausserordentlich stark die von der Unterlage unter den Belastungen eingenommene Gestalt.
Dies ist be sonders wünschenswert bei sehr vielen Anwendungs gebieten, beispielsweise als Federung für Polster.
Wenn die Unterlage in Massenproduktion mit an fänglich durchgehender Gleichförmigkeit hergestellt wird, dann kann die Biegsamkeit der Unterlage ent weder als Ganze oder in vorbestimmten Zonen den Erfordernissen entsprechend eingestellt werden. Die Fig. 4 bis 7 zeigen Mittel zur Erzielung dieses Zweckes. Um die Biegsamkeit der Unterlage herabzusetzen, wird ein Füllstreifen 20 in die Kanäle 15 der Gelenke 14 eingesetzt. Der Füllstreifen besteht vorzugsweise aus einem zusammendrückbaren nachgiebigen Mate rial. Das Ausmass, bis zu dem er die Biegsamkeit der Unterlage beschränkt, wird durch die Härte des für diese Streifen verwendeten Materials bestimmt.
Je höher die Härte oder Steifigkeit ist, desto grösser ist also die Beschränkung der Biegsamkeit der Unterlage. Es ist offenbar, dass diese Streifen auch dazu ver wendet werden können, um das Ausmass der Durch biegung zu vermindern, bei der die Versperrung ein tritt. Die Füllstreifen 20 füllen die Kanäle 15 aus und sind vorzugsweise an den Innenoberflächen der Kanäle festgeklebt, um sie an Ort und Stelle zu halten und zu verhindern, dass sie sich beim Durchbiegen der Unterlage aus den Kanälen herausdrücken. Ins besondere eignen sich als Füllstreifen elastische Ma terialien, wie natürlicher oder synthetischer Gummi. Man kann auch andere feste Elastomere, beispiels weise Polyurethane verwenden.
Fig. 4 zeigt die Verwendung des Einlegestreifens 20 für eine in einer Richtung erfolgende Regelung der Biegsamkeit der Unterlage. In diesem Fall werden die Einlegestreifen 20 nur in die Kanäle 15a eingesetzt. Somit wird die Biegsamkeit der Unterlage lediglich in der durch die Teile A angedeuteten Richtung be schränkt. Fig. 5 zeigt die Verwendung der Einlege streifen zur Regelung der Biegsamkeit in beiden Richtungen. In diesem Fall werden die Einlegestreifen sowohl in die Kanäle 15, als auch in die Kanäle 15a eingelegt. Zu diesem Zweck verlaufen die Einlege streifen vorzugsweise kontinuierlich entweder in den Kanälen 15 oder in den Kanälen 15a und bestehen aus kurzen Streifen jeweils neben den Schalen 13 im Falle der Kanäle der anderen Gruppe.
Fig. 6 zeigt die Anwendung der Einlegestreifen zur Herstellung einer zonen- oder bereichsmässigen Beschränkung der Biegsamkeit. In diesem Falle wer den Teile von beiden Gruppen oder Kanälen 15 bzw. 15a mit Einlegestreifen 20 gefüllt. Dieses Verfahren verwendet man für viele Zwecke, beispielsweise zur Regelung oder Einstellung der Krümmung der Unter lage, wenn sie in eine bestimmte Form gebogen werden soll od. zur Regelung der Durchbiegung der Unterlage unter bestimmten Belastungsbedingungen.
Letzteres gilt insbesondere, wenn bestimmte Bereiche der Unter lage auf konzentrierte Belastungen eingestellt oder ihnen unterworfen werden sollen, wie es beispielsweise bei der Sitzfläche eines Sessels der Fall ist.
Die Fig. 10, 11 und 12 zeigen, wie die Unterlage behandelt werden muss, um eine fertige oder gepol sterte Oberfläche aufzuweisen. Wie man aus Fig. 10 erkennt, weist die Unterlage 10 eine Lage aus Schaummaterial 30 auf, das auf die Oberfläche 12 aufgebracht ist. Dieses Schaummaterial kann entweder eine Materialschicht sein, die in geeigneter Weise auf der Oberfläche 12 gebunden ist oder besteht vorzugs weise aus einer Schaumschicht, die an Ort und Stelle geformt ist.
Für diesen Zweck muss der Schaum elastisch sein, beispielsweise aus geschäumtem Poly- vinylchlorid oder einem anderen elastischen Poly- urethanschaum bestehen. Die Auswahl des besonderen Materials für das Schaumpolster 30 ist nicht von Bedeutung im Hinblick auf die Erfindung, weil sich diese Auswahl nur auf den Endzweck der Unterlage statt auf die Unterlage selbst als Grundmaterial be zieht. Der Schaum wird vorzugsweise durch ein äusseres Abdeckmaterial, beispielsweise ein Gewebe 31 abgedeckt und geschätzt.
Auch dieses Gewebe kann aus geeignetem Material bestehen, es kann sich bei spielsweise aus einem Gewebe von natürlichen oder synthetischen Fasern oder aus einem durch Poly- vinylchlorid verstärkten Gewebe handeln. Die Kante des Gewebes wird auf einem Randdraht 32 befestigt, der selbst wieder durch eine Verankerungsklammer 33 and der Kante der Unterlage befestigt ist. Die Verankerungsklammer 33 kann an dem Draht 32 befestigt oder mit dem Gewebe verbunden sein. Auch diese Einzelheiten dienen nur zur Erläuterung der Anwendung der Erfindung und bilden keinen Teil der Erfindung selbst.
Fig. 11 zeigt eine Unterlage nach Fig. 10, die gepolstert und abgedeckt ist, die ohne Verwendung der Einlegestreifen 20 in eine bestimmte Kontur gebogen ist. Fig. 12 zeigt die Verwendung der Einlegestreifen zur Regelung der Durchbiegung der- Unterlage. Es ist darauf hinzuweisen, dass in diesem Falle die Kanäle 15, in denen die Einlegestreifen 20 eingesetzt sind, im wesentlichen offen gehalten werden, so dass auf diese Weise die Wirksamkeit der entsprechenden Gelenke beschränkt wird.
Für den Bereich maximaler Krüm mung wurden jedoch die Einlegestreifen weggelassen und es ist darauf hinzuweisen, das die Gelenke bis zu dem angegebenen Grad stärker geschlossen sind, so dass sich eine stärker ausgeprägte Krümmung der Unterlage ergibt. Die Einlegestreifen sind ausserordent- lich wirksame Mittel zur Regelung der Biegsamkeit und der Kontur, da die Schalen zwischen den Gelenken vergleichsweise starre Bereiche sind. Die Ein stellung der Kontur der Unterlage erfolgt durch eine Vielzahl von Bindungen in der Unterlage, die jeweils an einer der Gelenkstellen 14 auftreten. Somit kann durch einfache Einstellung oder Regelung der Wir kungsweise der Gelenke die Konturgebung der Unter lage genau reguliert werden.
Bei der in Fig. 12 wiedergegebenen Konstruktion wird, statt die Kanäle in den Bereich maximaler Kontur leer zu lassen, soweit es die Einlegestreifen betrifft, die Wirkungsweise der Gelenke dieser Kanäle durch Verwendung eines Einlegestreifens aus weiche rem oder stärker zusammendrückbarem Material als den der Einlegestreifen geregelt, die in den Kanälen Verwendung finden, wo eine stärkere Beschränkung der Durchbiegung erwünscht ist.
Somit kann durch Kombination von Einlegestreifen verschiedener Dichte und Härte die Biegsamkeit der Unterlage eingestellt werden und zwar völlig genau über einen weiten Bereich mit dem Ausmass der für jeden bestimmten Bereich vorgewählten Einstellung abhängig von den be sonderen gewünschten Eigenschaften. Die gesamte Einstellung der Biegsamkeit kann an der Verwen dungsstelle erfolgen, wobei das Problem der Ein arbeitung in die Unterlage an der Herstellungsstelle beseitigt wird.
Fig. 13 zeigt die gleiche Konstruktion wie in den Fig. 11 und 12, was die Abpolsterung und die Unter lage 10 betrifft. Jedoch ist die Abdeckung 31a durch eine Vielzahl von schmalen Rillen 35 gekennzeichnet, die in sich schneidenden Gruppen angeordnet sind, so dass die Oberfläche ein gemustertes Aussehen erhält. Diese Anordnung ermöglicht eine Durchbiegung der Polsteroberfläche unter den Belastungsbedingungen, wenn beispielsweise das Schaumpolster 30 durch eine daraufsitzende Person zusammengequetscht wird und in seine Ausgangsstellung zurückkehrt, sobald die betreffende Person sich vom Stuhl oder Sessel erhebt.
Die Verwendung von sich überkreuzenden Rillen 35 hindert das Oberflächenmaterial oder die Abdeckung daran, während der Durchbiegung sich zu verwerfen und zu knicken. Dies ist ausserdem wünschenswert, wenn die Unterlage so ausgelegt ist, dass ein hohes Ausmass an Durchbiegung auftritt, wie es durch die Durchbiegung der Rückseite des Sessels in den Fig. 17, 18 und 19 angegeben ist.
Es ist ausserdem selbstverständlich, dass das Ver hältnis der Dicke der Unterlage zur Schaumpolsterung nicht als Begrenzung auf das in den Zeichnungen wiedergegebene Verhältnis aufzufassen ist. Die Dicke des Schaumpolsters kann wesentlich vergrössert oder verkleinert werden. Die Dicke für das normale An wendungsgebiet wurde etwas übertrieben wiederge geben, um die Zeichnungen leichter verständlich zu machen.
Während bis jetzt Unterlagen mit vielen quadra tischen Schalen 13 beschrieben wurden, ist es selbst verständlich durchaus möglich, in der Unterlage auch andere geometrische Konfigurationen vorzusehen. Wie man aus den Fig. 8 und 9 erkennt, können die Schalen 13a dreieckigen Grundriss aufweisen, indem man vier Gruppen von Gelenken, beispielsweise die Gelenke 14, 14a, 14b und 14c verwendet. Es ist wichtig, dass die Gelenke jeder Gruppe parallel verlaufen, so dass die Unterlage 10a sich ohne Erzeugung von Zonen hoher Widerstandsfähigkeit, die zu einer Überlastung der Unterlagenstruktur führen könnten, durchbiegen kann.
Wiederum kann man besondere Durchbiegungs- und Steifigkeitseigenschaften erzeugen, indem man die Grösse und das Ausmass der einzelnen Schalen ändert. Beispielsweise führen rechteckige Schalen von langer schmaler Gestalt zu einer Unterlage von grösserer Durchbiegsamkeit in der einen statt in der anderen Richtung.
Die Unterlage selbst kann aus jedem geeigneten Material hergestellt werden. Vorzugsweise wird sie aus Kunstharz entweder mit oder ohne Verstärkungs materialien hergestellt. Zu diesem Zweck wird sie zwischen Gesenken oder einem Gesenk und einem Druckmuster hergestellt oder unter Vakuum in eine geeignete Form gezogen. Selbstverständlich kann man auch andere Verfahren zu ihrer Herstellung anwenden. Die Unterlage kann im wesentlichen kontinuierlich, d. h. nach Prinzipien der Massenherstellung hergestellt werden. Die ist wünschbar, da die Unterlage durch ihre guten Eigenschaften unter sich ändernden Bedingungen weite Anwendungsgebiete aufweist, selbst wenn die Grundunterlage bei ihrer Herstellung für alle An wendungsgebiete identische Eigenschaften besitzt.
Somit handelt es sich bei ihrer Herstellung um die Fabrikation eines Ausgangsmaterials, welches an- schliessend erneut bearbeitet werden kann, um ihm die für das jeweilige Anwendungsgebiet erwünschten besonderen Eigenschaften zu geben.
Es ist ausserdem möglich, jede Uterlage für das besondere Anwendungsgebiet getrennt herzustellen. Hierbei wird die Unterlage als flaches Material, jedoch mit der gewünschten Randform hergestellt. Bei dieser Anordnung können die Kanten besonders ausgebildet sein, um ein besseres Aussehen und eine grössere Festigkeit zu liefern. Obwohl bei dieser Massnahme einige Verluste der Vorteile der Massenproduktion auftreten, bringt die Tatsache, dass die Unterlage noch als flaches Element statt in der Form seiner endgültigen, gegebenenfalls sehr verwickelten Krüm mung hergestellt werden kann, noch eine Reihe wirt schaftlicher Vorteile. Es ist auch möglich, die Krüm mung im Endprodukt von Zeit zu Zeit nachzustellen, ohne dass die Gesenke erneut bearbeitet werden müssen.
Als Beispiel für die Herstellung der Unter lage 10 geeignete Materialien seien eine Mischung aus synthetischem Gummi und thermoplastischen Harzen genannt, wie sie beispielsweise unter dem Namen ( < Royalite von der United States Rubber Comp. ver kauft werden. Verschiedene Arten von mit Faser materialien, beispielsweise Glasfasern oder Polyamid fasern verstärkten Polyesterharzen lassen sich eben falls zur Zufriedenheit verwenden. Man kann auch verschiedene andere Materialien für diesen Zweck einsetzen, wobei die oben angegebenen Materialien lediglich als Beispiele angeführt werden.
Beim Erfindungsgegenstand bildet jede kleine Schale eine feste und starre Fläche, die von Gelenken umgeben ist. Dies ist das Grundprinzip, auf dem die erfindungsgemässe Unterlage basiert. Die kleinen Flächen geben der Unterlage die Festigkeit und wegen ihrer Form als Schale ein bedeutendes Trägheits- moment. Sie sind im Verhältnis zu ihrer Tiefe zu klein, um unter Scherbelastungen knittern oder sich ver drillen zu können. Somit liefert die Erfindung eine Unterlage von ausreichender Stärke und damit aus reichendem Trägheitsmoment, die jedoch ohne Bildung von durch Scherung hervorgerufenen Knitterungen die kompliziertesten Krümmungen annehmen kann.
Dies ist ein besonders bedeutender Vorteil der Unterlage gemäss der Erfindung.
Man erkennt, dass die Erfindung ein besonders ernstes und schwieriges Problem löst. Durch sie wird ein Grundausgangsmaterial in Plattenformen geliefert, das in Massenproduktion hergestellt und auf ver schiedene Anwendungsgebiete je nach der gewünschten Zugfestigkeit, Biegsamkeit und Krümmung ange wendet werden kann. Selbst bei den Anwendungs gebieten, wo es notwendig ist, die Unterlage für den besonderen Zweck gesondert herzustellen, kann die Unterlage normalerweise als flaches Element her gestellt und später in die gewünschte Krümmung ge bracht werden. Dies vermindert die Kosten für Ge- senke oder dgl. wesentlich und erleichtert das Ein setzen in die Form, das Gesenk oder eine andere Fertigungsvorrichtung, sowie das Herausnehmen aus derselben.
Somit werden die vollen Vorteile eines einstöckigen geformten Plattenmaterials durch weite Änderungen der Produkte zur Anpassung an eine Vielzahl von Anwendungsgebieten erzielt, von denen die Möbel herstellung nur eines ist, bei der solche Unterlagen bisher aus Materialien und nach Verfahren hergestellt werden, die der Herstellung aus einstöckigen Mantel platten wesentlich unterlegen sind, da es nicht wirt schaftlich ist, solche Materialien zu verwenden. In folgedessen fördert die vorliegende Erfindung das technische Gebiet der Formung von Schalen- oder Plattenmaterial wesentlich und macht eine Vielzahl von Produkten zugänglich, die bisher für dieses Gebiet ausgeschlossen waren.
Beispielsweise ermöglicht die Erfindung die Herstellung idealer architektonischer Wandplatten, wo nur eine geringe Festigkeit erforder lich ist, die gerade ausreichen muss, um die Unterlage selbst zu tragen. Dies gilt insbesondere für den Fall, wo eine Krümmung in einem oder mehreren Ebenen erwünscht ist.