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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Sitzschale für einen Stuhl, insbesondere für Schulstühle, sowie einen Stuhl mit einer erfindungsgemäßen Sitzschale.
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Stand der Technik
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Sitzschalen für Stühle sind aus dem Stand der Technik bekannt. So sind etwa aus Kunststoff gefertigte Sitzschalen bekannt, deren Innenvolumen als Hohlkörper ausgestaltet ist. Es ist bekannt, an der die Sitzfläche bildenden Oberfläche der Sitzschale Öffnungen vorzusehen, welche in das Innenvolumen bzw. in den Hohlraum der Sitzschale führen, um einen gewissen Belüftungseffekt zu erreichen und damit die Schweißbildung beim Benutzer zu reduzieren.
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Eine ausreichende Belüftung der Sitzfläche wird jedoch nicht erreicht, insbesondere dann nicht, wenn sämtliche Öffnungen an der Sitzfläche von der sitzenden Person abgedeckt werden, da die Öffnungen nur in den Hohlraum der Sitzschale führen und eine Luftzirkulation bzw. ein Luftaustausch dadurch unterbunden oder zumindest erschwert wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass durch die Öffnungen jegliche Art von Schmutz, aber auch Flüssigkeiten in den Hohlraum der Sitzschale gelangen oder die Öffnungen selbst verstopfen kann. Eine Reinigung des Innenraumes der Sitzschale ist aber gar nicht oder nur unter sehr großem Aufwand möglich.
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Das ist insbesondere dann nachteilig, wenn die Sitzschale für Sitzmöbel im Schulbereich verwendet werden soll, wo hohe Anforderungen an die Hygiene gestellt werden.
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Ferner sind solche einen Hohlraum aufweisende Sitzschalen aufwändig in der Herstellung, da etwa für ein Spritzgießen mehrere Werkzeuge notwendig sind und Unterteil und Oberteil der Sitzschale nach deren Herstellung zusammengefügt werden müssen. Solche Hohlraumsitzschalen haben allerdings den Vorteil, dass sie sehr stabil sind.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Sitzschale für Stühle, insbesondere Schulstühle, und einen Stuhl bereitzustellen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermeiden und einerseits eine verbesserte Belüftung der Sitzfläche sowie andererseits eine einfacherer Herstellung bei gleichzeitig gleichbleibender Stabilität ermöglichen.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sitzschale für einen Stuhl und durch einen Stuhl nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
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Bereitgestellt wird demnach eine Sitzschale für einen Stuhl, wobei die Sitzschale eine Schalenoberseite und eine Schalenunterseite aufweist, wobei zwischen der Schalenoberseite und der Schalenunterseite kein Hohlraum ausgebildet ist, wobei die Sitzschale eine Gitterstruktur aufweist, die durch langgezogene und sich kreuzende Vertiefungen an der Schalenoberseite und durch langgezogene und sich kreuzende Erhebungen an der Schalenunterseite gebildet wird, und wobei die zwischen den Vertiefungen ausgebildeten nicht vertieften Bereiche die Auflagefläche der Schalenoberseite bilden.
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Durch die Gitterstruktur wird einerseits eine Belüftung der Schalenoberseite gewährleistet. Andererseits wird durch die Gitterstruktur eine gleichbleibende Stabilität bzw. Steifigkeit der Sitzschale bei gleichzeitiger Reduzierung der Stärke bzw. Dicke der Sitzschale erreicht.
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Die Erhebungen an der Schalenunterseite können mit den Vertiefungen an der Schalenoberseite korrespondieren, also genau dort angeordnet sein, wo sich die Vertiefungen an der Schalenoberseite befinden. Die Erhebungen an der Schalenunterseite erhöhen zusammen mit den Vertiefungen an der Schalenoberseite die Steifigkeit der Sitzschale.
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Die Vertiefungen an der Schalenoberseite können sich zumindest teilweise bis an einen äußeren Rand der Schalenoberseite erstrecken, sodass bei Benutzung des Stuhles Luft in die Vertiefungen gelangen kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Sitzschale zweiteilig ausgestaltet sein, wobei ein erster Teil eine Sitzfläche und ein zweiter Teil eine Rückenlehne bilden.
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An der Schalenoberseite der Rückenlehne kann eine vertikal verlaufende Wirbelsäulenvertiefen ausgebildet sein.
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Am hinteren, zwischen den beiden Seitenrändern verlaufenden Rand der Sitzfläche und senkrecht zur Schalenunterseite der Sitzfläche kann eine Wandung angeordnet sein. Dadurch kann die Steifigkeit der Sitzfläche im hinteren Bereich erhöht werden. Zusätzlich kann diese Wandung auch die Funktion einer Querstrebe zwischen den beiden Stuhlbeinen übernehmen, um auch dem Stuhlgestell zusätzliche Steifigkeit zu verleihen.
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Vorteilhaft ist es, wenn an der Schalenunterseite im Bereich der beiden Seitenränder und im Bereich des vorderen Randes der Sitzfläche und/oder im Bereich der beiden Seitenränder der Rückenlehne Befestigungszapfen angeordnet sind, zum Befestigen der Sitzschale an einem Stuhlgestell des Stuhls.
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Die Befestigungszapfen können eine Sacklochbohrung mit einem Innengewinde aufweisen, wodurch beispielsweise die Sitzfläche von unten mittels Schrauben an dem Stuhlgestell befestigt werden kann.
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Die Sitzschale kann zumindest im Bereich der Gitterstruktur gleich stark ausgebildet sein, das heißt die Vertiefungen die nicht vertieften Bereiche weisen die gleiche Dicke auf.
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Bereit gestellt wird ferner ein Stuhl, der ein Stuhlgestell und eine an dem Stuhlgestell angeordnete erfindungsgemäße Sitzschale aufweist.
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Das Stuhlgestell kann einen U-förmigen und hinten offenen Rahmen aufweisen, auf dem die Sitzfläche der Sitzschale angeordnet ist und der ein im wesentlichen U-förmiges und oben offenes Profil aufweist, in das Befestigungszapfen der Sitzfläche eingreifen.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Stuhl mit einer erfindungsgemäßen Sitzschale in einer perspektivischen Ansicht, in einer Seitenansicht und in ein Ansicht von vorne;
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2 eine Sitzfläche einer erfindungsgemäßen Sitzschale in einer Ansicht von oben und von unten, in einer Seitenansicht und in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben und von schräg unten; und
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3 eine Rückenlehne einer erfindungsgemäßen Sitzschale in einer Ansicht von oben, in einer Seitenansicht und in einer perspektivischen Ansicht von vorn und hinten.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Stuhl 1. Der Stuhl 1 besteht aus einem Stuhlrahmen bzw. Stuhlgestell 5 und einer daran angeordneten erfindungsgemäßen Sitzschale 10.
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Die Sitzschale 10 ist hier zweitteilig ausgestaltet und besteht aus einer Sitzfläche 25 und aus einer Rückenlehne 26. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Sitzschale 10 auch einteilig ausgestaltet sein, wobei die Sitzfläche 25 und die Rückenlehne 26 miteinander verbunden sind. Beispielsweise kann die Rückenlehne 26 über einen geschwungenen Mittelteil mit der Sitzfläche 25 verbunden sein und so eine einteilige Sitzschale bilden. Nachfolgend ist eine erfindungsgemäße Sitzschale 10 beschrieben, die zweiteilig ausgestaltet ist. Die erfindungsgemäßen Vorteile werden aber auch bei einer einteilig ausgestalteten Sitzschale erreicht, sofern zumindest die Sitzfläche und die Rückenlehne wie nachfolgend gezeigt ausgestaltet sind.
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In Abbildung (a) ist ein erfindungsgemäßer Stuhl 1 in einer perspektivischen Ansicht, in Abbildung (b) in einer Ansicht von vorne und in Abbildung (c) in einer Seitenansicht gezeigt.
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Das Stuhlgestell 5 weist von der Seite betrachtet eine etwa L-förmige Grundstruktur auf. Zwei parallel und von vorne nach hinten verlaufende und auf den Boden aufliegende Basisteile 7 bilden den bodenseitigen Teil des Stuhlgestells 5. Zwischen den beiden Basisteile 7 kann eine Querstrebe 7a angeordnet sein, die der Erhöhung der Stabilität des Stuhlgestells 5 dient.
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An den hinteren Enden der beiden Basisteile 7 schließt sich jeweils ein Hinterbein 8 an, das zunächst leicht nach vor geneigt und auf etwa halber Höhe wieder leicht nach hinten geneigt verläuft.
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Ebenfalls auch etwa halber Höhe der Hinterbeine 8 ist ein nach vorne gerichteter und parallel zu den Basisteilen 7 verlaufender U-förmiger Rahmen 6 an den Hinterbeinen 8 angeordnet. Der U-förmige Rahmen 6 ist hinten, das heißt zwischen den beiden Hinterbeinen 8 offen. An dem U-förmigen Rahmen 6 ist die Sitzfläche 25 der Sitzschale 10 angeordnet und mit dem U-förmigen Rahmen 6 verbunden, etwa mittels Schraubverbindungen.
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Der U-förmige Rahmen 6 weist ein U-förmiges und oben offenes Profil auf, in das Befestigungszapfen 25e der Sitzfläche 25 eingreifen und die jeweils ein Sackloch mit einem Innengewinde aufweisen. Diese Befestigungszapfen 25e sind bei der in 2 näher gezeigten Sitzfläche zu sehen. Damit kann die Sitzfläche von unten mit Befestigungsschrauben an dem U-förmige Rahmen 6 befestigt werden. Dadurch dass die Befestigungszapfen 25e in das Profil des U-förmigen Rahmens 6 eingreifen, wird zudem einem horizontalen Verschieben der Sitzfläche 25 relativ zum U-förmigen Rahmen 6 entgegengewirkt. Bei einem entsprechend Kraftschluss zwischen den Befestigungszapfen 25e und der Innenwandung des Profils des U-förmigen Rahmens 6 könnte auch Befestigungsschrauben auch verzichtet werden.
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Die Befestigungszapfen 25e tragen aber insbesondere zur Stabilität der Sitzfläche bei, wenn die Sitzfläche an dem U-förmigen Rahmens 6 montiert ist. Denn zwischen den beiden seitlich verlaufenden Abschnitten des U-förmigen Rahmens 6 wird durch die in das U-förmige Profil eingreifenden Befestigungszapfen 25e eine gewisse Spannung bzw. Vorspannung erzeugt, die sich positiv auf die Stabilität der Sitzfläche auswirkt. Diese Spannung bzw. Vorspannung bewirkt aber auch, dass sich die Sitzfläche bei einer Belastung, etwa wenn sich eine Person hinsetzt, weniger oder gar nicht durchbiegt. Dies hat zum Vorteil, dass die Sitzfläche wesentlich weniger dick ausgestaltet werden muss. Dadurch wird der Materialverbrauch reduziert. Andererseits wird dadurch aus das Gewicht des Stuhlen reduziert, was insbesondere bei Schulstühlen ein wichtiger Aspekt ist.
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An den oberen Enden der beiden Hinterbeine 8 ist zwischen den beiden Hinterbeinen 8 die Rückenlehne 26 der Sitzschale 10 angeordnet und mit den Hinterbeinen 8 verbunden, etwa mittels Schraubverbindungen.
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Die Struktur der Sitzfläche 25 und der Rückenlehne 26, die zusammen die Sitzschale 10 bilden, wir nachfolgend mit Bezug auf 2 und 3 näher erläutert. Die Sitzschale 10 weist zwischen Oberseite und Unterseite keinen Hohlraum auf. Das bedeutet, dass die Sitzschale 10 nicht durch einen Hohlkörper gebildet wird. Damit wird vermieden, dass in einen Innenraum der Sitzschale 10 Schmutz oder Feuchtigkeit gelangen kann, was sich hinsichtlich der Hygiene aber auch hinsichtlich des Reinigungsaufwandes positiv auswirkt.
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2 zeigt eine Sitzfläche 25 einer erfindungsgemäßen Sitzschale 10, wobei in Abbildung (a) eine perspektivische Ansicht von oben, in Abbildung (b) eine perspektivisch Ansichten von unten, in Abbildung (c) ein Ansicht von unten, in Abbildung (d) eine Seitenansicht und in Abbildung (e) eine Ansicht von oben gezeigt sind. In Abbildung (f) ist schematisch ein Querschnitt der Sitzfläche bzw. der Sitzschale 10 im Bereich einer Vertiefung gezeigt.
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Die Sitzfläche 25 weist eine Oberseite bzw. Schalenoberseite 20 und eine Unterseite bzw. Schalenunterseite 30 auf.
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Erfindungsgemäß weist die Sitzfläche 25 (ebenso auch die Rückenlehne) eine Gitterstruktur 12 auf. Diese Gitterstruktur 12 wird einerseits durch langgezogene und sich kreuzende Vertiefungen 22 an der Schalenoberseite 20 und andererseits durch langgezogene und sich kreuzende Erhebungen 32 an der Schalenunterseite 30 gebildet. "Erhebungen" bedeutet, dass diese an der Oberfläche der Schalenunterseite 30 überstehen.
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Die Vertiefungen 22 an der Schalenoberseite 20 korrespondieren mit den Erhebungen 32 an der Schalenunterseite 30. Das heißt, dass die Vertiefungen 22 an der Schalenoberseite 20 genau dort vorgesehen sind, wo sich an der Schalenunterseite 30 die Erhebungen 32 befinden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Innenprofil I der Vertiefungen 22 weitgehend die gleiche Grundform aufweist wie das Außenprofil A der Erhebungen 32, wie in Abbildung (f) gezeigt. Damit kann eine Sitzschale 10 bzw. eine Sitzfläche 25 hergestellt werden, die über die gesamte Fläche eine gleichbleibende Dicke d aufweist.
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In dem in 2 gezeigten Beispiel erstrecken sich mehrere langgezogene Vertiefungen 22 quer von der rechten Seite der Schalenoberseite 20 bis zur linken Seite der Schalenoberseite 20. Des Weiteren erstrecken sich mehrere langgezogene Vertiefungen 22 von der hinteren Seite der Schalenoberseite 20 bis zur vorderen Seite der Schalenoberseite 20, wobei diese langgezogenen Vertiefungen die quer verlaufenden langgezogenen Vertiefungen 22 kreuzen. Dementsprechend sind auch die Erhebungen 32 an der Schalenunterseite 30 angeordnet.
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In einer anderen, hier nicht gezeigten Ausführungsform können auch nur längs verlaufende oder auch nur quer zur Sitzfläche 25 verlaufende Vertiefungen 22 und Erhebungen 32 vorgesehen sein.
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Die Auflagefläche beim Sitzen an der Schalenoberseite 20 wird durch die nicht vertieften Bereiche 23 gebildet. Die Übergänge zwischen den Vertiefungen 22 und den nicht vertieften Bereichen 23 sind vorzugsweise abgerundet, sodass beim Sitzen durch die Vertiefungen 22 kein unangenehmer Sinneseindruck hervorgerufen wird.
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Im Bereich der Sitzfläche 25 weisen die Vertiefungen 22 eine maximale Breite b von 20 mm auf. Bevorzugt weisen sie eine maximale Breite b von 10 mm auf. Besonders bevorzugt wird eine Breite der langgezogenen Vertiefungen 22 von etwa 6 mm bis etwa 10 mm gewählt. Damit wird zum Einen eine ausreichend gute Belüftungsfunktion der Sitzfläche bzw. der Schalenoberseite gewährleistet und zum Anderen sind die langgezogenen Vertiefungen 22 ausreichend breit um eine möglichst vernünftige Reinigung der Vertiefungen 22 zu ermöglichen. Zudem wird, je nach Oberflächenstruktur, bis zu einer maximalen Breite der langgezogenen Vertiefungen 22 von 20 mm gewährleistet, dass beim Sitzen kein unangenehmer Sinneseindruck aufgrund zu breiter Vertiefungen 22 entsteht.
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Im Bereich der Sitzfläche weisen die Vertiefungen eine maximale Breite von 20 mm auf. Bevorzugt weisen sie eine maximale Breite von 10 mm auf. Besonders bevorzugt wird eine Breite der langgezogenen Vertiefungen 22 von etwa 6 mm bis etwa 10 mm gewählt. Damit wird zum Einen eine ausreichend gute Belüftungsfunktion der Sitzfläche bzw. der Schalenoberseite gewährleistet und zum Anderen sind die langgezogenen Vertiefungen 22 ausreichend breit um eine möglichst vernünftige Reinigung der Vertiefungen 22 zu ermöglichen. Zudem wird, je nach Oberflächenstruktur, bis zu einer maximalen Breite der langgezogenen Vertiefungen 22 von 20 mm gewährleistet, dass beim Sitzen kein unangenehmer Sinneseindruck aufgrund zu breiter Vertiefungen 22 entsteht.
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Zumindest einige der an der Schalenoberseite 20 verlaufenden Vertiefungen 22 verlaufen bis an die äußeren Ränder der Sitzfläche 25, so dass eine ausreichende Luftzirkulation und damit eine ausreichende Belüftungsfunktion der Schalenoberseite der Sitzfläche 25 auch unabhängig von der Sitzposition gewährleistet sind.
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Der Abstand der langgezogenen Vertiefungen 22 zueinander ist so gewählt, dass einerseits ein angenehmes Sitzen auf der Sitzfläche, welche durch die nicht vertieften Bereiche 23 gebildet wird, gewährleistet wird und andererseits eine ausreichend gute Belüftungsfunktion über den gesamten Bereich der Schalenoberseite 20 der Sitzfläche 25 sichergestellt ist.
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Als besonders vorteilhaft hat sich die vorstehend beschriebene Anordnung der Vertiefungen 22 relativ zu den Erhebung 32 herausgestellt, d.h. jene Anordnung, bei der die Vertiefungen 22 mit den Erhebungen 32 korrespondieren. Dadurch kann einerseits eine Sitzfläche 25 bereitgestellt werden, die über die gesamte im Wesentlichen die gleiche Dicke d aufweist. Andererseits wird durch die dadurch gebildete Gitterstruktur 12 die Steifigkeit und damit die Stabilität der Sitzschale 10 und insbesondere der Sitzfläche 25 erhöht. Die Gitterstruktur 12 wirkt hier wie mehrere an der Unterseite der Sitzfläche 25 angeordnete Versteifungsstreben. Damit kann gleichzeitig die Dicke d der Sitzschale 10 bzw. der Sitzfläche 25 reduziert werden, ohne Einbußen hinsichtlich Steifigkeit und Stabilität hinnehmen zu müssen.
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Zusammen mit den randseitigen Befestigungszapfen 25e, die in das U-förmige Profil des Rahmens 6 eingreifen und eine gewisse Spannung bzw. Vorspannung erzeugen, die sich positiv auf die Stabilität der Sitzfläche auswirkt, wie mit Bezug auf 1 beschrieben, kann die Dicke d der Sitzfläche 25 noch weiter reduziert werden.
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Insgesamt kann so eine besonders leichte und dennoch hochstabile Sitzfläche 25 bereitgestellt werden, wobei gleichzeitig eine ausreichende Luftzirkulation und damit eine ausreichende Belüftungsfunktion der Schalenoberseite der Sitzfläche 25 gewährleistet ist.
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An dem hinteren Rand 25c weist die Sitzfläche 25 eine Wandung 25a auf, zwischen den beiden Seitenrändern 25b der Sitzfläche verläuft und senkrecht zur Schalenunterseite 30 der Sitzfläche 25 steht bzw. senkrecht an der Schalenunterseite 30 der Sitzfläche hervorsteht. Mit dieser Wandung wird der rückseitig offene Bereich des U-förmigen Rahmens 6 des Stuhlgestells 5 geschlossen. Gleichzeitig wird durch diese Wandung 25a eine Querstrebe zwischen den beiden Hinterbeinen 8 des Stuhlgestells 5 ausgebildet, die im Wesentlichen auf halber Höhe der Hinterbeine verläuft. Diese als Querstrebe wirkende Wandung 25a verleiht dem Stuhlgestell 5 zusätzliche Stabilität. Zudem kann auf eine zwischen den beiden Hinterbeinen 8 verlaufende Metallstrebe verzichtet werden, was vorteilhaft hinsichtlich des Stuhlgewichtes ist.
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Die Oberseite der Sitzfläche 25 ist im Wesentlichen eben ausgestaltet, sodass die Sitzfläche 25 von oben betrachtet im Wesentlichen wie eine ebene Platte aussieht, die von Vertiefungen 22 durchzogen ist.
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3 zeigt eine Rückenlehne 26 einer erfindungsgemäßen Sitzschale 10, wobei in Abbildung (a) eine perspektivische Ansicht von vorne, in Abbildung (b) eine perspektivische Ansicht von hinten, in Abbildung (c) eine Ansicht von oben und in Abbildung (d) eine Seitansicht gezeigt sind.
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Die Rückenlehne weist an der Schalenoberseite 20, die hier die der sitzenden Person zugewandte Seite ist, mehrere langgezogene und sich kreuzende Vertiefungen 22 auf, die wie bei der Sitzfläche gemäß 2 mit an der Schalenunterseite 30 bzw. an der Rückseite vorgesehenen Erhebungen 32 korrespondieren. Die Funktion der Vertiefungen 22 und der Erhebungen 32 ist identisch zu der mit Bezug auf 2 beschriebenen Funktion. Das heißt, die Vertiefungen 22 gewährleisten einerseits eine ausreichende Belüftung auch in Bereich der Rückenlehne 26. Andererseits wird durch die Vertiefungen 22 zusammen mit den korrespondierenden Erhebungen 32 eine die Stabilität und Steifigkeit erhöhende Gitterstruktur 12 gebildet.
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Ferner kann an der Rückenlehne 26 an der dem Rücken zugewandten Seite 20 eine Wirbelsäulenvertiefung 28 vorgesehen sein, in welche beim Sitzen die Wirbelsäule zumindest teilweise Platz findet, um ein unangenehmes Drücken der Rückenlehne gegen die Wirbelsäule weitestgehend zu vermeiden. Die Wirbelsäulenvertiefung 28 weist im unteren Bereich eine Breite von etwa zwischen 30 mm und 100 mm auf und verjüngt sich nach oben hin, wo sie eine Breite von etwa zwischen 20 mm und 60 mm aufweist.
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Die Wirbelsäulenvertiefung 28 weist hier im Wesentlichen die gleiche Tiefe auf wie die langgezogenen Vertiefungen 22. Die Wirbelsäulenvertiefung 28 kann aber auch etwas tiefer sein als die langgezogenen Vertiefungen 22. Vorteilhaft ist es, wenn an der Rückseite der Rückenlehne 25, das heißt an der Schalenenterseite 30 der Rückenlehne eine mit der Wirbelsäulenvertiefung 28 korrespondierende Erhebung vorgesehen ist, sodass die Rückenlehne 26 im Bereich der Wirbelsäulenvertiefung 28 nicht weniger stark ausgestaltet werden muss als im übrigen Bereich.
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Die Wirbelsäulenvertiefung 28 kann die von rechts nach links verlaufenden Vertiefungen 22 kreuzen, sodass eine Belüftungsfunktion auch im Bereich der Wirbelsäulenvertiefung immer gewährleistet ist.
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An den seitlichen Endabschnitten weist die Rückenlehne 25 ebenfalls Befestigungszapfen 25e auf, mit denen die Rückenlehne 25 an den oberen Abschnitten der Hinterbeine 8 befestigt werden kann.
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Neben der Wirbelsäulenvertiefung 28 unterscheidet sich die Rückenlehne 26 von der Sitzfläche 25 auch in der Krümmung. Während die Sitzfläche 25 im Wesentliche eben ausgestaltet ist, weist die Rückenlehne 26 eine gewisse Krümmung auf, die im Wesentlichen dem menschlichen Rücken angepasst ist. Auch in dieser gekrümmten Ausgestaltung, wie in Abbildung (c) gezeigt, weist die Rückenlehne 26 im Wesentlichen über die gesamte Fläche die gleiche Dicke auf.
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Nicht gezeigt ist hier eine einteilig ausgestaltete Sitzschale, die ebenfalls aus einer Sitzfläche und aus einer Rückenlehne besteht, wobei die Rückenlehne über ein vorzugsweise gebogenes Mittelstück mit der Sitzfläche verbunden ist. Rückenlehne, Mittelstück und Sitzfläche bilden zusammen eine einteilig ausgestaltete Sitzschale. Hierbei kann auch dass Mittelstück Vertiefungen 22 und mit den Vertiefungen 22 korrespondierende Erhebungen aufweisen.
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Die Sitzschale kann einen Kunststoff, insbesondere Polypropylen aufweisen bzw. aus einem solchen Kunststoff hergestellt werden. Aufgrund der massiven Bauweise der Sitzschale, das heißt ohne Hohlräume, eignet sich diese hervorragend, um in einem Spritzgussverfahren hergestellt zu werden. Alternativ können für die Herstellung der Sitzschale auch Kompositmaterialien, etwa Kunststoff vermischt mit Hanffasern verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Sitzschale und der erfindungsgemäß Stuhl zeichnen sich insbesondere durch die hohe Stabilität der Sitzschale und das insgesamt geringe Gewicht des Stuhles aus, wobei gleichzeitig eine ausreichende Zirkulation von Luft im Gesäß- und im Rückenbereich gewährleistet ist. Durch diese Vorteile ist der erfindungsgemäße Stuhl besonders gut geeignet zur Verwendung als Schulstuhl. Ferner ist der einfach und kostengünstig und durch die spezielle Struktur der Sitzschale auch ressourcenschonend herstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stuhl
- 5
- Stuhlrahmen bzw. Stuhlgestell
- 6
- U-förmiger Rahmen des Stuhlgestells 5, an dem die Sitzfläche 25 angeordnet ist
- 7
- Basisteile des Stuhlgestells 5
- 7a
- Querstrebe zwischen den Basisteilen 7
- 8
- Hinterbeine des Stuhlgestells 5
- 10
- Sitzschale (zweiteilig, bestehend aus Sitzfläche 25 und Rückenlehne 26)
- 12
- Gitterstruktur, die durch die Vertiefungen 22 und die Erhebungen 32 gebildet wird
- 20
- Schalenoberseite
- 22
- Vertiefungen an der Schalenoberseite 20 (langgezogene und sich kreuzende Vertiefungen)
- 23
- nicht vertiefte Bereiche an der der Schalenoberseite 20 bzw. nicht erhabene Bereiche an der Schalenunterseite 30
- 25
- Sitzfläche
- 25a
- Wandung, die senkrecht zur Unterseite der Sitzfläche 25 und an dem hinteren, zwischen den beiden Seitenrändern 25b verlaufenden Rand 25c angeordnet ist
- 25b
- Seitenränder der Sitzfläche 25
- 25c
- hinterer Rand der Sitzfläche 25
- 25d
- vorderer Rand der Sitzfläche 25
- 25e
- Befestigungszapfen, die vorzugsweise in den U-förmigen Rahmen des Stuhlgestells 5 eingreifen
- 26
- Rückenlehne
- 28
- Wirbelsäulenvertiefung in der Rückenlehne 26
- 30
- Schalenunterseite
- 32
- Erhebungen an der Schalenunterseite 30 (langgezogene und sich kreuzende Erhebungen, die mit den Vertiefungen korrespondieren)
- A
- Außenprofil der Erhebungen 32
- b
- Breite der Vertiefungen 22
- d
- Dicke der Sitzschale 10
- I
- Innenprofil der Vertiefungen 22