Entwässerungseinrichtung für Druckluftanlagen, insbesondere für Druckluftbehälter von Druckluftbremsanlagen Gegenstand der Erfindung ist eine Entwässe rungseinrichtung für Druckluftanlagen, insbesondere für Druckluftbehälter von Druckluft@bremsan'lagen, mit einem Entwässerungstopf und einer darin befind lichen, an einem Steuerkolben befestigten Steuer stange.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist da durch gekennzeichnet, dass der durch eine Rückführ- feder belastete Steuerkolben den Innenraum des Ent wässerungstopfes gegen eine Druckluftpolsterkammer abgrenzt und zur Ermöglichung der Füllung dieser letzteren mit einem Rückschlagventil versehen ist, dass ferner der Entwässerungstopf durch eine Quer wand, welche eine zum Durchlass der Steuerstange dienende Öffnung besitzt, in eine Vorsammelkammer und eine Ablasskammer unterteilt ist,
dass ferner die Steuerstange im Bereich der Querwand mit Stütz mitteln versehen ist, wobei auf dem über diesen ge legenen Oberteil der Steuerstange ein Ventilring längsverschiebbar angeordnet ist und durch eine Fe der gegen die Stützmittel gedrückt wird, auf welchen er während dem ersten Teil der Bewegung des Steuerkolbens und der Steuerstange anlässlich eines Behälterdruckabfalles aufliegt, bis er an einem an besagter öffnung ausgebildeten Sitz aufzuliegen kommt, und dass im Boden des Entwässerungstop fes eine Ablassöffnung vorhanden ist, der ein Ab lassventil zugeordnet ist,
welches durch die Steuer stange im zweiten Teil ihrer obgenannten Bewegung im Sinne des öffnens betätigt wird.
Beiliegende Zeichnung stellt ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes dar.
Die einzige Figur zeigt dieses Ausführungsbei spiel im Vertikalschnitt, wobei die beweglichen Teile in einer labilen Mittellage gezeigt sind.
Die dargestellte Entwässerungsvorrichtung für Druckluftanlagen, insbesondere für Druckluftbehälter von Druckluftbremsanlagen, weist einen Entwässe rungstopf auf, der einen Bodenteil 1, einen an diesem angeschraubten Mittelteil 3, einen an diesen letzteren angeschraubten Oberteil 5 und eine zwischen den Teilen 1 und 3 festgeklemmte, ringscheibenförmige Querwand 6 aufweist.
In einer Ausbohrung 7 an der Oberseite des Mittelteils 3 ist ein eine Dichtungsmanschette 8 tra gender Steuerkolben 9 längsbeweglich geführt, der in seiner oberen Endlage an der untren Stirn fläche 10 des Oberteiles 5 und in seiner unteren End- lage an einer Anschlagfläche 11 des Mittelteiles 3 anschlägt. Eine auf letzterem aufliegende Druckfe der 12 hat stets das Bestreben, den Steuerkolben 9 und eine mit ihrem oberen Ende mittels einer Mut ter 13 an ihm befestigte und zu ihm koaxiale Steuer stange 14 in die obere Endlage zu bewegen.
In einer exzentrischen, abgestuften Längsbohrung 15 des Steuerkolbens 9 ist ein Rückschlagventil unter gebracht, das eine Ventilkugel 16, eine Ventilfeder 17, eine diese abstützende Sprengscheibe 18 und einen längsgenuteten Stössel 19 aufweist.
Der Mittelteil 3 hat auf beiden Seiten Gewinde bohrungen 20, 21 zu seinem Anschluss an Rohre der Druckluftanlage. Der unter dem Steuerkolben 9 gelegene Innenraum des Entwässerungstopfes ist durch die Querwand 6 in die obenliegende Vorsam- melkammer 22 und die untenliegende Ablasskam- mer 23 unterteilt.
Der zwischen dem Steuerkolben 9 und dem Oberteil 5 gelegene Raum 24 bildet eine Druckluftpolsterkammer. Die mit einem rohrförmi- gen unteren Fortsatz 14a in einer zentrischen Wasser ablassöffnung 25 des Unterteiles 1 geführte Steuer stange 14 ist im Bereich der Querwand 6. mit einer Schulter 26 zum Abstützen eines Ventilringes 27 ver sehen, auf den von oben her eine Ventilfeder 28 ein- wirkt; diese ist viel schwächer als die Schrauben feder 12 und stützt sich auf einer in einer Ringnut der Steuerstange 14 eingelassenen Sprengscheibe 29 ab.
Die konische Ventilfläche des Ventilringes 27 liegt in der gezeigten Wirklage auf einer Kante einer als Ventilsitz dienenden Scheibe 30 auf, die mittels einer Unterlagsscheibe 31 und einer Sprengscheibe 32 in einer zentrischen, über einer Durchlassöffnung 33 gelegenen Ansenkung der Querwand 6 festgehalten ist.
Im rohrförmigen unteren Fortsatz 14a der Steuer stange ist ein Kranz von Luft- und Wasserdurchlass- öffnungen 34 vorhanden und ein Ablassventil ange ordnet, das eine Ventilkugel 35, einen als Ventil sitz dienenden, in einer Ringnut des Fortsatzes ein gebetteten Dichtungsring 38 und eine Ventilfeder 36 aufweist. In einer Ringnut in der Wandung der Ab lassöffnung 25 sitzt mit federnden Armen eine ge lochte Scheibe 39 fest, in deren Zentrum ein nach oben ragender Stift 37 angebracht ist.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind noch an verschiedenen Stellen Dichtungsringe vorhanden. Im Normalbetrieb der Anlage, also wenn in den Kammern 22, 23 des Entwässerungstopfes ebenso wie in den Druckleitungen der Anlage, an welcher die Einrichtung angeschlossen ist, der Be- triebsnenndruck herrscht, nimmt der Steuerkolben samt der Steuerstange 14 unter der Einwirkung der Rückführfeder 12 seine obere Endlage ein. Der eben erwähnte Betriebsnenndruck pflanzt sich auch über das Rückschlagventil 16, 17, 18, 19 hindurch nach der Druckluftpolsterkammer 24 weiter, die entspre chend mit Druckluft aufgefüllt ist.
Der Ventilring 27 ist durch die Schulter 26 vom Ventilsitz 30 abgehoben; somit besteht eine freie Verbindung zwischen den Kammern 22 und 23, und das sich in der Anlage bildende Kondenswasser ge langt zuerst in die Vorsammelkammer 22 und an schliessend in die Ablasskammer 23. Die Ventilku gel 35 des Ablassventiles liegt auf dem zugeordneten Dichtungsring 38 auf und verhindert somit ein Ent weichen des angesammelten Wassers und der Druck luft.
Sinkt nun der Luftdruck in der Anlage (z. B. bei wiederholten Bremsvorgängen, wenn es sich um eine Druckluftbremsanlage handelt) und somit in der Vor sammelkammer 22 bzw. auf der Unterseite des Steuerkolbens 9, so überwiegt der Druck in der Druckluftpolsterkammer 24 (da ja das Rückschlag ventil 16-19 bis auf weiteres ein Entweichen von Druckluft aus dieser Kammer verhindert), was eine Abwärtsbewegung des Steuerkolbens 9 samt der Steuerstange 14 bewirkt, wobei die sich in der Druck luftpolsterkammer 24 infolge der Ausdehnung des Druckluftpolsters vollziehende Druckverminderung nur gering ist.
Während dem ersten Teil der Abwärtsbewegung der Steuerstange 14 wird diese durch den Ventil ring 30 begleitet (weil dieser ja durch die Feder 28 auf die Schulter 26 gedrückt wird), bis dieser auf der als Ventilsitz dienenden Scheibe aufliegt und dadurch einen wasser- und luftdichten Abschluss zwischen Vorsammelkammer 22 und Ablasskammer 23 bildet.
Bei einem weitern Druckabfall wird die Steuer stange 14 weiter nach unten bewegt, wobei sie in der Bohrung des Ventilringes 30 und in der Ablassöff- nung 25 gleitet. Schon sehr bald wird die Kugel 35 des Ablassventils auf dem Stift 37 aufzuliegen kom men und somit vom sich mit der Steuerstange 14 weiterhin nach unten bewegenden Dichtungsring 38 abgehoben. Sehr rasch entweichen nun das Wasser und die dasselbe mitreissende Druckluft, die sich in der Ablasskammer befinden, durch die Öffnungen 34 des Steuerstangenfortsatzes 14a und die Ablassöff- nung 25 des Unterteiles 1 des Entwässerungstopfes hindurch.
Bei fortgesetzter Abwärtsbewegung des Steuer kolbens 9 und der Steuerstange 14 schlägt der Stössel 19 am Mittelteil 3 an. Dabei hebt er die Rückschlag ventilkugel 16 von ihrem Sitz ab, was eine rasche Absenkung des Druckes in der Druckluftpolsterkam- mer 24 und somit auch ein rasches Zurückführen des Steuerkolbens und der Steuerstange in die obere Endlage bzw. Normalbetriebslage durch die Rück führfeder 12 zur Folge hat, wobei auch zuerst das Ablassventil 35, 38 wieder geschlossen und dann das Ventil 27, 30 wieder geöffnet wird.
Schliesslich wird bei der Wiederherstellung des Normalbetriebsdruckes in der Anlage die Druckluft polsterkammer 24 durch das Rückschlagventil 16 bis 19 hindurch wieder mit Druckluft angefüllt und so wieder der Normalbetriebszustand der Entwässerungs einrichtung hergestellt.
Die beschriebene Entwässerungseinrichtung hat eine geringe Bauhöhe und kann deshalb leicht z. B. auf Motorwagen von Strassenlastzügen an der tief sten Stelle der Druckluftanlage angebracht werden. Sie ist auch verhältnismässig billig und im Betrieb sehr wirksam und zuverlässig.