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Steuerpult für Kessel- oder Prozessregelungen mit einem Anlagen-Blindschaltbild In dem Bestreben, die Schaltwarten immer mehr zu verkleinern, sind Steuerpulte entwickelt worden, auf denen das Blindschaltbild der zu überwachenden Anlage in der Weise dargestellt ist, dass die Betätigungsglieder und die Signalelemente für die Rückmeldung unmittelbar in den Tischfeldern des Blindschaltbildes angeordnet sind. In einem bekannten Aufbau des Steuerpultes oder an der Wand der Schalttafel sind die für die Steuerung und überwachung nötigen Anzeigeinstrumente angebracht.
Für den Bedienungsmann ist es schwierig, aus der Fülle der angezeigten Messwerte die gerade für einen bestimmten Steuervorgang interessierenden Grössen herauszusuchen, so dass fehlerhafte- Eingriffe nur bei grösster Aufmerksamkeit vermieden werden können. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Bedienungsmann die Arbeit dadurch zu erleichtern, dass jeweils nur diejenigen Grössen angezeigt werden, die bei dem betreffenden Eingriff kontrolliert oder ver- ändert werden sollen.
Für elektrische Schaltanlagen ist bereits die sogenannte Anwahlsteuerung bekannt, bei der für mehrere in einer Anlage vorhandene und auf einer Gesamttafel dargestellte Anlageteile ein einziges wahlweise umschaltbares Blindschaltbild auf dem Steuerpult vorgesehen ist. Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerpult für Kessel- oder Prozessregelungen mit einem Anlagen-Blindschaltbild mit Druckknopf-Be- tätigungsgliedern und Signalelementen für die Rückmeldung in den Tischfeldern.
Gemäss der Erfindung ist mehreren Reglern und Antriebsmotoren eines Anlagenzweiges ein über die Betätigungsglieder in den Tischfeldern anschaltbares gemeinsames Steuerfeld mit Stellungsanzeige und Druckknopf-Steuereinrichtung für den Sollwert und den Stellantrieb des Reglers zugeordnet. Sind in dem Anlagenzweig Antriebsmotoren vorhanden, deren Betriebsgrössen zu überwachen sind, so wird zweck- mässig in dem Steuerfeld ein über die Tischfelder aufschaltbares Anzeigeinstrument für diese Betriebs- grössen z.
B. die Stromaufnahme eines Antriebsmotors vorgesehen. Ausserdem kann als .Schaltmittel z. B. ein Druckknopfschalter zur Schaltung des Motors vorhanden sein.
Bei der Überwachung und Steuerung umfang- reicher Anlagen soll vielfach eine Gruppe von zusammengehörigen Messwerten, bei einem Kessel beispielsweise die Temperatur, an mehreren Messstellen vom Speisewassereintritt bis zum Dampfaustritt beobachtet werden. Zweckmässig werden hierzu weitere Tischfelder mit Druckknopfschaltern vorgesehen, mit denen bestimmte vorher festgelegte Kombinationen von Messwerten gemeinsam auf eine Gruppe von Messinstrumenten geschaltet werden können. Für die verschiedenen Messwerte werden vorteilhaft die gleichen Messinstrumente verwendet, deren Skalen in Prozentwerten vom Messbereich geeicht sind.
Ein Ausführungsbeispiel eines gemäss der Erfindung aufgebauten Steuerpultes soll anhand der schematisch gehaltenen Darstellung der Zeichnung näher erläutert werden. Die Darstellung gibt nur einen Ausschnitt aus dem Blindschaltbild der Regelung eines Dampfkraftwerkes in Blockschaltung von Kessel und Turbine. Dargestellt ist nur die Brennstoff- und Luftregelung. Im linken Teil sind zwei Reihen von Tischfeldern erkennbar, welche die Elemente für die Regelung der zugeführten Luft und dieRegelung im Rauch- gaskanal enthalten. Im unteren Teil der Tischfelder ist das Steuerfeld mit drei Instrumenten 11, 12 und 13 angebracht, deren Skalen Werte von 0 bis 1001/o angeben.
Das Instrument 11 zeigt den Sollwert des aufgeschalteten Reglers an, und dieser Sollwert kann
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durch Drücken der entsprechenden Taste 14 bzw. 15 in der einen oder anderen Richtung verändert werden. Das Instrument 12 gibt die Stellung des Stellgliedes für den aufgeschalteten Regler an. Nach Drücken des mittleren Knopfes 16 wird der Regler abgeschaltet und es kann dann mit den Druckknöpfen 17 bzw. 18 eine gewünschte Stellgliedstellung eingesteuert werden.
Soll beispielsweise der Luftdruckregler auf das Steuerfeld. geschaltet werden, so wird der Druckknopf 9 im Steuerfeld 10 betätigt und hierdurch die Aufschaltung der Instrumente 11 und 12 im Steuerfeld auf den Regler vorgenommen. Zur Signalisierung dieser Umschaltung leuchten die Lampe 19 im Steuerfeld und eine in den Druckknopf 9 eingebaute Lampe auf. Will der Bedienungsmann den Zugregler auf das Steuerfeld schalten, so ist im Tischfeld 8 der Druckknopf 7 zu betätigen, die bestehende Aufschaltung des Steuerfeldes wird abgetrennt und der Zugregler aufgeschaltet.
Dieser Schaltzustand wird wieder angezeigt, indem eine Lampe im Druckknopf 7 und die Signallampe 19 im Steuerfeld aufleuchten. Es ist somit in jedem Betriebszustand erkennbar, welcher Regler vom Steuerfeld aus beein- flusst werden kann.
Im Steuerfeld ist ein weiteres Instrument 13 vorgesehen, das zur Überwachung der Betriebsgrössen von Antriebsmotoren in dem zugeordneten Anlagen- zweig bestimmt ist. Soll beispielsweise die Stromaufnahme des Lüfters kontrolliert werden, so wird der Druckknopf im Tischfeld 6 betätigt, die Signallampe innerhalb dieses Druckknopfes leuchtet auf, der Strom des Lüftermotors wird im Instrument 13 angezeigt und dieser Zustand ausserdem durch Aufleuchten der Signallampe im Druckknopf 20 erkennbar gemacht.
Mit dem Druckknopf 20 kann der Lüf- termotor ein- und ausgeschaltet werden.
Weiter, rechts im Blindschaltbild ist in jeweils zwei zusammengehörigen Zweigen für drei Brennstellen des Kessels das Blindschaltbild der Feuerungs- regelung mit den zugehörigen Steuer- und Regeleinrichtungen angegeben. Es handelt sich hier um eine Kohlenstaubfeuerung, bei der für jede Feuerstelle zusätzlich ein Ölbrenner vorgesehen ist. Für jeden der drei Anlagenzweige I, Il und III ist wieder ein Steuerfeld 1, 2 bzw. 3 vorgesehen. Jedes Steuerfeld enthält zwei Instrumente, die in gleicher Weise aufgebaut und mit den gleichen Schalteinrichtungen versehen sind wie die Instrumente 11 und 12.
Nach Betätigen der entsprechenden Druckknöpfe in den Tischfeldern können die Regler der betreffenden Anlagenzweige nacheinander auf die Instrumente im Steuerfeld geschaltet und Eingriffe von Hand durchgeführt werden.
Um die Betriebsgrösse der in den drei Zweigen vorhandenen Antriebsmotoren überwachen zu kön- nen, ist ein Instrument 4 vorhanden, das die gleichen Funktionen wie das Instrument 13 erfüllt. Die beschriebene Steuereinrichtung kann in gleicher Weise für alle übrigen Anlagenzweige der Blockanlage, beispielsweise die Heissdampftemperaturregelung, die Regelung des Speisewassers und die Turbinenregelung verwendet werden.
Am linken Rand des Steuerpultes sind in einer Reihe übereinander eine Anzahl von Tischfeldern 21 bis 25 angebracht. Jedes Tischfeld ist mit zwei Druckknöpfen 26, 27 und zwei Signalstreifen 28, 29 ausgerüstet. Diese Tischfelder wirken mit einer Gruppe von nicht dargestellten, zweckmässig in Säulenform übereinander angeordneten Messinstrumenten zusammen und dienen dazu, ausgewählte Gruppen von zusammengehörigen Messwerten der Anlagen auf die Instrumente zu schalten.
Mit dem Tischfeld 21 werden nach Betätigen des Druckknopfes 26 beispielsweise die Dampftemperaturen in einem Rohrstrang des Kessels angezeigt, was gleichzeitig durch Aufleuchten des Signalstreifens 28 signalisiert wird. Nach Betätigen des Druckknopfes 27 werden nach Trennung der vorher bestehenden Verbindung die Dampftemperaturen eines anderen Rohrstranges auf die gleiche Instrumentengruppe geschaltet. In entsprechender Weise können mit den anderen Tischfeldern andere ausgewählte Gruppen von Messwerten auf die Anzeigeinstrumente geschaltet werden.