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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Herdschaltuhr.
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Stand der Technik
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Eine Steuereinheit für einen Backofen, die einen Garvorgang rein zeitlich steuert, ist aus der
DE 33 13 957 C2 bekannt.
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In der
DE 201 18 291 U1 wird eine Herdschaltuhr offenbart, die sowohl zeit- als auch temperaturabhängig schalten kann, wobei diese Herdschaltuhr in der Lage ist, Signale unterschiedlicher Temperaturfühler zu verarbeiten.
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Eine Bedienblende für Elektrobackofen mit darin eingebauter Herdschaltuhr und Betriebsartenschalter ist aus der
DE 200 02 948 U1 bekannt. Diese Herdschaltuhr ist in der Lage Zeit und Temperatur für zwei gleichzeitig betriebene Ofenmuffeln anzuzeigen.
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In der Gebrauchsanweisung für die Herde der Firma Siemens-Elektrogeräte GmbH der Serie HB 790.. ist eine Schaltuhr für einen Backofen mit Mikrowelle beschrieben. Backofen und Mikrowelle werden durch eine Schaltuhr getrennt oder zusammen angesteuert. Für die Mikrowelle ist eine Programmierung mit unterschiedlichen Leistungen in aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten vorgesehen. Die Backofenfunktionen, die über einen Funktionswähler angewählt werden können, werden temperatur- und zeitabhängig gesteuert.
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Eine herkömmliche Herdschaltuhr für einen Backofen (Modell „Orbitron MO” der Anmelderin), wie sie in 1 veranschaulicht ist, weist im Allgemeinen mehrere Anschlüsse für elektrische Verbraucher, wie zum Beispiel eine Heizvorrichtung 14-1 für Oberhitze, eine Heizvorrichtung 14-2 für Unterhitze, eine Heizvorrichtung 14-3 für Umluft und eine Heizvorrichtung 14-4 für eine Grillfunktion auf. Die verschiedenen Verbraucher, die allgemein mit 14-n bezeichnet werden, werden über einen Betriebsartenschalter 12 zu- und abgeschaltet, der beispielsweise über einen Drehknebel der Herdschaltuhr von einem Benutzer betätigt werden kann.
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Die Herdschaltuhr enthält ferner eine Schalteinheit 10 zum zeit- und temperaturabhängigen Schalten der mehreren Verbraucher 14-n entsprechend zum Beispiel über Eingabeelemente eingegebene Zeit- und Temperaturwerte. Hierzu weist die Schalteinheit 10 der herkömmlichen Herdschaltuhr ein erstes Relais 10-1, das zeitabhängig ein- und ausgeschaltet wird, sowie ein zweites Relais 10-2, das temperaturabhängig ein- und ausgeschaltet wird, auf. Ist die Herdschaltuhr 10 mit einer Rezeptfunktion ausgestattet, so können das erste Relais 10-1, das zweite Relais 10-2 und der Betriebsartenschalter 12 auch automatisch entsprechend der von einem Benutzer gewählten Rezeptfunktion angesteuert werden.
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Für manche Rezepte ist es sinnvoll, für einen Garvorgang zeitlich nacheinander verschiedene Beheizungsarten zu verwenden, zum Beispiel zunächst 10 Minuten Grillfunktion und danach zum Abschluss 20 Minuten Umlufthitze. Dies ist mit einer herkömmlichen Herdschaltuhr, wie sie in 1 dargestellt ist, nicht möglich.
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Aufgabenstellung
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Herdschaltuhr derart weiterzuentwickeln, dass die Flexibilität bei der Programmierung der Herdschaltuhr, d. h. für verschiedene Rezeptfunktionen erhöht ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Herdschaltuhr mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Herdschaltuhr der Erfindung weist mehrere Anschlüsse für verschiedene Heizeinrichtungen eines Backofens, zum Beispiel eine Heizvorrichtung für Oberhitze, eine Heizvorrichtung für Unterhitze, eine Heizvorrichtung für Umluft und eine Heizvorrichtung für Grillfunktion, einen Betriebsartenschalter zum Schalten der mehreren Heizeinrichtungen in Abhängigkeit von einer gewählten Betriebsart sowie eine Schalteinheit zum zeit- und temperaturabhängigen Schalten der mehreren Heizeinrichtungen auf. Die mehreren Anschlüsse für die verschiedenen Heizeinrichtungen sind in wenigstens zwei Gruppen von Anschlüssen aufgeteilt, wobei wenigstens eine der Gruppen wenigstens zwei Anschlüsse umfasst, und die Schalteinheit weist für jede Gruppe der Heizeinrichtungen jeweils eine zeit- und temperaturabhängige Schaltvorrichtung auf.
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Durch die Bereitstellung von einer zeit- und temperaturabhängigen Schaltvorrichtung für jede Verbrauchergruppe können die Gruppen der Heizeinrichtungen in mehreren aufeinander folgenden Zeitabschnitten unterschiedlich zu- und abgeschaltet werden. Hierdurch entsteht eine höhere Flexibilität bei der Programmierung der Herdschaltuhr bzw. der Programmierung von Rezeptfunktionen der Herdschaltuhr.
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Die zeit- und temperaturabhängigen Schaltvorrichtungen der Schalteinheit sind vorzugsweise zeit- und temperaturgesteuerte Relais.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Herdschaltuhr ferner mit einer Temperaturerfassungsvorrichtung zum Erfassen einer Temperatur in einem Backofen und/oder einer Temperaturerfassungsvorrichtung zum Erfassen einer Temperatur im Innern eines Gargutes gekoppelt bzw. koppelbar. Die temperaturabhängige Funktionsweise der Schaltvorrichtungen kann so entsprechend den über die Temperaturerfassungsvorrichtungen erfassten Temperaturen erfolgen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Betriebsartenschalter mit einem Betätigungselement zum manuellen Auswählen der Betriebsart des Backofens verbunden.
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In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Herdschaltuhr ferner eine Steuerung auf, die mit einem Eingabeelement zur Auswahl einer Rezeptfunktion verbunden ist und die Schalteinheit automatisch in Abhängigkeit von der eingegebenen Rezeptfunktion ansteuert. In diesem Fall kann die Steuerung ferner den Betriebsartenschalter automatisch in Abhängigkeit von der eingegebenen Rezeptfunktion ansteuern.
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Ausführungsbeispiel
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Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten, nicht-einschränkenden Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Grundaufbaus einer herkömmlichen Herdschaltuhr; und
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2 eine schematische Darstellung eines Grundaufbaus einer Herdschaltuhr gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nun Bezug nehmend auf 2 näher erläutert. Darin sind gleiche Komponenten mit den gleichen Bezugsziffern wie in der in 1 dargestellten herkömmlichen Herdschaltuhr bezeichnet.
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Die Herdschaltuhr weist mehrere Anschlüsse für elektrische Verbraucher, die allgemein mit 14-n bezeichnet sind, insbesondere Starkstromverbraucher auf. Diese elektrischen Verbraucher 14-n können zum Beispiel eine erste Heizvorrichtung 14-1 für eine Oberhitze, eine zweite Heizvorrichtung 14-2 für eine Unterhitze, eine dritte Heizvorrichtung 14-3 für Umluft und eine vierte Heizvorrichtung 14-4 für eine Grillfunktion sein. Die elektrischen Verbraucher 14-n des Backofens werden über einen Betriebsartenschalter 12 der Herdschaltuhr zu- und abgeschaltet. Der Betriebsartenschalter wird über eine Steuerung (nicht dargestellt) der Herdschaltuhr entsprechend einer manuellen Eingabe eines Benutzers über ein entsprechendes Betätigungselement oder automatisch entsprechend einer von einem Benutzer ausgewählten Rezeptfunktion angesteuert. Der Aufbau und die Funktionsweise solcher Betriebsartenschalter sind dem Fachmann bekannt.
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Wie in 2 dargestellt, sind die in diesem Ausführungsbeispiel vier elektrischen Verbraucher 14-n in zwei Gruppen des ersten und des zweiten elektrischen Verbrauchers 14-1, 14-2 einerseits und des dritten und des vierten elektrischen Verbrauchers 14-3, 14-4 andererseits aufgeteilt. Die vorliegende Erfindung ist aber selbstverständlich nicht auf diese Art der Aufteilung der Verbraucher beschränkt. Zum Beispiel können vier elektrische Verbraucher 14-n auch in eine erste Gruppe mit nur einem elektrischen Verbraucher und eine zweite Gruppe mit insgesamt drei elektrischen Verbrauchern aufgeteilt werden. Außerdem ist die vorliegende Erfindung natürlich nicht nur auf eine Herdschaltuhr für vier elektrische Verbraucher beschränkt. Zum Beispiel kann die Herdschaltuhr auch nur drei oder mehr als vier Anschlüsse für elektrische Verbraucher aufweisen.
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Die Schalteinheit 10 der Herdschaltuhr weist eine erste Schaltvorrichtung 11-1, die mit der ersten Gruppe der elektrischen Verbraucher 14-1, 14-2 gekoppelt ist, sowie eine zweite Schaltvorrichtung 11-2, die mit der zweiten Gruppe der elektrischen Verbraucher 14-3, 14-4 gekoppelt ist, auf. Die erste und die zweite Schaltvorrichtung 11-1 und 11-2 sind jeweils ein zeitgesteuertes (t) und temperaturgesteuertes (T) Relais. Im Fall zum Beispiel einer Aufteilung der elektrischen Verbraucher 14-n auf drei Gruppen würde selbstverständlich auch die Schalteinheit 10 in entsprechender Weise insgesamt drei zeit- und temperaturabhängige Schaltvorrichtungen 11-n enthalten.
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Zur Realisierung der temperaturabhängigen Ansteuerung der Schaltvorrichtungen 11-n der Schalteinheit 10 ist die Herdschaltuhr ferner mit einer Temperaturerfassungsvorrichtung (Temperatursensor, nicht dargestellt) zum Erfassen einer Temperatur in dem Backofen und/oder einer Temperaturerfassungsvorrichtung (Temperaturfühler, nicht dargestellt) zum Erfassen einer Temperatur im Innern eines Gargutes gekoppelt bzw. koppelbar.
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Der Betriebsartenschalter 12 der Herdschaltuhr ist mit einem Betätigungselement verbunden, mit welchem ein Benutzer die Betriebsart des Backofens manuell auswählen kann. Die Herdschaltuhr weist ferner eine Steuerung (nicht dargestellt) auf, die u. a. mit einem Eingabeelement zur Auswahl einer Rezeptfunktion verbunden ist. Die Steuerung steuert die Schalteinheit 10, d. h. die Schaltvorrichtungen 11-n automatisch in Abhängigkeit von der eingegebenen Rezeptfunktion an und kann gegebenenfalls auch den Betriebsartenschalter 12 automatisch in Abhängigkeit von der eingegebenen Rezeptfunktion ansteuern.
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Mit einer so aufgebauten Herdschaltuhr ist zum Beispiel die Durchführung einer Rezeptfunktion möglich, wie sie nachfolgend erläutert wird.
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Zum Beispiel soll in einem ersten Schritt der Backofen möglichst schnell aufgeheizt werden und anschließend soll das Gargut gegrillt werden. Im ersten Schritt werden deshalb zunächst über den Betriebsartenschalter 12 die erste, die zweite und die dritte Heizvorrichtung 14-1, 14-2, 14-3 zugeschaltet und sowohl die erste als auch die zweite Schaftvorrichtung 11-1, 11-2 der Schalteinheit 10 werden für eine erste vorgegebene Zeit t1 eingeschaltet und gegebenenfalls temperaturabhängig getaktet. In einem zweiten Schritt werden nach Ablauf der ersten vorgegebenen Zeit t1 über den Betriebsartenschalter 12 die erste, die zweite und die dritte Heizvorrichtung 14-1, 14-2, 14-3 abgeschaltet und die vierte Heizvorrichtung 14-4 für die Grillfunktion wird zugeschaltet. Gleichzeitig wird das erste Relais 11-1 der Schalteinheit 10 nach Ablauf der ersten vorgegebenen Zeit t1 ausgeschaltet, während das zweite Relais 11-2 der Schalteinheit 10 mit einer zweiten vorgegebenen Zeit t2, die länger als die erste vorgegebene Zeit t1 ist, angesteuert wird und deshalb weiterhin eingeschaltet bleibt.
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Es ist offensichtlich, dass mit der oben beschriebenen Herdschaltuhr der Erfindung eine Vielzahl von Rezeptfunktionen mit verschiedenen nacheinander erforderlichen Heizperioden durch unterschiedliche Heizvorrichtungen 14-n durchgeführt werden können. Die Flexibilität der Programmierung der Herdschaltuhr, bzw. deren Rezeptfunktionen ist im Vergleich zu einer herkömmlichen Herdschaltuhr, wie sie oben anhand der 1 beschrieben worden ist, deutlich verbessert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schalteinheit
- 10-n
- Schaltvorrichtungen der herkömmlichen Schalteinheit
- 11-n
- Schaltvorrichtungen der erfindungsgemäßen Schalteinheit
- 12
- Betriebsartenschalter
- 14-n
- Verbraucher, Heizvorrichtungen eines Backofens