Waschmaschine mit einer Waschtrommel, die sowohl zum Waschen als auch zum Schleudern dient Die Erfindung bezieht sich auf eine Waschmaschi ne mit einer Waschtrommel, die sowohl zum Waschen als auch zum Schleudern dient und zum Waschen mit verhältnismässig geringer Drehzahl von einem Elektromotor, zum Schleudern jedoch von einem anderen Elektromotor mit höherer Drehzahl angetrie ben wird, wobei beide Antriebselektromotoren auf ein gemeinsames Übertragungsglied zum Antreiben der Waschtrommel einwirken und in der Verbindung zwischen dem Waschmotor und dem übertragungs- glied eine Freilaufkupplung angeordnet ist,
welche bei eingeschaltetem Waschmotor ein Voreilen des Übertragungsgliedes zulässt, sobald der eingeschaltete Schleudermotor das übertragungsglied mit höherer Drehzahl als der Waschmotor antreibt.
Es ist bekannt, bei Waschmaschinen der genannten Art als Freilaufkupplung eine Fliehkraftkupplung zu verwenden. Diese Fliehkraftkupplungen bewirken zwar in der einen Drehrichtung eine gute Kupplungsver bindung, in der entgegengesetzten Drehrichtung, in welcher die auf die Fliehgewichte einwirkenden Fe dern die Kupplungsverbindung herstellen müssen, besteht der Nachteil, dass nur dann eine zuverlässige Kupplungsverbindung entsteht, wenn erhebliche Fe derkräfte vorgesehen sind.
Die grossen Federkräfte bedingen grosse Abmessungen der Fliehkraftkupp- lung. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass wegen der erforderlichen grossen Federkräfte die Fliehge wichte eine verhältnismässig grosse Masse haben müssen, damit bei der entsprechenden Drehzahl die Kupplungsverbindung entgegen der Federkraft zu verlässig gelöst wird, was eine weitere Vergrösserung und Verteuerung der Kupplung zur Folge hat. Ferner sind Waschmaschinen bekannt, bei denen als Kupplung zwischen den Antriebsmotoren und der Waschtrommel eine zweiseitig wirkende, hydraulisch betätigte Lamellenkupplung vorgesehen ist.
Diese Lamellenkupplung wirkt zwar zuverlässig in beiden Drehrichtungen, jedoch handelt es sich hier um eine sehr grosse und teure Kupplung, die wegen ihres Preises und ihrer Abmessungen für Waschmaschinen der vorliegenden Art nicht verwendbar ist.
Weiterhin sind Waschmaschinen mit Wäschebe- weger bekannt, bei denen ein Antriebsmotor entweder den Wäschebeweger in wechselnder Drehrichtung oder das Waschgefäss in gleichbleibender Drehrichtung antreibt. Hierbei überträgt der mit wechselnder Dreh richtung betreibbare Antriebsmotor seine Antriebs kraft über eine Fliehkraftkupplung, welche, wie bereits dargelegt, verhältnismässig grosse Abmessun gen haben muss und für Waschmaschinen nicht geeignet ist.
Eine wesentliche Verbesserung bei Waschmaschi nen der eingangs genannten Art kann erzielt werden, wenn gemäss der Erfindung in der Antriebsverbin dung zwischen Waschmotor und übertragungsglied ausser der Freilaufkupplung noch eine zweite Kupp lung vorgesehen ist, die beim Wechsel der Drehrich tung des Waschmotors aus seiner durch die Freilauf kupplung übertragenen Antriebsdrehrichtung in seine entgegengesetzte Antriebsdrehrichtung selbsttätig ein geschaltet wird und die Antriebsverbindung des Waschmotors mit dem übertragungsglied herstellt.
Hierdurch wird erreicht, dass die beiden Kupp lungen auf ihren Verwendungszweck genau abge stimmt und daher klein und billig ausgebildet werden können, wobei bei kleinen Abmessungen verhältnis- mässig grosse Antriebskräfte übertragen werden kön nen und der Einbau in eine kleine Haushalt-Wasch- maschine keine Schwierigkeiten bereitet.
Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfin dung an mehreren Ausführungsbeispielen veranschau licht.
Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Aus bildung der Übertragungsmittel des Antriebs der beiden Elektromotoren auf die Waschtrommel; Fig. 2 ein elektrisches Schaltschema zu der An ordnung nach Fig. 1, Fig. 3, 4, 5 drei schematisch dargestellte Beispiele für die Anordnung der Antriebsmittel und der Wasch trommel.
Auf die Welle 2 des als Waschmotor dienenden Elektromotors 1 ist eine Riemenscheibe 3 aufgekeilt. Ebenso ist mit der Welle 5 des als Schleudermotor dienenden Elektromotors 4 eine Riemenscheibe 6 fest verbunden. Ausserdem trägt die Welle 5 eine drehbar auf ihr gelagerte Riemenscheibe 7, die über einen Treibriemen 8 mit der Riemenscheibe 3 in Verbindung steht.
Eine Schraubenfeder 9 umschlingt mit ihren Gän gen zwei einander zugekehrte im Durchmesser gleiche Nabenansätze der Riemenscheiben 6 und 7 und bildet zusammen mit diesen eine Freilaufkupplung zwischen den beiden Riemenscheiben 6 und 7.
An dem Elektromotor 4 -ist ein Elektromagnet 10 befestigt, dessen Anker 11 auf der Motorwelle 5 längsverschiebbar geführt ist, sich jedoch gegen diese nicht verdrehen kann. Eine Schraubenfeder 12 ist bestrebt, den Anker 11 in seiner gezeichneten Aus schaltstellung zu halten. Mit dem Anker 11 ist eine Kupplungsscheibe 13 fest verbunden, deren gezahnter Aussenrand 14 mit einem entsprechend gezahnten Innenrand 15 einer Ringscheibe 16 in Eingriff gebracht werden kann, die an der Riemenscheibe 7 befestigt ist. Die Kupplungsscheibe 13 sitzt verdeckt in einer Aushöhlung der Riemenscheibe 7.
In einem geschlossenen, stillstehenden Behälter 17 ist die Welle 18 einer umlaufend antreibbaren Wasch trommel 19 gelagert. Auf ihrem äusseren Ende trägt die Welle 18 eine Riemenscheibe 20, die über einen Treibriemen 21 mit der Riemenscheibe 6 verbunden ist.
Zum Inbetriebsetzen der Waschmaschine nach Fig. 1 wird, nachdem die Wäsche in die Trommel 19 und die Waschlauge in den Behälter 17 eingefüllt sind, zunächst der Waschmotor 1 eingeschaltet, so dass dessen Riemenscheibe 3 die Riemenscheibe 7 über den Treibriemen 8 antriebt. Sofern der Motor 1 hierbei im Kupplungssinn der Freilaufkupplung um läuft, nimmt die Federkupplung 9 die Riemenscheibe 6 mit, welche über den Riemen 21 die Riemenscheibe 20 und damit die Waschtrommel 19 antreibt. Die Ankerwelle 5 des Schleudermotors 4 wird dabei ebenfalls angetrieben.
Sobald der Motor 1 nach einer Ausschaltpause im umgekehrten Drehsinn umlaufen soll, wird bei der hierzu erforderlichen Umschaltung gleichzeitig der Elektromagnet 10 eingeschaltet. Der Anker 11 wird dabei entgegen der Wirkung der Feder 12 derart in den Elektromagnet 10 hineingezogen, dass die gezahnten Ränder 14 und 15 der Scheiben 13 und 16 in Eingriff gelangen. Das hat zur Folge, dass die jetzt im anderen Drehsinn als ursprünglich sich drehende Welle des Motors 1 auch die Riemenscheibe 6 über die Zahnverbindung der Scheiben 13, 16, den Anker 11 und die Welle 5 in dem anderen Drehsinn antreibt. Dadurch wird die Waschtrommel 19 in entgegengesetztem Drehsinn als zuvor gedreht.
Sobald der Waschvorgang beendet ist, wird das auf den Waschmotor 1 einwirkende Umsteuergerät ausgeschaltet, so dass sich die Welle des Motors 1 nur noch im Kupplungssinn der Freilaufkupplung dreht. Hierauf wird der Schleudermotor 4 eingeschal tet, der schon vor Erreichen seiner Betriebsdrehzahl die Welle 5 mit wesentlich höherer Drehzahl antreibt als dies der Motor 1 über die Riemenscheiben 3 und 7 zu tun vermag. Die Freilaufkupplungsfeder 9 lässt dieses Überholen ohne weiteres zu. Der Schleu dermotor 4 übernimmt somit den Antrieb der Wasch trommel 19 erst dann, wenn seine Drehzahl diejenige der Riemenscheibe 7 überholt.
Das Anlaufdrehmo ment der Waschtrommel 19 muss somit nicht vom Schleudermotor 4 aufgenommen werden, so dass die ser verhältnismässig klein und daher billig ausgebildet werden kann.
Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die elektrische Schaltung der beiden Motoren. An eine gemeinsame Stromzuführungsleitung St sind die Schalter W1, W2 und S1 angeschlossen, die beispielsweise von einem nicht dargestellten Steuergerät der Waschmaschine geschaltet werden. An den Schalter WI ist ein Um steuergerät U angeschlossen, welches seine beiden Schalter wechselweise derart öffnet und schliesst, dass der Waschmotor 1 wechselweise in der einen (Rechts drehsinn) oder in der anderen Drehrichtung einge schaltet wird. Von dem Schalter W2 führt eine Leitung zu der dem ersten Drehsinn entsprechenden Stromzuführleitung des Waschmotors 1. Der Schalter S 1 steuert den Schleudermotor 4.
Das auf die Schalter einwirkende Steuergerät der Waschmaschine schliesst zunächst den Schalter W1, worauf das Umsteuergerät U den Waschmotor 1 solange wechselweise in beiden Drehrichtungen ein schaltet, bis der Waschvorgang beendet ist. Hierauf wird der Schalter WI ausgeschaltet und der Schalter W2 geschlossen, so dass der Waschmotor 1 nur noch im Rechtsdrehsinn umläuft. Jetzt wird bei ge schlossenem Schalter W2 auch der Schalter S1 ein geschaltet, so dass der Schleudermotor 4 anläuft und in der schon beschriebenen Weise den Antrieb der Waschtrommel 19 übernimmt.
Der Schalter W2 kann nun ausgeschaltet werden, er kann aber auch geschlossen bleiben, so dass der Waschmotor 1 weiterläuft, wodurch die Waschma schine bei vorübergehendem Stromausfall gegen Be- schädigung gesichert ist. Wird nämlich nach einem Stromausfall die Stromzufuhr wieder hergestellt, so übernimmt der Waschmotor 1 das Anlaufdrehmoment der gefüllten Waschtrommel, so dass der Motor 4 nicht überlastet werden kann.
Bei dem Beispiel nach Fig. 3 ist die Anordnung so getroffen, dass das Übertragungsglied sowie die Freilaufkupplung auf der Welle 18 der Waschtrom mel angeordnet sind. Die Riemenscheibe 3 des Wasch motors treibt also unmittelbar die mit der Riemen scheibe 20 verbundene Waschtrommel an. Sobald der mit der Riemenscheibe 6 in Verbindung stehende Schleudermotor eingeschaltet wird, übernimmt dieser nach einer kurzen Anlaufzeit den Antrieb der mit der Riemenscheibe 20 verbundenen Waschtrommel.
Beim Beispiel nach Fig. 4 sind die vom Waschmo tor antreibbare Riemenscheibe 3 und die vom Schleu dermotor antreibbare Riemenscheibe 6 über Riemen der Riemenscheibe eines Vorgeleges V verbunden, an dem das Übertragungsglied sowie die Freilauf- kupplung vorgesehen sind. Hier treibt also zunächst der Waschmotor über die Riemenscheibe 3 und das Vorgelege V die mit der Riemenscheibe 20 verbun dene Waschtrommel an.
Sobald der mit der Rie menscheibe 6 verbundene Schleudermotor eingeschal tet wird, übernimmt dieser nach einer kurzen Anlaufzeit über das Vorgelege V den Antrieb der mit der Riemenscheibe 20 verbundenen Waschtrom mel.
Beim Beispiel nach Fig. 5 sind auf der Welle 2 des Waschmotors das Übertragungsglied sowie die Freilaufkupplung vorgesehen. Während hier bei ein geschaltetem Waschmotor die Riemenscheibe 3 die mit der Waschtrommel verbundene Riemenscheibe 20 unmittelbar antreibt, wird nach Einschalten des Schleudermotors die Waschtrommel von der Rie menscheibe 6 über das auf der Welle 2 sitzende Übertragungsglied angetrieben.
Es sind auch noch andere Anordnungen der Antriebs- und Übertragungsmittel denkbar, wobei de ren Abmessungen insbesondere den jeweils gewün schten Drehzahlen leicht angepasst werden können. Anstelle der Freilauf-Federkupplung und der elektro magnetischen Kupplung können ausserdem auch an dere an sich bekannte Kupplungseinrichtungen ver wendet werden.