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Beschickungsvorrichtung Die Erfindung 'bezieht sich auf eine Beschik- kungsvorrichtung zum Einbringen eines Materials in einen Gase enthaltenden Raum, insbesondere zum Einbringen eines festen Brennstoffes in den Schmelzherd eines metallurgischen Ofens, ohne dass ein Ausströmen schädlicher Gase aus dem Schmelzherd über die Beschicktungsvorrichtung erfolgt.
Die Beschickungsvorrichtung mit einem das Beschickungsmaterial tragenden Kolb; naggregat, das in einem mit einer Einlassöffnung und einer Auslass- üffnung versehenen Traggehäuse dicht hin und, her verschiebbar angeordnet ist und zwischen der Einlassöffnung und der Auslassöffnung bewegt werden kann, um eine Materialbeschickung an der Einlass- öffnung aufzunehmen und sie zur Auslassöffnung zu fördern, die mit einem dem Traggehäuse zugeordneten Durchlass für Gase in Verbindung steht, kennzeichnet sich durch einen Druckkolben, der dicht auf der gesamten Länge des Traggehäuses aufliegt,
um das Durchströmen von Gas zwischen dem Gehäuse und dem Kolben zu verhindern, und der mit seinem Hinterende mit einem Antriebszylinder verbunden ist, so dass sein Vorderende in Längsrichtung hin und her bewegt werden kann, und zwar von einer Stelle, die hinter der Einlassöffnung liegt bis zu einer Stelle, die vor der Auslassöffnung gelegen ist, und die in den Gasdurchlass ragt, wenn sich der Druckkolben in seiner Vorwärtsstellung befindet;
durch einen in dem Vorderende dieses Druckkolbens befindlichen, hin und her bewegbar gelagerten Stössel, der dichtgleitend zwischen Einlass und Auslass bewegbar ist und der eine Einrichtung aufweist, die den Stössel abwechselnd in Abstand von dem Vorderende des Druckkolbens bringt oder an den Druckkolben anlegt, und zwar unabhängig von der Bewegung des Druckkolbens, wobei der Stössel in der am weitesten zurückgezogenen Stellung des Druckkolbens dicht in dem Gehäuse nahe der Einlassöffnung und im Abstand von dem Vorderende des Druckkolbengehäuses liegt, um zusammen mit dem Druckkolben eine das Material aufnehmende, zusammenschiebbare Kammer zu bilden, die dann unterhalb dieser Einlassöff- nung liegt,
um die Materialbeschickung aufzunehmen und sich als eine Einheit zu der in dem Gasdurchlass befindlichen öffnung zu bewegen, während der Stö- ssel in der am weitesten vorwärts gelegenen Sellung des Druckkolbens, wenn der Stössel in den Durchlass ragt, von dieser im Abstand stehenden Stellung zu einer Anlagestellung mit dem Vorderende des Druckkolbens bewegt werden kann, um die Kammer zusammenzuschieben, ehe der Druckkolben aus dem Gasdurchlass in das Traggehäuse bewegt wird, so dass also das hin und her bewegbare Kolbenaggregat periodisch Material aus dieser Einlassöffnung zur Auslassöffnung fördert, ohne dass Gase in die Au- ssenluft über die Einlassöffnung strömen können.
Bei gewissen Erzschmelzverfahren wird die Reduktion des feinzerteilten Eisenerzes dadurch bewirkt, dass das Erz in einer Reduktionskolonne mit einem reduzierenden Gas in gründliche Berührung gebracht und dass das reduzierte Erz aus dieser Reduktionskolonne vorzugsweise durch Eigengewicht einem Schmelzherd durch ein lotrecht angeordnetes Verbindungsrohr zugeführt wird. Im Schmelzherd wird das reduzierte Erz geschmolzen und von dem Ganggestein getrennt, und zwar durch Wärme, die im Schmelzherd durch Verbrennen von Kohle oder anderem kohlenhaltigem Stoff mit Sauerstoff erzielt wird.
Das geschmolzene Eisen wird gegen Neuoxydation durch Vorhandensein von Kohlenstoffüber- schuss geschützt. Oft verbleibt auch noch eine bestimmte Menge nichtreduzierten Erzes in den aus der Reduktionskolonne abgehenden Feststoffen. In diesen Fällen wird die Reduktion dadurch zu Ende
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geführt, dass in dem Herd eine bestimmte Menge zusätzlichen Kohlenstoffes oder anderer kohlenhal- tiger Stoffe, vorzugsweise in Mischung mit den Feststoffen aus der Reduktionskolonne, zugesetzt wird.
Zum Einführen der Kohle oder der kohlenhalti- gen Stoffe in den Herd zusammen mit den Feststoffen aus der Reduktionskolonne hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zwischen dem unteren Auslass der Reduktionskolonne und dem oberen Einlass des Schmelzherdes eine Vorrichtung zum Beschicken oder Beladen von Kohle oder dergleichen in den Herd anzuordnen. Da die Herdzone unter anderen schädlichen Gasen auch eine grosse Menge giftigen Kohlenoxydgases enthält, ist es auch aus Sicherheitsgründen wichtig, das Ausströmen der Kohlenoxydgase in die Umgebungsluft der Werkanlage zu verhindern.
Mit der Erfindung soll daher eine verbesserte Beschickungsvorrichtung geschaffen werden, die dazu dient, einen Stoff z. B. in eine Reaktionszone einzubringen und dabei das Ausströmen von Gasen aus dieser Reaktionszone heraus zu verhindern.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Teilseitenansicht der Beschickungsvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten Beschickungsvorrichtung, Fig. 3 einen lotrechten Schnitt in grösserem Mass- stabe nach Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 einen waagrechten Teilschnitt nach Linie 4-4 der Fig. 3, Fig.5 einen lotrechten Teilschnitt nach Linie 5-5 der Fig. 4, Fig.6 einen lotrechten Teilschnitt nach Linie 6-6 der Fig. 4,
Fig.7 einen lotrechten Teilschnitt nach Linie 7-7 der Fig. 4, Fig.8 einen lotrechten Teilschnitt nach Linie 8-8 der Fig. 3, Fig.9 eine schematische Darstellung der Beschickungsvorrichtung mit den zugehörenden Rohrleitungen in der Ladestellung, Fig. 10 eine schematische Ansicht der Beschik- kungsvorrichtung mit den zugehörenden Druckleitungen in der Beschickungsstellung, Fig. 11 eine schematische Ansicht der Vorrichtung mit den zugehörenden Druckleitungen bei zusammengeschobener Ladekammer, Fig. 12 eine schematische Ansicht der Vorrichtung mit den zugehörenden Druckleitungen am Ende des Beschickungszyklus in einer zurückgezogenen Stellung,
und zwar kurz vor dem Öffnen der Beschickungskammer, und Fig. 13 eine schematische Ansicht der Beschik- kungsvorrichtung mit den zugehörenden Druckleitungen bei Beginn eines neuen Zyklus, wenn die Kammer mit einer Öffnungsbewegung beginnt, um eine neue Beschickung aufzunehmen.
Bei der Vorrichtung handelt es sich um eine hin und her bewegliche Beschickungs- oder Ladevorrichtung, die das zwischen auf Abstand stehenden, relativ zueinander beweglichen, eine Kammer bildenden Elementen befindliche Material hält und von einem Fülltrichter oder einem Behälter zu einer seitlich auf' Abstand stehenden Austragsstelle bewegt, wobei während der gesamten Zeit eine sichere Dichtung gegen das Durchsickern von Strömungsmitteln zwischen dem Trichter und der Austragsstelle geschaffen ist und ferner die eingeschlossenen oder mitgenommenen Gase von der Austragsstelle zurück zum Fülltrichter durch oder zwischen den die Kammer bildenden Elementen nicht hindurchströmen können.
Die bevorzugte Ausführung der Beschickunasvorrichturg besteht aus einem beweglichen Zylinder, in dessen einem Ende sich ein ortsfester Kolben befindet, während an dem anderen Ende des beweglichen Zylinders ein hin und her bewegliches Druckkolbengehäuse befestigt ist, in dem sich ein beweglicher Kolben bewegt.
Die Beschickungsvorrichtung hat ein Gehäuse für den hin und her beweglichen Druckkolben, das auf Abstand stehende Öffnungen aufweist, die mit einem Fülltrichter bzw. einer Austragsöffnung in Verbindung gebracht werden können, wobei der Druckkolben in seinem Aussenende einen beweglichen Stö- ssel trägt, um eine zusammenschiebbare Kammer aus Endwänden zu bilden, zwischen denen das Beschik- kungsmaterial aufgenommen und von dem Zuführ- trichter zu einer in Längsrichtung im Abstand stehende Austragsstelle geführt wird.
Die Beschickungsvorrichtung 10 der in den Fig. 1 und 2 dargestellten bevorzugten Ausführung besteht allgemein aus einem ortsfesten Kolbenaggregat 11, aus einem beweglichen Antriebszylinder 12 mit einem Druckkolben und aus einem für den Druckkolben bestimmten Traggehäuse 13, das an seinem Ende einen offenen, in Querrichtung verlaufenden Durchlass 14 hat, der eine abnehmbare Kappe 14u trägt, die mit Wasser gefüllt werden kann. Der Durchlass 14 ist an seinem oberen Ende 15 mit einer Rohrleitung 16 dicht verbunden, die von dem Austragsende der Erzreduktionskolonne (nicht dargestellt) ausgeht. Der Durchlass 14 führt an seinem unteren Ende 17 zum Einlass 18 des Schmelzherdes (nicht dargestellt).
Der Ouerdurchlass 14 ist vorzugsweise mit einer feuerfesten Auskleidung 19 versehen, so dass die heissen Gase aus dem Herd und die heissen reduzierten Erzfeststoffe das Traggehäuse 13 nicht beschädigen können.
Das den Druckkolben aufnehmende Traggehäuse 13 hat im Abstand stehende Aussenwände 25 und 26 (Fig. 3), die einen Mantel für den Umlauf von Kühlwasser bilden und hat ausserdem einen in Längsrichtung verlaufenden axialen Durchlass 27, der einen hin und her beweglichen Druckkolben dicht aufnimmt, der ein Druckkolbengehäuse 28 aufweist. Das Traggehäuse 13 hat zwischen seinen Enden in seiner oberen Seitenfläche eine Öffnung mit einem Durchlass 29, der mit dem Kohletrichter oder dem Vor-
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ratsbehälter 30 in Verbindung steht.
In einer nahe dein Aussenende 31 des Traggehäuses 13 vorhandenen Ausbohrung ist ein Kolbenringaggregat 32 mit mehreren Kolbenringen 32a eingesetzt, die eine Dichtung zwischen dem Traggehäuse 13 und den beweglichen Druckkolben oder Druckkolbengehäuse 28 bilden. Das Kolbenringaggregat 32 wird in seiner Stellung von einem Haltering 33 gehalten.
Das Druckkolbengehäuse 28 hat eine zylindrische Hohlform und wird an seinem Aussenende von dem Endflansch 35 eines zylindrischen Deckels 36 geschlossen, der einen axialen Durchlass 38 hat, durch den sich eine gleitbare Kolbenstange 39 erstreckt, die in diesem Durchlass 38 von einer Packung 34 gedichtet wird. Der Deckel 36 hat auch einen radial gerichteten Durchlass 37, der mit dem Innenraum des Zylinders 12 über eine Verbindungsöffnung 37a in Verbindung steht, die von dem axialen Durchlass 38 einen Radialabstand hat.
Der Deckel 36 dient ferner als ein Verschluss für das Innenende des beweglichen Antriebszylinders 12, der in axialer Ausrichtung mit dem Flansch 35 des zylindrischen Druckkolbenge- häuses 28 angeordnet und mit dem Flansch 35 dicht verbunden ist. Der Antriebszylinder 12 ist an seinem anderen Ende von einem Deckel 40 geschlossen, der einen axialen Durchlass 41 hat, der die Kolbenstange des ortsfesten Kolbenaggregates 11 hin und her bewegbar und dicht aufnimmt.
Im Antriebszylinder 12 ist ein am Ende der Kolbenstange 39 'befestigter Kolben 43 und ein Kolben 44 hin und her beweglich gelagert, der einen Teil des ortsfesten Kolbenstangenaggregates 11 bildet. Eine Schiene 48 ragt in Längsrichtung aus der unteren Fläche des verschiebbaren Antriebszylinders 12 und liegt auf einer Tragrolle 49 auf, die in einer Rollenkonsole 50 drehbar gelagert ist.
Das ortsfeste Kolbenstangenaggregat 11 besteht aus einem Innenrohr 60 kleinen Durchmessers und, einem Aussenrohr 70 grossen Durchmessers, das konzentrisch um das Rohr 60 liegt, aber einen Abstand von dem Rohr hat und an dem einen Ende mit dem ortsfesten Ständer 62 fest verbunden ist. Das Aussenende 63 des Rohres 60 hat einen Durchlass 64, der je nach Erfordernis abwechselnd mit einer Druckmittelleitung oder mit einer Auslasslei- tung verbunden werden kann. Der Kolben 44 ist an dem Innenende des Rohres 70 fest verbunden, so dass das Rohr als eine hohle Kolbenstange für den Kolben 44 wirkt und dicht in dem Enddeckel 40 mittels einer Dichtung liegt, die im Durchlass 41 von einer Packung 42 gehalten wird.
Der Kolben 44 hat auch einen axial gerichteten Rohrdurchlass 66, der eine Druckmittelverbindung zwischen der Öffnung 64 und dem Innenraum des Zylinders 12 herstellt. Das Aussenrohr 70 hat nahe seinem geschlossenen Aussenende 71 einen Druckmitteldurchlass 72, der je nach Erfordernis mit einer Druckmittelleitung oder mit einer Auslassleitung verbunden werden kann. Das Innenende des Rohres 70 weist radiale Öffnungen 73 auf, die mit dem Innenraum des Zylinders 12 in Verbindung stehen, jedoch an der von der öff- nung 66 entgegengesetzten Seite des Kolbens 44. Eine biegsame Staubmanschette umgibt das Kolbenstangenaggregat 11 und wird an ihren entgegengesetzten Enden von Klammern 76, 77 in ihrer Stellung gehalten.
Das Druckkolbengehäuse 28 besteht aus einer oberen Hälfte und einer unteren Hälfte (Fig. 3), die an dem nahe dem Durchlass 14 vorhandenen Ende mittels einer aufrechten Endwand 89 zusammengehalten werden, die einstückig aus der unteren Hälfte ragt und durch eine Keilnut 78 mit der oberen Hälfte verbunden ist. Das Druckkolbengehäuse 28 mit seiner Kolbenstange 39, die sich axial durch das Gehäuse hindurch erstreckt, weist in einem im Innenende geformten Längsschlitz oder in einer Führung 80 einen eine Kammer bildenden Stössel 81 auf, der mit dem Ende der Kolbenstange 39 verbunden ist.
Der Stössel 81 hat einen verbreiterten Endabschnitt 82, der im wesentlichen den gleichen Durchmesser wie das Druckkolbengehäuse 28 hat. Der Stössel 81 weist an einer Stelle, die axial einen Abstand von dem verbreiterten Endabschnitt 82 hat und an der entgegengesetzten Seite der Wand 89 liegt, eine in Querrichtung verlaufende äussere Endwand 83 auf, mit der die Kolbenstange 39 fest verbunden ist und die in der Führung 80 gleitet. Die axial auf Abstand stehenden Endabschnitte 82, 83 des Stössels 81 bestehen mit Seitenwänden 84, 85 (Fig. 4 und 5) aus einem Stück oder sind mit diesen Seitenwänden fest verbunden, die seitlich einen Abstand voneinander haben.
Die gegenüberliegenden Wandflächen der Seitenwände 84, 85 bilden zusammen mit den gegen- überliegenden Wandflächen 86, 87 des Stösselendab- schnittes 82 bzw. mit der Endwand 89 des Druckkolbengehäuses 28 eine zusammenschiebbare offenendende Querkammer 88, die rechteckig ist und symmetrisch in bezug auf die Längsachse des lotrechten Durchlasses 14 liegt, wenn sich der Stössel 81 und das Druckkolbengehäuse 28 in der in den Fig. 3 und 4 dargestellten vorgeschobenen Endstellung befinden. Die Innenflächen der seitlichen Wandabschnitte 84, 85 verlaufen parallel zur Längsachse des Kolbenaufbaues 28-81.
Die oberen Abschnitte der Seitenwände 84, 85 sind jedoch etwas dicker als die unteren Abschnitte, so dass die Kammer 88 eine nach unten sich erweiternde kegelige Profilierung hat, die das Austragen des Materials aus der Kammer in die Herdzone erleichtert. Die oberen Kanten der Wände 84, 85 an den oberen Enden der Kammer 88 haben nach aussen gerichtete sich erweiternde Flächen 90. Die entgegengesetzt angeordneten Endwände 86, 87, die die Endwände der Kammer 88 bilden, sind geradlinig und verlaufen parallel zur Längsachse des Querdurchlasses 14.
Die sich gegenüberstehenden Wandflächen 86, 87 und die Umfangsberührungsflächen des Kolbenaggregates 28-81 sowie die zugehörende Bohrung 27 sind vorzugsweise genau geschliffen, so dass ein einwandfreier Passsitz mit kleinsten Abständen vorhanden ist, so d'ass eine wirksame Dichtung
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gegen das Ausströmen von Gas und anderen Strömungsmitteln während des Arbeitens der Beschik- kungsvorrichtung erzielt wird, wie dies nachstehend beschrieben wird.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Die verschiedenen Stufen des Arbeitszyklus der Beschicktungsvorrichtung, die in den Fig. 1 bis 8 dargestellt ist, sind in den Fig. 9 bis 13 schematisch wiedergegeben. Fig. 9 zeigt die Arbeitsstellungen der verschiedenen sich bewegenden Teile der Beschik- kungsvorrichtung sowie mehrerer Dreiwege-Solenoid- ventile 101, 102 und 103 während der Materiallade- stufe. Befindet sich die Beschicktungsvorrichtung 10 in der in Fig. 9 dargestellten Stellung, in der ein Beschickungsmaterial, beispielsweise Pulverkohle, aus dem Fülltrichter 30 aufgenommen wird,
dann nimmt der Antriebszylinder 12 seine äusserste Aussenstellung oder Rückzugstellung ein, und der bewegliche Kolben 43 und der ortsfeste Kolben 44 liegen am äussersten Innenende oder dem linken Ende des Antriebszylinders 12 im wesentlichen aneinander. Diese Stellung der Teile wird dadurch herbeigeführt, dass Druckströmungsmittel aus der Leitung P zu der Aussenseite oder rechten Seite des ortsfesten Kolbens 44 über das Solenoidventil 103 und die Öffnungen 72 und 73 in den Innenraum des Zylinders 12 geleitet wird, während gleichzeitig das auf der Innenseite oder linken Seite des Kolbens 44 befindliche Strömungsmittel über die Öffnungen 66 und 64 und das Solenoidventil 102 in der Auslassleitung E abgeleitet wird.
Während dieser Bewegung des Zylinders 12 auf seine Rückzugstellung wird auch Strömungsmittel aus dem Innenende des Zylinders 12 über die öff- nungen 37a, 37 und das Solenoidventil 101 abgelassen. Befindet sich der Zylinder 12 in seiner äussersten Rückzugstellung, dann wird auch das Kolbengehäuse 28 in seiner äussersten Rückzugstellung gehalten, während der Stössel 81 in seiner äussersten vorgeschobenen Stellung gehalten wird, so dass die Kammer 88 voll geöffnet ist und unmittelbar unterhalb des Trichters 30 liegt, aus dem die Kohle in die Kammer 88 fällt.
Fig. 10 zeigt die Arbeitsstellung der beweglichen. Teile in der Abgabestellung oder Austragsstellung, in der sich der Antriebszylinder 12, das Druckkol- bengehäuse 28 und der Stössel 81 in ihren vorgeschobenen oder inneren Stellungen befinden. Während der Stössel 81 in seiner äussersten vorgeschobenen Stellung bleibt, werden der Antriebszylinder 12 und der damit verbundene Druckkolben 28 auf ihre vorgeschobenen Stellungen dadurch bewegt, das Strömungsmittel aus -dem rechten Ende des Antriebszylinders 12 über das Solenoidventil 103 abgelassen wird, während gleichzeitig Druckströmungsmittel in den Innenraum des Zylinders 12 zwischen die Kolben 43, 44 über das Ventil 102 und die zugehörenden Durchlässe eingelassen wird.
Befinden sich die Kolben 43, 44 und der Zylinder 12 in den in Fig.10 dargestellten Stellungen, dann hat das Kolbengehäuse 28 und der Stössel 81 die zwischen diesen Teilen in der Kammer 88 befindliche Kohlenladung in den Querdurchlass 14 bewegt, worauf die Ladung aus der Kammer 88 in die Herdzone fällt. Da die äussere Seitenwandfläche des Druckkolbengehäuses 28 ständig eine vollkommen dichte Berührung mit der inneren zylindrischen Wandfläche 27 des Traggehäuses 13 hat, können die den Durchlass 14 durchströmenden Gase nicht durch dieses Traggehäuse hindurch in den Trichter 30 und die umgebende Aussenluft gelangen.
Würde an dieser Stufe des Arbeitszyklus das Druckkolbengehäuse 28 aus dem Durchlass 14 mit dem Stössel 81, der sich in seiner vorgeschobenen Stellung befindet, zurückgeschoben und wieder unterhalb des Trichters 30 in einer Stellung zur Aufnahme der nächsten Ladung eingestellt, so würde eine Gasmenge, beispielsweise giftiges Kohlenoxyd, in der Kammer 88 eingeschlossen werden und würde über den Durchlass frei in den Trichter 30 strömen.
Um dies zu vermeiden, wird der Stössel 81, wie in Fig. 11 dargestellt, zuerst auf seine Rückzugstellung bewegt, während das Druckkolbengehäuse 28 ortsfest bleibt, so dass auf diese Weise die zwischen dem Stösselende 82 und der Endfläche 87 des Druckkolbengehäuses 28 befindliche Kammer zusammengeschoben wird. Dieses Zusammenschieben wird dadurch erhalten (Fig.9), dass Druckströmungsmittel der Innenseite oder linken Seite von Kolben 43 über das Ventil 101 und die Öffnungen 37, 37a zugeführt wird, während Strömungsmittel aus dem Mittelabschnitt von Zylinder 12 über die Öffnungen 66, 64 und das Ventil 102 abzieht.
Das Ventil 103 wird in seiner Schliessstellung während des Zusammenschie- bens der Kammer 88 gehalten, indem es von den Rohrleitungen P und E abgeschaltet wird.
Während der Stössel 81 in seiner zurückgezogenen Stellung in der obenbeschriebenen Weise gehalten wird, werden das Druckkolbengehäuse 28 und das anliegende Stösselende 82 aus dem Querdurchlass 14 heraus zurückgezogen, ohne dass irgendwelche schädlichen Gase gleichzeitig mit abgeführt werden.
Diese Bewegung wird dadurch erreicht (Fig.12), dass Druckströmungsmittel zum Aussenende oder dem rechten Ende des Zylinders 12 an der Aussenfläche von Kolben 44 über das Ventil 103 und die Öffnung 72 zugeführt wird, während gleichzeitig Druckströ- mungsmittel über das Ventil 101 und die Öffnungen 37, 37a zur inneren Seite oder linken Seite des Kolbens 43 geleitet wird, um das Stösselende 82 in seiner zurückgezogenen Stellung zu halten. Gleichzeitig ermöglicht das Ventil 102 ein Ausströmen von Strömungsmittel aus dem Mittelabschnitt von Zylinder 12 über die Öffnungen 66, 64.
Der Kolben 43 liegt nun an dem ortsfesten Kolben 44 an, die Kante des Stösselendes 82 ist mit der Entleerungsöffnung von Trichter 30 ausgerichtet und der Arbeitszylklus ist beendet.
Soll eine neue Kohlenladung aus dem Trichter 30 zu der Abgabestelle über dem Herd gefördert wer-
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den, so wird das Druckkolbengehäuse 28 noch weiter nach aussen bewegt (Fig. 13), indem das Ventil 101 so eingestellt wird, dass Strömungsmittel aus dem Innenende oder dem linken Ende des Zylinders 12 über die Öffnungen 37a, 37 und das Ventil 101 abgelassen wird, während weiterhin Druckströmungs- mittel zum Aussenende oder dem rechten Ende des beweglichen Zylinders 12 über das Ventil 103 und die Öffnungen 72, 73 zugeführt wird.
Das Ventil 102 bleibt in seiner Ablassstellung. Schliesslich erreicht der Zylinder 12 seine äusserste Aussenstellung oder Rückzugstellung, bei der die Kammer 88 unterhalb des Trichters 30 vollständig offen ist, wie Fig. 9 zeigt. Befinden sich die Kolben 33, 34 und der Zylinder 12 in diesen letzterwähnten Stellungen, dann kann das in dem Trichter 30 befindliche Material in die offene Kammer 88 fliessen und der Beschik- kungszyklus wird wiederholt.
Der beschriebene Arbeitszyklus, 'bei dem die Dreiweg-Solenoidventile 101, 102 und 103 verwendet werden, die mit den Strömungsmittelöffnungen 37-37a, 64-66 bzw. 72-73 verbunden sind, werden durch ein Uhrwerk geregelt, das beispielsweise mehrere Nockenscheiben oder Exzenterführungen hat, denen elektrische Schalter für die Solemoide zugeordnet sind. Ein mechanischer Grenzschalter 110 (Fig. 12) zeigt die Beendigung eines Zyklus an und stellt die Regelvorrichtungen zum Beginn des nächsten Zyklus ein.
Am Ende jedes Zyklus steht die Beschickungsvorrichtung, die aus dem Druckkolbengehäuse 28 und dem Stössel 81 besteht, kurze Zeit nach dem Schalten des Grenzschalters 110 still, ehe ein Öffnen erfolgt, um die nächste Beschickung aufzunehmen (Fig. 12). Der Stillstand dauert so lange, bis das Uhrwerk einen Kontakt schliesst, worauf das Ventil 101 aus seiner Druckzuführstellung P auf Auslassstellung E gestellt wird, wie die Fig. 12 und 13 zeigen.
Verschiebt sich dann die Beschickungsvorrichtung auf die in Fig. 9 dargestellte Offenstellung, dann schaltet ein von dem Hauptuhrwerk betätigtes Zeitverzögerungsrelais gleichzeitig diese Solenoidventile 102 und 103 auf die in Fig. 10 dargestellten Stellungen, und der Stössel 81 schiebt die Beschickung, beispielsweise Kohle oder anderes Material, zum Auslassende des Traggehäuses 13 (Fig. 10).
Ein zweites Zeitverzögerungsrelais hält die Beschickungsvorrichtung eine genügend lange Zeit in der Austragsstellung, bis die Beschickung entleert worden ist. Dann wechselt das Ventil 101 von Auslassstellung auf Druckzuführstellung und das Ventil 102 wechselt von Druckzuführstellung auf Auslass- stellung, um das Stösselende 82 zurückzuziehen, wodurch die Kammer 88 geschlossen wird, so dass Gase nicht eingeschlossen werden können. Während dieser Stufe des Arbeitszyklus wird das Ventil 103 in seine Schliessstellung bewegt, um das Druckkolbengehäuse 28 ortsfest zu halten.
Ein drittes Zeitverzögerungsrelais stellt dann das Ventil 103 so ein, dass Druckströmungsrnittel dem Aussenende des Zylinders 12 zugeführt wird, um das Kolbenaggregat 28-81 so weit zurückzuziehen, dass es in Berührung mit dem Grenzschalter 110 kommt, der das Hauptuhrwerk wieder zurückstellt, so dass die Arbeitsfolge wiederholt wird.
Es können natürlich auch andere Anordnungen der Grenzschalter und Regelvorrichtungen, und zwar elektrische und mechanische Anordnungen, verwendet werden, um die vorerwähnte Arbeitsfolge auszuführen.
Der Antriebszylinder 12 der beschriebenen bevorzugten Ausführung wird vorzugsweise mittels Druckluft betätigt, die aus einem Druckluftbehälter über die Druckeinlassleitung P zugeführt und über eine Auslassleitung E abgeleitet wird. Ausser Luft könnten natürlich auch andere Strömungsmittel verwendet werden, beispielsweise Öl oder andere Flüssigkeiten, wie sie üblicherweise in hydraulischen Vorrichtungen verwendet werden.
Das hin und her bewegbare Kolbenaggregat 28-81 kann über dem beschriebenen Arbeitszyklus auch durch jede andere zweckdienliche Vorrichtung bewegt werden, also nicht nur durch das aus Doppelkolben und beweglichem Zylinder bestehende Aggregat.
Die hier dargestellte Vorrichtung wird zwar beim Beschicken von Kohle zu einem giftige Gase enthaltenden Schmelzherd verwendet. Doch kann die Vorrichtung auch verwendet werden, um irgendein beliebiges Material zu einer Kammer oder einer Umsetzungszone, die ein Gas enthält, zuzuführen, wobei dieses Strömungsmittel innerhalb der Kammer oder der Reaktionszone ständig dicht gehalten werden muss oder die. Kammer oder die Reaktionszone ständig von der umgebenden Atmosphäre isoliert werden muss.