Waage zum Dosieren von Füllgutmengen
Es sind Waagen zum Dosieren von Füllgutmengen bekannt, die einen Lastträger und Vorrichtungen zum Zuführen des Guts in die Lastschale des Trägers und zur Steuerung der Gutzufuhr enthalten. Um gegenüber den mit Balkenwaagen ausgerüsteten Einrichtungen höhere Wiegegeschwindigkeiten zu erzielen, hat man schon vorgeschlagen, die Lastschale unmittelbar am Lastträger des Wiegegebers einer elektronischen Waage, beispielsweise mit Hilfe von Schrauben oder dergleichen, zu befestigen.
Dabei können dann auch zwei oder mehr Schalen am Lastträger angebracht sein.
Die Anzahl der in der Zeiteinheit mit einer solchen Waage durchführbaren Wiegungen hängt nun bei Voraussetzung einer bestimmten Gutmenge jeweils davon ab, welche Zeit Füll-, Wiege- und Entleervorgang in Anspruch nehmen. Angenommen, die Zeit für die Vorfüllung und für die Nachfüllung einschliesslich Wiegung betrage jeweils 0,6 sec und der Entleervorgang benötigte 0,3 sec, dann ergibt sich eine Leistung von 60:1,5 = 40 Wiegungen je Minute.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Leistung einer solchen Waage noch weiter zu erhöhen, und zwar unter denselben gewichtsmässigen und zeitlichen Voraussetzungen. Dieses Problem ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass mit dem Lastträger abwechslungsweise und selbsttätig voneinander unabhängige Schalensysteme koppelbar sind und dass die Umschalter auf das-andere System jeweils nach dem Abschalten der Zuführvorrichtungen für das zuvor mit dem Lastträger gekoppelte Schalensystem erfolgt. Die Umschaltung kann dabei dann zu Beginn oder zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Entleerung des vorhergehenden Systems stattfinden.
Für die praktische Ausführung hat sich als zweckmässig erwiesen, zwei voneinander unabhängige, gleichartige oder auch ungleichartige Schalensysteme vorzusehen, die mittels Schneiden oder dergleichen an einer Aufnahmeplatte des Lastträgers so aufgehängt sind, dass jedes System durch eine Vertikalverschiebung nach oben ausser Eingriff mit dem Lastträger kommt. Als Mittel zur Vornahme einer solchen Verschiebung können Elektromagnete dienen, die vom elektronischen Teil der Waage so gesteuert werden, dass sie immer dann ansprechen, wenn der Füllvorgang des vorhergehenden Systems beendet ist und die Antriebsmagnete stillgesetzt sind. Das Hochstellen der Schalensysteme kann auch mechanisch z. B. mittels Nocken vorgenommen werden, die periodisch das jeweilige System anheben.
Wichtig ist, dass das abwechslungsweise Umschalten und das Aufsetzen der einzelnen Systeme auf den Lastträger des Wiegegebers möglichst weich erfolgt, was durch entsprechende Ausbildung der dafür vorgesehenen Mittel und gegebenenfalls dUrch Verwendung von elastischen Zwischengliedern ermöglicht wird.
Ein solches Lastschalensystem kann nun beispielsweise eine an einem Bügel angeordnete Schale umfassen, wobei dann auf die Schale zwei Zuführvorrichtungen etwa in Form von elektromagnetisch betriebenen Förderrinnen arbeiten können; ebensogut kann auch eine Doppelschale je System vorgesehen sein, wobei die Schalen entweder nebeneinander oder auch untereinander angeordnet sein können. Dreiund Mehrfachsysteme sind natürlich ebenfalls denkbar.
Im Falle der Verwendung von zwei Schalensystemen ist es mitunter auch vorteilhaft, diese an einem gemeinsamen Träger anzubringen, wobei dann am besten eine symmetrische Zuordnung der Schalen gewählt wird. Der gemeinsame Träger stützt sich dann wieder in geeigneter Weise auf dem Lastträger ab, und die Schalen jedes Systems müssen dann taktweise angehoben werden können, um zu erreichen, dass immer nur ein Schalensystem den Lastträger beeinflusst Anstelle des Bügels werden hier also nur die Schalen angehoben. Unter Umständen ist neben dem Anheben der Schalen gleichzeitig auch eine Arretierung der Schalen oder des Schalenbügelsystems erforderlich.
Für den Fall, dass die Lastschalen oder die Schalenträger selbst als aktiver Teil einer Wiegeeinrichtung wirksam sind - darunter ist beispielsweise zu verstehen, wenn an dem als Träger benutzten Teil ein photosensitives Element angebracht ist, dem eine Lichtquelle unter Zwischenschaltung einer Blende zugeordnet ist und der Träger gegen die Kraft einer Feder ausgelenkt wird - können die beiden Schalensysteme dadurch abwechselnd an den Lastträger angekoppelt werden, dass sie von einem Zwischenglied, etwa in Form eines Rings oder dergleichen, abgehoben und später wieder auf dieses aufgesetzt werden.
Weitere Einzelheiten werden im nachstehenden anhand einiger zeichnerisch festgehaltenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch näher erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Waage mit je eine Schale aufweisenden Schalensystemen,
Fig. 2 die Vorderansicht eines magnetisch betätigten Schalensystems,
Fig. 3 die Vorderansicht einer mechanisch betätigten Anordnung Bügel - Schale,
Fig. 4 die Seitenansicht einer Waage mit photoelektrischer Erfassung der Auslenkungen,
Fig. 5 den Zeitplan eines Wiegeablaufs,
Fig. 6 den Zeitplan eines Wiege ablaufs mit Vorund Nachfüllung.
In Fig. 1 stellt 1 den Wiegegeber einer elektronischen Wiegeeinrichtung dar, die einen Lastträger 2 enthält, welcher entweder mechanisch durch Federn oder magnetisch in seiner Ruhe- bzw. Nullage gehalten oder nach Belastung wieder in diese zurückgestellt wird. Der Lastträger ist mit einer Platte 3 vereinigt, die kerbenförmige Aussparungen 4, 5 enthält, in denen die mit Ansätzen dreieckförmigen Querschnitts versehenen Bügel 6, 7 gelagert sind.
-An jedem dieser beiden Bügel ist eine Lastschale 8, 9 angebracht, die über die elektromagnetisch angetriebenen Förderrinnen 10, 11 mit Füllgut versorgt werden. Die Förderrinnen sind mittels Federn auf den Grundplatten 12, 13 abgestützt und werden über die Zuführungen 14, 15 mit Gut beschickt. Die beiden Waagschalen entleeren ihren Inhalt abwechslungsweise in den Zwischentrichter 16, von dem aus die Gutmengen in die in Pfeilrichtung z. B. schrittweise umlaufenden Becher 17 gelangen. Der Wiege -geber 1 ist auf einer Konsole 36 angeordnet, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung elastischer Unterlagen zwecks Schwingungsentkopplung. Die Klappen 18, 19 der Last- bzw. Waagschalen werden mittels Drehmagnete 20, 21 betätigt.
Wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, sind an den Bügeln 6 und 7, an denen die Lastschalen 8 bzw.
9 angebracht sind, winkelförmige Ansätze 22 befestigt, an denen im Falle der Fig. 2 Hubmagnete 23 und 24, beim Beispiel gemäss Fig. 3 Exzenter 25, 26 angreifen und so die betreffende Schale taktweise anheben. Im Bedarfsfalle können noch zusätzliche Mittel für eine Arretierung der Systeme im angehobenen Zustand vorhanden sein.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Anordnung ist wie folgt: (Vergleiche hierzu den Zeitplan nach Fig. 5.)
Angenommen, der Antriebsmagnet für die Förderrinne 10 habe angesprochen und die Rinne stillgesetzt und der Drehmagnet 20 habe geschaltet, dann befindet sich die Klappe 18 der Waage der Lastschale 9 in der gezeichneten Lage, und die abgewogene Gutmenge fällt in den Entleertrichter 16, von dem aus sie in den in diesem Augenblick in Ruhe und unter diesem Trichter befindlichen Becher 17 gelangt.
Kurz nach Einsetzen des Entleervorgangs wurde der Bügel 6 mit der Schale 9 entweder durch die Zugwirkung der Magnete 23 oder durch die Nocken 25 angehoben und ausser Eingriff mit der Platte 3 des Lastträgers gebracht und gleichzeitig der augenblicklich freie Bügel 7 mit der Schale 8 weich auf die Platte 3 des Lastträgers aufgesetzt.
Während dieser Zeit arbeitet die Förderrinne 11 bereits auf die Schale 8, deren Klappe 19 nach Erreichen des Sollgewichts durch den Magnet 21 geöffnet wird, so dass sich die Schale 8 entleert. Die Förderrinne 11 wird nach Erreichen des Sollgewichts ebenfalls stillgesetzt. Kurz nach Beginn der Entleerung sprechen die auf den Bügel 7 einwirkenden Magnete 24 an, wodurch dieser Bügel mit der Schale 8 angehoben wird, so dass er den Lastträger nicht mehr beeinflusst. Gleichzeitig werden die Magnete 23 stromlos, wodurch das System 6, 9 sich absetzt und wieder am Lastträger angreift. Die Füllgutzufuhr in die Lastschale 9 ist dabei bereits seit Ende der Entleerung dieser Schale wieder im Gange. Das Wiegespiel beginnt nunmehr von neuem und wiederholt sich periodisch.
Im Zeitplan gemäss Fig. 5 ist der Füllvorgang des ersten Systems mit F1, der Entleerabschnitt mit E1 und die Umschaltperiode von System 1 auf System 2 mit tur2 bezeichnet. Sinngemäss sind die Bezeichnungen des anderen Systems F2, E2 und tau21.
Die Beistriche sollen kennzeichnen, dass es sich um die zweite, dritte usw. Wiegung handelt.
Die Steuerung der Magnetstromkreise, das heisst, deren Zu- und Abschaltung, erfolgt zweckmässigerweise über den nicht dargestellten elektronischen Teil der Waage, desgleichen die Steuerung der Klappenmagnete 20 und 21, wobei gegebenenfalls Zeitglieder und Zeitrelais benutzt werden können. Die Magnetpaare 23 und 24, die abwechslungsweise zu betätigen sind, können ebenfalls über Zeitrelais oder dergleichen gesteuert werden.
Wird mit Vor- und Nachfüllung gearbeitet, wozu im allgemeinen zwei Zuführvorrichtungen erforderlich sind, die entweder in eine oder auch in zwei Lastschalen fördern, so ergibt sich ein Zeitablauf der einzelnen Wiegevorgänge, wie er in Fig. 6 aufgezeigt ist. Aufgrund der Erläuterung des allgemeinen Wiegeprinzips anhand der Fig. 5 dürfte dieser Plan ohne weiteres verständlich sein.
Anstelle kerbenartiger Ausschnitte kann die Platte 3 des Lastträgers auch Nuten aufweisen, in denen die Bügel z. B. mittels Rollen verschieb'bar geführt sind. Die Entkopplung der Schalensysteme vom Lastträger kann in diesem Fall durch Horizontalverschiebung der Bügel erfolgen, wobei wieder magnetische oder mechanische Anordnungen benutzt werden können.
Bei dem in Fig. 4 veranschaulichten Ausführungsbeispiel greifen die beiden Schalensysteme 7, 8 und 6, 9 über ein Zwischenglied in Form eines durch eine Nase teilweise unterteilten Ringes 27 und einen Zwischenträger 28 an einer Federanordnung 29 an, die an einem Haken 30 oder dergleichen aufgehängt ist. Am Zwischenglied 28 ist dabei eine Blende 31 angebracht, welche die Lichtzufuhr von der Lampe 32 zum lichtempfindlichen Element 33 abhängig von der Auslenkung der Federanordnung beeinflusst.
Damit besteht eine Möglichkeit zur Steuerung der Füllgutzufuhr durch Zu- und Abschalten der entsprechenden Förderrinnen.
Mit 34 sind Seitenlenker zum Zwecke der Führung der Schalen beim Anheben und Senken bezeichnet, während 35 elastische Pufferelemente darstellen.
Die Seitenlenker können gleichzeitig auch als Dämpfer ausgebildet sein, indem sie elastisch ausgeführt oder zumindest mit elastischen Einlagen versehen sind. Die Wirkungsweise entspricht vollkommen der bereits anhand der Fig. 1-3 erläuterten.
Anstelle eines einfachen Ringes 27 kann auch ein Ring mit einem zusätzlichen Quersteg verwendet werden, so dass der eine Bügel am unteren Ringteil aufliegt und der andere Bügel am darüberliegenden Zwischensteg. Der untere Bügel ist dann zumindest im Aufhängebereich in den oberen einzuschachteln, wenn beide Bügel jeweils genau im Zentrum angreifen, das heisst, genau vertikal belasten sollen.