Verfahren zur destillativen Reinigung von Cyanurchlorid Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Ver fahren zur destillativen Reinigung von Cyanurchlorid.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Cyanurchlorid durch einfache Destillation rein zu erhalten. Das so gewonnene Cyanurchlorid weist aber eine für viele Fälle ungenügende Reinheit auf, so dass man zur Gewinnung eines reinsten Produktes noch zu Weite ren Massnahmen schreiten musste, wie z. B. noch malige Destillation, Umkristallisation aus Lösungs mitteln usw., was nicht ausbeutemässig, sondern auch wirtschaftlich nachteilig ist.
Ferner bereitet nach den bisherigen Verfahren die Gewinnung eines festen Cyanurchlorides in Form eines Pulvers Schwierig- keiten, indem die durch Kondensation gebildeten Schmelzen in Form von Blöcken, Prills oder Schuppen anfallen, welche noch gemahlen werden müssen.
Vorliegende Erfindung behebt nun diese Nach teile. Sie betrifft ein Verfahren zur destülativen Reinigung von Cyanurchlorid durch Schmelzen, Destillieren und Wiedergewinnen des gereinigten Pro duktes in fester Form, dadurch gekennzeichnet, dass man die Schmelze einer Rektifikation unterwirft.
Das zu reinigende Cyanurchlorid wird geschmol zen, auf Siedetemperatur erhitzt, in .einer Kolonne rektifiziert und entweder flüssig oder zweckmässig dampfförmig am Kopfe der letzteren auf der Höhe eines der obersten Böden, z. B. des 1. bis 3. Bodens, entnommen. Vorteilhafterweise wird das gereinigte Produkt mit Hilfe eines am Kopf der Kolonne ein- geführten inerten Gasstromes entnommen und in eine Abscheidevorrichtung geleitet.
Zweckmässig werden das dampfförmige Produkt und das Trans portgas durch einen Kühler, z. B. einen am Kopf der Kolonne angeordneten Dephlegmator geleitet, und das Kühlmedium dieser Kühlvorrichtung und der Inertgasstrom auf eine Temperatur im Bereiche von 145-180 vorgewärmt bzw.
gehalten, dass ein mit Cyanurchlorid gesättigtes Transportgas bei einer Temperatur im Bereich von etwa 10-40 unterhalb der Siedetemperatur übergeht, welches dann der Ab scheidevorrichtung zugeführt, während das über schüssige Reinprodukt wieder auf die Destillations- kolonne zurückgeleitet wird. Auf diese Weise werden durch Übersättigung entstehende unerwünschte Nie derschläge in der Anlage vermieden.
Der Inertgas- strcm wird am besten in die Kolonne unmittelbar unterhalb einer solchen Kühlvorrichtung eingeleitet, um den Trenneffekt der Kolonne voll auszunützen.
Gegebenenfalls wird noch die Kolonne mit einer zweiten Entnahmevorrichtung versehen, durch wel che ein allfälliger Vorlauf der Destillation abgetrennt werden kann.
Die Verwendung eines Trägergases ermöglicht somit nicht nur ein rasches Entfernen der Dämpfe aus der Kolonne und vermindert damit die Gefahr deren Zersetzung, sondern ermöglicht auch die Ge winnung des gereinigten Produktes in pulvriger Form.
Zu diesem Zwecke wird in der Regel das aus dem Kopfe der Kolonne austretende Dampf-Gas-Gemisch mit einem kalten Inertgasstrom auf eine Tempera tur unterhalb des Erstarrungspunktes des Reinpro- duktes rasch abgekühlt, zweckmässig auf eine Tem peratur von etwa 80-140 unterhalb des Erstarrungs- punktes, je nach Grösse der gewünschten Kristalle.
Vorzugsweise wird das Trägergas-Dampf-Gemisch in eine weite Kammer geleitet, in welcher es mit einem Wirbel von kaltem Inertgas zerrissen und rasch ab geschreckt wird, so dass das so gereinigte Produkt in Form eines feinen Pulvers abgeschieden wird. Der Kühlgasstrom wird zweckmässig tangential aus meh reren symmetrisch angeordneten Düsen in einem spitzen Winkel von 30-45 zum Gas-Dampf-Gemisch so eingeblasen, dass sich ein Wirbel bildet, in wel chem das Gemisch abgeschreckt wird.
Durch Re- gulierung der Menge und Temperatur des inerten Kühlgases gelingt es, die Kristallisiertemperatur und damit die Korngrösse des Reinfeststoffes in weiten Grenzen zu variieren.
Die Kühl- und Zirkulationsgase können nach der Abkühlung mit Vorteil wieder dem Reinigungspro zess zugeführt werden.
<I>Beispiel</I> (siehe beiliegende Zeichnung) Cyanurchlorid wird in der Blase bis zum Siede punkt (195 ) erhitzt. Die Dämpfe werden in der Ko lonne (Kol.) rektifiziert, wobei die höher siedenden Verunreinigungen, insbesondere ein Öl mit einem Siede punkt von etwa 250 , das im wesentlichen aus tetra- merem Chlorcyan besteht, vollständig in der Blase bleiben.
Der Rückfluss wird vom Dephlegmator (D) erzeugt, dessen Kühlmedium auf einer Temperatur zwischen Schmelz- und Siedepunkt des Cyanur- chlorids, vorzugsweise l50-160 , gehalten wird. Ist dieses Medium Wasser, so muss es unter einem Druck von 4-8 atü stehen. Die Kondensationswärme kann in Form von Dampf wiedergewonnen werden.
Zur Entnahme des Produktes wird Stickstoff in die Kolonnenböden unterhalb des Dephlegmators ein geblasen. Dieses Gas sättigt sich bei der Kühlmittel temperatur mit Cyanurchlorid. Das Gas-Dampf-Ge- misch geht bei einer Temperatur von etwa 35 unter halb der Siedetemperatur, d. h. bei etwa 160 über. Es wird in eine weite Kammer geleitet, in welcher es mit einem Wirbel von kaltem Stickstoff (N2 <I>sec.)</I> zerrissen und rasch auf eine Temperatur weit unter halb der Erstarrungstemperatur des Rennproduktes abgekühlt wird.
Das Cyanurchlorid fällt in feinen Kristallen aus, welche in unten angebrachten Behäl- tern gesammelt und mit einem Rührer (R) fliessfähig gemacht werden. Ein Klopfer (KP verhindert das Ab setzen an den Wänden. Das Gas wird vor dem Ver lassen der Apparatur mit einem Staubfilter (n ge reinigt.
Bei einer Kammertemperatur von 60 haben die Kristalle einen mittleren Durchmesser von 20-30 ,u, bei 30 einen solchen von etwa 5 ,u.