Vorrichtung zum Auffädeln von insbesondere dünnwandigen Rohren auf Stopfenstangen Bei modernen Ziehbänken für den Mehrfachzug ist der Arbeitsablauf durch eine Folgeschaltung im we sentlichen automatisch gesteuert, wodurch die Lei stungsfähigkeit dieser Bänke beachtlich erhöht werden konnte. Mussten jedoch Stopfenzüge ausgeführt wer den, so konnte die Leistungsfähigkeit der Bänke bisher nicht voll ausgenutzt werden, weil der Zeitbedarf für das Auffädeln der Rohre auf die Stopfenstangen immer noch sehr gross ist.
Die Ursache ist darin zu suchen, dass bekannte Vorrichtungen zum Auffädeln die For derung, die Rohre schnell und sicher aufzufädeln, nicht einwandfrei erfüllen, so dass es bisher immer noch erforderlich war, die Rohrenden durch den Bedienungs mann über die Stopfen führen zu lassen, um sie dann durch Treibrollen oder sonstige Mittel ganz über die Stopfenstangen zu bringen. Das Auffädeln ist insbe sondere dann schwierig, wenn dünnwandige Rohre aus Aluminium, Kupfer oder dergleichen Material gezogen werden sollen, weil dann die Gefahr besteht, dass die Rohre beim Einsatz der bekannten Einrichtungen ein gedrückt werden. Eine weitere Bedingung ist, dass die Stopfen und die Rohre in eine absolut achsgleiche Lage gebracht und gehalten werden können.
Bisherige Einrichtungen erfüllen diese Forderungen nicht oder nur ungenügend.
Bei einer bekannten Ziehbank für den Dreifachzug ist zum Auffädeln der Rohre am Matrizenbock ein Treibrollenpaar vorgesehen. Die angetriebene Ober rolle ist in einem Traggerüst gelagert, das durch einen Kolben heb- und senkbar ist. Die Unterrolle ist höhen einstellbar angeordnet. Die Rohre müssen erst von Hand oder durch besondere Hilfsmittel in den Wir kungsbereich der Treibrollen gebracht werden, ehe sie von diesen erfasst und über die Stopfen der aus den Führungen der Vorbank herausragenden Stopfen stangen getrieben werden können.
Da die Stopfen- stangen bzw. die Stopfen nicht fest eingespannt sind, ist eine achsgleiche Lage der Stopfen zu den Rohren nicht gegeben, so dass Störungen unvermeidlich sind, wenn beispielsweise dünne Stopfenstangen Verwendung finden müssen, die dann zwangläufig durchhängen, oder wenn der Durchmesser des Stopfens nur ein ge ringes Mass kleiner als der Innendurchmesser des Roh res ist. Da ausserdem die Treibrollen nicht profiliert sind und die Rohre mit den Rollen praktisch nur eine Punktberührung haben, können sich die in den Füh rungsrinnen des Auflagerostes liegenden Rohre beim Vorschub leicht seitlich verlagern, so dass ein ord nungsgemässes Auffädeln völlig ausgeschlossen ist.
Um besondere Vorschubmittel zu vermeiden, und die Rohre unmittelbar in den Wirkungsbereich der Treibrollen bringen zu können, ist nach einem weiteren bekannten Vorschlag vorgesehen, die Träger für die Ober- und Unterrolle um eine waagrechte Achse schwenkbar anzuordnen. Die Träger der Rollen sind dabei durch Zahnsegmente, die mit Ritzel im Eingriff stehen, getrieblich miteinander verbunden. Als Ver- stellmittel für die Rollenträger ist ein druckmittel- beaufschlagter Kolben vorgesehen.
Die Rohre werden durch einen endlosen Querförderer so oberhalb der Ziehbank gebracht, dass die Treibrollen beim Ein schwenken in die Arbeitsstellung die Rohre erfassen und vortreiben können. Die Stopfenstangen sind durch in der Vorbank angeordnete, federbelastete Spann rollen eingespannt.
Wenngleich bei dieser Vorrichtung keine besonde ren Hilfsmittel mehr erforderlich sind, um die Rohre in den Wirkungsbereich der Treibrollen einbringen zu können, so ist ein wünschenswertes Auffädeln nicht gegeben, weil dünne Stopfenstangen durchhängen und auch in diesem Fall die Rohre beim Vorschub durch die Treibrollen seitlich ausweichen können, weil nur eine punktförmige Berührung der Rohre mit den Rol len gegeben und somit eine sichere Zwangsführung ausgeschlossen ist.
Bei beiden Vorrichtungen besteht ausserdem die Gefahr, dass beim Ziehen von dünnwandigen Rohren aus Aluminium, Kupfer oder dergleichen Metallen die Rohre eingedrückt werden, wenn der Anpressdruck der Rollen nur gering zu hoch gewählt worden ist.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auf fädeln von insbesondere dünnwandigen Rohren auf Stopfenstangen für Ziehbänke mit Mehrfachzug, mit am Matrizenbock heb- und senkbar gelagerten Treib- rollen sowie im Bereich der Vorbank angeordneten Spannrollen für .die Stopfenstangen. Sie besteht darin, dass für jedes Rohr mehrere, in Bewegungsrichtung des Rohres hintereinander angeordnete, profilierte Rollen vorgesehen sind und zum Einspannen des Stopfens den, in Bewegungsrichtung des Rohres gesehen,
letzten Treibrollenpaaren Spannrollen unmittelbar nachge ordnet sind, wobei die Profilmäntel der oberen Treib- rollen aus nachgiebigem Werkstoff bestehen. Es emp fiehlt sich, alle Spannrollen auf Winkelhebeln zu lagern, an die federbelastete Kolben angreifen können. Als Verstellmittel für die unteren Spannrollen kann zu sätzlich zu den federbelasteten Kolben ein mit einem Gewindeansatz versehener Kolben vorgesehen sein, der durch reine mit dem Gewindeansatz in Eingriff stehende Gewindebuchse geführt und axial verschieb bar sein kann. Zur Lagerung der unteren Spannrollen kann eine an der Vorbank befestigte gemeinsame Trag konstruktion dienen.
Einzelheiten sind nachstehend anhand der Zeich nung, die in den Fig. 1-3 schematisch ein Ausführungs beispiel .der Erfindung wiedergibt, näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Auffädelvorrichtung sowie Teile der Vorbank und des Matrizenbockes,tcilweise im Schnitt, in einer Seitenansicht, Fig. 2 veranschaulicht die Ausgangsstellung der oberen Treib- und Spannrollen vor dem Auffädeln, Fig. 3 zeigt teilweise die Ziehbank mit zugeordne tem Auflagerost für die Rohre und die Vorbank.
An dem mit 1 bezeichneten Matrizenbock ist in dem Zylinder 2 ein Kolben 3 geführt, an dem eine Trag konstruktion 4 für die angetriebenen, in Bewegungs richtung hintereinanderliegenden Rollen 5 und 6 be festigt ist. Die zugehörigen, fest angeordneten Gegen rollen sind mit 5a und 6a bezeichnet. An der Vorbank 7 sind an einer gemeinsamen Tragkonstruktion 8 die unteren Spannrollen 9b und 9e und die Treibrollen<I>6a</I> und 6b gelagert. Die Spannrollen 9a, 9b und 9c sind auf Winkelhebeln 10, I l und 12 gelagert. An die Arme 10a der Winkelhebel 10 greifen Kolben 13 an, die unter der Wirkung der Federn 14 stehen.
Kolben 13 und Federn 14 sind in den Zylindern 14a geführt. Durch die Federn 14 werden die Rollen 9a nach unten ge drückt, so dass in Verbindung mit den Gegenrollen 9b die Stopfen 15 fest eingespannt und in einer bestimm ten Auffädellage gehalten werden. Auf die Arme 11a und 12a der Winkeihebei 11 und 12 wirkt ein durch die Feder 16 belasteter Kolben 17 ein und presst sie gegen ein Druckstück 18 (vergl. Fig. 2), das an dem Kolben 19 befestigt ist. Der Kolben 19 weist einen Gewinde ansatz 20 auf, der in dem Muttergewinde der Büchse 21 läuft, mit der drehfest ein Handrad 22 verbunden ist.
Durch entsprechende Drehung des Handrades 22 kann die gewünschte Höhenlage für die unteren Spannrollen und damit der Stopfen zum Auffädeln eingestellt wer den. In der in Fig. 1 dargestellten Lage sind die Rollen 9a und 9b durch die Rohre 23 von den Stopfen 15 ab gehoben.
Der Funktionsablauf ist wie folgt: Die Rohre 23 werden durch eine bekannte Ober gabevorrichtung 24, 25 selbsttätig von der Stapel- rutsche 26 abgehoben und in die einzelnen Rinnen des Ablagerostes 27 oberhalb des Ziehbankbettes abgelegt und nehmen die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Aus gangslage ein. Dann wird der in dem Zylinder 2 ge führte Kolben 3 aus der in Fig. 2 dargestellten Aus gangslage abgesenkt und die Antriebe 28 für die Treib- rollen 5, 5a und 6 eingeschaltet.
Beim Niedergang der Treibrollen werden die auf den Rollen 9b aufliegenden Stopfen 15 durch die Rollen 9a fest eingespannt. Die Rohre 23 werden durch die Rollen 5, 5a vorgetrieben, dann auch von den Rollen 6, 6a erfasst und sicher über die Stopfen 15 geleitet, weil sie durch die doppelte Einspannung seitlich nicht ausweichen können. Sobald die Rohre aufgefädelt sind, fällt der Schalter 29 nach unten und gibt damit über den Endschalter 30 einen Impuls zum Ausschalten der Antriebe 28 und Öffnen eines nicht dargestellten Druckmittelventils, so dass in den Zylinderraum 2 das Druckmittel eindringen kann, um die Tragkonstruktion 4 wieder in die in Fig. 2 dar gestellte Ausgangslage einzubringen.
Um zu vermeiden, dass die Rohre 23 beim Absenken der oberen Treibrollen 5 und 6 eingedrückt werden und ausserdem mit denselben Rollen ein grösserer Durchmesserbereich der Rohre erfasst werden kann, sind die Profilmäntel der oberen Treibrollen aus nach giebigem Werkstoff hergestellt. Die unteren Rollen 5a und 6a haben Mäntel mit hohem Reibungswert.