CH378084A

CH378084A - Verfahren zum Zerkleinern und Verrühren der Schwimmdecke in Jauchegruben sowie von in Jauchegruben eingefülltem Mist, und Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens

Info

Publication number: CH378084A
Application number: CH253460A
Authority: CH
Inventors: Buehrer Walter
Original assignee: Buehrer Walter
Priority date: 1960-03-04
Filing date: 1960-03-04
Publication date: 1964-05-31

Description

Verfahren zum Zerkleinern und Verrühren der Schwimmdecke in Jauchegruben sowie von in Jauchegruben eingefülltem Mist, und Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
Es sind Rührwerke für Jauchegruben bekannt, die ortsfest in die Jauchegrube eingebaut und die entweder mit hin und her beweglichen oder mit rotierenden Rührorganen ausgerüstet sind. Derartige Rührwerke eignen sich nur zum Aufrühren des Jauchegrubeninhalts. In neuerer Zeit ist man dazu übergegangen, den Mist in Jauchegruben einzufüllen und ihn dort durch Zerkleinern und Verrühren mit der in der Grube befindlichen Jauche bzw. von zugeführtem Wasser, aufzubereiten. Zu diesem Zwecke genügen aber Rührwerke der vorgenannten Art nicht.

Es wurden nun bereits Vorrichtungen vorgeschlagen, die gleichzeitig zum Zerkleinern des in der Jauchegrube befindlichen Mistes sowie zum Rühren des Grubeninhaltes dienen und die zu diesem Zwecke einen am einen Ende einer verhältnismässig langen, motorisch angetriebenen Welle angeordneten Rührflügel tragen, der in einem kurzen, geraden Durchlaufrohr angeordnet ist, durch welches das Verarbeitungsgut hindurchgeleitet wird, wobei der Rührflügel gleichzeitig als Zerkleinerungsvorrichtung dient. Diese Vorrichtungen arbeiten in schräger Lage in der Jauchegrube und müssen, um einen möglichst grossen Bereich zu erfassen, öfters verstellt werden.

Dies hat zur Folge, dass der Grubeninhalt jeweils nur stellenweise bearbeitet werden und der Bodensatz nie gründlich in Bewegung gebracht werden kann. Derartige Vorrichtungen benötigen zudem eine ständige Bedienung.

Diesem Nachteil abzuhelfen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung. Dieselbe bezieht sich auf ein Verfahren zum Zerkleinern und Verrühren der Schwimmdecke in Jauchegruben sowie von in Jauchegruben eingefülltem Mist, und auf eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.

Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass man das mit Verdünnungsflüssigkeit vermischte Behandlungsgut in senkrechter oder annähernd senkrechter Richtung durch ein in der Jauchegrube angeordnetes, mit motorisch angetriebenem Förder- und Zerkleinerungsorgan ausgerüstetes Durchlaufrohr fördert und alsdann zwecks intensiver Durchmischung des Grubeninhaltes in horizontaler oder annähernd horizontaler Richtung aus demselben über den Boden der Jauchegrube leitet.

Die Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass der die Austrittsöffnung des Durchlaufrohres enthaltende Teil in bezug auf den die Eintrittsöffnung enthaltenden Teil desselben abgewinkelt ist.

Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausfühnings- beispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der in einer Jauchegrube angeordneten Vorrichtung, zum Teil im Schnitt,
Fig. 2 eine Draufsicht in kleinerem Massstab auf die in einer Jauchegrube angeordneten Vorrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Variante des Durchlaufrohres,
Fig. 4 eine Vorderansicht hievon, und
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie I-I der Fig. 3.

Mit 1 ist ein Durchlaufrohr bezeichnet, das auf der Einlaufseite erweitert und dessen der Einlaufseite abgekehrtes Ende abgewinkelt ist. Mit dem oberen Ende des Durchlaufrohres 1 sind auf nicht näher bezeichnete Weise die untern Enden der Arme 2 des Trägers 3 verbunden, dessen oberes Ende als Lager 4 für das Rohr 5 ausgebildet ist, durch welches die Welle 6 geführt ist, welch letztere an ihrem untern Ende einen Rührflügel 7 trägt und auf deren obern Ende das Gehäuse G sitzt, innerhalb welchem ein nicht näher dargestellter Elektromotor angeordnet ist, der zum Antrieb der Welle 6 dient und der durch das Kabel K an eine elektrische Kraftleitung angeschlossen werden kann. 8 bezeichnet einen Traggriff, dessen oberes abgewinkeltes Ende mit dem Rohr 5 und dessen unteres Ende mit dem Träger 3 verbunden ist.

Das erfindungsgemässe Verfahren wird mit der beschriebenen Vorrichtung wie folgt durchgeführt:
Angenommen, die beschriebene Vorrichtung sei, wie aus der Zeichnung ersichtlich, senkrecht in eine Jauchegrube gestellt, in welche man Mist zum Aufbereiten eingefüllt hat und welche die erforderliche Verdünnungsflüssigkeit, z.

B. in Form von tierischem Urin oder Wasser, enthält und die eine Schwimmdecke aufweist, und das Kabel K sei über einen Stecker an eine elektrische Kraftleitung angeschlossen und der im Gehäuse G befindliche Elektromotor sei eingeschaltet, so wird die Welle 6 und damit der am freien Ende derselben sitzende Rührflügel 7 in Drehung versetzt, was zur Folge hat, dass das Verarbeitungsgut, und zwar sowohl die Schwimmdecke wie auch der zum Zerkleinern eingefüllte Mist, in das Durchlaufrohr 1 eingesaugt und der das letztere passierende Mist durch den Rührflügel 7 zerkleinert wird, worauf das so verarbeitete Gut durch das abgewinkelte Ende des Durchlaufrohres 1 in horizontaler oder annähernd horizontaler Richtung über dem Boden der Grube weitergeleitet wird.

Indem die beschriebene Vorrichtung zweckmässigerweise in der Nähe der einen Längswand der Jauchegrube, beispielsweise wie in Fig. 2 dargestellt, angeordnet wird und das die Auslauföffnung enthaltende, abgewinkelte Ende des Durchlaufrohres 1 gegen die benachbarte Wandung der Jauchegrube gerichtet ist, wird das ausströmende Behandlungsgut wie in Fig. 2 mit strichpunktierten Pfeilen angedeutet, umgelenkt, was zur Folge hat, dass der ganze Inhalt der Jauchegrube in rotierende Bewegung versetzt wird, so dass eine intensive Durchwirbelung stattfindet.

Gleichzeitig wird durch die Drehbewegung des Rührflügels 7 eine Sogwirkung erzeugt, so dass die in der Jauchegrube befindliche Verdünnungsflüssigkeit, die Schwimmdecke und der in die Jauchegrube eingefüllte Mist, wie in Fig. 1 angedeutet, trichterförmig in das Durchlaufrohr 1 hineingezogen werden, wobei der Mist durch den Rührflügel zerkleinert wird. Dabei wird gleichzeitig Luft in das Durchlaufrohr eingesaugt, die wesentlich zur beschleunigten Gährung des Jauchegrubeninhaltes beiträgt.

Die beschriebene und in Fig. 2 mit strichpunktierten Pfeilen angedeutete Strömung des Jauchegrubeninhaltes bewirkt gleichzeitig ein fortlaufendes Heranführen des Behandlungsgutes zur Einlauföffnung des Durchlaufrohres.

Die Rotationsgeschwindigkeit des Grubeninhaltes erfährt durch die Verkleinerung des Rotationsdurchmessers eine entsprechende Erhöhung, was zur Bildung eines Wirbels führt, durch den die Saugwirkung des Rührflügels 7 wesentlich begünstigt wird.

Indem das Durchlaufrohr 1 senkrecht in der Jauchegrube angeordnet ist, bildet der Wirbel sozusagen das vorgeschaltete Leitrad für den Rührflügel 7, dessen Leistung dadurch wesentlich erhöht wird.

Gemäss der in den Fig. 3-5 dargestellten Variante besteht das Durchlaufrohr aus zwei Teilen, das heisst dem Rohrstutzen 9 und dem abgewinkelten Mündungsrohr 10, welche beiden Teilen an ihren Stossstellen z. B. durch Schweissen miteinander verbunden sind. Der vordere Teil des Mündungsrohres 10 ist auf seiner Unterseite mit einer Abflachung 11 versehen, durch welche dem Fördergut eine gezielte Richtung vorgeschrieben wird und die gleichzeitig eine Verengung der Mündung zur Folge hat, durch welche bewirkt wird, dass das verarbeitete Gut in kräftigem Strahl aus dem Durchlaufrohr austritt und dadurch eine intensive Durchwirbelung des Grubeninhaltes bewirkt.

Die beschriebene Ausbildung des Durchlaufrohres ermöglicht eine rationelle Herstellung desselben aus Blech, wodurch die Vorrichtung verhältnismässig leicht gehalten werden kann.

Zweckmässigerweise weist das Durchlaufrohr auf der Einlaufseite einen Innendurchmesser von mindestens 25 cm auf, damit auch verhältnismässig grobe Brocken, die sich im Verarbeitungsgut befinden, keine Betriebsstörungen durch Stauungen bewirken können.

Es sind Ausführungsformen der beschriebenen Vorrichtung denkbar, gemäss welchen der abgewinkelte Teil des Durchlaufrohres gegen die Austritts öffnung hin verjüngt bzw. erweitert ist, ferner könnte die Austrittsöffnung des Durchlaufrohres als Düse von annähernd rechteckigem Querschnitt ausgebildet sein.

Claims

PATENTANSPRUCH 1 Verfahren zum Zerkleinern und Verrühren der Schwimmdecke in Jauchegruben sowie von in Jauchegruben eingefülltem Mist, dadurch gekennzeichnet, dass man das mit Verdünnungsflüssigkeit vermischte Behandlungsgut in senkrechter oder annähernd senkrechter Richtung durch ein in der Jauchegrube angeordnetes, mit motorisch angetriebenem Förderund Zerkleinerungsorgan ausgerüstetes Durchlaufrohr fördert und alsdann zwecks intensiver Durchmischung des Grubeninhaltes in horizontaler oder annähernd horizontaler Richtung aus demselben über den Boden der Jauchegrube leitet.

UNTERANSPRUCH 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man das aus der Austritts öffnung des Durchlaufrohres austretende Behandlungsgut derart führt, dass es innerhalb der Jauchegrube eine Umlenkbewegung erhält.

PATENTANSPRUCH II Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der die Austrittsöffnung enthaltende Teil des Durchlaufrohres (1) in bezug auf den die Eintrittsöffnung enthaltenden Teil desselben abgewinkelt ist.

UNTERANSPRÜCHE 2. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der sich oberhalb dem Rührflügel (7) befindliche Teil des Durchlaufrohres (1) trichterförmig erweitert ist.

3. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der abgewinkelte Teil des Durchlaufrohres (1) gegen die Austrittsöffnung hin verjüngt bzw. erweitert ist.

4. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung des Durchlaufrohres als Düse von annähernd rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchlaufrohr aus einem Rohrstutzen (9) und einem mit demselben verbundenen abgewinkelten Mündungsrohr (10) besteht.

6. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Teil des Mündungsrohres (10) auf seiner Unterseite mit einer Abflachung (11) versehen ist.

7. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchlaufrohr auf der Einlaufseite einen Innendurchmesser von mindestens 25 cm aufweist.