CH374697A - Verfahren zur Herstellung von Peptiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Peptiden

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CH374697A
CH374697A CH7751759A CH7751759A CH374697A CH 374697 A CH374697 A CH 374697A CH 7751759 A CH7751759 A CH 7751759A CH 7751759 A CH7751759 A CH 7751759A CH 374697 A CH374697 A CH 374697A
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CH
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peptides
carbodiimides
cbo
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peptide
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CH7751759A
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English (en)
Inventor
Hans-Bodo Dr Koenig
Fritz Dr Moosmueller
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Bayer Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K1/00General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
    • C07K1/10General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length using coupling agents

Description


  



  Verfahren zur Herstellung von Peptiden
Durch die Veröffentlichung von J. C. Sheehan und G. P. Hess [J. Amer. chem. Soc. 77, 1067-68 (1955)] hat Dicyclohexylcarbodiimid als mildes Kon  
RCOOH + NHzR'+ C6HiiN=C=N-C. Hu   
Schon heute gehört diese bequeme Methode der   Peptid-Verknüpfung    zu den gebräuchlichsten [Th.



  Wieland und B. Heinke, Peptid-Synthesen III, Angew.



  Chem. 69, 368 (1957)]. Vor kurzem ist sogar die Synthese des   Lactam-Ringes    mit Hilfe von Dicyclohexylcarbodiimid zu einem vollsynthetischen Penicillin in   10"/aiger    Ausbeute gelungen [J. C.



  Sheehan und K. R. Hencry-Logan, J. Amer. chem.



  Soc. 79, 1262 (1957)].



   Der bei der Peptidsynthese durch Hydratisierung entstehende Dicyclohexylharnstoff ist in den gebräuchlichen Lösungsmitteln sehr schwer löslich und kann, wenn die gebildeten Peptide in Lösung bleiben, leicht von diesen abgetrennt werden. Jedoch in vielen Fällen (z. B. bei der Synthese von Peptiden mit grossem Molekulargewicht) besitzen das Peptid und    densationsmittel    für Peptidsynthesen grosses Interesse erlangt : ?   RCONHR'+ C6HllNHCONHCsHll    der Dicyclohexylharnstoff ähnliche   Löslichkeitseigen-    schaften, so dass sich das Peptid nur sehr schwer iso lieren lässt. J C. Sheehan und J. J. Hlavka [J. org.



   Chemistry   21,    439-441 (1956)]   schlugen    deshalb vor, in solchen Fällen Carbodiimide mit einer ter    tiären oder quaternären Aminogruppe    im Substituen ten zu verwenden. Die daraus durch Hydratisierung entstehenden Harnstoffe sind in verdünnter Säure oder Wasser löslich und lassen sich daher von den in Wasser schwerlöslichen Peptiden leicht abtrennen.



   Man kann mit diesen basischen   Carbodiimiden   
Peptide in einer Ausbeute von 80 bis   950/o    der
Theorie herstellen.



   Die von J C. Sheehan und J. J.   Hiavka    vorge schlagenen basischen Carbodiimide, wie z. B.
EMI1.1     




     [2- (N-Morpholyl)-äthyl]-cyclohexyl-carbociiimid,    enthalten sämtlich neben dem Rest mit einer tertiären bzw.   quatemären    Aminogruppe am Atom (1) einen sekundären Kohlenstoffrest am Atom (3), sind daher nur wenig lagerbeständig und polymerisierten bereits teilweise, wenn man grössere Mengen, das heisst 0, 5 Mol und mehr, unter   Olpumpenvakuum      destil-    liert.



   Durch die Arbeiten von E. Schmidt und Mitarbeiter [Chem. Ber. 74, 1285 bis 1296 (1941) und A.   560,    222 bis 231 (1948)] war bekannt, dass man die Lagerbeständigkeit von unstabilen   Carbodiimiden    stark erhöhen kann, wenn man an einem der Stickstoffatome einen primären oder sekundären Kohlenstoffrest durch einen tertiären Kohlenstoffrest ersetzt ; so ist z. B.   N-n-Propyl-N'-tert.-butyl-carbodi-    imid bedeutend   beständiger    als   N-n-Propyl-N'-iso-    propyl-carbodiimid. Anderseits ist aber auch bekannt, dass die Reaktionsfähigkeit von Carbodiimiden mit steigender Stabilität abnimmt. (F. Moosmüller,   Universität    München, Dissertation 1953, S. 35).

   Daher war anzunehmen, dass N, N'-disubstituierte Carbodiimide mit einer tertiären oder quater   nären    Aminogruppe in einem Substituenten und einer tert. Alkylgruppe als zweite Substituenten zwar lagerbeständig sind, aber wegen zu geringer Reaktionsfähigkeit für die Knüpfung von Peptidbindungen nicht oder wenig geeignet sind.



   ¯berraschenderweise wurde nun gefunden, dass Carbodiimide der Formel
EMI2.1     
 sich sehr gut als Reagenz bei der Herstellung von Peptidbindungen verwenden lassen.



   In dieser Formel bedeuten R1,   R2,    R3 und R4   Alkyl-,    Cycloalkyl-, Aralkyl-oder Arylgruppen, wobei mindestens einer dieser vier Reste durch eine oder mehrere tertiäre   und/oder    quartäre Aminogruppen substituiert ist, so dass R1,   R2,      R3 und 4    beispielsweise bedeuten können :    2-Dimethylamino-äthyl-,   
3-Dimethylamino-propyl-,    3-Diäthylamino-propyl-,   
3-DiÏthylamino-pentyl-(4)-,
4-Dimethylamino-cyclohexyl-,
4-Dimethylamino-phenyl-,    fl-    [(N'-Methyl)-N-piperazinyl]-Ïthyl-,  ¯-(N-Morpholyl)-Ïthylbzw. die sich hiervon ableitenden Reste mit quartären Aminogruppen.



   Die folgenden Carbodiimide haben sich bei der Knüpfung von Peptidbindungen bewährt :
EMI2.2     

Mit Hflfe dieser Carbodiimide lassen sich Peptide in der bekannten Weise darstellen und von den gebildeten Harnstoffen abtrennen.



   Beispiel 1
3, 1 g Sarkosinäthylester-hydrochlorid werden in 50   cm3    Methylenchlorid suspendiert, dann bei 0¯C 2 g Triäthylamin zugegeben, 3 Minuten bei 0¯ C geschüttelt, dann abgesaugt, mit Methylenchlorid nachgewaschen, das Filtrat mit der Suspension von   4,2gCBO-Glycinin400cm3Methylenchlorid    vereinigt und dann 3, 7 g des basischen Carbodiimids :   (3-Dimethylamino-propyl)-tert.-butyl-carbodiimid    zugegeben und   anschlie13end    die Mischung unter gele   gentlichem Umschüttetn 24 Stunden tei Raumtempe-    ratur stehengelassen. Dann wurde   die klare Losung    mit In   HC1,      Bicarbonat-Lösung und Wasser    gewaschen,  ber Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum völlig eingedampft und getrocknet.

   Ausbeute :   , 5, 0    g (81% der Theorie), CBO-Glycyl-sarkosinÏthylester, eines schwach gelben Öles, dessen Zusammensetzung durch   Papierchromatographie    gesichert wurde.



   Beispiel 2
26, 0 g   L-Leucinmethylester-hydrochlorid    wurden -in 550 cm3 Methylenchlorid suspendiert, 14, 1 g Tri  athylamin    zugegeben, 3 Minuten bei 0  C geschüttelt, abgesaugt, das Filtrat mit der Lösung von 43, 4 g   CBO-Glycyl-sarkosin    vereinigt, dann 35, 9 g N- [3-Di  äthylamino-pentyl-(4)]-N'-tert.-butylcarbodiimid    zugegeb, en, 24 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet.



   Ausbeute : 56, 9 g   (98e/v    der Theorie)   CBO-      Glycyl-sarkosyl-L-leucinmethylester    ; ein schwach gelbes, halbfestes   Öl.    Die Zusammensetzung wurde papierchromatographisch gesichert.



   Beispiel 3
2, 4 g   L-Leucinmethylester-hydrochlorid    wurden in 50 cm3 Methylenchlorid suspendiert, mit 1, 3 g TriÏthylamin versetzt, 3 Minuten geschüttelt, abgesaugt, das Filtrat mit der Lösung von 4, 0 g CBO Glycyl-sarkosin in   100    cm3 Methylenchlorid vereinigt, dann 2, 4 g (3-Dimethylamino-propyl)-tert.butyl-carbodiimid zugegeben, 24 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet.



   Ausbeute : 3, 8 g   CBO-Glycyl-sarkosyl-L-leucin-    methylester   (718/o    der Theorie), ein festes   tjl.   



   Beispiel 4
52 g   Sarkosinäthylester-hydrochlorid    wurden in 800   cm3      CH2C12    suspendiert, 33, 6 g Triäthylamin zugegeben, 3 Minuten bei   09 C geschüttelt,    dann abgesaugt, mit   CH2C12 gewaschen,    das Filtrat mit der Suspension von 70, 6 g CBO-Glycin in 1680 cm3   CH2C12    vereinigt, dann 71, 5 g   2- [ (N-Morpholyl)-      äthyl]-(tert.-butyl)-carbodiimid    zugegeben, die   Mi-    schung 24 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen, dann, wie im Beispiel   1    beschrieben, aufgearbeitet.



   Ausbeute :   103 g (99 /a    der Theorie) CBO-Glycylsarkosinäthylester als festes   O1.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Peptiden, dadurch gekennzeichnet, dass man am Stickstoff geschützte Aminosäuren bzw. Peptide und an der Carboxylgruppe geschützte Aminosäuren bzw. Peptide in Gegenwart von Carbodiimiden der Formel EMI3.1 in der R., R2, R3 und R4 für Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-oder Arylgruppen stehen, wobei mindestens einer dieser vier Reste durch eine oder mehrere ter tiäre undloder quartäre Aminogruppen substituiert ist, miteinander umsetzt.
CH7751759A 1958-09-30 1959-08-28 Verfahren zur Herstellung von Peptiden CH374697A (de)

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