Verfahren zur Herstellung von 6-Fluor-3-oxo-d 1,4-steroiden Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 6-Fluor-3-oxo-d1,4- steroiden der Androstan- und Pregnan-Serien.
Die Produkte des erfindungsgemässen Verfahrens sind wegen ihrer biologischen Eigenschaften von ho hem Wert. So z. B. besitzt das 6a-Fluor-prednisolon und 6a,9a-Difluor-prednisolon wertvolle entzündungs- hemmende Eigenschaften und das 6a-Fluor-17a- acetoxy-progesteron ist ein kräftiges progestationales Mittel.
Im Hauptpatent wird ein Verfahren zur Her stellung von 3-Oxo-d1>4-steroiden beansprucht, wel che Steroide durch eine grosse Mannigfaltigkeit von funktionellen Gruppen substituiert sein können, wel ches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man die entsprechenden 3-Oxo-d4-steroide mit einem Di- cyan-1,4-benzochinon, vorteilhafterweise mit 2,3- Dichlor-5,6-dicyan 1,4-benzochinon in einem Lö sungsmittel behandelt.
Es wurde nun gefunden, dass die Gegenwart eines 6-Fluor-Substituenten die Konversion eines 3-Oxo- d4-steroids in das entsprechende 3-Oxo-d1,4-steroid durch ein Dicyan-1,4-benzochinon nicht behindert.
In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfin dung wird nun ein Verfahren zur Herstellung von 6-Fluor-3-oxo-dl.4-steroiden der Androstan- und Pregnan-Serien geliefert, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man das entsprechende 6 Fluor-3-oxo-d4-steroid mit 5,6-Dicyan-1,4-benzo- chinon oder einem Mono- oder Dichlorderivat davon in einem inerten Lösungsmittel behandelt.
Das mit Vorteil verwendete Reaktionsmittel ist das 2,3-Dichlor-5,6-dicyan-1,4-benzochinon.
Das vorliegende Verfahren ist von allgemeiner Bedeutung und kann auf 6-Fluor-3-oxo-d4-steroide der Androstan- und Pregnan-Serien angewendet wer- den. Die folgenden zusätzlichen Substituenten wir ken, im allgemeinen, auf das erfindungsgemässe Ver fahren nicht störend ein: Oxo-Gruppen, im besonderen in den C-11-, 17- und 20-Stellungen.
Oxy-, Alkoxy- und Acyloxy-Gruppen -und im besonderen solche Gruppen in C-11-, 16-, 17-, 20- und 21 -Stellungen.
Fluor-Gruppen und im besonderen Fluor-Grup-- pen in der C-9-Stellung.
Alkyl-Gruppen und im besonderen solche mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen in den Stellungen C-4, 7, 16 und 17.
Vinyl-Gruppen und im besonderen Vinyl-Grup- pen in der Stellung C-17.
Äthynyl- und substituierte Äthynyl-Gruppen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen und im besonderen solche Gruppen in der C-17-Stellung.
Weitere Äthylen-Bindungen und insbesondere Äthylen-Bindungen in den Stellungen 6:7, 9: 11, 14:15,<B>16:17</B> und 17:20 und Athylen-Bindungen, wie sie in Methylen und substituierten Methylen- Gruppen, wie Äthyliden-Gruppen, insbesondere in der C-16-Stellung, treten ebenfalls der Durchführung des Verfahrens nicht entgegen.
Die erfindungsgemässe Reaktion kann in jedem inerten Lösungsmittel, in welchem sowohl das Steroid als auch das Chlnon löslich sind, durchgeführt wer den.
Bevorzugte Lösungsmittel sind Benzol und Di- oxan. Andere Lösungsmittel, die verwendet werden können, umfassen Äthylacetat, Propylacetat, Essig säure, Chlorbenzol, Anisol und Nitrobenzol. Die Dehydrierungsreaktion wird vorteilhafterweise bei einer Temperatur zwischen 60 und 120 C und be quem beim Siedepunkt des verwendeten Lösungs mittels durchgeführt, vorausgesetzt,
dass der Siede- punkt 120 -C nicht übersteigt. Die Reaktions geschwindigkeit kann etwas durch Hinzusetzen eines Protondonators beschleunigt werden und insbesondere durch die Hinzugabe, gewünschtenfalls, von p-Nitro- phenol als Katalysator.
Das 1-Dehydro-steroid-Derivat kann gus den Re aktionslaugen mit Hilfe von passenden Verfahren iso liert werden, wie durch Filtrieren zur Entfernung des wenig löslichen Hydrochinons, Extraktion mit wässrigem Alkali zur Entfernung der Phenol-Produkte und des Überschusses an Chinon,
Abdampfen des Lösungsmittels und Kristallisieren des restlichen Ma terials auf üblichem Wege. Beispiel <I>1</I> 500 mg von 6a-Fluor-17ss-oxy-17a7methyl-androst- 4-en-3-on und 450 mg von 2,3-Dichlor-5,6-dicyan- 1,4-benzochinon in 6 ml wasserfreiem Benzol wurden unter Rückfluss während 8 Stunden erhitzt,
dann die Feststoffe durch Filtrieren entfernt und das Filtrat in 100m1 Wasser mit 2 mg Natriumhydroxyd ge schüttet. Die so erhaltene Lauge wurde mit Äther extrahiert, dieses wurde gewaschen, über Natrium sulfat getrocknet und nach Abdampfen erhielt man ein Produkt, welches nach Reinigen aus Aceton/Hexan das 6a-Fluor-17ss-oxy-17a-methyl-androsta-1,4-dien- 3-on mit F=160 bis 163 C ergab:
@."" 241,5 mit (e=16,800) in Äthanol.
In ähnlicher Weise wurde unter Verwendung von 17a-Acetoxy-6a-fluorpregn-4-en-3,20-dion als Aus gangsmaterial das 17a-Acetoxy-6a-fluor-pregna-1,4- dien-3,20-dion, mit F = 259 bis 261 C hergestellt; [a] D + 23" -(c, 0,47 -in Chloroform), A"1"1 241,5 mit. (e=15,070) in Äthanol.
<I>Beispiel 2</I> 400m,- von 21-Acetoxy-6a-fluor-11ss,17a-dioxy- pregn-4-en-3,20-dion und 400 mg von 2,3-Dichlor- 5,6-dicyan-1,4-benzochinon in 4 ml wasserfreiem, peroxydfreiem Dioxan wurden unter Rückfluss wäh rend 8 Stunden erhitzt; hernach wurde das Gemisch in 100 ml Wasser mit 3 mg Natriumcarbonat ge schüttet und das Produkt mit Methylenchlorid extra hiert.
Die organische Schicht wurde mit Wasser ge waschen, über Natriumsulfat getrocknet, das Lösungs- mittel unter reduziertem Druck abgedampft und der Rückstand aus Aceton/Hexan (1 :
2) gereinigt. Man erhielt das 21-Acetoxy 6a-fluor-llss,17a-dioxypregna- 1,4-dien-3,20-dion (6a-Fluorprednisolon-äcetat) F = 234 bis 239 C. [a]21 + 112 (c, 0,58 in Dioxan), 2mal <I>242</I> mit (s=17,500) in Äthanol.
In ähnlicher Weise wurden durch Reaktion des entsprechenden 3-Oxo-d4-steroids mit 2,3-Dichlor- 5,6-dicyan-1,4-benzochinon, unter Verwendung von wasserfreiem Benzol als das inerte Lösungsmittel, die folgenden Verbindungen erzeugt:
21-Acetoxy- 6a-fluor-17a-oxypregna-1,4-dien-3,11,20-trion (6a- Fluorprednisolon-acetat),F=229 bis 232 C, [a124 + 145 (c, 0,62 in Dioxan), .lm", 237 m,u (e=16,980) in Äthanol:
- 6a-Fluor-1 1ss,17a,21-trioxypregna-1,4-dien-3,20- dion (6a-Fluorprednisolon),F=209 bis 211 C, [a] D + 97 (c, 0,31 in Dioxan), ?",;11241,5 mu (e=17,080) in Äthanol.
6a-Fluor -17a,21-dioxypregna-1,4-dien-3,11,20- trion (6a-Fluorprednison), mal 237 my (e=16,810) in Äthanol.
6a,9a-Difluor-11ss,17a,21-trioxypregna-1,4-dien- 3,20-dion (6a,9a-Difluorprednisolon), F = 247 bis 256 C, [a]24 + 91 (c, 0,40 in Dioxan).
6a,9a-Difluor-1 lss,17a-dioxypregna-1,4-dien-3,20- dion, F=290 bis 301 C, [a113 + 63 (c, 0,14 in Dioxan). <I>Beispiel 3</I> 500 mg von 6a-Fluor-progesteron und 420 mg von 2;3-Dichlor-5,6-dicyan-1,4-benzochinon in 5 ml was serfreiem Benzol wurden unter Rückfluss während 6 Stunden erhitzt;
das Gemisch wurde hernach in Wasser, welches 1 g Natriumhydroxyd enthielt, ge schüttet und das Produkt mit Äther extrahiert. Die Ätherschicht wurde gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck bis zur Trockne abgedampft; der Rückstand wurde mit Ace- ton/Hexan (1 :
6) gereinigt und lieferte das 6a-Fluor- pregna-1,4-dien-3,20-dion in Prismen, mit F=166 bis 168 C, 4#"1 242,5 m,u (e=16,820) in Äthanol.
<I>Beispiel 4</I> Es wurde reines wasserfreies Äthylacetat für das im Beispiel 3 verwendete- Benzol substituiert und ähn liche Ergebnisse erhalten. <I>Beispiel 5</I> Statt dem im Beispiel 3 verwendeten Benzol wurde Essigsäure verwendet, und das Gemisch bei 75 C während 4 Stunden erhitzt, und ähnliche Ergebnisse erzielt.
<I>Beispiel 6</I> Das im Beispiel 3 verwendete Benzol wurde durch Chlorbenzol ersetzt und das Gemisch während 6 Stun den bei 80 C, unter Erzielung ähnlicher Ergebnisse, erhitzt.
<I>Beispiel 7</I> Das 2-Chlor-5,6-dicyan-1,4-benzochinon wurde für das im Beispiel 3 verwendete 2,3-Dichlor-5,6- dicyan-1,4-benzochinon substituiert und gleiche Er gebnisse erzielt.
<I>Beispiel</I> 8_ Für das im Beispiel 3 verwendete 2,3-Dichlor- 5,6-dicyan-1,4-benzochinon wurde das 5,6-Dicyan- 1,4-benzochinon verwendet und ähnliche Ergebnisse erzielt.
<I>Beispiel 9</I> Das Verfahren vom Beispiel 3 wurde unter Hinzu gabe von 25 mg von p-Nitrophenol zu dem Reaktions gemisch wiederholt. 3,5 Stunden Erhitzen genügten, um die Reaktion zu beenden; man erhielt als Pro dukt . das 6a-Fluor-pregna-1,4-dien-3,20-dion, mit F=166 bis 168 C.