CH372013A - Füllmaterial für Textilgebilde zum Schutz gegen Kälte und Feuchtigkeit - Google Patents

Description

  Füllmaterial für Textilgebilde zum Schutz gegen Kälte und Feuchtigkeit    Die Erfindung bezieht sich auf ein Füllmaterial  für Textilgebilde, wie z. B. Schlafsäcke, Steppdecken,  Steppfutter, Bergsteigerjacken oder     Seefahrerbeklei-          dung,    zum Schutze gegen Kälte und Feuchtigkeit.  



  Es ist bekannt, die oben beispielsweise angeführ  ten Gebilde, wie u. a. Schlafsäcke, mit gekräuselten,  künstlichen Fasern oder mit Naturfasern zu füllen.  Dabei kann das Gewebe, das die Füllung     umhüllt,     ebenfalls aus künstlichen Fasern oder aus Natur  faser bestehen und es kann     hydrophobiert    oder be  schichtet sein oder nicht. Ein     Verrutschen    der Fül  lung wird in der Regel durch Steppnähte verhindert,  die den     Nachteil    haben, dass durch sie beim Ge  brauch, z. B. der Schlafsäcke, im Freien Feuchtigkeit  in das Innere eindringen kann, und zwar auch dann,  wenn ein     hydrophobiertes    oder beschichtetes um  hüllendes Gewebe verwendet wird.  



  Es ist bekannt, für die Herstellung von     kunst-          led'erartigen    Flächengebilden zwei oder mehr Vliese  aus Fasern verschiedenen     Titers        aufeinanderzulegen     und mittels eines dehnbaren Bindemittels zu imprä  gnieren, dieses zu koagulieren und dann das Gebilde  bei erhöhter Temperatur zu pressen.  



  Je nach dem Gehalt an Bindemittel entsteht ein  lederartiges, durchlässiges oder undurchlässiges Ge  bilde mit guter Biege- und     Abreibfestigkeit.     



  Es ist auch bekannt, ein bandförmiges Polster  material herzustellen, bestehend aus mehreren Lagen  gekräuselter und durch ein Bindemittel     vereinigter     Kunstfasern von der Art künstlichen     Rosshaares.     



  Endlich ist es bekannt, Kleider- oder Futterstoffe  so zu behandeln, dass dieselben Zonen unterschied-         licher    Saugfähigkeit     aufweisen.    Dabei wird die Zone  grösster     Saugfähigkeit    beim Tragen der Stoffe auf der  vom Körper des Trägers abgewandten Seite liegen,  damit die dem Körper zugewandte Seite z. B. beim  Schwitzen des Trägers trocken bleibt.  



  Es ist ferner bekannt,     saugfähige,    luftdurchlässige  Kleider- oder     Futterstoffe    so herzustellen, dass die  selben Zonen mit unterschiedlicher     Saugfähigkeit    auf  weisen. Dabei ist zum Zwecke des Trockenhaltens der  beim Tragen als Kleider- oder Futterstoff an der dem  Träger zugekehrten Seite, die Zone grösster     Saug-          fähigkeit    an der vom Körper des Trägers     entfernten     Aussenseite angeordnet.  



  Die Erfindung betrifft nun ein     Füllmaterial    für  Textilgebilde zum Schutze gegen     Kälte    und Feuchtig  keit aus Vliesen, die aus Fasern mit verschiedenem       Titer    aufgebaut sind, das dadurch gekennzeichnet ist,  dass die     Fasern    in den Vliesen locker geschichtet sind  und das äussere,     körperfern    anzuordnende Vlies eine  Dicke von 10 bis     5001ü    der Gesamtdicke des Füll  materials bat, ganz oder teilweise     hydrophobiert    ist  und aus gekräuselten Fasern mit einem     Titer    von 1  bis 6 besteht, während das     innere,

      körpernahe an  zuordnende Vlies aus nicht     hydrophob    ausgerüsteten,  gekräuselten Fasern mit einem     Titer    von 2 bis 25  besteht, wobei der     Tiiter    und die Zahl der     Kräusel-          bögen    im körperfernen     Vlies    stets kleiner sind als die  jenigen des     körpernahen    Vlieses und alle Fasern eine  hohe     Bauschelastizität        aufweisen.     



  Die Verwendung locker geschichteter, gekräusel  ter     Fasern.    in den Vliesen,     mit    den angeführten  Schichtdicken, dem     Titer    der Fasern und der gerin-           geren    Zahl von     Kräuselbogen    im körperfernen Vlies,  gegenüber dem     körpernahen    Vlies, sowie die hohe       Bauschelastizität    aller Fasern, verhindert, zusam  men     mit    der mindestens teilweisen     Hydrophobierung     der Fasern des     körperfern    anzuordnenden     Vlieses    das  Eindringen von Feuchtigkeit von aussen.

   Ferner wird       Körperschweiss    von dem nicht     hydrophobierten,    kör  pernahen Vlies aufgesogen.  



  Beim körperfern anzuordnenden Vlies kann auf  der dem Körper abgewandten Seite eine Schicht aus       hydrophobierten    Fasern,     beispielsweise    durch Auf  sprühen eines     Hydrophobierungsmittels    auf das fer  tige Vlies gebildet werden.  



       Vorzugsweise    besteht das Füllmaterial aus ge  kräuselten vollsynthetischen Fasern, insbesondere aus  Polyesterfasern. Bei diesen Fasern wird die     Kräusel-          bogenzahl    der Fasern des äusseren, körperfern an  zuordnenden Vlieses im allgemeinen mit 30 bis 120       Bögen/10    cm und diejenige der Fasern des inneren       körpernah    anzuordnenden Vlieses im allgemeinen mit  60 bis 200 Bögen/     !10    cm gewählt, wobei die Zahl der       Kräuselbögen    des körperfernen Vlieses stets kleiner  ist als diejenige des körpernahen Vlieses.  



  Es kann auch Wolle     eingesetzt    werden, die ent  sprechend dem oben Gesagten verschiedene Fein  heiten hat. In diesem Falle ist die     natürliche    Kräuse  lung der Wolle ausreichend.  



  Die     beiliegende    Zeichnung zeigt schematisch einen  Schnitt durch das     Füllmaterial    gemäss der Erfindung.  Dieses weist ein inneres, körpernah anzuordnendes  Vlies 1 und ein äusseres, körperfern anzuordnendes  Vlies 2 auf     (Fig.    1). In     Fig.    2 ist das Vlies 2 so auf  gebaut, dass die     körperfernen    Fasern     eine    Schicht 3  aus     hydrophobierten        Fasern    bilden.  



  Erfindungsgemässe Füllmaterialien verhindern das       Eindringen    von     Feuchtigkeit    von der     hydrophobierten     Seite her, so dass der Körper nicht nass werden kann,  doch gestatten .sie den Austritt von Körperausdünstun  gen und gegebenenfalls auch von Schweiss. Der  dampfförmige Schweiss kann durch das innere     Faser-          vlies    1 und sowohl durch das äussere Faservlies 2 als  auch durch ein umhüllendes Gewebe bzw. Steppnähte  nach aussen entweichen. Gerade bei besonders hoher  Schweissabsonderung hat die erwähnte teilweise     Hy-          drophobierung    des äusseren Vlieses Vorteile.

   Das  äussere     Faservlies    hat wegen des kleineren     Titers    und  der     geringeren        Kräuselbogenzahl    seiner Fasern klei  nere kapillare Zwischenräume als das innere     Faser-          vlies    1.  



  Da nun Wasser von grobkapillaren zu feinkapil  laren Zwischenräumen wandert, wird der nicht ver  dampfte Schweiss auch in den beschriebenen     Faser-          vliesen    von dem inneren     Faservlies    1 zunächst auf  gesogen und zu den feinkapillaren Zwischenräumen  der inneren, nicht     hydrophobierten    Schicht des äusse  ren     Faservlieses    2 befördert, wo er bis zur Verdun  stung     zunächst    gesammelt wird, ohne den Körper zu  belästigen. In gleicher Weise saugt diese Schicht kon  densierten Schweiss auf, der sich etwa durch ungün  stige Temperaturbedingungen gebildet haben sollte.    <I>Beispiele</I>  A)     Schlafsackfüllung     1.

   Innenvlies: 400     g,        m2    aus Polyesterfaser 30 mm  3 den mit 100     Bögen'10    cm  2. Aussenvlies: 75     g/m2    aus Polyesterfaser 40  1,4 den mit 40 Bögen 10 cm       Dicke:        15        %        der        Gesamtdicke     B)     Schlafsackfüllung     1.

   Innenvlies: 250     g;'m2    aus Polyesterfaser 60  6 den mit 80     Bögen,10    cm  2.     Aussenvlies:    60     g'm-    aus Polyesterfaser 60 mm  3 den mit 50 Bögen 10 cm       Dicke:        20%        der        Gesamtdicke          C)        Steppfutterfüllung     1.     Innenvlies:    60     g/m2    aus     Polyacrylnitrilfaser     60 mm 3 den mit 80     Bögen;'10    cm  2.

   Aussenvlies: 60     g/m2    aus     Polyacrylnitrilfaser     40 mm 1,4 den mit 60 Bögen,' 10 cm       Dicke:        50%        der        Gesamtdicke     D)     Steppdeckenfüllung     1. Innenvlies: 300     g,m2    aus Wolle CD Feinheit       mit    80     Bögen/10    cm  2. Aussenvlies: 100     g'm9    aus Wolle B Feinheit mit  50 Bögen/ 10 cm       Dicke:        25%        der        Gesamtdicke     E)     Steppdeckenfül'lung     1.

   Innenvlies: 250     g; m2    aus     Polyvinylchloridfaser     100 mm 20 den mit 100 Bögen/       l0cm     2. Aussenvlies: 90     g;        m2    aus     Polyvinylchloridfaser     60 mm 6 den mit 60 Bögen 10 cm       Dicke:        30%        der        Gesamtdicke     Die Vliese werden in üblicher Weise hergestellt.  Die Aussenseite des Vlieses 2 ist     jeweils    mit einem der  bekannten     Hydrophobierungsmittel    besprüht, z. B.

    solchen auf     Silikonbasis,    wodurch eine Schicht des  Aussenvlieses aus     hydrophobierten    Fasern besteht.  



  Das Versteppen der     Vliesschichten    gegebenenfalls  mit Ober- und Untergewebe erfolgt in üblicher Weise.  Es ist auch die Anwendung von Faser-     und.oder          Titermischungen    möglich.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Füllmaterial für Textilgebilde zum Schutz gegen Kälte und Feuchtigkeit, bestehend aus zwei aufein- anderliegenden Vliesen, die aus Fasern mit verschie denem Titer aufgebaut sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern in den Vliesen locker geschichtet sind und das äussere, körperfern anzuordnende Vlies eine Dicke von 10 bis 501/o der Gesamtdicke hat, ganz oder teilweise hydrophobiert ist und aus gekräuselten Fasern mit einem Titer von 1 bis 6 den besteht, und dass das innere,

   körpernahe anzuordnende Vlies aus nicht hydrophob ausgerüsteten gekräuselten Fasern mit einem Titer von 2 bis 25 den besteht, wobei der Titer und die Zahl der Kräuselbögen im körperfernen Vlies kleiner sind als diejenigen des körpernahen Vlieses und alle Fasern hohe Bauschelastizität auf weisen. UNTERANSPRÜCHE 1. Füllmaterial nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass alle Fasern des äusseren körperfer nen Faservlieses (2) hydrophobiert sind. 2.

   Füllmaterial nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass das äussere körperfern anzuord nende Faservlies (2) auf seiner, dem Körper ab- gewandten Seite eine Schicht (3) aus hydrophobier- ten Fasern aufweist. 3. Füllmaterial nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Vliese aus Polyesterfasern be stehen. Entgegengehaltene Schrift- und Bildwerke <I>Deutsche Patentschrift Nr.<B>861085</B></I> USA-Patentschriften Nrn. <I>2 761802, 2 765 247</I>