Beleuchtungsanordnung für Mikroskope Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Beleuchtungsanordnung für Mikroskope, welche die Herstellung von photographischen Aufnahmen des zu untersuchenden Objektes mit Hilfe eines Blitz lichtes erlaubt.
Zur photographischen Aufnahme der mittels eines Mikroskopes beobachteten Bilder ist eine Lichtquelle hoher Leuchtdichte, homogener Leuchtfläche und: guter spektraler Verteilung erforderlich. Es ist be kannt, kontinuierlich leuchtende Speziallampen zu verwenden, die diese Anforderungen erfüllen. Sol che Lampen sind jedoch sehr teuer und erfordern einen grossen Aufwand an Vorschaltgeräten. Ein be deutender Nachteil aller kontinuierlich leuchtenden Hochleistungslichtquellen ist darin zu sehen, dass die zu untersuchenden Präparate auch in den Aufnahme pausen einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt sind.
Aus diesem Grunde ist man zum Teil schon dazu übergegangen, als Lichtquelle für Mikrophotographie Blitzröhren zu verwenden. Ein Blitzgerät erfordert von allen Hochleistungslichtquellen den geringsten Aufwand, erlaubt für Farbaufnahmen die Verwen dung des meistgebräuchlichen Tageslichtfilms. und macht infolge der kurzen Leuchtzeit eine mikro photographische Einrichtung unempfindlich gegen Erschütterungen.
Es sind mikrophotographische Einrichtungen be kannt, bei denen die ganze Blitzröhre mittels eines langbrennweitigen Kollektors in die Mikroskopein- trittspupil'le abgebildet wird. Diese Geräte haben den Nachteil, dass sie infolge des notwendigen gro ssen optischen Aufwandes sehr teuer sind und infolge der grossen Leuchtfläche einen schlechten Wirkungs grad haben.
Es ist auch bekannt, mittels eines normalen Kol lektors grosser Apertur nur einen Teil des Durch messers der Blitzröhre in die Eintrittspupille des Mikroskope s abzubilden. Diese Geräte haben den Nachteil, däss sich die Entladung auf einen unnötig grossen Querschnitt verteilt und dass deshalb die Leuchtdichte einer solchen Beleuchtungsanordnung nicht besonders gross ist.
Weiterhin ist es bekannt, hinter einer für Dauer beleuchtung vorgesehenen Lichtquelle einen Hohl spiegel anzuordnen und das von diesem Spiegel er zeugte Zwischenbild der Lichtquelle mittels eines Kollektors in die Eintrittspupille des Mikroskopes abzubilden. Die Blitzröhre ist bei dieser Beleuch tungsanordnung am Ort des Zwischenbildes der Lichtquelle angeordnet.
Diese bekannte Einrichtung hat einmal den Nachteil, dass sie immer noch einen relativ grossen optischen Aufwand erfordert und dass ihr Platzbedarf gross ist, zum zweiten den, dass die die Zwischenabbildung besorgenden Elemente nicht wahlweise ausgeschaltet werden können. Weiterhin wird auch bei dieser bekannten Einrichtung nur ein geringer Teil der Blitzröhre ausgenützt, so, dass also die erzielbare Leuchtdichte nicht sehr gross ist.
Die Beleuchtungsanordnung nach der vorliegen den Erfindung vermeidet alle die aufgezeigten Nach teile. Sie kann prinzipiell unter Verwendung jeder normalen, aus einer Lichtquelle mit zugeordnetem Kollektor bestehende Mikroskopierleuchte mit weni gen Handgriffen, lediglich unter Verwendung eines Zusatzteiles, aufgebaut werden und erlaubt dann die Herstellung von Blitzaufnahmen.
Die neue Beleuchtungsanordnung enthält eine für Dauerbeleuchtung vorgesehene Lichtquelle sowie einen zur Abbildung dieser Lichtquelle in die Ein trittspupille des Mikroskopes dienenden Kollektor, wobei sich gemäss der Erfindung, in Lichtrichtung, gesehen, hinter diesem Kollektor ein aus zwei Linsen systemen bestehendes afokales Vorsatzglied be findet, welches in der gemeinsamen Brennebene die- ser beiden Systeme ein Zwischenbild der Licht quelle für Dauerbeleuchtung in etwa natürlicher Grösse erzeugt und dieses Zwischenbild in die Ein trittspupille des Mikroskopes weiter abbildet.
Am Ort des Zwischenbildes ist eine im Durchmesser ihrer wirksamen Entladungsstrecke praktisch mit der Grösse des Zwischenbildes übereinstimmende Blitzröhre ein- und ausschiebbar angeordnet. Es wird also bei die ser Anordnung die Blitzröhre auf die kleine Leucht fläche der Mikroskopierlampe abgestimmt und ihr voller Querschnitt ausgenützt, so dass die Leucht- dichte sehr gross ist.
Durch die erfindungsgemässe Anordnung erreicht man, dass ein Blitzgerät verwendet werden kann, dessen Energie beispielsweise 50 Wsec beträgt. Dem gegenüber ist zum Betrieb der bisher verwendeten Mikroblitzgeräte eine Energie von 200 bis 400 Wsec erforderlich. Durch die erzielte Verringerung der zum Betrieb des Blitzgerätes notwendigen Energie wird erreicht, dass der elektrische Aufwand verringert wird und dass die Abmessungen des Blitzgerätes klein werden. Wegen der Handlichkeit und der geringen Leistungsaufnahme des Blitzgerätes ist ein Mitführen der neuen Beleuchtungsanordnung auf Exkursionen bequem möglich. Das Blitzgerät kann ohne weiteres mit Batterien oder aus der Autobatterie betrieben werden.
Die Beleuchtungsanordnung besteht zweckmässig aus zwei aneinander ansetzbaren Bauteilen, deren einer die Lichtquelle für Dauerbeleuchtung mit zu geordnetem Kollektor enthält und wahlweise unmittel bar oder unter Zwischenschaltung des anderen, das Vorsatzglied enthaltenden Bauteiles an das Mikro skop ansetzbar ist. Zu diesem Zweck werden die beiden Bauteile vorteilhaft als zylindrische, mit glei chen Verbindungsmitteln versehene Hülsen ausge bildet.
Falls die Beleuchtungseinrichtung für ein Photo mikroskop bestimmt ist, so kann die Anordnung auch so getroffen werden, dass der das Vorsatzglied enthaltende Bauteil mittels einer mechanischen Vor richtung wahlweise ein- oder ausgeschwenkt werden kann.
Zur Erzielung optimaler Bedingungen ist es vor teilhaft, sowohl den der Lichtquelle für Dauerbeleuch tung zugeordneten Kollektor als auch die Linsen systeme des Vorsatzgliedes aus denselben optischen Elementen herzustellen.
Es ist zweckmässig, eine Blitzröhre zu verwen den, welche stabförmig ausgebildet ist. Diese Blitz röhre ist vorteilhaft in einem Rahmen gelagert, wel cher in den das Vorsatzglied enthaltenden Bauteil einschwenk- oder einschiebbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Fig. 1 und 2 näher erläutert. Dabei zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch die Beleuchtungsanord nung, Fig.2 die Beleuchtungsanordnung in der An sicht von oben. Mit 1 ist eine für Dauerbeleuchtung vorgesehene Lichtquelle bezeichnet, welche mittels eines Kol lektors 2 in die Eintrittspupille eines nicht darge stellten Mikroskopes abgebildet wird. Eine Irisblende 3 dient zur Regelun- des Leuchtfelddurchmessers entsprechend den Köhlerschen Regeln.
Lichtquelle 1 und Kollektor 2 sind in einem Gehäuse 11 angeord net, welches, wenn keine Blitzlichtaufnahmen gemacht werden sollen, direkt mit einem die Irisblende 3 und einen Spiegel 4 enthaltenden Gehäuse 12 verschraubt wird.
Sollen Blitzlichtaufnahmen hergestellt werden, so wird zwischen die Gehäuse 11 und 12 ein wei terer Bauteil 9 eingeschoben. Dieser Bauteil ist an seinem vorderen, dem Spiegel 4 zugewandten Ende mit denselben Verbindungsmitteln versehen wie das Gehäuse 11 an seinem vorderen Ende. Das hintere, der Lampe 1 zugewandte Ende des Bauteiles 9 ist mit demselben Verbindungsmittel versehen wie das hin tere Ende des Gehäuses 12.
Der Bauteil 9 enthält zwei als afokales System angeordnete Linsenzysteme 5 und 6, welche in ihrer gemeinsamen Brennebene ein Zwischenbild der Licht quelle 1 in etwa natürlicher Grösse erzeugen und dieses Zwischenbild in die Eintrittspupille des Mikro skopes weiter abbilden. Am Ort dieses Zwischen bildes ist eine im Durchmesser ihrer wirksamen Ent ladungsstrecke praktisch mit der Grösse des Zwischen bildes übereinstimmende Blitzröhre 8 angeordnet. Diese Blitzröhre hat stabförmige Gestalt und ist in einem ein- und ausschiebbaren Rahmen 7 gelagert. Am Rahmen 7 ist ein kleines Gehäuse 10 angebracht, welches die Zündelemente enthält.
Der Rahmen 7 ist zweckmässig mit einer Vor richtung versehen, welche nach erfolgtem Einschieben einrastet und so stets eine einwandfreie Justierung gewährleistet. Auch in den Aufnahmepausen, also während der Beobachtung, wird die Blitzröhre an ihrem Ort belassen, da sie nur unbedeutenden Hellig keitsverlust bewirkt.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, bestehen der Kollektor 2 und die Linsensysteme 5 und 6 aus denselben opti schen Elementen. Durch diese Massnahme erreicht man, dass die Blitzröhre so klein wie möglich gehalten werden kann.
Der Generator für die Speisung der Blitzröhre muss bloss für eine Leistung von etwa 50 Wsec aus gelegt sein, so dass seine Abmessungen sehr klein gehalten werden können. Die Aufladezeit des zum Betrieb der Blitzröhre 8 dienenden Kondensators ist infolge der geringen Kapazität äusserst kurz. Da durch wird es möglich, die beschriebene und dar gestellte Beleuchtungseinrichtung auch für die Mikro- Kinematographie auszunützen. In diesem Fall werden die photographischen Aufnahmen mit schnellster Blitzfolge hergestellt, wobei sich der Vorteil ergibt, dass die Objektbelastung mit der beschriebenen Be leuchtungsanordnung auch bei solchen Aufnahmen gering gehalten wird.