Bohnerwachs in pastöser und flüssiger Form Bohnerwachspasten mit einem hohen Anteil an glanzgebenden Esterwachsen haben trotz ihrer guten Eigenschaften in bezug auf Glanzgabe und Tritt festigkeit den Nachteil, dass sie zu hart sind und sich nur noch schwierig auftragen lassen.
Flüssige Bohnerwachse mit einem hohen Fest körperanteil, wie dieser zur Erzielung eines den Bohnerwachspasten gleichwertigen Produktes nötig ist, haben sich bisher überhaupt nicht herstellen lassen. Arbeitet man ausreichend hohe Wachsmengen, insbesondere hochwertige Esterwachse ein, so erhält man entweder Pasten oder günstigstenfalls solche flüssige Produkte, die bereits bei geringer Abküh lung zu Pasten erstarren.
Demgegenüber behalten die erfindungsgemässen Bohnerwachse, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie Fettalkohole der Kettenlänge C12 bis C20 enthal- ten, auch bei Abkühlung auf verhältnismässig tiefe Temperaturen ihre pastöse bzw. flüssige Form.
Der Miteinbau von Fettalkoholen der Kettenlänge C12 bis C2o ermöglicht ferner auch die Herstellung ester- wachsreicher Bohnerwachspasten in einer leicht auf tragbaren salbigen Konsistenz.
Die erfindungsgemässen Bohnermassen können sogar dann in flüssiger Form erhalten werden, wenn sie den gleichen hohen Festkörpergehalt aufweisen wie die üblichen Bohnerwachspasten. Bisher konnten flüssige Produkte, die auch bei Abkühlung nicht zu Pasten erstarrten, nur hergestellt werden mit einem Festkörpergehalt, der wesentlich niedriger lag als der Festkörpergehalt üblicher Bohnerwachspasten.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen das Wesen der Erfindung und lassen die Wirkung des Zusatzes der Fettalkohole erkennen. <I>Beispiel' 1:</I> Bohnerwachspaste Es wurde folgende Bohnerwachspaste hergestellt (Rezeptur A):
EMI0001.0049
6,0 <SEP> Teile <SEP> eines <SEP> Hartwachses <SEP> auf <SEP> der <SEP> Basis <SEP> von <SEP> gebleichtem <SEP> oxydiertem <SEP> Montanwachs, <SEP> teil weise <SEP> verestert <SEP> mit <SEP> Butylenglykol <SEP> und <SEP> zum <SEP> Teil <SEP> neutralisiert <SEP> mit <SEP> Calcium hydroxyd
<tb> 2,0 <SEP> <SEP> Ozokerit, <SEP> Erstarrungspunkt <SEP> 69/70
<tb> 22,0 <SEP> <SEP> Paraffin, <SEP> <SEP> 50/52
<tb> <U>70,0</U> <SEP> <SEP> Benzin
<tb> 100,0 <SEP> Teile <I>Rezeptur B:</I> Die Zusammensetzung entsprach der Rezeptur A, jedoch wurden nur 17,0 Teile Paraffin mit einem Erstarrungspunkt 50/52 und 5 Teilen eines Gemisches von Cetyl- und Stearylalkohol ein gebaut.
<I>Rezeptur C:</I> Die Zusammensetzung entsprach der Rezeptur A, jedoch wurden 65,0 Teile Benzin und 5. Teile eines Gemisches von Cetyl- und Stearyl- alkohol eingebaut. Die Pastenhärte der Bohnermassen A, B und C wurde nach der Schirmnadel-Methode bestimmt (Standard Method of Test for Cone Penetration of Lubricating Grease, ASTM Designation:
D 217-48). Eine Parallelbestimmung erfolgte nach der Methode von Dr. von Rosenberg. Seifen-Öle-Fette-Wachse, 83 595 (1957).
Die nachstehende Tafel I zeigt die Ergebnisse.
EMI0002.0010
<I>Tafel <SEP> 1</I>
<tb> Pastenhärte
<tb> Rezeptur <SEP> Schirmnadel <SEP> Dr. <SEP> von <SEP> Rosenberg
<tb> A <SEP> 91 <SEP> 684
<tb> B <SEP> 168 <SEP> 128
<tb> C <SEP> 167 <SEP> 162 Durch diese Ergebnisse wird belegt, dass eine Erniedrigung der Pastenhärte nicht nur durch Aus tausch von Paraffin gegen Fettalkohol, sondern auch durch den Austausch von Lösungsmittel gegen Fett alkohol bewirkt wird. Diese Wirkung ist als über raschend anzusehen.
<I>Beispiel 2: Flüssiges</I> Bohnerwachs Es wurde folgendes flüssiges Bohnerwachs hergestellt (Rezeptur D):
EMI0002.0017
3,0 <SEP> Teile <SEP> hartes <SEP> Esterwachs <SEP> auf <SEP> Montanwachsbasis
<tb> 4,5 <SEP> <SEP> eines <SEP> luftoxydierten <SEP> Paraffins <SEP> der <SEP> Kohlenoxydhydrierung <SEP> nach <SEP> Fischer-Tropsch
<tb> (Handelsbezeichnung: <SEP> Krupp-Wachs <SEP> E <SEP> 302)
<tb> 4,5 <SEP> <SEP> eines <SEP> teilweise <SEP> verseiften <SEP> Wachssäure-Paraffingemisches <SEP> aus <SEP> Paraffinen <SEP> der
<tb> Kohlenoxydhydrierung <SEP> nach <SEP> Fischer-Tropsch <SEP> (Handelsbezeichnung:
<SEP> Ruhr wachs <SEP> R <SEP> 21)
<tb> 4,2 <SEP> <SEP> mikrokristallines <SEP> Wachs, <SEP> Erstarrungspunkt <SEP> 75/76
<tb> 8,5 <SEP> <SEP> Paraffin, <SEP> Erstarrungspunkt <SEP> 54/56
<tb> 75,3 <SEP> <SEP> Benzin
<tb> 100,0 <SEP> Teile <I>Rezeptur E:</I> Die Zusammensetzung entsprach der Rezeptur D, jedoch wurden nur 4,8 Teile Paraffin mit einem Erstarrungspunkt 54/56 und 3,7 Teile eines Gemisches von Cetyl- und Stearylalkohol einge baut.
Obwohl der Unterschied in der Viskosität bei diesen beiden flüssigen Bohnerwachsen relativ gering war, ergab sich doch im Kälteverhalten ein beträcht- licher Unterschied. Die Viskosität wurde bei einer Temperatur von 250 im Fordbecher gemessen. Das Kälteverhalten wurde in der Weise geprüft, dass das betreffende Präparat 24 Stunden bei der Prüftem peratur gelagert wurde.
Die Ergebnisse gehen aus der nachfolgenden Tafel II hervor.
EMI0002.0030
<I>Tafel <SEP> 1I</I>
<tb> Kälteverhalten
<tb> Rezeptur <SEP> Viskosität <SEP> + <SEP> 100 <SEP> -I- <SEP> 50
<tb> D <SEP> 14,3 <SEP> fest <SEP> fest
<tb> nach <SEP> Schütteln <SEP> dickflüssig <SEP> nicht <SEP> aufschüttelbar
<tb> E <SEP> 13,8 <SEP> fest <SEP> fest
<tb> leicht <SEP> aufschüttelbar <SEP> leicht <SEP> auf <SEP> schüttelbar
<tb> dünnflüssig <SEP> dünnflüssig <I>Beispiel 3</I> Es wurde folgendes flüssiges Bohnerwachs hergestellt (Rezeptur F):
EMI0002.0031
3,0 <SEP> Teile <SEP> hartes <SEP> Esterwachs <SEP> auf <SEP> Montanwachsbasis
<tb> 9,0 <SEP> <SEP> eines <SEP> luftoxydierten <SEP> Paraffins <SEP> der <SEP> Kohlenoxydhydrierung <SEP> nach <SEP> Fischer-Tropsch
<tb> (Handelsbezeichnung: <SEP> Krupp-Wachs <SEP> E <SEP> 302)
<tb> 14,0 <SEP> <SEP> Paraffin, <SEP> Erstarrungspunkt <SEP> bei <SEP> 54/560
<tb> <U>74,0</U> <SEP> <SEP> Benzin
<tb> 100,0 <SEP> Teile <I>Rezeptur G:</I> Die Zusammensetzung entsprach der Rezeptur F, jedoch wurden anstelle von 14,0 Teilen Paraffin nur 9,0 Teile Paraffin angewandt, jedoch 5,0 Teile eines Gemisches von Cetyl- und Stearyl- alkohol eingebaut.
Die besondere Wirkung der Einarbeitung von Cetyl- und Stearylalkohol geht aus der nachstehenden Tafel III hervor:
EMI0003.0010
<I>Tafel <SEP> l11</I>
<tb> Rezeptur <SEP> Viskosität <SEP> Kälteverhalten
<tb> ..h <SEP> <B>3e</B> <SEP> 0o <SEP> <B>-60</B>
<tb> F <SEP> 11,0 <SEP> fest <SEP> fest, <SEP> nicht <SEP> aufschüttelbar
<tb> schwer <SEP> aufschüttelbar
<tb> G <SEP> 10,0 <SEP> flüssig <SEP> flüssig <SEP> fest, <SEP> leicht <SEP> flüssig