Geschweisstes räumliches Fachwerk aus Stabprofilen Räumliche Fachwerke aus Stabprofilen, insbeson dere solche mit dreieckförmigem Querschnitt, sind bekannt, doch erfolgt bei allen diesen Bauarten die Herstellung durch Verbindung der einzelnen Stab elemente und dergleichen zum fertigen räumlichen Gebilde, wodurch einer Serienfertigung und einer automatischen Herstellung räumlicher Fachwerke grosse Schwierigkeiten entgegenstehen.
So werden die bekannten dreieckförmigen räumlichen Fach werke durch die Gurtstäbe und Gitterstäbe umschlie ssende Rahmen, durch pyramidenförmigen Aufbau der Gitterstäbe und Vereinigung derselben mit den Gurtstäben, durch dreieckförmige Bleche mit Aus sparungen für die Gurte, durch die Gitterstäbe und Gurtstäbe verbindende V-förmige Bügel und Quer stäbe oder durch sonstige feste Verbindungen zwi schen den Fachwerkteilen, wie Muffen, Knoten blechen, Vernietungen, hergestellt, wozu mehr oder weniger verwickelte Vorrichtungen verwendet wer den,
mit deren Hilfe man die räumlichen Gebilde in der Werkstätte zusammensetzt. Der Transport der fertigen räumlichen Fachwerke zur Verbrauchsstelle bildet weitere Schwierigkeiten und verursacht gleich falls hohe Kosten.
Die Erfindung betrifft ein geschweisstes räum liches Fachwerk aus Stabprofilen und bezweckt, die Herstellung derartiger Fachwerke wesentlich zu ver einfachen und zu verbilligen. Die Erfindung besteht darin, dass das Fachwerk wenigstens aus drei ein zelnen, ebenen Fachwerksgebilden zusammengesetzt ist, deren äussere Längsstäbe miteinander verschweisst sind.
Durch diese Ausbildung können die einzelnen Scheiben des Fachwerkes durch die Vereinigung der Gurt- und Füllstäbe auf einem ebenen Tisch, gegebe nenfalls mittels automatischer Widerstandsschweissung, hergestellt werden und sodann in einem zweiten Arbeitsgang durch Zusammensetzen dieser unabhän- gig voneinander hergestellten flachen Scheiben zum gewünschten räumlichen Querschnitt zusammengefügt und durch Verschweissen der aneinanderliegenden Gurten benachbarter Scheiben das räumliche Fach werk hergestellt werden.
Die Anbringung der die Scheiben zum Fachwerk vereinigenden Schweiss nähte kann gleichfalls automatisiert werden. Die Vereinigung der Scheiben kann an Ort und Stelle der Verwendung des Fachwerkes mit einfachen Hilfs- mitteln erfolgen, wodurch sich beim Versand der flachen Scheiben grosse Frachtraumersparnisse er geben. Aber auch bei völliger Herstellung der räum lichen Fachwerke in der Fabrik ergibt sich durch das Vorfertigen der Scheiben eine wesentlich ein fachere, automatisierbare Arbeitsweise.
Die durch die Herstellung der Scheiben bedingte Aufteilung der bisher meist üblichen drei Gurte, die in je einer Ecke des Querschnittsdreieckes liegen, in sechs Gurte hat den Vorteil, dass die einzelnen Stäbe schwächer im Querschnitt bemessen werden können, wodurch sie sich dem Durchmesser der Stäbe für die Ver- gitterung nähern, was für die Automatisierung der Schweissung von grossem Vorteil ist,
da gleiche oder annähernd gleiche Durchmesser der Stäbe infolge gleicher Spannungsaufnahme eine einfache Steue rung ermöglichen, während ungleiche Durchmesser dies erschweren.
Für auf Zug beanspruchte Quer schnitte spielt die Aufteilung der Gurte keine Rolle, da es hier nur auf die tatsächlich ,vorhandene Summe der Querschnittsfläche ankommt. Hinsichtlich der Materialbeschaffung ist bei grösseren Konstruktionen die Aufteilung insofern von Vorteil,. als grössere Durchmesser bei Stabprofilen meist schwieriger und nur mit erhöhten Kosten zu erhalten sind.
Bei auf Druck und Biegung beanspruchten Gurten kann infolge der Aufteilung der Gurte in zwei Stäbe das Widerstandsmoment des gebildeten Querschnittes grösser sein als das des einfachen Gurtes. Als Mate rial für die Herstellung des erfindungsgemässen Scheibenfachwerkes kann sowohl Stahl, Aluminium, Kunststoff sowie jedes andere verschweissbare Mate rial Verwendung finden. Ebenso können alle be kannten Stabprofile wie Rundstäbe, Quadratstäbe, Rechteckstäbe, Sechskantstäbe, Achtkantstäbe usw.
sowohl voll als auch hohl zur Herstellung der Schei ben dienen, wobei die Profile auch in gemischter Anordnung verwendet werden können, indem z. B. für die Gurte hohle Profile und für die Vergitterung volle Stäbe benutzt werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren beispielsweisen Ausführungsformen dar gestellt. Die Fig. 1 bis 4 Zeigen Schnitte durch drei- eckförmigen Querschnitt aufweisende Fachwerke aus Stabprofilen. Fig. 5 zeigt im grösseren Massstab die Eckverbindung zweier benachbarter Scheiben und Fig. 6 die Verbindung der Stabelemente einer Scheibe mittels Elektroden.
In den Fig.7 bis 12 sind die zu einem Dreischeibenfachwerk zu verbindenden Scheiben nebeneinanderliegend in ihrer gegenseitigen Lage vor der Vereinigung dargestellt, während die Fig. 13 und 14 Maste, Funktürme oder dergleichen zeigen, wie sie durch zu einem Fachwerk vereinigte Scheiben gemäss Fig. 11 hergestellt werden können.
Das Fachwerk gemäss Fig. 1 ist aus drei ebenen Fachwerksscheiben zusammengesetzt, die je aus zwei durch Gitterstäbe 1 verbundenen gleichen Abstand aufweisenden Gurtstäben 2 bestehen. Sämtliche Stäbe haben runden Querschnitt. Die Scheiben werden vorerst durch Vereinigung der Gurtstäbe und Füll stäbe, die in üblicher Weise Zickzackform, Wellen form oder auch N-Form aufweisen können, her gestellt, was infolge der Einfachheit und Regelmässig keit der Aufeinanderfolge der Schweissstellen auto matisch erfolgen kann.
In einem weiteren Arbeits gang können nun die mit ihren Gurtstäben 2 in der aus der Zeichnung ersichtlichen Lage befindlichen Scheiben mittels durchgehender oder auch unter brochener Schweissnähte miteinander verbunden wer den, wie dies in grösserem Massstab aus Fig. 5 zu ersehen ist, wo die die Scheiben verbindende Schweiss naht mit 3 bezeichnet ist. Die Schweissstellen zwischen den Gurtstäben 2 mit ihren Gitterstäben 1 sind mit 4 bezeichnet. Die Anbringung der Schweissnaht 3 kann infolge der leichten Zugänglichkeit der Ver bindungsstelle gleichfalls automatisch erfolgen. Durch die gleichartige Ausbildung aller drei Scheiben hat das hergestellte Fachwerk einen Querschnitt von der Form eines gleichseitigen Dreieckes.
Das Beispiel gemäss Fig. 2 entspricht im wesent lichen dem beschriebenen, nur sind die Stäbe rohr- förmig und die Gurtstäbe der oberen Scheibe haben geringeren Abstand, als jene der beiden anderen gleichartig ausgebildeten Scheiben, wodurch der Quer schnitt des Fachwerkes von einem spitzwinkeligen Dreieck mit zwei gleichen Seitenlängen gebildet ist.
Die in Fig. 3 ersichtliche Ausführungsform des erfindungsgemässen Dreischeibenfachwerkes zeigt eine Anordnung, bei der die Gurtstäbe aller drei Scheiben ungleichen Abstand haben. Der Querschnitt des Fachwerkes zeigt daher ein unregelmässiges Drei eck, wobei im Sonderfall der Winkel a ein rechter Winkel sein kann. Dieses Profil eignet sich haupt sächlich für die Verwendung als Dachpfette, wobei die Neigung der Scheiben der Dachneigung ange glichen wird. Durch Verbindung zweier im Quer schnitt rechtwinkeliger Fachwerke kann ein Fach werk mit rechteckigem oder quadratischem Quer schnitt erzielt werden. Unter Umständen können auch beliebige andere Querschnitte von Fachwerken hergestellt werden.
Beim Beispiel gemäss Fig. 4 weisen die Gurtstäbe 2' der Scheiben ein Sechskantprofil auf, was für die Erzielung eines räumlichen Fachwerkes mit gleich seitiger Querschnittsform besonders günstig ist.
Die Stäbe 1 für die Vergitterung zwischen den Gurten können an den Verbindungsstellen mit den Gurtstäben 2 abgeflacht sein, wie dies z. B. aus Fig. 6 zu ersehen ist, wodurch sich eine besonders günstige Heranführung der Schweisselektroden 5 ermöglichen lä'sst.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig.7 und 8 ist die Vergitterung in Zickzackform so angeordnet, dass die Verbindungsstellen mit den Gurt stäben gleichen Abstand aufweisen und in gleichen Querschnittsebenen liegen; während beim Ausfüh rungsbeispiel nach Fig.7 die Zickzackstreben der seitlichen Scheiben des Fachwerkes in Seitenansicht gesehen sich decken, kreuzen sie sich beim Aus führungsbeispiel nach Fig. B.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist die mittlere Scheibe mit einer N-förmigen Vergitterung versehen, während die beiden anderen Scheiben zickzackförmige Vergitterung aufweisen, deren Fel derzahl jedoch nur halb so gross ist wie jene der mittleren Scheibe. Diese Anordnung ist besonders dort vorteilhaft, wo die mittlere Scheibe in der Druckzone liegt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 sind alle drei Scheiben mit N-förmiger Vergitterung versehen. Während bei den bisher beschriebenen Ausfüh rungsbeispielen die Gurte der Scheiben parallel zu einander angeordnet sind, konvergieren sie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 nach einer Rich tung. Derartige Scheiben zu einem Fachwerk ver einigt, eignen sich besonders für Maste, Funktürme und dergleichen, wie dies aus den Fig. 13 und 14 ersichtlich ist.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 12 sind bei spielsweise jeweils die Aussengurte der zwei seit lichen Scheiben bogenförmig ausgebildet, wodurch sich beim Zusammenbau ein Träger in Fischbauch form ergibt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Aus führungsbeispiele beschränkt und lässt verschiedene Abänderungen der Bauart sowie des Zusammenbaus und der Anwendung zu.