DE19501354C1 - Verfahren zur Herstellung eines Gitterträgers - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gitterträgers aus Metall mit mehreren Gurten und zwi­ schen den Gurten verlaufenden Stegen. Dabei sollen die fol­ genden Ausführungen nicht nur für Gitterträger im engeren Sinne, sondern auch für Gitterstützen, Gittermasten und an­ dere Gurte und diese verbindende Stege aufweisende Teile gelten.

Es ist bekannt, solche Gitterträger aus Metall dadurch her­ zustellen, daß zwischen die Gurte in der durch zwei benach­ barte Gurte definierten Ebene Metallstreifen eingeschweißt werden. Dieses bekannte Verfahren ist sehr umständlich und zeitaufwendig. Bekannte Gitterträger weisen beispielsweise zwei, drei oder vier im Abstand voneinander angeordnete Gur­ te auf, die zweckmäßig aus einem Rohrprofil bestehen, die dann durch die einzelnen Stege miteinander verbunden sind, wobei die drei oder vier Gurte im Dreieck bzw. Viereck zu­ einander angeordnet sind und je zwei Gurten durch die an die Gurte angeschweißten Einzelstege miteinander verbunden sind, die in der durch die beiden Gurte definierten Ebene verlau­ fen, vgl. Betonkalender 1978 Teil II, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, S. 723-724.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, bei denen solche Gitterträger auf einfachere Weise und kostengünstig hergestellt werden können.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren gelöst, bei dem zunächst ein dem Gitterträger entsprechendes Profil mit Vollwandstegen im Strangpreßverfahren hergestellt wird und dann in den Vollwandstegen mehrere Öffnungen ausge­ spart werden. Dabei können diese Aussparungen bei Ausfüh­ rungsformen der Erfindung durch beliebige zweckmäßige Ver­ fahren ausgespart werden, beispielsweise durch Ausstanzen oder aber auch durch Aussägen, Fräsen, Lasern und derglei­ chen.

Die Erfindung hat den Vorteil, daß ein Verschweißen der Ste­ ge mit den Gurten nicht mehr erforderlich ist, weil ja der Vollwandsteg aufgrund seines Herstellungsverfahrens einstückig mit den Gurten ist und lediglich noch die Öffnungen im Vollwandsteg hergestellt werden müssen, was sehr einfach ist. Ein erfindungsgemäß hergestellter Gitterträger aus Alu­ minium kann auch höher belastet werden als ein Gitterträger gleicher Dimension mit eingeschweißten Einzelstegen, weil die durch das Schweißen auftretende Belastung (Aufweichung) der Gurte bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entfällt. Wie bei den bekannten Gitterträgern verringern die Aussparungen das Gewicht des Gitterträgers.

Die Aussparungen können eine nahezu beliebige Gestalt auf­ weisen, sofern nur die an die Stege üblicherweise gestellten Anforderungen bezüglich der Aussteifung und Aufnahme von Querkräften und dergleichen genügen. Die Aussparungen können daher auch so gestaltet werden, daß sie ein Aufsteigen auf einem senkrecht angeordneten Gitterträger erleichtern, die Stege also als Tritte benutzt werden können. Man kann sogar die obere Kante der Tritte beim Stanzen etwas abkanten, um den Auftritt auf der Oberkante des Steges etwas bequemer auszubilden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl zur Herstellung von Gitterträgern aus Aluminium als auch zur Herstellung von Gitterträgern aus Stahl oder einem anderen strangpreßfähigen Werkstoff verwendet werden.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgen­ den Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung in Ver­ bindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können je für sich oder zu mehreren bei Ausfüh­ rungsformen der Erfindung verwirklicht sein.

In der Zeichnung sind die zum Verständnis der Erfindung we­ sentlichen Teile dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 ein an sich bekanntes Hohlprofil aus Metall mit Vollwandstegen;

Fig. 2 einen Gitterträger, bei dem zur besseren Demon­ stration die zwischen den Gurten verlaufenden Ste­ ge verschieden ausgebildet sind;

Fig. 3 eine andere Ausführungsform.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein Hohl­ profil des Trägers hergestellt. In Fig. 1 ist ein solches Hohlprofil dargestellt, das drei im Dreieck angeordnete Gur­ te 1, 2, 3 aus einem rohrförmigen Hohlprofil aus Metall, beispielsweise aus Aluminium oder Stahl aufweist. Ein sol­ ches Profil wird im Strangpreßverfahren aus Aluminium herge­ stellt. Die einzelnen rohrförmigen, einander benachbarten Gurte 1, 2 bzw. 2, 3 bzw. 3, 1 sind durch Vollwandstege 4 mit­ einander verbunden, die eine plattenförmige, in Sonderfällen auch eine andere, beispielsweise wellenförmige Form aufwei­ sen können, deren Wellen parallel zu den Gurten verlaufen. Die Vollwandstege 4 verlaufen in der Ebene, die durch zwei benachbarte Gurte 1, 2 bzw. 2, 3 bzw. 3, 1 definiert ist.

In den Vollwandstegen 4 sind Öffnungen 5 ausgespart, so daß nur Stege 6, 7 oder 8 zur Verbindung der beiden Gurte 1 und 2 stehen bleiben. Wie Fig. 2 zeigt, können die Öffnungen 5 und damit die Stege 6, 7 und 8 eine beliebige Form annehmen, sofern die statischen Vorgaben noch erfüllt werden. Die Ste­ ge 7 sind beispielsweise kreuzweise angeordnet, die Stege 6 weisen eine Form auf, die der Form von Blechen etwa ent­ spricht, die bei dem bekannten Verfahren zwischen zwei Gurte eingeschweißt werden. Das Aussparen der Öffnungen 5 kann auf beliebige Weise erfolgen, beispielsweise durch Stanzen, Schneiden, Fräsen, Sägen oder dergleichen.

Fig. 3 zeigt, wie die Erfindung auf einen Gitterträger auf vier Gurten, 9, 10, 11, 12 angewandt werden kann. Die Stege verbinden jeweils einander benachbarte Gurte und verlaufen in der durch diese Gurte definierten Ebene.

Die Stege, wie z. B. die Stege 14 und 15 in Fig. 3, können in der gleichen Querschnittsebene an dem Gurt 12 angeordnet sein. Eine solche Anordnung bringt, wenn die Stege an die Gurte angeschweißt werden müssen, erhebliche Probleme mit sich, weil dann nämlich zwei Schweißstellen in dem Gurt 12 einander unmittelbar benachbart sind und diesen stark schwä­ chen. Da bei nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge­ stellten Gitterträgern keine Schweißungen erforderlich sind, treten solche Probleme nicht auf.

Die Gitterträger sind in der Regel für hohe Belastungen aus­ gelegt. Bei Trägern aus Aluminium ist ihre Belastungsgrenze, wie oben erwähnt, wegen dem Fehlen von Schweißstellen höher anzusetzen als bei Gitterträgern, bei denen die Stege durch Schweißen zwischen den Gurten eingesetzt werden.

Der erfindungsgemäße Gitterträger kann, wie bekannt, sowohl als Deckenstütze als auch als Stütze in einem Lehr- oder Arbeits-Gerüst oder aber als waagerecht verlaufender Träger bei Gerüsten verwendet werden, insbesondere eignet sich eine erfindungsgemäße Stütze für Anwendungsfälle, bei denen sie hohe Lasten aufnehmen muß, beispielsweise im Bereich von 6 bis 20 t und mehr Lastaufnahme. Es können aber auch Leitern mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden. Die Aussparungen können beliebig geformt sein, z. B. auch so, daß die Stege nur noch die Form von Sprossen aufweisen und im Bereich der Ausparungen an den die Gurte bildenden Rohren (z. B. Rundrohren) übliche Kupplungen zum Anschluß von Ver­ bänden befestigt werden können.

Das Verfahren kann so angewendet werden, daß große Längen hergestellt werden, von denen dann geeignete Stücke abge­ längt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zur Herstellung eines Gitterträgers aus Me­ tall mit mehreren Gurten und zwischen den Gurten ver­ laufenden Stegen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein Profil mit Vollwandstegen (4) im Strangpreßverfah­ ren hergestellt wird und dann in den Vollwandstegen mehrere Öffnungen (5, 13) ausgespart werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (5, 13) ausgestanzt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (5, 13) ausgefräst werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß bei aufrecht stehendem Git­ terträger mindestens der obere Rand mindestens einiger der stehen gebliebenen Stege (6, 8, 14) abgekantet ist.

5. Mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 her­ gestellte Gitterträger, dadurch gekennzeichnet, daß er drei im Dreieck angeordnete Gurte (1, 2, 3) aufweist.

6. Mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 her­ gestellte Gitterträger, dadurch gekennzeichnet, daß er vier im Rechteck angeordnete Gurte (9, 10, 11, 12) auf­ weist.

7. Mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellte Gitterträger, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurte (9, 10, 11) aus Rundrohren bestehen.