Spitzenlagerung an einem Drehspulm essgerät
Es sind Spitzenlagerungen für Drehspulmessgeräte mit Lagerspitzen bekannt, die mit ihren Trägern im Spulenkern in axialer Richtung verstellbar und zur Herbeiführung einer zusätzlichen radialen Verstellbarkeit auch kippbar gelagert sind, wobei die Lagerspitzenträger unter dem Einfluss mindestens einer Druckfeder an Anschlägen des Spulenkerns anliegen und die Lagerspitzen durch nach aussen sich erweiternde Durchbrechungen der Stirnwände des Spulenkerns hindurchragen. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spitzenlagerung dieser Art, die dadurch ge- kennzeichnet ist, dass die Lagerspitzen durch die, Füh- rungen für dieselben bildenden Durchbrechungen der Stirnwände des Spulenkerns zentriert sind.
Hierdurch lässt sich eine verhältnismässig einfache Festigung und Montage erreichen, weil die äusseren Abmessungen der Lagerspitzenträger nicht den Querschnittmassen des Spulenkerninnenraumes angepasst zu werden brauchen. Da nur geringe Kippbewegungen der Lagerspitzen in Betracht kommen, sind diese auch dann möglich, wenn die konischen Öffnungen der Stirnwände des Spulenkerns praktisch keinen. grö sseren Durchmesser aufweisen als die Lagerspitzen selbst, was anderseits im Interesse einer einwandfreien Zentrierung der Lagerpitzen wünschenswert ist. Wie sich gezeigt hat, sind die Lagerspitzen infolgedessen erheblich geringeren Belastungen unterworfen als bei den im Messgerätebau bisher verwendeten Spitzen lagern.
Die mit der erfindungsgemässen Spitzenlagerung ausgestatteten Drehspulmessgeräte weisen deshalb im Vergleich zu bekannten Messinstrumenten eine erheblich grössere Robustheit und eine geringere Reparaturanfälligkeit auf. Sie sind deshalb insbesondere für die Verwendung in photoelektrischen Belich tungsmessern oder-reglern geeignet.
Ferner ermög licht die vorliegende Erfindung gegenüber den bekannten Spitzenlagerungen mit federnden Lagersteinen den Vorteil einer einfachen und kostensparenden Konstruktion, die vor allem bei Lagerung der Lagerspitzen im Spulenkern eine äusserst geringe Bauhöhe des Instrumentes und somit unter anderem dessen Einbau in photographische Kameras ermöglicht. Die im Falle von kraftschlüssig und deshalb nachgiebig gehaltenen Lager, stellen bei radialer Stossbelastung zweckmässig konische Ausbildung der Lagerspitzenträger ist verhältnismässig leicht auszuführen, da diese Lagerspitzenträger nicht aus Saphir oder einem anderen besonders harten Material zu bestehen brauchen,
sondern aus gewöhnlichen Metallen oder anderen Werkstoffen hergestellt und somit ohne hohen Kostenaufwand gefertigt werden können.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen Mittellängsschnitt des ersten Ausfifihrungslbeispielfs.
Die Fig. 2 und 3 zeigen in derselben Darstellung die Verhältniss.e bei axialer bzw. radialer Belastung der Drehspule.
Fig. 4 zeigt in der gleichen Darstellung wie Fig. 1 das zweite Ausführungsbeispiel.
Beim Ausführungsbfeispiel gemäss den Fig. 1-3 ist ein, insbesondere bei photo, elektrischen Belichtungsmesslern oder -reglern verwendbares Drehspulmess- gerät dargestellt. Dieses weist eine aus einem Rährnw chen 1 und einer Wicklung 2 bestehende Drehspule sowie einen aus zwei hohlzylindrischen Teilen 3, 4 zusammengesetzten Spulenkern auf. Dieser ist an zwei in der Zeichnung nur teilweise dargestellten Spu lenkernhalbern 5, 6 durch Spitzschrauben 7, 8, die in konische Ausnehmungen 9, 10 des Spuienkernteils 4 eingreifen, befestigt.
Die Halter 5, 6 sind in nicht dargestellter Weise am Träger des die Drehspule 1, 2 umgebenden Permanentmagneben des Messinstru ments gelagert. Die Spulenkernteile 3, 4 sind ! durch das Aussengewinde 11 des Teiles 3 und durch das Innengewinde 12 des Teiles 4 miteinander verschraubt.
Zur drehbaren Lagerung der Drehspule 1, 2 am Spulenkern 3, 4 dienen Spitzenlager, deren Lagerspitzen 13 bzw. 14 im Spulenkern 3, 4 axial verschiebbar gelagert sind. Sie greifen in konische Ausnehmungen von Lagersteinen 15 bzw. 16 ein, die in Fassungen 17 bzw. 18 am Spulenrähmchen 1 befestigt sind.
Die Lagerspitzen 13, 14 sizen in Trägern 19 bzw.
20, die im Hohlraum des Spulenkerns 3, 4 angeordnet sind, und ragen durch je eine sich nach aussen konisch erweiternde Bohrung 21 bzw. 22 der Stirnwände 23 bzw. 24 des Spulenkerns 3, 4 hindurch. Die Lagerspitzenträger 19, 20, welche je einen nach innen gerichteten konischen Ansatz 25 bzw. 26 und je einen nach aussen gerichteten konischen Ansatz 27 bzw.
28 aufweisen, werden durch eine Schraubendruckfeder 29 an die Innenseite der Stirnwände 23 bzw. 24 des Spulenkerns 3, 4 kraftschlüssig angedrückt, wobei die Schraubenfeder 29 die konischen Teile 25, 26 der Lagerspitzenträger 19, 20 umfasst.
Die Stirnwände 23, 24 des Spulenkerns 3, 4 besitzen an den Aussenflächen Kragen 30, 31, in welche die Lagersteinfassungen 17 bzw. 18 des Drehspulenrähmchens 1 eingreifen.
Im normalen Betriebsfall nehmen die Lagerspitzen 13, 14 unter der Wirkung der Feder 29 die aus Fig. 1 ersichtliche Lage ein, wobei sich die Drehspule 1, 2 entsprechend der jeweiligen Stärke des durch die Wicklung 2 fliessenden Stromes durch Drehung um die durch die Lagerspitzen 13, 14 gebildete gemeinsame Drehachse ohne nennenswerte Lagerreibung einstellen kann.
Erfährt jedoch die Drehspule 1, 2 einen Stoss in axialer Richtung, z. B. einen Stoss von oben, so weicht die Lagerspitze 13 auf Grund ! der elastischen Halte- rung des Lagerspitzenträgers 19 so weit in das Innere des Spulenkerns 3, 4 zurück, bis die Lagersteinfassung 17 gemäss Fig. 2 am zentralen Teil der Stirnwand 23 des Spulenkerns 3, 4 zur Anlage kommt. Hierdurch wird die Lagerspitze 13 vor weiterer StoB belastung geschützt.
In analoger Weise legt sich bei einem auf die Drehspule 1, 2 von unten her wirkenden Stoss die Lagersteinfassung 18 an die Stimwand 24 des Spu lenkers 3, 4 an.
Wirkt dagegen auf die Drehspule 1, 2 ein Stoss in radialer Richtung, so kippt der Lagersteinträger 19 bzw. 20 um die Ringkante kleineren Durchmessers seines konischen Ansatzes 27 bzw. 28 um die Innenseite der betreffenden Stirnwand 23 bzw. 24, bis die Lagersteinfassung 17 bzw. 18 am Kragen 30 bzw.
31 des Spulenkerns 3, 4 gemäss Fig. 3 zur Anlage kommt. Somit werden auch in diesem Fall die Lagerspitzen 13, 14 vor weiterer Stossbelastung geschützt.
Durch die konische Ausbildung der Bohrungen 21, 22, welche in ihrem engsten Teil einen Durchmesser aufweisen, der nur geringtilgig grösser ist als der Durchmesser des Schaftes der Lagerspitzen 13, 14, unterliegen diese bei ihren obengenannten Ausweichbewegungen keiner nennenswerten Reibung, so dass die Lagerspitzen 13, 14 eventuellen Stossbewegungen der Drehspule 1, 2 ohne weiteres folgen und deshalb keinen grösseren Beanspruchungen unterworfen sind.
Ferner ist infolge der konischen Ausbildung der Bol > rung 21, 22 des Spulenkerns 3, 4 ein hinreichendl gro sses Kippvermögen der Lagerspitzen 13, 14 und ihrer Träger 19, 20 gewährleistet, um allen praktischen Anforderungen zu genügen.
Sobald der in axialer oder radialer Richtung wirkende Druck auf die Drehspule 1, 2 aufhört, kehren die Lagerspitzen 13, 14 und mit ihnen die Drehspule 1, 2 unter der Wirkung der Feder 29 in die aus Fig. 1 ersichtliche Normallage zurück.
Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von demjenigen nach den Fig. 1-3 lediglich dadurch, dass der Spulenkern zwei hohlzylindrische Teile 3', 4' aufweist, welche axial verschiebbare Stirnwandteile 23', 24' tragen. Diese werden durch eine schraubenförmige Druckfeder 32, welche die Feder 29 umgibt, gegen Anschläge 33, 34 der Spulenkernteile 3', 4' gedrückt. Diese Bauart hat den Vorteil, dass bei der Montage der Drehspule 1, 2 durch einfaches Gegeneinanderdrücken der Stirnwandteile 23', 24' in axialer Richtung die Drehspule 1, 2 über den Spulenkern 3' 4' geschoben werden kann.
Werden daraufhin die Stiruwandtelle 23', 24' freigegeben, so schnappen die Lagerspitzen 13, 14 unter dem Einfluss dler Feder 32 in die Lagersteine 15, 16 des Spulenrähmchens 1, 2 ein. Es ist also bei der Montage und Demontage im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 1-3 nicht nötig, durch Drehen des Teiles 3 gegenüber dem Teil 4 zunächst die Baulänge des Spulenkerns zu verkürzen und nach dem Ein- bzw. Ausbau der Drehspule 1, 2 durch Zurückdrehen des Teiles 3 wieder zu verlängern.
Bei beiden dargestellten Ausführungsbeispielen können durch Drehen des Spulenkernteiles 3 gegen über dem Spulenkernteil 4 bzw. durch Drehen des Teils 3' gegenüber dem Teil 4' die Spitzenlager 13, 15 und 14, 16 im Sinne einer Einstellung des Spitzenspiels so justiert werden, dass die Abstände zwischen den Lagerspitzen 13, 14 und den zugehörigen Lagersteinen 15, 16 die für eine möglichst reibungsfreie Lagerung der Drehspule 1, 2 erforderliche optimale Grösse aufweisen.
Der Spulenkern kann in Abweichung von der Zeichnung auch andersartig ausgebildet sein. Er kann bei, spielsweise auch als Kernmagnet dienen. Ferner können die Lagerspitzenträger 19, 20 durch die Feder 29 anstatt direkt an die Stirnwände 23, 24 bzw.
Stirnwandteile 23', 24' auch an andere, innerhalb des Spulenkerns vorgesehene Anschläge angedrückt werden. Anstatt einer einzigen Feder 29 können auch zwei Federn unabhängig voneinander vorgesehen sein, die je einem der beiden Lagerspitzenträger 19, 20 zugeordnet sind.
Die kraftschlüssig nachgiebige Anordnung der Lagerspitzen 13, 14 ist auch dann zweckmässig, wenn letztere nicht im Spulenkern, sondern an einem anderen Bauglied des Drehspulmessgerätes gelagert sind.