Wasserrohrkessel Es sind schon Wasserrohrkessel für die gleichzei tige oder wahlweise Verbrennung von Kohle und Öl bekanntgeworden. Neben einer am unteren Ende der Brennkammer angeordneten Rostfeuerstelle für feste Brennstoffe sind bei diesen Kesseln in die Feuerraum wände ein oder mehrere Brenner für flüssige oder ge gebenenfalls auch gasförmige Brennstoffe eingebaut. Für Heizungsanlagen werden solche Kessel meist so ausgelegt, dass das Leistungsverhältnis von Kohle zu Öl etwa<B><I>50:</I></B> 50 beträgt.
Da Heizungskessel während der meisten Zeit nur mit Teillast betrieben werden, ist es möglich, hierbei den jeweils günstigsten Brennstoff zu verbrennen und nur bei Vollastbetrieb Kohle- und Ölfeuerung gleichzeitig in Betrieb zu nehmen. In der Praxis treten hierbei allerdings einige Schwierigkei ten auf.
So muss beispielsweise bei reiner Ölfeuerung der Rost gegen die Wärmeeinwirkung der Ölflamme geschützt werden, da während des Betriebes der Öl feuerung die den Rost kühlende Unterluft wegfällt. Bisher hat man zu diesem Zweck den Rost mit Schlacke oder mit feuerfesten Steinen abgedeckt. Beide Verfahren sind äusserst umständlich und zeit raubend, wodurch eine schnelle Umstellung von festen auf flüssigen Brennstoff und umgekehrt nicht möglich ist. Wenn der Rost durch Schlacke abgedeckt wird, ist es zudem von der Geschicklichkeit des Hei zers abhängig, ob tatsächlich ein ausreichender Schutz gewährleistet ist.
Bei reiner Kohlenfeuerung tritt weiterhin die Schwierigkeit auf, dass der in die Brennkammerwand eingebaute Brenner für flüssige oder gasförmige Brennstoffe der Wärmestrahlung ausgesetzt ist, die im Laufe der Zeit zu seiner Zerstörung führen kann.
Diese bei den bekannten Kesseln .auftretenden Schwierigkeiten werden durch die vorliegende Erfin dung auf einfache Weise beseitigt. Die Erfindung betrifft einen Wasserrohrkessel mit einer Rostfeuerstelle für feste Brennstoffe und minde- stens einer im oberen Teil des Feuerraumes angeord neten Brennerfeuerstelle für flüssige oder gasförmige Brennstoffe, welcher Kessel erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet ist,
dass zwischen beiden Feuerstellen mindestens eine der Umfassungswände der Brenn- kammer nasenartig so weit nach innen vorspringt, dass der Rost der Rostfeuerstelle gegen die Strahlungs- wärmeeinwirkung der Brennerfeuerstelle für flüssige oder gasförmige Brennstoffe abgeschirmt ist.
Dadurch wird der Rost gegen unmittelbare Wärmeeinwirkung geschützt, wenn die Brennerfeue- rung für flüssige oder gasförmige Brennstoffe in Be trieb ist. Als besonders zweckmässig hat es sich er wiesen, wenn hierbei der Rost seitlich unterhalb der Brennkammer angeordnet ist.
Auf diese Weise ist der Rost allein durch die Aus bildung des Feuerraumes so ausreichend gegen die Wärmeeinwirkung der Öl- oder Gasflamme geschützt, dass sich eine zusätzliche Abdeckung erübrigt. Der Übergang von einer Feuerungsart auf die andere oder auch der Betrieb beider Feuerungen gleichzeitig ist also bei diesem Kessel möglich, ohne dass irgend welche Änderungen notwendig sind.
Der nasenartige Vorsprung der F euerraumwand ist auch insofern von Vorteil, als er eine intensive Durchwizbelung der Rauchgase herbeiführt und so eine vollkommene Ver brennung begünstigt.
Um darüberhinaus eine Beschädigung des Bren ners für flüssige oder gasförmige Brennstoffe durch Wärmeeinwirkung bei reinem Rostbetrieb zu verhin dern, kann dabei dem Brenner dauernd eine gewisse Luftmenge zugeführt und durch ihn in die Brenn- kammer eingeblasen werden.
Es hat sich gezeigt, dass es für die ausreichende Kühlung des Brenners genügt, wenn etwa 10% der gesamten Verbrennungsluft durch ihn eingeblasen wird. Diese durch den Brenner in den oberen Teil der Brennkammer eingeführte Luft dient dort gleichzeitig zur Nachverbrennung der noch nicht vollständig ausgebrannten Rauchgase.
Um das Verhältnis von Rostunterluft zu der durch den Bren ner zugeführten Luft über alle Lastbereiche konstant zu halten, wird nach einer bevorzugten Ausführungs- form des Kessels vorgeschlagen, die zur Steuerung der dem Rost und dem Brenner zugeführten Luftmenge dienenden Regelorgane entsprechend miteinander zu kuppeln. Auf diese Weise wird dann automatisch die dem Brenner zugeführte Luftmenge verringert,
wenn die dem Rost zugeführte Luftmenge geringer wird und umgekehrt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemässen Wasserrohrkessel mit seitlich neben dem Rost angeordnetem Fallzug im Querschnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-1f der Fig. 1 und Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen erfindungs- gemässen Wasserrohrkesse1 mit hinter dem Rost an geordnetem Fallzug.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kessel weist den Feuerraum 1 und den in Richtung des Brennstoff vorschubes gesehen seitlich daneben angeordneten Sturzzug 2 auf, die beide von Wasserrohren 3 be grenzt sind. Diese Wasserrohre 3 sind unten an die Sammelrohre 4 angeschlossen und enden oben in der Trommel 5. Zum Betrieb mit festen Brennstoffen ist der Kessel mit einem Wanderrost 6 ausgerüstet. In der hinteren Brennkammerwand ist zusätzlich ein Brenner 7 für flüssige oder gasförmige Brennstoffe angeordnet.
Die eine seitliche Brennkammerwand ist unterhalb des Brenners 7 in Form eines Vorsprungs 8 nasenartig so weit nach innen vorgezogen, dass der Wanderrost 6 gegen die direkte Strahlung der Flamme des Brenners 7 geschützt ist. Damit der nasenartige Vorsprung 8 nicht zu weit nach innen reichen muss, wurde der Wanderrost 6 nicht in der Mitte unter dem Feuerraum 1 angeordnet, sondern seitlich versetzt. In dem Sturzzug 2 sind Nachschaltheizflächen 9 unter gebracht.
Der in Fig.3 dargestellte Kessel unterscheidet sich von dem oben beschriebenen hauptsächlich dü- durch, dass der Fallzug 2 in Vorschubrichtung des Brennstoffes gesehen nicht seitlich neben dem Feuer raum 1, sondern hinter ihm angeordnet ist.
Zwischen Feuerraum 1 und Fallzug 2 ist ausserdem noch ein Übersetzer 10 eingeschaltet. Bedingt durch den an dersartigen Aufbau dieses Kessels ist es hier not wendig, sowohl die vordere als auch die hintere Brennkammerwand mit nasenartigen Vorsprüngen 8 zu versehen, um einen ausreichenden Schutz des Rostes 6 zu erreichen. Die Luftversorgung der Zonen 11 des Wanderrostes 6 erfolgt durch den Ventilator 12. Zur Regelung der Luftmenge dient dabei die Drosselklappe 13. Der Brenner 7 wird dagegen von dem Ventilator 14 mit Luft versorgt.
Die Luftleitung 15 ist an einer Stelle mit dem Verteilerkanal 16 für den Zonenwind verbunden. Die Verbindungsöffnung kann durch die Regelklappe 17 ganz oder teilweise verschlossen werden.
Beim ausschliesslichen Betrieb des Kessels mit flüssigen oder gasförmigen Brennstof fen wird die Klappe 17 ganz geschlossen (gestrichelte Stellung) und der Ventilator 14 versorgt den Brenner 7 mit Luft, wobei die in der Luftleitung 15 eingebaute Stellklappe 18 geöffnet ist. Der Ventilator 12 ist während dieser Zeit ausser Betrieb. Bei Betrieb mit festen Brennstoffen arbeitet dagegen nur der Venti lator 12, der dem Wanderrost 6 den erforderlichen Unterwind zuführt.
Die Windmenge wird durch die Drosselklappe 13 eingestellt, die bei Betrieb mit festen Brennstoffen so mit der Klappe 17 gekuppelt wird, dass beim Öffnen der Drosselklappe 13 auch die Klappe 17 um einen bestimmten Betrag geöffnet wird. Auf diese Weise wird jeweils ein bestimmter Teil der Luftmenge dem Brenner 7 zur Kühlung zugeführt. Dabei bleibt die Stell'klappe 18 geschlossen.
An beiden beschriebenen Ausführungsbeispielen können statt eines Brenners mehrere solche vorhan den sein.