Zelt Die Erfindung betrifft ein Zelt, dessen Gerüst aus durch Pfetten im Abstand voneinander gehalte nen, mindestens je zwei Stiele umfassenden ebenen Tragwerken besteht.
Bei den bekannten Zelten dieser Art bestehen die Tragwerke meist aus symmetrischen Zweigelenk rahmen oder aus auf mindestens je zwei Stielen ruhen den Dreieckbindern, so dass nach dem vollständigen überdecken der Gerüste Zelte mit Satteldächern ent stehen, bei denen der First in Mitte Dach und die Traufen auf gleicher Höhe liegen, so dass die beiden Dachflächen gleiche Neigung und gleiche Grösse haben.
Diese Satteldachform bietet keine günstigen konstruktiven Möglichkeiten zur Anordnung zweck mässiger Entlüftungsöffnungen; auf den First des Zeltdaches aufgesetzte Entlüftungen ergeben schwere und teure Konstruktionen, während die Anordnung von Dachreitern oder Dachgaupen sowohl in ent lüftungstechnischer als auch in ästhetischer Hinsicht unbefriedigend und überdies ebenfalls zu teuer sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Zelt zu schaf fen, welches mit den erwähnten Nachteilen nicht behaftet ist und darüber hinaus in konstruktiver und auch :ästhetscher Hinsicht weitere wesentliche Vor teile gegenüber den bekannten Zelten bietet.
Diese Aufgabe wird durch ein Zelt gelöst, dessen Gerüst aus durch Pfetten im Abstand voneinander gehaltenen, mindestens je zwei Stiele umfassenden ebenen Tragwerken besteht, und das dadurch ge kennzeichnet ist, dass es wenigstens ein aus einem Flachdachtail und einem Steildachteil bestehendes Satteldach aufweist.
Die Giebelansicht des erfindungsgemässen Zeltes zeigt also ein oder mehrere sogenannte Sheds . Die Sheddachform ist im Hochbau an sich bekannt und wird vorzugsweise bei Fabrikbauten ausgeführt; im Zeltbau ist sie bisher jedoch nicht angewendet wor den.
Die wesentlichen Vorteile des erfindungsgemä ssen Zeltes gegenüber den bisher bekannten Zelten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung.
In der letzteren zeigen: Fig. 1 eine bekannte Zeltkonstruktion mit einem Satteldach, bei dem der Fdrst in Mitte Dach und die Traufen auf gleicher Höhe liegen, Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungs gemässen Zeltes in perspektivischer Ansicht und Fig. 3 ein einzelnes Tragwerk des in Fig. 2 dar gestellten Zeltes.
Die in Fig. 1 veranschaulichte bekannte Zelt- konstruktion weist ein Satteldach auf, bei dem d'er First in Mitte Dach und die Traufen auf gleicher Höhe liegen, so dass die beiden Dachflächen gleiche Neigung und gleiche Grösse haben. Wie bereits er wähnt, ist es schwierig, bei einer solchen Satteldach form eine Entlüftung vorzusehen, die zweckentspre chend, billig und gleichzeitig von gefälliger Form ist.
Wenn - wie in Fig. 1 angedeutet - zwei oder mehrere solche Zelte Traufe an Traufe aneinander gereiht werden, entsteht zwischen je zwei Zelten ein verlorener Raum, der nicht ausgenutzt werden kann.
In Fig. 2 ist das Zelt gemäss der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel gezeigt, das drei Sattel dächer aus je einem Flachdachteil 1 und einem Steildachtedl 2 aufweist. Jedes einzelne Dach stellt also ein von Fabrikgebäuden her bekanntes Shed dar.
Bei einem solchen Zelt ist es zweckmässig, dem Flachdachteil 1 gegenüber der Horizontalen eine Neigung von etwa 42% zu geben, und den Flach- dachteil 1 und den Steildachteil 2 so zueinander anzuordnen, dass zwischen beiden ein Winkel von etwa 90 entsteht.
Das Gerüst des Zeltes gemäss dem Ausführungs beispiel nach der Erfindung besteht aus durch Pfet- ten im Abstand voneinander gehaltenen ebenen Tragwerken, deren eines aus Fig. 3 beispielsweise ersichtlich ist. Es besteht aus einem Zweigelenk rahmen, der zwei Stiele 3, einen Flachdachspar ren 4 und einen Steildachsparren 4' umfasst, sowie aus zwei weiteren Gelenkrahmen, wobei an den aneinanderstossenden Dachtraufen 10 statt zwei Stie len lediglich ein einziger Stiel 3 vorgesehen ist.
Die (senkrecht zur Zeichenebene) hintereinander liegen den Rahmen sind durch Pfetten 5 im Abstand von einander gehalten. :Statt der dargestellten Rahmen könnten natürlich auch Dreigelenkrahmen als Trag werke verwendet werden. Ebenso liegt es im Rah men der Erfindung, Tragwerke vorzusehen, die aus mindestens einem mit seinem Untergurt auf wenig stens zwei Stielen abgestützten Dreieckbinder mit ungleich langen Obergurten bestehen, wobei der längere Obergurt einen Flachdachsparren und der kürzere Obergurt einen Steildachsparren bildet.
Eine solche Konstruktion ist aus Fig. 2 ersicht lich. Dort bestehen die Tragwerke aus mit ihrem Untergurt 12 auf Stielen 3 abgestützten Dreieckbin- dern mit ungleich langen Obergurten, deren längerer einen Flachdachsparren 4, und deren kürzerer einen Steildachsparren 4' bildet. Innerhalb der Dreieck binder können beliebige Versteifungen 13, 14 und in den Feldern zwischen den Untergurten 12 und Stielen 3 Versteifungen 11 vorgesehen werden, wenn dies zweckmässig oder erforderlich erscheint.
Der durch die Pfetten 5 festgelegte Abstand der Trag werke in Längsrichtung des Zeltes beträgt - je nach Zeltgrösse - etwa 5 bis 6 Meter. Während der Flachdachteil 1 mit Segeltuch abgedeckt ist, ist der Steüldachteil 2 mit einer lichtdurchlässigen Kunst stoffolie verkleidet. In der obersten Reihe der auf dem Steildachteil 2 von den Pfetten 5 und den Steil dachsparren 4' begrenzten Felder 6 sind Entlüf tungen 7 nach Art von Kipp- bzw. Schwingflügel fenstern angeordnet, die von unten her durch eine geeignete Zugvorrichtung einzeln einstellbar sind.
Diese neue Art der Entlüftung ist absolut ausrei chend, da nunmehr über die ganze Länge des Zeltes regulierbare Öffnungen angeordnet werden können, ohne dass sie nach aussen hin den ästhetischen Ge- samteindruck beeinträchtigen.
Wenigstens ein Teil der Wandbekleidung des Zeltes, vorzugsweise der Längswandbekleidung, ist durch die Stiele 3 - wie aus Fig. 2 ersichtlich in einzeln nach oben zu öffnende Vorhänge 9 un terteilt. Diese Vorhänge 9 sind zweckmässig an den sich gegenüberliegenden Stielseiten 3a,<I>3b</I> geführt, z. B. durch Schienen, in denen die Vorhänge 9 bei ihrer Auf- und Abwärtsbewegung laufen. Ferner sind zwischen den Stielen Aufroll- bzw. Haltemittel für die Vorhänge 9 vorgesehen.
Diese Anordnung der Vorhänge 9 hat nicht nur den Vorteil, dass beim Hochziehen der ganze Querschnitt zwischen zwei benachbarten Stielen 3 als freie Durchtnittsöffnung zur Verfügung steht, sondern es ergeben sich durch die Sichtbarkeit der Stiele 3 an den Aussenwänden auch wesentliche ästhetische Vorteile.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist an der Längswand unmittelbar unterhalb der Dach traufe 10 ein durchgehendes Lichtband 8 vorge sehen; dieses ist beispielsweise durch eine etwa 100 cm breite lichtdurchlässige Kunststoffolie ge bildet. Die obenerwähnten Aufroll- bzw. Haltemittel für die Vorhänge 9 sind zweckmässig so angeordnet, dass die Vorhänge 9 in der hochgezogenen Stellung windgeschützt hinter dem Lichtband 8 liegen.
Da durch wird ein grosser Nachteil der bisher bekann ten Zelte vermieden, der darin besteht, dass bei den herkömmlichen Zelten die herunterhängenden Vor hänge, auch wenn sie durch irgendwelche Mittel zu sammengehalten sind, den Windkräften in vollem Umfang ausgesetzt sind; hierdurch werden die Vor hänge im Laufe der Zeit nicht nur stärker bean sprucht und daher vorzeitig abgenutzt, sondern es müssen diese zusätzlich auftretenden Windkräfte auch bei der Festigkeitsberechnung der Zeltgerüstkon- struktion berücksichtigt werden.
Wenn das Zelt - wie in den Fig. 2 und 3 mindestens zwei Satteldächer aufweist, die an den Dachtraufen so aneinandergefügt sind, dass sie ein Sheddach bilden, und wenn an den aneinander stossenden Dachtraufen jeweils nur ein einziger Stiel vorgesehen wird (der gegebenenfalls in seinem Quer schnitt stärker gehalten sein kann als die übrigen Stiele), so wird dadurch die gesamte Gerüstkon struktion vereinfacht und jeglicher verlorene Raum vermieden.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, bei einem Tragwerk gemäss Fig. 3 die Flachdachsparren 4 und die Steildachsparren 4' zu einem auf den Stielen 3 abgestützten Durchlaufträger zu vereinigen.