CH360772A - Nichttextile Faser und Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung der Faser - Google Patents

Nichttextile Faser und Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung der Faser

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CH360772A
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Labino Dominick
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Lof Glass Fibers Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C13/00Fibre or filament compositions

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Description


  Nichttextile Faser und Verfahren zu ihrer     Herstellung    und Verwendung der Faser         Alkalisilikate    lassen sich bei vorsichtiger Behand  lung zu dünnen Gespinsten verformen, die durch  Blasen mit einem heissen Gasstrom zu Fasern ausge  zogen werden, deren Dicke 1     Mikron    oder weniger       beträgt.    Diese sehr feinen Fasern können nach dem  Verfahren des Patentes     Nr.355570    der gleichen       Anmelderin    durch     Auslaugung    von der     Alkalikom-          ponente    befreit werden, wobei man praktisch reine,  wertvolle     Siliziumdioxydfasern    erhält.  



  Die den Gegenstand der Erfindung bildende neue  Faser ist demgegenüber dadurch     gekennzeichnet,    dass  sie aus einer glasartigen, wasserfreien oder chemisch  gebundenes Wasser enthaltenden und im übrigen  praktisch nur aus     Siliziumdioxyd    und einem     Erd'-          alkal.ioxyd    zusammengesetzten Masse besteht und  einen Durchmesser von nicht mehr als 1     Mikron    besitzt.  



       Derartige    Fasern eignen sich speziell für die  Herstellung verfilzter Fasermassen, insbesondere für  die Herstellung von     Glasfaserpapieren,    die ausge  zeichnete     Filtriereigenschaften    aufweisen. Die     Erfin-          dung    bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Her  stellung dieser Faser, das dadurch gekennzeichnet  ist, dass man aus einer     Alkalisilikatglasfaser    mit einer       wässrigen    Lösung     eines        Erdalkalisal'zes,    dessen Anion  mit dem     Alkalimetall    ein wasserlösliches Salz bildet,  das Alkali auslaugt.  



  Bei der Durchführung des erfindungsgemässen  Verfahrens wird zweckmässig wie folgt vorgegangen:  Man bildet zunächst ein Glasgespinst, aus dem das       Alkalioxyd    an sich ausgelaugt werden könnte. Dieses  Gespinst hat     zweckmässigerweise    einen Durchmesser  im Bereiche von 0,050-0,178 mm. Zweckmässiger  weise wird dieses Gespinst jedoch schon vor dem  Auslaugen durch Blasen auf eine Feinheit von 1     Mi-          kron    oder weniger ausgezogen, da diese dünnen Fa  sern sich leichter auslaugen lassen und ein Produkt  mit optimaler     Festigkeit    darstellen.

      Bei der     Auslaugung    mit einer Lösung eines  wasserlöslichen     Erdalkalisalzes    wird das     Alkalioxyd     mindestens teilweise durch das     Erdalkalioxyd    ersetzt.  Die Operation wird durch Auswaschen     mit    Wasser  beendigt.    Als lösliches Salz bevorzugt man     Kalziumchlorid,     da es verhältnismässig     billig    und im Handel in guter  Qualität erhältlich ist. Doch kann man auch z. B.       Bariumchlorid    in Lösung     verwenden.     



  Das nach dem Erhitzen der Fasern     erhaltene    Pro  dukt ist eine weissliche Fasermasse, die sich leicht  zu einem papierartigen Blattmaterial verarbeiten lässt,  das sich sehr gut zur Verwendung als Filter     eignet.     Offenbar weisen diese feinen Fasern, insbesondere  wenn sie aus     Si02    und     CaO    bestehen, eine Ionen  austauschwirkung auf.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren wird unab  hängig von der Art des     löslichen        Metallsalzes    zweck  mässig immer gleich durchgeführt. Der Vorgang wird  durch Erhitzen der Lösung beschleunigt und man  kann mit den sehr dünnen Fasern bei     Temperaturen     bis zum Siedepunkt der Lösung arbeiten. Obschon  bei diesen Fasern die     Auslaugung    schon bei Zimmer  temperatur vor sich geht, wird durch     Kochen    der  Prozess wesentlich     beschleunigt    und die Extraktion  des Alkalis zu Ende geführt.  



  Das     Alkalisilikat    ist     zweckmässigerweise    Natrium  silikat,     Kaliumsilikat    oder auch ein Gemisch der bei  den. Es wird vorgezogen, das Verhältnis von     Si02     zu     Alkalioxyd    hoch, jedoch nicht über 4 :

   1 zu halten,  da die Möglichkeit der     Entglasung    des     Silizium-          dioxyds    in einem     Alkali-Siliziumoxyd-System    bei über       50        %        Si02        Gehalt        rasch        zunimmt.        Anderseits        emp-          fiehlt    es sich aber, das Verhältnis     SiO2    zu     Alkalioxyd     nicht zu sehr     herabzusetzen,

      da dann zu viel Alkali  oxyd entfernt werden muss und zudem die chemische      Beständigkeit und Festigkeit des Endproduktes infolge  des geringeren     Si02    Gehaltes     vermindert    werden.  



  Das     in    der Faser enthaltene Alkali wird nicht  vollständig durch das     Erdalkalioxyd    ersetzt. Es wurde  allgemein festgestellt, dass bei der     Auslaugung        sowohl          Wassermoleküle    als auch     Metalloxydmoleküle    in die  Faserstruktur eintreten. Vor dem Erhitzen der Faser  ist in der Regel das Wasser in grösserem Ausmass  zugegen als das Metalloxyd, doch     kann,    man die       Wassermoleküle    praktisch vollständig     entfernen,     indem man auf etwa 537 C und leicht darüber erhitzt,  wobei kein schädigender Einfluss auf die Faser statt  findet.  



  Es ist nicht notwendig, das chemisch gebundene  Wasser aus der nur getrockneten Faser auszutreiben,  um das Produkt verwendbar zu machen; auch wasser  haltige Fasern können z. B. als Isoliermaterial für       Feuerschutzkleidungen    verwendet werden. Während  des Gebrauchs geht das Wasser nach und nach ohne  Faserschädigung verloren.  



  <I>Beispiel</I>       Ein    aus Sand und Soda     (Na2C03)    zubereiteter       Glasansatz,        der        aus        etwa        74,5        %        Siliziumdioxyd        und          25,0        %        Natriumoxyd        sowie        0,5        0/a        R203        besteht,        wird     geschmolzen und zu Gespinsten von etwa 0,051 bis  0,

  102 mm Durchmesser ausgezogen. Diese Gespinste  werden dann durch einen heissen Gasstrom von. 1650  bis 1815  C und einer Geschwindigkeit von 480 bis  600     m/sek.    mitgerissen und so auf eine Dicke von  0,0l-1     Mikron    ausgezogen. Die geblasenen     Fasern     werden auf einem Sieb     gesammelt    und sind zur     Aus-          laugung    bereit.   Vorzugsweise erfolgt die     Auslaugung    sogleich  nach dem Blasen nach Möglichkeit aber innerhalb  von 48 Stunden nach dem Blasen, wenn man die  besten Ergebnisse erhalten will.

   Eine lange Aufbe  wahrung der     Natriums.ilikatfasern,        insbesondere    in  feuchter Luft schwächt die Fasern infolge einer       Selbstauslaugung,    wobei das Alkali an der Faserober  fläche verbleibt und diese schädlich beeinflusst.  



  Zwecks     Durchführung    der     Auslaugung    im Labo  ratoriumsmassstab werden 57g     Natriumsilikatfasern     zu einer 5     "/eigen        Kalziumchloridlösung,    die 80 g  Chlorid enthält, gegeben und das Ganze etwa 15 Mi  nuten zum Sieden erhitzt. Die Lösung wird dann ab  gegossen und die Fasern mit Wasser     alkalifrei    ge  waschen, wobei auch     überschüssiges        Kalziumchlorid          entfernt    wird.  



       Beim    Trocknen bei Zimmertemperatur und nach       herigem    Erwärmen auf     100     C verloren die     Fasern     2,35     m/o    ihres Gewichtes, bezogen auf das Trocken  gewicht, was dem Feuchtigkeitsgehalt der Fasern ent  spricht.

   Die so erhitzten     Fasern    hatten folgende Zu  sammensetzung:  
EMI0002.0057     
  
    Bestandteil <SEP> Gew.%
<tb>  Si02 <SEP> 74,5
<tb>  Ca0 <SEP> <B>5j86</B>
<tb>  <B>R203 <SEP> (A1203, <SEP> Fe203) <SEP> 1,7</B>
<tb>  gebundenes <SEP> H20 <SEP> Rest       Beim Erhitzen auf 537  C betrug der     Gewichts-          vertust        insgesamt        14,74        %        und        die        Analyse        ergab     ungefähr folgende Werte:

    
EMI0002.0067     
  
    Komponente <SEP> Gew.
<tb>  Si02 <SEP> 85,4
<tb>  Ca0 <SEP> 6,71
<tb>  R203 <SEP> (A1203, <SEP> Fe203) <SEP> 1,95
<tb>  gebundenes <SEP> H20 <SEP> Rest       Das     Molverhältnis    von     Si0,    zu     Ca0    berechnet  sich hieraus auf etwa 12: 1. Dieses Verhältnis wech  selt etwas mit der Reaktionstemperatur und der Kon  zentration des     Kalziumchlorids,    doch ersetzt das     Ca0     das     Na20    nicht vollständig, da die Faser bei der Aus  laugung anstelle des     Na20    etwas Wasser bindet.

   Dem  zufolge wird der     CaO-Gehalt    stets niedriger sein als  der     Na20-Gehalt    im ursprünglichen Gespinst oder  Glas. Dies ist oft von Vorteil, da z. B. ein     Molver-          hältnis    von 12: 1 sonst nicht aus einem Glas     mit     entsprechend hohem     Si02    Gehalt erhalten werden  könnte, denn aus einem solchen Glas können keine  Fasern mit einem Durchmesser unter 1     Mikron    her  gestellt werden.  



  Die Wassermoleküle werden durch Erhitzen auf  etwas über 537  C, also weit unter dem Schmelzpunkt  des     Si02    vollständig aus den Fasern ausgetrieben,  wobei die Temperatur in Abhängigkeit vom Verhält  nis     Si02    :     Ca0    wechselt und beim     Verhältnis    12. 1  etwa 593-649  C beträgt.  



  Die erfindungsgemäss erhältlichen     Kalziumsilikat-          fasern        verfilzen    sich beim Benetzen. sehr leicht. Zur  Bildung eines Blattes oder Filters ist es     deshalb    nur  erforderlich die Fasern in Wasser     aufzuschlemmen     und die Suspension durch ein Sieb zu giessen, welches  die Fasern zurückhält. Nach dem Trocknen erhält  man ein als Filter verwendbares verfilztes Produkt,  das nur aus feinen Fasern besteht.

   Ein solches Filter  wurde, wenn man es mit einer Lösung behandelte, die  mehrmals durch die üblichen     feinfaserigen    Filter     fil-          triert    worden war, infolge des zurückgehaltenen Mate  rials braun, trotzdem die Prüfung mit den     andern     Filtern anzeigte, dass alle Substanz entfernt war. Dies  beruht offenbar auf dem     Ionenaustauschvermögen     der im     Glasfaserpapier    vorhandenen     Kalziumkompo-          nente.     



  Das Papier als solches war weich und verhältnis  mässig dünn und hatte eine gute, andern Filter  papieren gleichwertige Zugfestigkeit.  



  Die     Kalziumsilikatfasern    können auch zusammen  mit andern feinen Fasern, z. B. solchen aus Silizium  dioxyd, zur Herstellung guter Filter verwendet wer  den; die Aktivität der     Kalziumsilikatfasern    bleibt  auch in Mischungen erhalten. So filtriert beispielsweise       ein        Filterpapier    aus 1/3 Gewichtsteil     Kalziumsilikat     fasern und 2/3     Gewichtsteilen    gewöhnlichen geblasenen  Glasfasern Rauch aus der Luft aus.  



  Das     Glasfaserpapier    kann auch zur Herstellung  von Feuerschutzanzügen verwendet werden, wobei es  oft nicht erforderlich ist, das Wasser durch Erhitzen  aus den     Fasern    zu vertreiben. Die wasserhaltigen      Fasern haben beträchtliche Festigkeit, die nicht     ver-          lorengeht,    wenn das Wasser beim Gebrauch als  Feuerschutzanzug verdampft.  



  Der Faserdurchmesser ist von kritischer Bedeu  tung, da Fasern, die dicker als etwa 1     Mikron    sind,       geringe    Festigkeit haben und nicht das genügende  Mass von Selbstadhäsion aufweisen, um ein ganz aus  Glas bestehendes Filterpapier herzustellen. Dagegen  lassen sie sich textil verarbeiten. Anderseits lassen  sich Fasern mit Durchmessern von 1     Mikron    und  weniger textil nicht verarbeiten, dagegen aber     zu     Faservliesen verfilzen. Solche     Glasfaserpapiere    wer  den     besonders    für Filter verwendet und sind z. B.  für Rauch praktisch undurchlässig.  



  Die Faserlänge ist nicht kritisch und kann je  nach dem gewünschten Zweck gewählt werden; so  kann man die geblasenen     Fasern    zu kurzen Stückchen  brechen, bevor man .sie,     beispielsweise    zu Papier,  verarbeitet.  



  Die Fasern können auch in Form einer verfilzten       mattenartigen    Masse ausgelaugt werden. In diesem  Fall kann die     Ausl'augung    so erfolgen, dass     eine    Lö  sung eines     Erdalkalisalzes,    wie     Kalziumchlorid,    durch  die     zusammengepressten        Silikatfasern    geschickt wird,  um die     Auslaugung    und den Ersatz des     Alkalioxyds     durch das     Erdalkalioxyd    zu bewirken.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Faser, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer glasartigen, wasserfreien oder chemisch gebundenes Wasser enthaltenden und im übrigen praktisch nur aus Siliziumdioxyd und einem Erdalkalioxyd zusam mengesetzten Masse besteht und einen Durchmesser von nicht mehr als 1 Mikron besitzt. UNTERANSPRÜCHE 1. Faser nach Patentanspruch I, dadurch .gekenn zeichnet, dass sie einen Durchmesser von mindestens 0,04 Mikron aufweist. 2. Faser nach Unteranspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass das Erdalkalimetalloxyd Barium oxyd ist. 3.
    Faser nach Unteranspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Erdalkalimetalloxyd Kalzium- Oxyd ist. 4. Faser nach Unteranspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, dass das Molverhältnis von Siliziumdioxyd zu Kalziumoxyd etwa 12: 1 ist. 5. Faser nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass sie 6-l8 % chemisch gebundenes Was ser enthält.
    PATENTANSPRUCH II Verfahren zur Herstellung der Faser nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man aus einer Alkalis.ilikatglasfaser mit einer wässrigen Lösung eines Erdalkalisalzes, dessen Anion mit dem Metall des Alkalioxyds ein wasserlösliches Salz bildet, das Alkali auslaugt. . UNTERANSPRÜCHE 6.
    Verfahren nach Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass als wässrige Lösung eine Kal- ziumchloridlösung verwendet wird. 7. Verfahren nach Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass die Faser nach dem Auslaugen mit Wasser gewaschen wird. B. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Faser bei Temperaturen über etwa 537 C getrocknet wird. PATENTANSPRUCH III Verwendung der Faser nach Patentanspruch I zur Herstellung einer verfilzten Fasermasse. UNTERANSPRÜCHE 9.
    Verwendung nach Patentanspruch 11I, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzte Fasermasse blatt förmig ist. 10. Verwendung nach Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzte Fasermasse ein Filtrierpapier ist.
CH360772D 1957-02-07 1957-02-07 Nichttextile Faser und Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung der Faser CH360772A (de)

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