Verfahren zur Reinigung von Hecogeninacetat Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rei nigung von Hecogeninacetat.
Hecogenin ist ein wichtiges Ausgangsmaterial bei der Herstellung verschiedener Steroide, insbesondere solcher mit adreno-cortikaler Wirksamkeit, z. B. Cor- tison und Cortisol; es kann durch Hydrolyse des ent sprechenden Saponins, das in einer Anzahl Pflanzen, besonders solchen der Sisal-Familie, vorhanden ist, erhalten werden. Die Erzeugung von Hecogenin durch Hydrolyse des Saponins in einer für die Synthese genügend reinen Form erfordert eine Reihe von schwierigen Extraktions- und Reinigungsschrit ten.
Besondere Aufmerksamkeit wurde daher der Ver besserung dieser Extraktions- und Reinigungsstufen gewidmet, um eine bessere Ausbeute und Qualität des Hecogenins zu Erreichen.
Bei der Abtrennung von Hecogenin aus dem Hydrolysat des entsprechenden Saponins ist es üblich, das Hecogenin durch verschiedene Massnahmen zu extrahieren und es im passenden Moment in das Acetat umzuwandeln, welches das Ausgangsmaterial bei der Synthese anderer Steroide bildet. Das Heco- geninacetat muss einen hohen Reinheitsgrad haben, bevor es bei der Synthese verwendet wird. Zu diesem Zweck wurden zur Kristallisierung des Esters ver schiedene Lösungsmittel verwendet. Unter diesen Lösungsmitteln hat sich Benzin, z. B.
Leichtbenzin, als recht geeignet erwiesen und hat daher in der In dustrie eine gewisse Verwendung gefunden.
Bei der Auswahl eines Lösungsmittels für die Kristallisation sind drei Faktoren ausschlaggebend: (a) das Volumen Lösungsmittel, das nötig ist, um eine bestimmte Materialmenge zu lösen und das na türlich so gering wie möglich sein sollte, (b) die Reinheit des kristallinen Produktes und (c) die Ausbeute an kristallinem Produkt. Benzin führt be züglich der drei genannten Faktoren zu einem recht befriedigenden Ergebnis.
Es wurde nun gefunden, dass man rohes Heco- geninacetat besonders wirkungsvoll dadurch reini gen kann, dass man das rohe Hecogeninacetat aus einem Alkanol, das einen Siedepunkt zwischen 95 bis 140 C aufweist, oder dem Acetat eines solchen Alkanols auskristallisiert. Dieser Kristallisation kann gewünschtenfalls eine Entfärbung mittels Holzkohle vorangehen.
Dieses Verfahren zur Reinigung von Hecogenin- acetat ist bedeutend wirkungsvoller als das vor genannte, Benzin verwendende Verfahren bezüglich der drei vorgenannten Faktoren. Es sei bemerkt, dass bereits eine Verbesserung gegenüber dem Benzin ver wendenden Verfahren erreicht wird, wenn zwei oder auch ein Faktor desselben verbessert wird.
Alkanole mit einem Siedepunkt innerhalb des ge nannten Bereiches sind n-Butanol, sekundäres Bu- tanol und n-Propanol; vorzugsweise wird n-Butanol wegen der Resultate, welches es bezüglich der drei obengenannten Faktoren<I>(a), (b)</I> und (c) ergibt, ver wendet.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann in der Praxis in jeder gewünschten Weise durchgeführt werden. Vorzugsweise wird so vorgegangen: Rohes Hecogeninacetat wird in einer möglichst kleinen Menge Lösungsmittel durch Kochen in einem mit Rückflusskühler ausgestatteten Gefäss gelöst. Nötigen falls kann in dieser Stufe Holzkohle zugesetzt werden, um farbige Verunreinigungen zu entfernen.
Die sie dende Lösung wird durch ein geeignetes, mit einem Heizmantel ausgestattetes Filter filtriert und das Fil trat zur Kristallisation des Hecogeninacetats gekühlt. Die Kristalle werden aus der Mutterlauge auf einem Filter abgetrennt und mit einer kleinen Menge frischen Lösungsmittels gewaschen. Manchmal ist es vorteilhaft, zum Schluss noch mit Aceton zu waschen, um das Trocknen des Produkts zu erleichtern.
In den folgenden Beispielen stellen die für das Hecogeninacetat gegebenen Gehaltsangaben Ver gleiche mit einem Standardmuster reinem Hecogenin acetat, dessen Gehalt zu 100% angenommen wurde, dar.
<I>Beispiel 1</I> 10 g Hecogeninacetat (Gehalt 95 %) werden mit 75 cms n-Butanol am Rückfluss erhitzt. Wenn die Auflösun# praktisch beendet ist, wird die Lösung heiss durch ein Mantelfilter filtriert und das Filtrat gekühlt.
Die sich abtrennenden Kristalle werden fil triert, mit n-Butanol und einer kleinen Menge Aceton gewaschen und in einem Ofen bei 100 C getrock- net. Das Produkt wiegt 9 g (Gehalt 981%). Die Aus- beute beträgt 93 0/10..
<I>Beispiel 2</I> 10 g Hecogeninacetat (Gehalt 95%.) werden in 90 cm3 siedendem n-Butylacetat in einem mit Rück flusskühler versehenen Kolben gelöst. Wenn die Auf lösung praktisch beendet ist, wird die Lösung durch ein Mantelfilter filtriert, das Filtrat abkühlen gelassen und die Hecogeninacetatkristalle auf einem Filter gesam melt, mit Butylacetat und darauf mit Aceton gewaschen und in einem Ofen bei 100 C getrocknet.
Das Pro- dukt wizgt 8,15 g (Gehalt 98 %). Die Ausbeute be- trägt 84 0/0.
<I>Beispiel 3</I> 5 g Hecogeninacetat (Gehalt 8911/o,) werden in 95 cm3 siedendem n-Propanol gelöst. Nach Filtra tion wird die heisse Lösung abkühlen gelassen, wobei sich Hecogeninacetatkristalle niederschlagen. Diese werden gesammelt und bei 100 C getrocknet. Das Produkt wiegt 4 g (Gehalt 99 %), und die Ausbeute beträgt 890/a.
<I>Beispiel 4</I> 10 g Hecogeninacetat (Gehalt 97 0/s) werden mit <B>130</B> cm?, n-Propylacetat bis zur praktisch vollstän digen Auflösung am Rückfluss erhitzt. Nach Ab kühlen werden die sich absetzenden Hecogeninacetat- Kristalle gesammelt und bei 100 C getrocknet.
Das Produkt, das 7,24 g wiegt, weist einen Gehalt von 102% auf, was einer Ausbeute von 76% entspricht. <I>Beispiel 5</I> 45 kg rohes Hecogeninacetat (Gehalt 84%) wer- den in 450 Liter siedendem n-Butanol gelöst.
Dazu gibt man 3 kg Holzkohle und 2 kg Filterhilfe (Kiesel gur) und lässt die Lösung durch ein Dampfmantel- filter laufen. Die klare Lösung wird unter Rühren auf 15 bis 20 C abgekühlt und der kristalline Fest stoff durch Filtration gesammelt. Der Feststoff wird mit 50 Liter Aceton gewaschen, bevor er über Nacht bei 80" C getrocknet wird. Die Ausbeute beträgt 33,5 kg reines Hecogeninacetat (Gehalt 1000/a), was einer Ausbeute von 88,5% entspricht.
Eine zweite Fraktion wird durch Abdestillieren des Lösungsmittels auf ungefähr 100 Liter, Abkühlen und Aufarbeiten wie bei der ersten Fraktion erhalten. Es werden so 3,7 kg rohes Hecogeninacetat (Gehalt 72%) isoliert, was 70/9 der Hecogenin-Einwaage entspricht.
<I>Beispiel 6</I> 10 g Hecogeninacetat (Gehalt 97 %) werden in 140 cm?,/sek. Butanol durch Kochen am Rückfluss gelöst. Die Lösung wird warm filtriert und das Fil trat gekühlt. Die sich absetzenden Hecogeninacetat- Kristalle werden auf einem Filter gesammelt, mit se kundärem Butanol und danach mit Aceton ge waschen und bei 100 C getrocknet.
Das Produkt wiegt 8,2 g (Gehalt 98 %), was einer Ausbeute von 83 % entspricht.