Verfahren zur Herstellung von Salzen heterocyclischer Carbonsäuren Es wurde gefunden, dass man Salze heterocycli- scher Carbonsäuren mit guten Ausbeuten dadurch gewinnen kann, dass man heterocyclische Verbin dungen mit aromatischem Charakter, welche minde stens zwei Stickstoffatome im Ring enthalten und welche ferner mindestens ein an ein Ringkohlen stoffatom gebundenes Wasserstoffatom besitzen,
bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart säurebin dender Stoffe mit Kohlendioxyd zur Reaktion bringt. Je nach den Reaktionsbedingungen und Ausgangs- Stoffen entstehen hierbei Salze von ein- oder mehr basischen Carbonsäuren, die man gegebenenfalls in die freien Säuren überführen kann.
Die erfindungsgemässe Reaktion sei am Beispiel des Pyrazols erläutert. Verwendet man Kalium- carbonat als säurebindenden Stoff, so verläuft die Reaktion z. B. bei einer Temperatur von 230 unter Bildung des Dikaliumsalzes der Pyrazold'icarbon- säure-(3,5) nach folzender Formel:
EMI0001.0018
Bei höherer Temperatur, z.
B. bei 270 , entsteht unter sonst gleichen Bedingungen das Kaliumsalz der Pyrazolmonocarbonsäure-(4):
EMI0001.0021
Es können auch Salze von Tricarbonsäuren ge bildet werden, in manchen Fällen als Nebenprodukte. Die freien Säuren bzw. ihre sauren Salze sind jedoch in diesem Falle instabil und spalten sehr leicht Koh lendioxyd ab, so dass ihre Isolierung nicht immer möglich ist. In einigen Fällen, z.
B. beim Triazol- (1,2,4), ist bekanntlich auch die freie Dicarbonsäure nicht beständig, sondern geht unter CO.-Abspaltung in die Triazol-(1,2,4)-monocarbonsäure über.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemässe Verfahren verwendbare heterocyclische Verbindungen mit aromatischem Charakter, welche mindestens zwei Stickstoffatome im Ring enthalten, sind z. B. Imid- azol, Pyrazol, Triazol-(1,2,4), Triazol-(1,2,3), Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin, ferner die Triazine und Tetrazine. Auch Substitutionsprodukte, z.
B. Alkyl- substitutionsprodukte, der genannten Verbindungen kommen als Ausgangsstoffe für das erfindungs gemässe Verfahren in Frage, soweit sie mindestens ein Wasserstoffatom an einem Ringkohlenstoffatom besitzen und unter den angewandten Reaktionsbedin gungen nicht zersetzt werden.
Derartige Substitutions- produkte sind beispielsweise 3-Methyl-pyrazol, 3- Phenyl-pyrazol, 3-Methyl-5-phenyl-pyrazol, 2-Me- thyl-imidazol, 3-Methyl-triazol-(1,2,4), Methyl- pyrazin, 2,5-Dimethyl-pyrazin, 2-Phenyl-pyrimidin, 4-Methyl-pyrimidin,
Benzpyrazin. Geeignete Substi- tutionsprodukte sind auch die Monocarbonsäuren der obengenannten heterocyclischen Verbindungen bzw. deren Salze oder Derivate, soweit sie noch ein ersetz bares Wasserstoffatom an einem Ringkohlenstoff- atom besitzen, z.
B. Imidazolcarbonsäure-(4), Pyr- azincarbonsäure, Pyridazincarbonsäure-(3), Pyrimidin- carbonsäurer(4), Pyrimidincarbonsäure-(5), Triazol- (1,2,4)-carbonsäure. Verwendet man solche Mono- carbonsäuren bzw.
ihre Salze als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemässe Verfahren, so tritt in man chen Fällen neben einer Carboxylierung eine Wan derung der ursprünglich vorhandenen Carboxylgruppe ein.
Als säurebindende Stoffe verwendet man vorteil haft die Carbonate der Alkalimetalle. Besonders gute Ausbeuten werden bei Verwendung von Kaliumcar- bonat erhalten. Auch die Carbonate des Magnesiums, Calciums sowie des einwertigen Thalliums sind ge eignet. Anstelle der Carbonate dieser Metalle kann man auch ihre Oxyde, Hydroxyde, Bicarbonate, Formiate oder Oxylate verwenden.
Die genannten Stoffe sollen möglichst wasserfrei sein, obwohl ge ringe Anteile an Wasser die Reaktion praktisch nicht stören. Um die meist wertvollen Ausgangsstoffe weit gehend auszunutzen, setzt man mindestens die zur Bildung des mono- bzw. dicarbonsauren Salzes theo retisch benötigte Menge, vorteilhaft jedoch einen überschuss von 10 bis 100 ö und mehr, des betreffen den säurebindenden Stoffes ein.
Die erfindungsgemässe Reaktion findet bei erhöh ten Temperaturen, im allgemeinen oberhalb 150 , statt, wobei die obere Grenze lediglich durch die Zersetzungstemperatur der organischen Substanz ge geben ist. Die optimale Reaktionstemperatur ist bei den einzelnen Ausgangsstoffen verschieden und liegt meist zwischen 200 und 350 . In manchen Fällen werden bei verschiedenen Reaktionstemperaturen aus den gleichen Ausgangsstoffen verschiedene Produkte gebildet: Man führt das Verfahren zweckmässig unter Druck aus, indem man mindestens die berechnete Menge Kohlendioxyd, vorteilhaft einen überschuss, in das Reaktionsgefäss gibt. Die Höhe des Druckes wäh rend der Reaktion kann in weiten Grenzen schwan ken.
Das Kohlendioxyd kann durch inerte Gase, z. B. durch Stickstoff, verdünnt sein. Man kann die Reak tion auch ohne Druck durchführen, indem man bei spielsweise den Dampf der als Ausgangsmaterial die nenden heterocyclischen Verbindung gemeinsam mit Kohlendioxyd über erhitztes Kaliumcarbonat leitet oder indem man Kohlendioxyd auf eine erhitzte Mi schung der heterocyclischen Verbindung und Ka- liumcarbonat einwirken lässt.
Es hat sich gezeigt, dass die Reaktion durch An wesenheit einer grösseren Anzahl von Katalysatoren begünstigt wird. Besonders vorteilhaft wirken Me talle, wie Zink, Cadmium, Blei, Quecksilber oder Eisen, sowie deren Verbindungen. Die genannten Metalle können z. B. in Form ihrer Oxyde oder ihrer Salze mit anorganischen oder organischen Säu ren eingesetzt werden. Die Menge des zugesetzten Katalysators kann in weiten Grenzen schwanken und z. B. bis zu 15 n, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichts prozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch, betra gen. In den meisten Fällen sind die Ausbeuten auch ohne Zusatz von Katalysatoren zufriedenstellend.
Das bei Anwesenheit der genannten Katalysatoren erhal tene Reaktionsprodukt ist jedoch häufig von grö sserer Reinheit, was schon an der helleren Farbe des rohen Reaktionsgemisches zu erkennen ist.
Ausser den Katalysatoren kann man dem Reak tionsgemisch auch inerte Füllstoffe, z. B. Sand, fein verteilten Kohlenstoff, Kieselgur, Bentonit, Metall pulver oder -späne, ferner inerte Salze, z. B. Natrium sulfat, Kaliumsulfat, Calciumcarbonat und derglei chen, zusetzen. Von dieser Massnahme macht man insbesondere dann Gebrauch, wenn das Reaktions gemisch zum Verbacken neigt. Auch der Zusatz or ganischer Lösungs- bzw.
Verdünnungsmittel, wie Py- rid'in, Dioxan, Tetrahydrofuran, Benzol, Toluol, Xylol, hochsiedende Benzine usw., ist manchmal zweckmässig.
Zur Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann man dieses z. B. in Wasser lösen und durch Filtration, gegebenenfalls unter Zusatz von Aktivkohle oder von anderen Entfärbungsmitteln, von unerwünschten Bestandteilen befreien. Durch Ansäuern der wäss- rigen Lösung auf einen entsprechenden pH-Wert können die gebildeten Carbonsäuren bzw. ihre sauren Salze aus der wässrigen Lösung abgeschieden wer den. Das Ansäuern kann z. B. mit Salzsäure, Schwe felsäure oder anderen starken Säuren erfolgen.
Oft ist es zweckmässig, das Ansäuern mit Kohlendioxyd vorzunehmen, weil man in diesem Fall das Kalium in Form des Carbonats bzw. Bicarbonats zurückge winnen und erneut für die Umsetzung verwenden kann. In manchen Fällen kann man sich auch die Schwerlöslichkeit der Kaliumsalze in gesättigter Ka- liumcarbonatlösung zunutze machen und die Reak tionsprodukte auf diese Weise isolieren. Man kann ferner das rohe Reaktionsprodukt direkt auf Derivate der gebildeten Carbonsäuren, z. B. auf deren Chlo ride oder Ester, nach bekannten Methoden auf arbeiten.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren ist eine grössere Anzahl von heterocyclischen Carbonsäuren in einfacher Weise zugänglich geworden, welche bis her meist nur durch Oxydation der entsprechenden, oft schwierig darzustellenden alkylsubstituierten Ver bindungen mit mässigen Ausbeuten erhalten werden konnten. Die Anwendungsmöglichkeiten der nach dem neuen Verfahren erhaltenen Carbonsäuren liegen auf den verschiedensten Gebieten. Die Dicarbon- säuren lassen sich z.
B. überall dort einsetzen, wo man bisher bifunktionelle Verbindungen verwendet hat, unter anderem bei der Herstellung von Poly estern, Kunstharzen oder Weichmachern. Aus den Dicarbonsäuren bzw. ihren sauren Salzen lassen sich ferner durch Decarboxylierung, die oft schon beim Erhitzen in wässriger Lösung erfolgt, in einfacher Weise Monocarbonsäuren erhalten. In vielen Fällen stellen die nach dem neuen Verfahren erhaltenen Car- bonsäuren auch wichtige Zwischenprodukte für organi sche Synthesen dar.
So dient die Imidazoldicarbon- säure-(3,4) als Ausgangsmaterial zur Darstellung von Xanthin und Histidin. Die Triazol-(1,2,4)-monocar- bonsäure-(3) kann z. B. als Ausgangsstoff für die Syn these von ss-Triazolylalanin gemäss A. P. Nr. 2 719 849 Verwendung finden.
<I>Beispiele</I> 1. Ein Gemisch aus 10,0g Imidazol, 50,0g Ka- liumcarbonat und 2,0 g Cadmiumfluorid wurde in einer Kugelmühle fein vermahlen und in einem 250-cm'-Rollautoklaven drei Stunden auf 260 er hitzt. Vor Beginn des Erhitzens wurde der Autoklav mit Kohlendioxyd gespült, anschliessend wurden 50 at Kohlendioxyd aufgedrückt. Das leicht gelbstichig gefärbte rohe Reaktionsprodukt hatte ein Gewicht von 71,0 g. Es wurde in 250 cm3 Wasser gelöst und die Lösung filtriert.
Anschliessend wurde mit konzen trierter Salzsäure auf pH = 2 eingestellt, worauf nach einigem Stehen das Monokaliumsalz der Imidazol- dicarbonsäure-(4,5) ausfiel, dessen Abscheidung durch Eiskühlung vervollständigt wurde. Das Salz war zunächst noch durch Kaliumchlorid verunreinigt. Durch Umkristallisieren aus siedendem Wasser wurde es in reiner Form mit einer Ausbeute von 25,8 g (90,5 h der Theorie) erhalten.
Der Schmelzpunkt be trug 288-291 (Zers.). Durch Umkristallisieren aus 0,5 n HCl (25 cm-' pro 1 g Substanz) wurde aus dem Kaliumsalz die freie Dicarbonsäure dargestellt, welche einen Schmelzpunkt von 288-290 (Zers.) aufwies.
2. Ein Gemisch aus 10,0 g Imidazol und 50,0 g Kaliumcarbonat wurde in einer Kugelmühle fein ver- mahlen und in einem 250-cm3-Rollautoklaven unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 drei Stunden auf 280 erhitzt. Das rohe Reaktionsprodukt war grau gefärbt und wog 70,7g. Es wurde in der gleichen Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf gearbeitet und ergab 23,0, g = 54,3 % der Theorie des sauren Kaliumsalzes der Imidazoldicarbonsäure-(4,5).
3. 2,0g frisch destilliertes Pyrazol, 10,0g Ka- liumcarbonat und 0,5 g wasserfreies Cadmiumchlorid wurden in einer Reibschale innig vermischt und in ein Reagenzglas gefüllt, welches mit Glaswolle ver schlossen wurde. Das Reagenzglas wurde in einen mit Glaswolle ausgepolsterten 250-cm3Rollautoklaven gesetzt und bei 50 at C02 Anfangsdruck zwei Stun den auf 230 erhitzt. Das rohe Reaktionsprodukt wies ein Gewicht von 14,0 g auf.
Es wurde in 25 cm3 Was ser gelöst, filtriert und in 25 cm3 kalte 1 n HCl ein gegossen. Nach kurzem Stehen kristallisierte aus der Lösung die Pyrazoldicarbonsäure-(3,5) in einer Menge von 1,8 g, entsprechend 39,3 % der Theorie, aus. Der Schmelzpunkt betrug 292 .
4. 10,0 g Imidazol, 50,0 g Kaliumcarbonat und 6 g K"CdC12F., wurden fein vermahlen. 15,0 g die- ses Gemisches wurden in ein Reagenzglas eingepresst, anschliessend wurde in einem Aluminiumblock vier Stunden auf 240 erhitzt. Während des Erhitzens wurde gasförmiges Kohlendioxyd über die Öffnung des Reagenzglases geleitet. Das gelb gefärbte Reak tionsprodukt wies ein Gewicht von 13,7 g auf. Es wurde in 50 cm3 Wasser gelöst, filtriert und mit Salzsäure auf pH = 2 eingestellt.
Nach Kühlung kristallisierten aus der Lösung 0,8 g des sauren Ka- liumsalzes der Imidazoldicarbonsäure-(4,5) aus, ent sprechend einer Ausbeute von 15,5 % der Theorie.
5. 5,0 g Pyrazin wurden mit 20,0 g K.C03 und 1,0 g CdC03 in der Kugelmühle fein vermahlen. Das Gemisch wurde in einem Rollautoklaven unter 50 at C02 Anfangsdruck drei Stunden auf 290 erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde in 100 cm3 Wasser ge löst, filtriert und aus der Lösung durch Ansäuern auf pH - 2,5-3,0 die Pyrazindicarbonsäure-(2,5) aus gefällt.
Sie wurde durch Auflösen in verdünnter Kali lauge und Eingiessen in überschüssige Salzsäure ge reinigt und anschliessend aus Wasser unter Zusatz von Aktivkohle umkristallisiert. Die Ausbeute betrug 4,7 g an reiner, umkristallisierter Substanz, entspre chend einer Ausbeute von 44,8 % der Theorie.
6. a) 5,0 g Imidazol, 25,0 g wasserfreies Kalium- carbonat und 100 g über Natrium getrocknetes Ben zol wurden in einen Autoklaven gefüllt. Die Suspen sion wurde unter einem C02 Anfangsdruck von 50 at zwei Stunden auf 250 erhitzt. Nach dem Erkalten wurden die Feststoffe vom Lösungsmittel durch Ab saugen getrennt, in Wasser gelöst und in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise aufgearbeitet. Die Ausbeute betrug 3,0g des sauren Kaliumsalzes der Imidazoldicarbonsäure-(4,5), entsprechend 21,0% der Theorie.
b) Der gleiche Versuch, wie oben beschrieben, wurde unter Verwendung von 100 g Dioxan durch geführt. Hierbei ging der C02-Anfangsdruck infolge der Löslichkeit dieses Gases in Dioxan rasch auf etwa die Hälfte zurück. Bei der Aufarbeitung wurden 4,6 g des sauren Kaliumsalzes der Imidazoldicarbonsäure- (4,5), entsprechend 32,3 % der Theorie, erhalten.
7. a) Ein inniges Gemisch aus 10,0 g Triazol- (1,2,4) und 50,0 g wasserfreiem Kaliumcarbonat wurde im Rollautoklaven unter einem CO.-Anfangs- druck von 50 at drei Stunden auf 220 erhitzt. Das weisse, zusammengeschmolzene Reaktionsprodukt wurde in 300 cm3 Wasser gelöst und filtriert. An schliessend wurde mit konzentrierter Salzsäure lang sam in der Hitze angesäuert.
Hierbei schieden sich bei pH = 7-8 kleine Mengen des sauren Kalium salzes der Triazol-(1,2,4)-dicarbonsäure-(3,5) ab, wel che abfiltriert wurden. Beim weiteren Ansäuern des Filtrates auf pH = 1 kristallisierten 12,8 g der freien Triazol-(1,2,4)-monocarbonsäure aus, entsprechend einer Ausbeute von 78,0 % der Theorie. Die Substanz war analysenrein. Der Schmelzpunkt betrug 132 .
b) Der gleiche Ansatz wie oben wurde unter sonst gleichen Bedingungen drei Stunden auf 270 erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgte ebenfalls in der oben be- schriebenen Weise. Hierbei kristallisierten bei pH = 7,5 2,0 g des sauren Kaliumsalzes der Triazol- (1,2,4)-dicarbonsäure und bei Erreichen eines pH = 1 11,2g der Triazol-(1,2,4)-monocarbonsäure in Form von Nadeln aus.
B. Ein Gemisch aus 2,1 g Triazol-(1,2,4) und 20,0 g wasserfreiem Natriumcarbonat wurde fein ver- mahlen und unter einem C02 Anfangsdruck von 50 at drei Stunden auf 230 erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde in der im Beispiel 7 beschriebenen Weise auf gearbeitet. Es wurden 1,5 g Triazol-(1,2,4)-carbon- säure erhalten, entsprechend einer Ausbeute von 43,7 % der Theorie.
9. 100,0 g Triazol-(1,2,4) und 500 g wasserfreies Kaliumcarbonat wurden miteinander vermahlen und in einem Autoklaven bei 50 at CO"-Anfangsdruck drei Stunden auf 270 erhitzt. Das rohe Reaktions produkt wurde in 1200 cm3 Wasser in der Kälte gelöst, die Lösung filtriert und mit Salzsäure auf pH = 6 eingestellt. Hierbei schieden sich 19,4 g des Dikaliumsalzes der Triazoldicarbonsäure ab, welche abgesaugt wurden.
Durch weiteres Ansäuern in der Kälte auf pH = 1 wurden 170,1 g des sauren Ka liumsalzes der genannten Dicarbonsäure erhalten, ent sprechend einer Ausbeute von 60 % der Theorie.
10. 8,2 g Pyrazol, 41,0 g Kaliumcarbonat und 1,5 g Cadmiumfluorid wurden innig vermischt und unter einem Anfangsdruck von 50 at C02 zwei Stun den auf 270 erhitzt. Das schneeweisse, pulverförmige Reaktionsprodukt wog 55,7 g. Es wurde in 250 cm3 Wasser gelöst und filtriert. Das Filtrat wurde mit Salzsäure auf pH = 1 angesäuert und mit Eis ge kühlt, wobei die Pyrazolmonocarbonsäure-(4) in einer Ausbeute von 8,1 g, entsprechend 60,0 % der Theorie, auskristallisierte. Das Produkt war sehr rein.
11.<B>10,0</B> g 2-Methylimidazol, 50,0 g wasserfreies Kaliumcarbonat und 2,0 g Cadmiumfluorid wurden miteinander vermahlen und in einem Rollautoklaven bei 50 at C02 Anfangsdruck drei Stunden auf 260 erhitzt. Das weiss gefärbte Reaktionsrohprodukt wog 65,3 g. Es wurde in 200 cms kaltem Wasser gelöst. Die Lösung wurde filtriert und mit Salzsäure auf pH = 2 angesäuert.
Nach einigem Stehen in der Kälte kristallisierten aus dieser Lösung 9,0 g des sau ren Kaliumsatzes der 2-Methyl-imidazoldicarbon- säure-(4,5) aus, entsprechend einer Ausbeute von 36 %a der Theorie.
12. 13,9 g 2-Propyl-imidazol und 50,0 g wasser freies Kaliumcarbonat wurden miteinander vermahlen und im Rollautoklaven bei einem C02 Anfangsdruck von 50 at drei Stunden auf 260 erhitzt. Das hellgelb gefärbte pulverige Reaktionsprodukt hatte ein Ge wicht von 68,7 g. Es wurde in 200 cm3 Wasser ge löst.
Die Lösung wurde filtriert und mit Salzsäure auf pH = 2 angesäuert. Nach einigem Stehen kristalli sierten aus dieser Lösung 11,2 g des sauren Kalium- salzes der 2-Propyl-imidazoldicarbonsäure-(4,5) aus, entsprechend einer Ausbeute von 38 % der Theorie.
13. 9,3 g Indazol und 50,0 g wasserfreies Kalium- carbonat wurden miteinander vermahlen und bei einem CO..,-Anfangsdruck von 50 at in einem Roll- autoklaven drei Stunden auf 260 erhitzt. Das weisse Reaktionsprodukt, welches 67,3 g wog, wurde in 500 cm3 Wasser gelöst. Die Lösung wurde filtriert und das Filtrat mit konzentrierter Salzsäure auf pH = 2 angesäuert.
Die ausgefallene Indazolcarbon- säure-(3) wurde abgesaugt und aus wässrigem Me thanol umkristallisiert. Die Ausbeute betrug 5,7 g, der Schmelzpunkt 260 .
14. 10,0 g 3-Amino-1,2,4-triazol, 50,0 g wasser freies Kaliumcarbonat und. 2,0 g Cadmiumfluorid wurden miteinander vermahlen und in einem Roll- autoklaven bei einem CO; Anfangsdruck von 50 at fünf Stunden auf 260 erhitzt. Das 67,3 g wiegende farblose Reaktionsprodukt wurde in 300 cm3 war mem Wasser gelöst. Die Lösung wurde filtriert und das Filtrat mit Salzsäure auf pH = 2 angesäuert. Der ausgefallene Niederschlag wurde nach einigem Stehen abgesaugt.
Es wurden 7,6 g 3-Amino-1,2,4-triazol- carbonsäure-(5) erhalten, welche einen Schmelzpunkt von 178 aufwies.
15. 10,0 g Imidazolhydrochlorid wurden mit 50,0 g wasserfreiem Kaliumcarbonat und 2,0 g Cad- miumfluorid in einer Kugelmühle vermahlen und bei einem CO,-Anfangsdruck von 50 at in einem Roll- autoklaven fünf Stunden auf 260 erhitzt. Das Reak tionsprodukt wurde in 400 cm3 Wasser gelöst. Die Lösung wurde filtriert und das Filtrat mit konzentrier ter Salzsäure auf pH = 2 angesäuert.
Es kristallisier ten 11,3 g des sauren Kaliumsatzes der Imidazoldicar- bonsäure-(4,5) aus, entsprechend einer Ausbeute von 76 %a der Theorie.
16. 10,0 g Triazol-(1,2,4)-monohydrochlorid wur den mit 50,0 g wasserfreiem Kaliumcarbonat und 2,0 g Cadmiumfluorid in einer Kugelmühle vermahlen und bei einem CO,-Anfangsdruck von 50 at in einem Rollautoklaven fünf Stunden auf 260 erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde in 400 cm3 Wasser gelöst. Die Lösung wurde filtriert und das Filtrat mit kon zentrierter Salzsäure auf pH = 2 angesäuert. Es kri stallisierten 9,7 g des sauren Kaliumsatzes der Triazol- (1,2,4)-dicarbonsäure-(3,5) aus.
17. Ein Gemisch aus 10,0 g Imidazol, 2,0 g Cad- miumfluorid und<B>11,3</B> g gepulvertem, wasserfreiem Ätzkali wurde in einem Rollautoklaven von 200 cm Inhalt unter einem Kohlendioxyddruck von 79 at (bei 260 ) drei Stunden auf 260 erhitzt. Nach dem Ab kühlen und Entspannen wurde das rohe Reaktions produkt in 300 cm3 Wasser gelöst und von unlös lichen Anteilen abfiltriert. Das klare Filtrat wurde mit konzentrierter Salzsäure auf pH = 3 eingestellt.
Nach längerem Stehen im Eisschrank kristallisierten 2,5g des sauren Kaliumsatzes der Imidazoldicarbon- säure-4,5 aus.
18. 3,0 g Triazol-(1,2,4) und 10,0 g wasserfreies Rubidiumcarbonat wurden durch Vermahlen innig vermischt und in einem Rollautoklaven von 200 cm3 Fassungsvermögen 3 Stunden auf 220 erhitzt. Vor Beginn des Erhitzens wurden 50 at C02 aufgedrückt. Das rohe Reaktionsprodukt wurde in 100 cm3 Was- ser gelöst und mit Salzsäure auf pH = 2 eingestellt.
Nach einigem Stehen im Eisschrank kristallisierten 8,1 g (78 lo der Theorie) des sauren Rubidiumsalzes der Triazol-(1,2,4)-dicarbonsäure-(3,5) aus.
19. Ein Gemisch aus 1,4 g Tetrazol und 3,0 g was serfreiem Kaliumcarbonat wurde im Mörser fein verrieben. Diese Mischung wurde in ein kleines Reagenzglas gefüllt, dessen Hals zu einer Kapillare ausgezogen wurde. Das 'so vorbereitete Röhrchen wurde in einem Autoklaven eine Stunde auf 180 bei einem Druck von 77 at CO, erhitzt. Das rohe Re aktionsprodukt wurde in 5 cm3 Wasser gelöst, filtriert und durch Zusatz von Äthanol das Kaliumsalz der Tetrazolcarbonsäure in Form von Nadeln gefällt.
Die Ausbeute betrug 1,5 g (50% der Theorie).
20. 10,0 g des Monokaliumsalzes der Triazol- (1,2,4)-monocarbonsäure-(3) wurden mit 50,0 was serfreiem Kaliumcarbonat innig vermischt und unter einem Kohlendioxydanfangsdruck von 50 at 3 Stun den auf 260 erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde in Wasser gelöst. Die Lösung wurde filtriert und das Filtrat mit Salzsäure auf pH = 2 eingestellt. Die aus gefallenen Kristalle wurden filtriert und getrocknet.
Es wurden 9,4g des sauren Kaliumsalzes der Tri- azol-(1,2,4)-dicarbonsäure-(3,5) isoliert (SZ 302, FP 300 C). Durch Extraktion des Filtrats mit Äther konnten weiterhin 0,8 g der freien Triazol-(1,2,4)- dicarbonsäure-(3,5)erhalten werden.