CH354041A - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Florteppichen auf einem Webstuhl - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Florteppichen auf einem WebstuhlInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Florteppichen auf einem Webstuhl Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Flor teppichen auf einem Webstuhl unter Verwendung von Schussfäden, die aus Florstreifen bestehen, wel che aus mindestens einem Grundfaden und von diesem abstehend getragenen Florfäden gebildet sind. Zur Ausrichtung der Florfäden dieser Schuss- fäden in die gewünschte, senkrecht zur Kettfaden- ebene abstehende Lage findet nach den bisher be kannten Verfahren ein von Hand oder durch eine mechanische Einrichtung geführter Kamm An wendung, dessen Zinken durch die im geöffneten Fach oben oder unten liegende Kettenfadenserie hindurch die als Schussfäden in das. Fach einge brachten Florstreifen erfassen und deren Florfäden in ihre Gebrauchslage auskämmen. Dieser Kamm beansprucht nicht nur das Flormaterial, sondern auch die Kettenfäden, insbesondere bei Anordnung der selben in geringen Abständen voneinander. Infolge der bei der Einführung der Kammzinken zu be fürchtenden Beschädigungen der Kettenfäden und um ein betriebstörendes Hängenbleiben des Kammes zwischen diesen zu verhindern, kann bei den be kannten Verfahren eine praktisch ermittelte Mindest entfernung der Kettenfäden voneinander nicht unter schritten werden. Deshalb sind solche Teppiche mit enger Kettenfadenstellung bisher nicht herstellbar gewesen. Da die Ausrichtung der Florfäden durch Kämme neben den erwähnten Nachteilen auch noch zeit raubend ist, unterzieht man bei der Herstellung von Florteppichen nach dem Axminsterverfahren die als Schussfäden verwendeten Florstreifen einem be sonderen Zwischenverfahren. Als Vorware wird eine verhältnismässig breite Gewebebahn mit in ein zelnen Gruppen in grossen Abständen verlaufenden Kettenfadenserien hergestellt, wobei die Schussfäden aus Florgarn bestehen. Diese Vorware wird zwischen je zwei Kettenfadenserien durch parallel zu diesen verlaufende Schnitte in einzelne Doppelflorstreifen unterteilt, deren jeder von seiner Kettenfadenserie nach beiden Seiten entgegengesetzt abstehende Flor fadengruppen aufweist. Diese Doppelflorstreifen werden jedoch in der durch die geschilderte Erzeu gung erhaltenen ebenen Lage der Florfadengruppen noch nicht als Schussfäden für die Teppichherstel lung verwendet, weil die einheitliche Ausrichtung beider entgegengesetzter Florfadengruppen durch Kämme zu schwierig und zu zeitraubend wäre. Die ebenen Doppelflorstreifen werden vielmehr einer eigenen Zwischenbehandlung unterzogen, deren Ziel es ist, die beiden Florfadengruppen U-förmig an einander anzulegen. Hiezu sind Vorrichtungen mit geheizten Formwalzen und Rollen erforderlich. Die Umformung der als Vorware in ebener Gestalt er haltenen Doppelflorstreifen zu einem im Querschnitt U-förmigen Band, mit von der Kettenfadenserie nur nach einer Richtung abstehenden Florfäden, der so genannten Chenille, bedarf somit eines speziellen Formungsvorganges unter Wärme und Druck. Alle diese Nachteile werden gemäss dem erfin dungsgemässen Verfahren dadurch behoben, dass im entstehenden Teppich die Ausrichtung der Florfäden senkrecht zur Kettfadenebene durch Aufblasen mindestens eines in dieser Richtung geführten Luft stromes erfolgt. Dieses Arbeitsverfahren benötigt zur gewünschten Ausrichtung der Florfäden wesentlich geringere Zeit als die Anwendung des früher unerlässlichen Kam mes. Das erfindungsgemässe Verfahren ist infolge des Wegfallens, des Kammes nicht mehr auf grössere Kettenfadenabstände beschränkt, sondern lässt sich auch bei ganz enger Kettenfadenstellung einwandfrei verwenden. Dabei fällt jedwede Beschädigungs möglichkeit der Kettenfäden weg. Das erfindungsgemässe Verfahren lässt auch die Anwendung von Florstreifen mit von mindestens einem Grundfaden in einer Ebene nach zwei entge gengesetzten Richtungen abstehenden Florfadengrup- pen als Schussfäden zu, ohne dass diese Doppelflor- streifen einer Vorbehandlung unterworfen werden müssen. Die ebenfalls einen Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung zur Durchführung des erfin- dungsgemässen Verfahrens ist durch Luftblasdüsen gekennzeichnet, welche an eine Druckluftanlage an- zuschliessen sind. Anhand der Zeichnung wird die Erfindung bei spielsweise erläutert. In Fig. 1 ist ein zur Durchführung dies erfindungsr gemässen Verfahrens dienender ebener Doppelflor- streifen schaubildlich dargestellt. Fig. 2 zeigt in der gleichen Darstellungsweise einen in bekannter Weise gebildeten Chenillestreifen. In Fig. 3 ist als Ausführungsbeispiel der erfin dungsgemässen Vorrichtung eine Zwillingsluftblasdüse in einer Seitenansicht veranschaulicht. Der in Fig. 1 dargestellte Doppelflorstreifen be steht aus einer Grundfadengruppe 1 und von dieser getragenen, in einer Ebene nach entgegengesetzten Richtungen abstehenden Florfadengruppen 2 und 3. Diese Florfadengruppen 2, 3 werden, nachdem der Florstreifen in ebenem Zustand in. das Webfach ein getragen wurde, durch in der Richtung 4 und 5 aus geblasene Luftströme um die Grundfadengruppe 1 - bei der in der Abbildung dargestellten Lage - nach abwärts gestossen und liegen dann - senkrecht zur Kettfadenebene stehend - aneinander an. Fig. 2 zeigt einen Florstreifen mit U-förmigen Florfäden, deren paarweise Schenkel 6 eine Grund fadengruppe 1 an ihren Umbügen 7 umgreifen. Sol che Chenillestreifen können in doppelter Breite in zur Symmetrieebene 8 spiegelgleicher Anordnung durch Weben oder dergleichen hergestellt und her nach nach der Ebene 8 durchschnitten sein. Die nach dem Eintragen dieses Florstreifens in das Webfach in der Richtung 15 aufgeblasenen Luft ströme dienen hier bloss zum Ausrichten der Flor fäden 6 senkrecht zur Kettfadenebene. Dieses Aus richten kann bei den Doppelflorstreifen nach Fig. 1 gleichzeitig mit dem Umbiegen der Florfäden 2, 3 erfolgen. Das den früher notwendigen Kamm ersetzende Aufblasen von Luftströmen auf die Florfäden lässt eine wesentliche Vereinfachung der Teppichwebvor- richtung zu. Die für Chenillestreifen gemäss Fig. 2 ausreichenden Einzeldüsen können von Hand aus geführt oder an der Webvorrichtung fix oder ver schiebbar angeordnet sein. Die Düsen können mit kreisrunden oder schlitzartigen Öffnungen ausgebildet sein und in Gruppen angeordnet werden. Eine für ebene Doppelflorstreifen vorteilhafte Zwillingsdüse ist in einer beispielsweisen Ausbildung in Fig. 3 dargestellt. Sie besteht aus dem Düsen körper 9 und den gabelförmig daran anschliessenden Düsenrohren 10, 11, welche gegeneinander konver gieren, so dass die aus einer Druckluftanlage über Schläuche und ein Verbindungsstück 12 in den Düsenkörper 9 eingelassene Druckluft aus den Düsenrohren 10, 11 in den sich kreuzenden Rich tungen 13, 14 ausströmt. Die so auf die Ware auf geblasenen Luftströme richten bei entsprechender Stellung der Zwillingsdüse die Florfadengruppen 2, 3 eines ebenen Doppelflorstreifens (Fig. 1) gleich zeitig in die gewünschte, senkrecht zur Kettfaden- ebene abstehende Lage aus. Die Luftströme können kontinuierlich aufgeblasen oder hintereinander in mehrfacher Aufeinanderfolge als Luftstösse ausgeübt werden. Die Blasdüsen sind, wenn sie von Hand aus geführt werden sollen, vorteilhaft mit Handgriffen versehen. Die Blasdüsen können jedoch auch me chanisch bewegt werden, wozu am Webstuhl Füh rungsmittel von Vorteil sind. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass mehrere, mit schlitzförmigen Austrittsöffnungen ver sehene, ortsfeste Blasdüsen nebeneinanderliegend über die Warenbreite am Webstuhl angeordnet sind.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Florteppichen auf einem Webstuhl unter Verwendung von Schuss- fäden, die aus Florstreifen bestehen, welche aus mindestens einem Grundfaden und von diesem ab stehend getragenen Florfäden gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass im entstehenden Teppich die Ausrichtung der Florfäden senkrecht zur Kettfaden- ebene durch Aufblasen mindestens eines in dieser Richtung geführten Luftstromes erfolgt.1I. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch an eine Druckluftanlage anzuschliessende Luftblasdüsen. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch 1, unter Ver wendung von Florstreifen mit von mindestens einem Grundfaden in einer Ebene nach zwei entgegenge setzten Richtungen abstehenden Florfadengruppen als Schussfäden, dadurch gekennzeichnet,dass die Doppelflorstreifen mit in einer Ebene liegenden Flor fadengruppen in das Webfach eingebracht werden und dann auf die beiden Florfadengruppen zu ihrer einheitlichen Ausrichtung in die zur Kettfadenebene senkrechte Lage in Bezug auf den Grundfaden mit entgegengesetztem Drehsinn wirksame Luftströme aufgeblasen werden.2. Verfahren nach Patentanspruch I und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die beiden Florfadengruppen wirksamen Luftströme gleichzeitig aufgeblasen werden. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, gekenn zeichnet durch die Anwendung von Luftströmen mit einem Blasdruck von mindestens 5 Ata. 4.Vorrichtung nach Patentanspruch II, gekenn zeichnet durch Düsen mit zwei Düsenmundstücken zum gleichzeitigen Aufblasen von Druckluft auf zwei von mindestens einem Grundfaden nach entgegen gesetzten Richtungen abstehenden Florfadengruppen. 5. Vorrichtung nach Patentanspruch 1I und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Düsenmundstücke in der Blasrichtung konvergieren. 6.Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüsen mit Handgriffen zur Führung von Hand versehen sind. 7. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 5, gekennzeichnet durch mechanische am Webstuhl vorgesehene Führungsmittel für die Bewegung der Blasdüsen. B.Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere mit schlitzförmigen Austrittsöffnungen versehene, ortsfeste Blasdüsen nebeneinanderliegend über die Warenbreite am Web stuhl angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH354041T | 1960-07-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH354041A true CH354041A (de) | 1961-04-30 |
Family
ID=4510365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH354041D CH354041A (de) | 1960-07-12 | 1960-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Florteppichen auf einem Webstuhl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH354041A (de) |
-
1960
- 1960-07-12 CH CH354041D patent/CH354041A/de unknown
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