Bremsvorrichtung für Aufzüge Antriebsvorrichtungen für Aufzüge sind grössten teils mit einer Backenbremse ausgerüstet, welche in den meisten Fällen auf die schnellaufende Schnecken welle eines Schneckengetriebes wirkt. Solche Schnek- kengetriebe an Aufzugswinden bieten den Vorteil einer mindestens teilweisen Selbsthemmung, so dass bei Versagen der Bremse bei ausgeschaltetem An trieb die Aufzugskabine in Ruhelage bleibt oder sich nur gehemmt bewegt. Um Unfälle, welche auf ein Versagen einer Bremse zurückzuführen sind, auszu schliessen, schreiben gewisse Aufzugsvorschriften zwei Bremsen vor.
Beide werden dabei in den mei sten Fällen als Backenbremsen ausgebildet und auf die schnellaufende Welle der Antriebsvorrichtung wirkend montiert.
Nun haben aber Backenbremsen den Nachteil, dass sich die bei einer Bremsung erzeugte Reibungs wärme infolge der von den Backen bewirkten Um schlingung der Bremstrommel schlecht auf die Aussen luft überträgt, so dass sich bei strengem Betrieb die Bremstrommel und auch der Reibbelag stark erhit zen, was eine Verkleinerung des Reibungskoeffizien ten zur Folge hat, -die dazu führen kann, dass die Aufzugskabine die jeweils gewünschte Haltestelle überfährt und dadurch Störungen im Aufzugsbetrieb auftreten.
Bedeutend schwieriger gestaltet sich das Bremsproblem noch bei Antriebsvorrichtungen mit Reibradantrieb. Durch äussere Einflüsse, wie Eintritt von Öl oder Wasser zwischen die Reibflächen oder Ablösen des Gummibelages usw., kann der Reibungs- schluss zwischen den Reibrädern verkleinert oder aufgehoben werden. Tritt einer dieser Umstände ein, so kann trotz gebremster Antriebswelle der Aufzug weiterfahren, was zu Unfällen führen kann.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Bremsvorrichtung an Antriebsvorrichtung für Auf züge, bei der, um diese Nachteile zu vermeiden, auf der treibenden wie auch auf der angetriebenen Welle der Antriebsvorrichtung je die Bremsscheibe einer Scheibenbremse sitzt, wobei mindestens auf eine Seite jeder Bremsscheibe wirkende Bremsbacken vorgesehen und diese Bremsbacken durch einen Len ker verbunden sind, und dass der Angriffspunkt für die Bremskraft an diesem Lenker so gewählt ist, dass jedes durch die Bremsbacken auf die ihnen zugeord nete Bremsscheibe erzeugte Bremsmoment in bezug auf die ausgeübte Bremskraft einen vorbestimmten Wert erreicht.
Hierbei können die Bremsscheiben in Abhängig keit von der Wellenanordnung in der gleichen Ebene liegen oder auch senkrecht gegeneinander stehen.
Die beiliegende Zeichnung zeigt schematisch zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfin dungsgegenstandes. Es zeigt: Fig. 1 eine Bremsvorrichtung an einer Reibrad winde für Aufzüge, mit zwei in der gleichen Ebene liegenden Bremsscheiben, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 eine Bremsvorrichtung an einer Antriebs vorrichtung für Aufzüge, mit zwei senkrecht zuein ander stehenden Bremsscheiben.
Mit 1 und 2 sind in Fig. 1 die getriebenen Reib räder bezeichnet, zwischen welchen eine Treibscheibe 3 mit dem Aufzugseil angeordnet ist. Die Welle 12 der Räder 1 und 2 und der Treibscheibe 3 ist in Lagern 4 und 5 gelagert. Ein auf die Reibräder 1 und 2 wirkendes treibendes Reibrad 6 ist auf einer Welle 10 zwischen Lagern 7 und 8 angeordnet und über diese Welle 10 starr mit einem Motor 9 gekup pelt. Auf der Reibradwelle 10 sitzt eine Bremsscheibe 11. Die Treibscheibenwelle 12 ist ebenfalls mit einer Bremsscheibe versehen, welche mit 13 bezeichnet ist und in der gleichen Ebene wie die Bremsscheibe 11 liegt.
Auf die beiden Seiten der letzteren wirken Bremsbacken 14 und 15, während Bremsbacken 16 und 17 entsprechend auf die Bremsscheibe 13 wir ken. Die Bremsbacken 14-17 können mit einem Sintermetall-Belag versehen sein. Die auf gleicher Seite der Scheiben liegenden Bremsbacken 14 und 16 sind durch einen Lenker 18, die Bremsbacken 15 und 17 auf der anderen Seite durch einen Lenker 19 miteinander gelenkig verbunden. Der Lenker 18 ist über ein Gelenk 20, der Lenker 19 über ein Gelenk 21 mit je einem Bremshebel 22 bzw. 23 verbunden.
Das Hebelverhältnis<I>a : b</I> (Fig. 1) zwischen Brems backen und Gelenk ist bei jedem Lenker so gewählt, dass das an jeder Bremsscheibe erzeugte Bremsmoment in bezug auf die ausgeübte Bremskraft einen vor bestimmten, für die beiden Bremsscheiben unter schiedlichen Wert erreicht.
Die beiden Bremshebel 22 und 23 (Fig. 2) sind in einem Lager 24 gelenkig gelagert (Fig.2). Die Bremskraft wird in bekannter Weise durch eine Feder 25 erzeugt, während die Öffnung der beschrie benen Scheibenbremsen durch einen Magneten 26 erfolgt.
Fig. 3 veranschaulicht eine Anordnung, in wel cher die beiden Bremsscheiben der Bremsvorrich tung senkrecht zueinander stehen. Hierbei ist es nicht notwendig, dass sie auf gleicher Höhe liegen. Die von einem Motor 9' erzeugte Kraft wird über ein Schneckengetriebe mit der Schneckenwelle 27 auf eine auf der Schneckenradwelle 28 sitzende Treib- scheibe 29 für das Aufzugseil übertragen. Die Schneckenwelle 27 und die Schneckenradwelle 28 sind mit je einer Bremsscheibe 30 bzw. 31 versehen. Auf die beiden Seiten der Bremsscheibe 30 wirken Bremsbacken 32 und 33, auf die der Bremsscheibe 31 Bremsbacken 34 und 35.
Die dem Schnecken getriebe zugekehrten Bremsbacken 32 und 34 sind durch einen Lenker 36 und die anderen Bremsbacken 33 und 35 durch einen Lenker 37 gelenkig mitein ander verbunden, an denen mittels je eines Gelenkes 38 bzw. 39 Bremshebel 22 und 23 angelenkt sind, die den mit gleichen Bezugszeichen versehenen He beln in Fig.2 entsprechen. Bremsung und Öffnen der beiden Scheibenbremsen erfolgen wie mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben.