Verfahren zur Herstellung eines Beutels für Tabak und darnach hergestellter Beutel
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines taschenförmigen Beutels mit Verschlussklappe für Tabak, insbesondere Pfeifentabak, wobei eine rechteckige Folieneinlage in eine Kunststoffhülle eingeschlossen wird, die aus einer oder mehreren Kunststoffolien besteht, welche weniger steif als die Einlage und breiter als diese sind, und wobei einander gegenüberliegende Randpartien der Kunststoffolie oder Folien miteinander durch Wärmeeinwirkung verbunden werden, wobei ferner ein Teil der umhüllten Einlage zwecks Bildung einer Tasche um eine Querfaltlinie senkrecht zur Längsmittellinie der Einlage umgebogen und gegen den dahinterliegenden Teil der umhüllten Einlage dadurch befestigt wird, dass diejenigen Randpartien der Kunststoffhülle, die dabei einander gegenüber zu liegen kommen,
miteinander durch Wärmeeinfluss verbunden werden, so dass der umgebogene Teil die Vorderwand der Tasche, der dahinter liegende Teil die Rückwand der Tasche bilden und ein verbleibender Teil, der sich in Verlängerung der Rückwand erstreckt und über die Vorderwand hinausragt, die Verschlussklappe des Beutels bildet.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf einen Beutel, hergestellt nach dem genannten Verfahren, der die Gestalt einer Tasche mit Verschlussklappe hat, und aus einer aus Kunststoffolie bestehenden dünnwandigen, rechtwinkligen, allseitig geschlossenen Hülle hergestellt ist, die eine gegenüber der Kunststoffhülle schmälere und steifere Folieneinlage umschliesst.
Im Handel befinden sich taschenförmige Beutel für Pfeifentabak, welche aus einer rechtwinkligen Papierfolie bestehen, die gänzlich von einer aus einer durchsichtigen Kunststoffolie, z. B. aus Polyäthylen, gebildeten Hülle umgeben ist, die an einander gegenüberliegenden Randpartien verschweisst ist. Dieser Beutel hat eine Verschlussklappe, die sich an die Rückwand der Tasche anschliesst und die, wenn der Beutel geschlossen ist, auf der Vorderwand der Tasche liegt. Die Kunststoffhülle verhindert ein Austrocknen des Tabaks. Diese Beutel werden mit sogenanntem englischem Pfeifentabak in den Handel gebracht. Die Höhe und Breite dieser flachen Beutel ist den Massen einer normalen Kitteltasche angepasst.
Diese bekannten Beutel, die eine bestimmte Menge englischen Pfeifentabaks enthalten, haben den Nachteil, dass man in sie nicht eine gleiche Menge von sogenanntem holländischem Pfeifentabak packen kann. Holländischer Pfeifentabak ist nämlich um so viel lockerer als englischer Pfeifentabak, dass der in der Tasche vorhandene Raum eine gleiche Menge holländischen Pfeifentabak nicht aufnehmen kann.
Es ist naheliegend, diesem Mangel dadurch abzuhelfen, dass man den bekannten Beutel grösser, d. h. breiter oder höher oder beides zugleich macht. Ein Nachteil hierbei ist indessen der, dass die Masse des Beutels dann nicht mehr in eine normale Kitteltasche passen. Würde der Beutel verbreitert, würde man ihn lediglich dann in die Tasche stecken können, wenn man ihn hochstellt, mit dem Ergebnis, dass Tabak ungehindert aus dem Beutel fallen kann; wenn der Beutel höher ausgebildet würde, so würde ein Teil seiner Oberkante über die Kitteltasche hinausragen.
Es ist das Ziel der Erfindung, einen Beutel für Tabak, insbesondere für Pfeifentabak, mit gleicher Breite und Höhe wie bekannte Beutel zu schaffen, der jedoch zum Verpacken einer Menge holländischen Pfeifentabaks geeignet ist, die derjenigen in be kannten Beuteln vorhandenen Menge englischen Pfeifentabaks entspricht, und ausserdem den Beutel so auszubilden, dass beim Stopfen einer Pfeife, wobei der Pfeifenkopf in den Beutel gesteckt wird, kein Tabak an den Seiten der Verschlussklappe des Beutels herausfallen kann, wie dieses bei den bekannten Beuteln der Fall sein kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Einlage in Abstand von jedem ihrer beiden Längsränder mit je einer sich über die gesamte Länge der Einlage erstreckenden Längsfaltlinie versehen wird, so dass Randlappen gebildet werden, und dass zu beiden Seiten der Querfaltlinie jeder Lappen quer über seine gesamte Breite mit einem Ausschnitt versehen wird, und dass beide Lappen nach der Bildung der Tasche tascheneinwärts gebogen werden, so dass sie zusammen mit der Hülle Seitenwände und entlang den beiden Seitenkanten der Verschlussklappe des Beutels aufgebogene Ränder bilden, wobei jede Seitenwand im Querschnitt die Gestalt mindestens eines mit der Spitze gegen das Tascheninnere zeigenden V hat.
Der erfindungsgemässe Beutel ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche Seitenwände aus umgebogenen Randlappen hat, die von der Vorderwand und der Hinterwand der Tasche aufgebogen sind, wobei jede Seitenwand im Querschnitt die Gestalt eines mit der Spitze gegen das Tascheninnere zeigenden V hat, und die Einlage vor der Spitze des V endet, und wobei ferner die aufgebogenen Lappen sich den Seitenkanten der Verschlussklappe entlang bis zu deren freiem Ende erstrecken.
Anhand der Zeichnung wird nachfolgend das erfindungsgemässe Verfahren beispielsweise erläutert.
Die Fig. 1 bis 3 der Zeichnung zeigen perspektivisch und teilweise im Schnitt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Beutels.
Der Beutel hat die Gestalt einer Tasche mit einer Vorderwand 1, einer Hinterwand 2 und einer Verschlussklappe 3, die sich an die Hinterwand anschliesst und über die Vorderwand hinausragt bzw. einen grossen Teil der letzteren bedeckt, wenn der Beutel geschlossen ist.
Der Beutel ist aus zwei Materialstücken hergestellt, nämlich einem rechtwinkligen Stück einer verhältnismässig steifen Einlage in Gestalt eines Papierstreifens 4 und einer geschmeidigen Kunststoffolie 5, welche die Einlage umgibt. Die Kunststoffolie ist weniger steif und breiter als die Einlage 4. Da die Folie 5 die Einlage 4 auf beiden Seiten bedeckt ist sie annähernd doppelt so lang wie die Einlagen 4, bzw. sie besteht aus zwei aufeinandergelegten Teilen.
Nach der Verbindung der übereinanderliegenden Längsränder 6 der Folie 5 und der äussern Enden unter Einfluss von Wärme bildet die Folie eine geschlossene Hülle für die Einlage 4. Die Vorderwand 1 wird hierauf an der Hinterwand 2 durch Verschweissung der Längsränder 6 der Folie 5 befestigt.
Bevor die Einlage in die Hülle eingeschlossen wird, bringt man in geringem Abstand, z. B. etwa 1 cm von den beiden Längsrändern der Einlage 4 entfernt, beidseitig je eine sich über die gesamte Länge der Einlage erstreckende Längsfaltlinie 7 an, so dass Randlappen 8 gebildet werden. Weiterhin wird bei der senkrecht zur Längsmittellinie der Einlage verlaufenden Querfaltstelle 9, bei der die Vorderwand 1 in die Hinterwand 2 übergeht, in jedem Lappen ein dreieckiger Einschnitt 10 angebracht, der sich über die gesamte Breite der Lappen 8 erstreckt.
Wenn die Einlage in der Hülle angebracht ist, deren Längsränder 6 miteinander verbunden, die Vorderwand umgebogen und an der Hinterwand befestigt ist, werden die Lappen 8 nach innen gefaltet, so dass diese Seitenwände im Querschnitt die Gestalt eines mit der Spitze gegen das Tascheninnere zeigenden V hat. Dies wird durch die Einschnitte 10 erleichtert. An jedem der beiden schmalen Enden der Tasche bilden die Lappen 8 somit eine zusammen faltbare Verbindungswand. Ausserdem bilden sie entlang den Seitenkanten der Verschlussklappe 3 einen seitlichen Rand, der ein weites Öffnen des Beutels ermöglicht und verhindert, dass der Tabak seitwärts über die Klappe herausfällt, wodurch ein leichtes Stopfen einer Pfeife ermöglicht wird.