Schüttschleuse für Müllschüttkanal Die Erfindung bezieht sich auf eine Schütt- schleuse für einen Müllschüttkanal.
Es ist bekannt, Gebäude mit mehreren Wohn- schichten mit einem Müllabfuhrkanal zu versehen, welcher Kanal durch abschliessbare Öffnungen an die Einzelwohnungen angeschlossen ist. An die Ab schlussmittel dieser Öffnungen werden hohe Forde rungen gestellt. Die wesentlichsten sind: a) ein guter Verschluss, um zu vermeiden, dass üble Gerüche und Bakterien aus dem Kanal in die Wohnung eindringen, b) es sollen Verstopfungen im Kanal dadurch vermieden werden, dass der Einwurf zu grosser Stücke verhindert wird, c) es soll vermieden werden, dass Abfälle hängen bleiben, d) sie sollen leicht zu reinigen sein.
Es ist bekannt, diesen Abschlussmitteln die Form einer Schüttschleuse zu geben, deren Vorderwand die Form eines Deckels hat, der die Mündung des Schüttkanals abschliesst. In der Schliesslage liegt die Schleuse somit in der Abzweigung des Kanals. Beim Öffnen kippt sich die Schleuse vorwärts, so dass der Müll hineingeworfen werden kann, während er beim Schliessen aus der Schleuse in den Schüttkanal fällt.
Der Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass man durch die Schleuse oder an ihr entlang grössere und zumal längere Gegenstände in den Schüttkanal einbringen kann, welche den Kanal ver stopfen können, während in der Offenlage eine direkte Verbindung zwischen dem Wohnraum und dem Kanal vorhanden ist, so dass üble Gerüche und Bakterien leicht in die Wohnung eindringen können. Die Erfindung bezweckt, die geschilderten Nachteile zu vermeiden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Schüttschleuse für einen Müllschüttkanal, versehen mit einer am Umfang der Schüttöffnung dieses Kanals zu befesti genden Tragplatte, in welche die beweglichen Teile am Unterrand der Tragplattenöffnung schwenkbar eingehängt sind, bei welcher diese Teile aus einem Kasten und einer geknickten Platte bestehen, deren Vorderteil als Deckel für die Tragplattenöffnung ausgebildet ist und deren Hinterteil bei geöffneter Schleuse als Kastenboden dient, wobei die Gelenk achse des Kastens im Bereiche seines vordern Unter randes und diejenige der Platte im Bereiche ihrer Knicklinke liegt,
während der Winkel zwischen dem vordern und dem hintern Teil der Platte grösser ist als der Winkel zwischen dem Unterrand und der Vorderwand des Kastens, und zwar so, dass beim Vornüberkippen des Deckels der Boden sich an den Unterrand des Kastens legt und den Kasten mit nimmt.
Zweckmässig sind die Bodenplatte und der Kasten mit einer Sperrvorrichtung versehen, derart, dass sie in der nicht geschlossenen Lage der Schütt- schleuse fest miteinander verbunden sind. Das macht es unmöglich, lange Gegenstände absichtlich durch die Schüttschleuse in den Kanal zu stecken, während gleichfalls vermieden wird, dass beim Öffnen Gase aus dem Schüttkanal in störenden Mengen in die Wohnung eindringen.
Es ist vorteilhaft, die Sperrvorrichtung, welche die Öffnung der Schüttschleuse begrenzt, derart aus zubilden, dass sie gewünschtenfalls ausser Betrieb ge stellt werden kann, wodurch es möglich wird, die Schleuse zum Reinemachen völlig vornüber aus dem Kanalanschluss kippen zu lassen.
Die Schüttschleuse gemäss der Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Aus führungsbeispiels näher erläutert. Die Figuren stellen schematisch im Vertikalschnitt den gleichen Appa rat in verschiedenen Stellungen dar, und zwar: Fig. 1: Apparat geschlossen, Fig. 2:
Deckel teilweise offen, Bodenplatte in Kontakt mit dem Kasten, der noch vertikal bleibt, Fig. 3: der Deckel ist etwas weiter geöffnet, der Kasten ein wenig gekippt, die Bodenplatte mit dem Kasten verriegelt, Fig. 4: die Vorrichtung befindet sich in der Müll aufnahmestellung, Fig. 5: die Vorrichtung ist zum Reinemachen ganz vornübergekippt.
In der Zeichnung bezeichnet 1 den Müllschütt- kanal, der über eine Abzweigung 2 an eine Woh nung angeschlossen ist. Die Mündung der Abzwei gung ist mit einer Tragplatte 3 versehen, in der eine Öffnung 23 angeordnet ist. Am untern Rande dieser Öffnung sind mit einer Scharniervorrichtung 7 eine geknickte Platte 4, 5 und ein Kasten 9 befestigt.
Die am Umfang der Schüttöffnung zu befesti gende Tragplatte ist mit einer Doppelnut 8 versehen, in welche der Aussenrand 12 der Vorderwand des Kastens und die Platte 4 aufgenommen werden kön nen, so dass in der in Fig. 1 wiedergegebenen Schliess lage der Vorrichtung ein besonders dichter Ver schluss erhalten wird. Ein Griff 6 erleichtert das Öffnen des Deckels 4. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist der Winkel zwischen den Teilen 4 und 5 der Platte wesentlich grösser als der Winkel zwischen. dem Unterrand 10 des Kastens und seiner Vorder wand 12.
In dieser Stellung ist der Kasten 9 somit an seiner Unterseite offen, und der gegebenenfalls darin befindliche Müll kann folglich in den Müll- schüttkanal fallen, wobei er dem Kanal von der schrägstehenden Bodenplatte 5 zugeführt wird.
An der Aussenseite einer Seitenwand des Kastens 9 ist eine um .einen Bolzen 17 schwenkbare Klinke 14 angeordnet, während die Deckelplatte mit einem Nocken 16 versehen ist, den die Klinke mit ihrem Haken 15 umgreifen kann. In der Vertikallage des Kastens liegt diese Klinke jedoch mit einem Fort satz 18 an einem Anschlag 13 an, der an der Innen seite der Tragplatte angeordnet ist, so dass sie ange hoben und ausser Betrieb ist.
Auch ist der Kasten an seiner Aussenseite mit einem um den Punkt 19 schwenkbaren Riegel 20 versehen, der beim Öffnen der Schüttschleuse in einem bestimmten Augenblick den Anschlag 13 berührt und dadurch ein Sich-weiter- Öffnen verhindert. Will man die Schüttschleuse noch weiter kippen, z. B. zum Reinemachen, so kann man die Klinke 20 nach Normalöffnen der Schleuse anheben, worauf sie weiterbewegt werden kann.
Die Figuren zeigen die Schüttschleuse in ver schiedenen aufeinanderfolgenden Stellungen.
In Fig. 1 ist die Schüttschleuse geschlossen. Die Frontplatte 4 ruht in einer Nut .8 der Tragplatte 3 und wird durch ein an der Bodenplatte 5 angeordne tes Gewicht 22 in der Schliesslage gehalten. Der Kasten 9 ruht mit einem an seiner Vorderwand vorstehenden Rand gleichfalls in einer Nut der Tragplatte. In dieser Lage des Kastens liegt die an dessen einer Seitenwand angelenkte Klinke 14 mit ihrem Fortsatz 18 an einem an der Innenseite der Tragplatte angeordneten Anschlag 13 an, so dass das mit dem Haken 15 versehene Ende der Klinke etwas angehoben ist. Zum Öffnen wird die Front platte 4 mittels eines Griffes 6 heruntergeklappt.
Die Bodenplatte 5, die mit der Frontplatte fest ver bunden ist, geht dabei hoch und kommt in einem bestimmten Augenblick mit dem Unterrand des Kastens 9 in Berührung. Diese Lage ist in Fig. 2 wiedergegeben. Bei einer Weiterbewegung der Front platte nimmt die Bodenplatte 5 den Kasten mit, so dass dieser vornüber zu kippen anfängt. Eine kleine Bewegung des Kastens genügt, die Klinke 14 frei zugeben, so dass sie mit ihrem Haken 15 den an der Seite der Bodenplatte 5 angeordneten Nocken 16 umgreift. Dadurch sind der Kasten und die Boden platte miteinander verriegelt.
Eine noch weitere Be wegung der Frontplatte macht den Kasten vornüber kippen, bis der gleichfalls einer Seitenwand des Kastens angelenkte Riegel 20 mit dem Anschlag 13 in Kontakt kommt und in dieser Weise ein Sich weiter-Öffnen der Schleuse verhindert. Diese Lage zeigt die Fig. 4. Die Mündung des Kastens liegt nunmehr ganz ausserhalb der Tragplatte, so dass die Abfälle leicht in den Kasten eingeworfen werden können, worauf die Schüttschleuse geschlossen wird. Sie durchläuft dabei hintereinander die in den Fig. 4, 3, 2 und 1 gezeigten Stellungen.
In der Schliesslage ist die Bodenplatte heruntergeklappt und die Abfälle können aus dem Kasten in den Müllschüttkanal fallen, wobei sie von der schrägstehenden Boden platte geführt werden.
Will man die Schüttschleuse noch weiter vornüber kippen, z. B. um sie zu reinigen, dann muss man in der in Fig. 4 wiedergegebenen Stellung das Vorder ende des Riegels 20 herunterdrücken, wodurch der Nocken 21 des Riegels sich hebt und ein Weiter bewegen der Schüttschleuse möglich wird. Eine derart vornübergekippte Schüttschleuse zeigt Fig. 5.
Obige Beschreibung der Vorrichtung ist nur dazu bestimmt, die Erfindung an Hand eines Aus führungsbeispiels zu erläutern. Andere Ausführungs formen sind möglich, ohne dass sie aus dem Rahmen der Erfindung fallen.