Verfahren zum Einbau eines Transistorverstärkers in einen Telephonteilnehmerapparat und Mikrophonkapsel zur Durchführung des Verfahrens Bekanntlich genügen die heute noch allgemein verwendeten Mikrophonkapseln mit Kohlepulver in den Telephonteilnehmerstationen nicht allen Anfor derungen der Praxis, weil das Kohlepulver gerne Anlass zu allerlei unerwünschten Eigengeräuschen gibt und weil seine Lebensdauer besonders bei An wesenheit von Feuchtigkeit sehr zu wünschen übrig lässt.
Man hat deshalb schon vorgeschlagen, an Stelle von gebräuchlichen, empfindlichen Kohlemikropho nen elektromagnetische, elektrodynamische oder elektrostatische Mikrophone zu verwenden. A11 diese an und für sich hochwertigen Mikrophontypen haben aber den Nachteil, dass ihre Empfindlichkeit für eine normale Telephonteilnehmerstation ungenügend ist. Durch den Einbau von Verstärkereinrichtungen in die Teilnehmerstationen kann auch dieser Nachteil in bekannter Weise behoben werden. Dabei haben sich in neuerer Zeit besonders Transistorverstärker für diesen Zweck als sehr geeignet erwiesen.
Die Einführung von hochwertigen Mikrophonen in Telephonteilnehmerstationen wäre also heute vom technischen Standpunkt aus möglich, hingegen würde der Ersatz sämtlicher alter Teilnehmerstationen ohne Verstärker durch neue Teilnehmerstationen mit Ver stärker ausserordentlich grosse finanzielle Aufwen dungen erfordern.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nach teile und betrifft ein Verfahren zum Einbau eines Transistorverstärkers für die Mikrophonströme in einen Telephonteilnehmerapparat mit Mikrotelephon, bei welchem eine Mikrophonkapsel mit dem Tran sistorverstärker zu einer Baueinheit so zusammenge baut wird, dass letztere an Stelle der vorhandenen Mikrophonkapsel in das Mikrotelephon einsetzbar ist. Die Erfindung betrifft auch eine Mikrophon kapsel für ein Mikrotelephon zur Durchführung des Verfahrens und ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einem Transistorverstärker zu einer Baueinheit zusammengesetzt ist.
An Hand der Figuren und der Beschreibung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigt: Fig. 1 das Schaltschema der Einrichtung, Fig. 2 eine Einrichtung im Schnitt (Seitenriss), Fig. 3 dieselbe Einrichtung, ebenfalls geschnit ten, von B-B gesehen, Fig. 4 dieselbe Einrichtung, ebenfalls geschnit ten, von A-A'gesehen, Fig. 5 dieselbe Einrichtung im Mikrotelephon eingebaut.
In Fig. 1 stellt 1 eine Telephon-Teilnehmerstation dar, die mit den Anschlüssen 2 und 3 an die Teil- nehmerleitung <I>a</I> und<I>b</I> angeschlossen wird.
4, 5, 6 und 7 sind die Adern der Verbindungs schnur zwischen Teilnehmerstation und Mikrotele- phon 8, wobei die Adern 4 und 5 die Verbindung mit einer bekannten Hörerkapsel 9 herstellen.
Die Adern 6 und 7 stellen ihrerseits die Verbin dung mit der Mikrophonkapsel 10 her. Diese besteht aus dem eigentlichen hochwertigen Mikrophon 11, das auf dem dynamischen, magnetischen, piezoelek- trischen oder dem elektrostatischen Prinzip beruhen kann und aus einem kompletten zweistufigen Tran sistorverstärker. Für 11 kann beispielsweise auch ein hochwertiges, dafür unempfindliches Kohlemikro phon verwendet werden. Als hochwertige Kohle mikrophone gelten unter anderem die sogenannten Querstrommikrophone, Gegentaktmikrophone usw. All diese hochwertigen Kohlemikrophone haben den gemeinsamen Nachteil, dass sie sehr unempfindlich sind, welcher Nachteil eben durch den Einbau eines Verstärkers behoben werden kann.
Der Schalldruck wird vom Mikrophon 11 in ein tonfrequentes Signal umgewandelt und dieses wird über einen Kondensator 12 an die Basis des ersten Transistors 13 angekoppelt. Die Betriebsgleichspan nung erhält dieser vom Spannungsteiler, der durch den Widerstand Kollektor-Emitter des zweiten Tran sistors 14 und den Widerständen 15 und 16 gebildet wird. Durch diese Anordnung fliesst der Teilnehmer stations-Gleichstrom, und er erzeugt so die für den Verstärker nötigen Betriebsgleichspannungen. Der Kondensator 17 entkoppelt wechselstrommässig die Widerstände 15 und 16, die zugleich als Emitter- widerstand für den zweiten Transistor 14 dienen.
Die Basisvorspannung der ersten Verstärkerstufe wird durch den Strom, der durch den Widerstand 18 und den Widerstand Basis-Emitter des ersten Tran sistors 13 fliesst, erzeugt. Das tonfrequente Signal wird auf bekannte Weise verstärkt und erscheint über dem Arbeitswiderstand 19. Von da wird es über den Kondensator 20 an die Basis des zweiten Transistors 14 angekoppelt. Die Basisvorspannung dieses Transistors 14 wird durch den Strom, der durch den Widertand 21, den Widerstand Basis- Emitter des Transistors 14 und durch die Wider stände 15 und 16 fliesst, erzeugt.
Der Arbeitswider stand dieser zweiten Verstärkerstufe wird durch die Impedanz des Mikrophonstromkreises der Teilneh merstation 1 gebildet. In diesem Mikrophonstrom kreis gelangt nun über die Adern 6 und 7 auch das vom Mikrophon 11 erzeugte und vom Tran sistorverstärker verstärkte tonfrequente Signal.
Fig. 2 stellt die Einrichtung im Schnitt dar. Das Gehäuse 25 hat eine solche Form, dass es ohne weiteres in normalen Mikrotelephonen 8 (siehe Fig. 5) eingesetzt werden kann. Der Deckel 27 ist auf dem Gehäuse 25 aufgepresst. Im Gehäuse 25 ist das komplette magnetische Mikrophon 11 (siehe auch Fig. 1) untergebracht. Es sei im folgenden kurz beschrieben: 28 ist die obere und 29 die untere Systemplatte des magnetischen Mikrophons 11. 30 und 31 sind seine permanenten Magnete, zwischen denen der Anker 32 eingespannt ist.
Der Stössel 33 verbindet den Anker 32 mit der Kunststoffmembrane 34. 35 ist eine Dämpfungsplatte, die durch Luftreibung die Resonanzspitzen des Mikrophons dämpft. 36 ist die Spule, in der das tonfrequente Signal erzeugt wird. Der Kontakt 37 stellt die elektrische Verbindung mit der Kontaktfeder des Mikrotelephons 8 her. Im folgenden soll noch gezeigt werden, wie im Gehäuse 25 neben dem Mikrophon 11 auch der zweistufige Transistorverstärker angeordnet werden kann: 38 ist eine Isolierplatte, auf der die Schaltele mente für den Verstärker auf der einen und die ge druckte Schaltung auf der andern Seite aufgebaut sind. Die verhältnismässig grossen Elektrolytkonden satoren 17 und 20 sind im untern Teil des Gehäuses 25 untergebracht.
In Fig. 3 sieht man die Anordnung der Schalt elemente 12, 15, 16, 18, 19 und 21 auf der Isolier platte 38.
In Fig. 4 ist die gedruckte Schaltung 22 auf der Isolierplatte 38 sowie die Anordnung der beiden Transistoren 13 und 14 gut sichtbar.
Fig. 5 zeigt, wie die Einrichtung im Mikrotele- phon 8 eingebaut werden kann. Die Hörerkapsel 9 ist mit einer bekannten Hörmuschel 39 festge schraubt. Die Kontakte 40 und 41 stellen die Ver bindung zwischen der Hörerkapsel 9 und den Adern 6 und 7 her.
Die Mikrophonkapsel 10 wird mit einer Ein-. sprache 42, die von den bisher bekannten Modellen abweichen kann, festgeschraubt. Die Kontaktfedern 43 und 44 stellen die Verbindung mit den Adern 4 und 5 her.