Kleidungsstück Die Erfindung bezieht sich auf ein Kleidungs stück, z. B. eine Jacke oder einen Mantel, welches einen Oberstoff, einen Futterstoff und eine zwischen Oberstoff und Futter befindliche Einlage besitzt. Als Einlagen für solche Kleidungsstücke hat man bisher Gewebe verwendet, die vorzugsweise aus teu rem Rosshaar oder aus hochelastischen Fasern, wie Ziegenhaaren, bestanden, welch letztere zumeist noch mit versteifend wirkenden Mitteln imprägniert waren und infolge des Webens und Imprägnierens verhält nismässig teuer waren und ausserdem noch den Nach teil aufwiesen, dass sie eine unzureichende Porosität und schlechte Atmungseigenschaften besassen.
Gemäss der Erfindung ist das Kleidungsstück da durch gekennzeichnet, dass die Einlage aus einem un- gewobenen, porösen, flexiblen, luftdurchlässigen und schweissleitenden, isoelastischen dünnen Vliesstoff be steht, dessen Fasern sich kreuzen und an ihren Be rührungsstellen durch ein elastisches Bindemittel unter Freilassung von Hohlräumen zwischen den Fasern miteinander verklebt sind. Vorzugsweise sind die Hohlräume flach ausgebildet und erstrecken sich im wesentlichen in Ebenen, die parallel zu der Haupt ebene der Faserschicht verlaufen, wobei die in ver schiedenen Ebenen vorhandenen Flachporen vorzugs weise versetzt zueinander liegen.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert: Ein Kleidungsstück enthält eine Einlage zwischen Oberstoff und Futter aus Vliesstoff, bestehend aus dünnen kardierbaren, elastischen Fasern, wie Wolle und andern Tierhaaren, Menschenhaaren, elastischen synthetischen Fasern, wie z. B. Polyamidfasern, z. B. Nylonfasern, Acetatfasern, Proteinfasern. Der Ge halt an hochelastischen Fasern beträgt vorteilhaft mindestens<B>15%</B> der Gesamtfasermenge. @ Die Fasern kreuzen sich, wie dies bei einem Vlies üblich ist.
Der Vliesstoff muss immer porös, flexibel, luftdurch lässig, schweissleitend, isoelastisch und dünn sein. Die Fasern sind an ihren Berührungsstellen durch ein elastisches Bindemittel unter Freilassung von Hohl räumen zwischen den Fasern miteinander verklebt.
Die die Fasern unter Freilassung von Hohlräumen verbindenden Bindemittel bestehen vorzugsweise aus durch Vulkanisation verfestigtem und dadurch in gummielastischen Zustand übergeführtem natürlichem und!oder künstlichem Kautschuk, der noch unter geordnete Mengen von thermoplastischen Kunst stoffen enthalten kann. Als besonders geeignet haben sich synthetische Kautschukarten, wie Butadienacryl- nitrilpolymere, Butadienstyrolpolymere und Chloro- prene, erwiesen.
Ungewobene Vliesstoffe, welche als Einlagestoffe für Kleidungsstücke geeignet sind, kann man z. B. derart erhalten, dass dünne krempelbare Fasern in sogenannte Wirrfaservliese übergeführt werden, wel che die Fasern in sich kreuzenden Richtungen ent halten.
Diese Vliese werden durch zweckmässig einseitige Oberflächenbehandlung mit einem Verkle- bungsmittel unter Erhaltung der Porosität stabilisiert und eine wässrige Dispersion oder Emulsion eines vulkanisierbaren Bindemittels, vorteilhaft in Form eines fliessfähigen Schaumes in gleichmässiger Ver teilung und in solcher Menge in das Faservlies ein geführt, dass Verklebung unter Freilassung von Zwi schenräumen zwischen den Fasern stattfindet.
Die Imprägnierung wird vorteilhaft derart durchgeführt, dass das stabilisierte Faservlies unter Zufuhr der vor teilhaft schaumförmigen Imprägnierdispersion oder -emulsion durch den einstellbaren Schlitz eines Wal zenpaares geführt und das imprägnierte Vlies an schliessend getrocknet und vulkanisiert wird.
Infolge der Oberflächenspannungseigenschaften der Schaum mischung setzt sich das Imprägniermittel in der Hauptsache an den Berührungs- und Kreuzungsstellen der Fasern ab, während zwischen den Fasern eine Vielzahl von verhältnismässig grossen Hohlräumen erhalten bleibt, die in den Fertigprodukten als Flach poren vorhanden sind.
Die Dicke der Vliesstoffeinlagen beträgt im all gemeinen 0,14 bis 1,5 mm und das Gewicht etwa 45 bis 400 gjm2. Der Gehalt der als Einlagen zu ver wendenden Vliesstoffe an Bindemitteln kann etwa 25 bis 60 Gew.0/m betragen.
Kleidungsstücke, welche zwischen Aussenstoff und Futter ungewebte Vliesstoffe der vorstehend gekenn zeichneten Art enthalten, besitzen eine Reihe von beträchtlichen Vorzügen. Die damit ausgerüsteten Kleidungsstücke sind durch Einlagen von sprung- elastischen Vliesstoffen, welche sich durch gute Form- haltigkeit auszeichnen, gegen unerwünschte Faltenbil dung, Knitterung und dergleichen in ausgezeichneter Weise geschützt.
Ein anderer Vorteil liegt darin, dass die mit den vorstehend beschriebenen Vliesstoffein- lagen ausgerüsteten Kleidungsstücke infolge des sehr geringen Gewichtes der Einlagen verhältnismässig sehr leicht sind. Das spezifische Gewicht der Ein lagen beträgt im allgemeinen nur etwa 1,1 bis 1,2; sie sind mindestens um 50% leichter als die gebräuch lichen Einlagen aus Ziegenhaargewebe oder mit Stärke imprägnierten Baumwoll- und Leinengewebe.
Ein weiterer Vorteil liegt in der grossen Porosität und der ausgezeichneten und permanenten Luftdurch lässigkeit der Vliesstoffeinlagen. Vergleichsversuche haben gezeigt, dass die Luftdurchlässigkeit der be schriebenen Einlagen aus ungewebten Vliesstoffen etwa zweimal so gross ist, als die von gewobenen Wollstoffen von gleichem Gewicht. Dabei besitzen sie ein ausgezeichnetes Leitungsvermögen für Schweiss und Feuchtigkeit und, wie bereits oben erwähnt wurde, eine ausgezeichnete Atmungsfähigkeit. Solche Vliesstoffeinlagen verleihen den damit ausgerüsteten Kleidungsstücken einen ausgezeichneten Kälteschutz und auch Staubschutz.
Die Einlagen verhindern einerseits einen unerwünschten direkten Durchgang eines Luftstromes, während sie anderseits ein hohes Wärmehaltungsvermögen aufweisen. Infolge des Vor handenseins der zahlreichen Hohlräume, insbeson dere in Form von Flachporen, ist gute Luftdurch lässigkeit bei geringer Luftgeschwindigkeit gewähr leistet. Ein weiterer Vorzug der beschriebenen Ein lagestoffe ist die grosse Schrumpffestigkeit, die nicht mehr als 0,2 ö beträgt. Infolgedessen können die Einlagen leicht mit Oberstoff und Futter vereinigt werden, ohne dass störende Deformationen infolge Schrumpfungsvorgängen stattfinden.
Die Verbindung mit Oberstoff und Futter kann durch Vernähen oder durch Verklebung oder auch durch Massnahmen bei der Art stattfinden.
Im Vergleich zu Gewebeeinlagen bietet die Ver wendung von Vliesstoffen als Einlagestoffe für Be kleidungsstücke noch den Vorteil, dass sie isoelastisch sind, das heisst nach allen Richtungen hin elastisch sind, worauf insbesondere ihr ausgezeichnetes Form haltevermögen beruht.
Zu alledem kommt die Preiswürdigkeit der be schriebenen als Einlagestoffe verwendeten Vliesstoffe, die erheblich billiger sind, als die bisher gebräuch lichen.
Es sei bemerkt, dass ein Schutz auf die als Ein lagestoffe für Bekleidungsstücke zu verwendenden Vliesstoffe und auf Verfahren zur Herstellung der selben nicht begehrt wird. Die Erfindung besteht ausschliesslich in der Verwendung dieser ungewebten Vliesstoffe als Einlagen für Kleidungsstücke.