Fusskräftigungsanlage
Vorliegende Erfindung betrifft eine Fu, ss kräftigungsanlage mit sogenannten Tretbah nen.
Die Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anzahl aufeinanderfolgender, mit verschiedenartigen Bodenbelägen und andern Einrichtungen ausgestatteter Tretbahnen aufweist, die vom Eingang bis zum Ausgang in ununterbroehener Reihe einen Rundgang bilden.
Die beiliegende Zeichnung zeigt beispielsweise sehematisch eine Ausführung der erfindungsgemässen Anlage.
Fig. l ist eine Draufsicht.
Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie . 1-Il der Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Längssehnitt nach der Linie FS der Fig. l.
Eine Normalanlage kann z. B. mit Mindestausmassen von 5 X 6 m, also im Gesamt- ausmass von nur 30 m2, wie sie in normalen Gebäuden leicht untergebracht werden kann, ausgeführt werden. Die Breite der GÏnge ist mit einer normalen menschlichen Hüftbreite, etwa 0, 60 m, gegeben.
Das Ausführungsbeispiel besteht aus acht nebeneinanderliegenden. verdunkelten Tretbahnen 1-8 und dazu einer im rechten Winkel zu diesen liegenden, ununterbrochen durchlaufenden erleuchteten Tretbahn 9 von je etwa 5-6 m Länge. Alle vom Eingang A bis zur Stelle B laufenden Bahnen sind durch an den Seiten der Gänge angebrachte, durchlaufende stabile, hüfthohe Handlaufstangen L gegeneinander abgeschlossen, die z. B. aus Holz oder Messing bestehen und in üblicher Weise an den WÏnden und auf freistehenden St tzen befestigt sind.
Der an die Bahn 8 anschliessende Durchgang 9, der wieder in die Nähe des Einganges A fiihrt, liegt rechtwinklig Zll den aeht andern Bahnen und : ist in der ganzen Länge und der ganzen Höhe des Raumes durch eine Trennwand (oder einen Vorhang) abgetrennt, bis auf eine mit einem Doppelvorhang (Liehtsehleuse) ver hängte Öffnung B, die den Durchgang von Bahn 8 zur Bahn 9 ermöglieht. C ist der ebenfalls mit einem Vorhang ausgestattete Ausgang. Auch der Eingang A weist einen Vorhang auf.
Die Bodenbeläge und die Einrichtungen der einzelnen Bahnen sind folgendermassen versehiedenartig ausgeführt :
Gang 1 ist mit versehiedenen, unregel- mässig verteilten Höekern versehen, welche einem unebenen Ackerboden nachgebildet sind, und ist mit groberen Stüeken aus mit Leinenstoff, Kokosfaserstoff oder dergleichen Ma- terial berdeckten Gips, Kork, Gummi u. ä. bis zu 15 em Höhenuntersehied vom tiefsten bis zum höchsten Punkt der einzelnen Stiieke belegt.
Gang 2 ist mit etwa 20 cm hohem, gleich mässig auf dem Boden aufgesehüttetem, wei chem Schwemmsand versehen.
Gang3weist, eine Schüttung von lockerem grobem Kies auf. Kieselsteine von verschiede- ner Art, von Nussgrosse bis Hühnereigrösse, bedecken in etwa 20 cm Hoche den Boden dieses Ganges.
Gang 4 hat eine etwa 25 cm hohe Auf lage aus Lehmbrei (Lehm in Wasser ange rührt) in Form einer dickzÏhfl ssigen Masse.
Gang 5 ist mit etwa 35 em über dem Boden angebrachten Leitungen f r ein die Temperatur der Anlage beeinflussendes Fluidum versehen, also z. B. mit Heissluft-, Klardampf o. ä. Strahlern an beiden Seiten des Durch- ganges ausgestattet.
Gang 6 hat eine etwa 30 cm hohe Bodenauflage aus Lehmestrich, bestehend aus einem bekannten Gemisch von Strohhäelsel und Lehm (Tennenboden).
Gang 7 weist eine grobe Sehlackenlage in verschiedener Körnung in H¯he von etwa 20 cm auf.
Gang 8 hat eine gleichmässig, etwa 1 cm hoeh aufgetragene, feuchtglitschige Sehmier seifenlage.
Gang 9 ist mit drei versehiedenen Einrichtungen versehen :
1. Einem Warmwasserbeeken 9 mit ab stellbarem Dauerdurchlauf. Es ist@ etwa 60 X 60 cm gross und hat einen Wasserstand von etwa 25 cm Hohe.
2. Anschliessend daran folgen in ununter brochener Reihung acht bis zehn abstellbare Durchlaufwasserbecken 9b von etwa 25 X 45 cm Grosse, mit einer Wasserstandshöhe von etwa 30 em.
3. Vom Ende dieser Beeken bis zum Ausgang ist im Teil 9c beiderseits der Wände, in etwa 30 em Hoche vom Boden, ein Warm 1uftföhn angebracht (9c).
Alle Wasser, Dampf oder Heissluft f hrenden Leitungen der Anlage sind, z. B. durch Drehkreuze oder dergleichen, die mit Ventilen in Verbindung stehen, automatisch auslosbar.
Ferner sind mit Thermometern ausgestattete Mischbatterien vorgesehen, die in bekannter Weise den Heissdampf im Rücklauf mit kaltem Wasser mischen können, um das benötigte lIeiss-und Warmwasser der Anlage in vorbestimmten Temperaturen automatisch durch die dazu bestimmten Beeken laufenlassen zu können.
Die dargestellte Anlage bezweckt, eine Reihe Tretbahnen, die mit verschiedenen, Fuss- reize auslösenden Einriehtungen ausgestattet sind, zusammenzufassen, dureh deren Benut zung eine Fusskräftigung erreicht werden kann.
Es können alle Tretbahnen, mit Ausnahme der mit Wasserbeeken ausgestatteten, verdunk lungsfähig vorgesehen werden.
Die folgende Wirkungsweise der Anlage wird bezweekt :
Der Patient wird unter Führung und Stützhilfe von die ganze Anlage mit durchlaufenden Handlaufstangen zwangläufig durch eine Folge von nur etwa hüftbreiten, mit abwechselnden Bodenauflagen und Ein- richtungen ausgestatteten, teilweise verdunkel- ten Tretbahnen durchgeschleust, die in Form eines unterbrechungslosen Rundganges laufen.
Die damit gegebene Sicherheit, die gesamte Anlage im genau vorgeschriebenen Ablauf unter f r eine Heilung günstigen Umständen ai benutzen, wird noch durch die Verdunk lung der entsprechenden Durchgänge, deren B¯den trotz ihrer versehiedenartigen Bodenauflagen alle auf gleichem Niveau liegen, erh¯ht, weil diese Verdunklung das Tempo des Durchschreitens beeinflusst, wodurch eine weitere Dosierungsmögliehkeit gegeben ist. Die durch die Verdunklung genommene Sicht, im Zusammenwirken mit den jeweils neuen, reizauslösenden Bodenbeschaffenheiten, deren die F ¯e entw¯hnt sind, verursachen meist ein nur vorsichtig suchendes,
tastendes und dadurch verzögertes Vorwärtssehreiten mit kleinen Sehritten. Dadurch ist eine langanhal- tende, aber auch leicht dosierbare Einwirkung der versehiedenen Reize auf die Füsse möglich, wie sie sonst, bei vorhandener guter Sicht, nur bei einer mehrfaehen Länge der Bahnen erzielt werden könnte. Die let% te mit Wasserbecken ausgestattete Bahn muss, um Unfällen beim Besteigen und Verlassen dieser Beeken während des Durehsehreitens zu vermeiden, beleuchtet sein ; sie ist durch eine Trennwand und einen Doppelvorhang beim Eingang licht dicht von den andern Bahnen abgeschlossen.
Durch das Einwirken und Verarbeiten so vieler versehiedenartiger Reize durch die einen gewissen Übungszwang auslösenden Ein riehtungen, welche Konzentration und Mitempfinden in den Füssen und Unterschenkeln erfordert, kann eine Steigerung des Staff- weehsels, eine Erhöhung der Blutzirkulation sowie eine Belebung der Nerven in diesen Körperpartien erzielt werden, die gleichzeitig auch eine Umstellung dureh eine Entlastung des gesamten obern Ereislaufes, besonders des Bauches und des Kopfes, herbeiführen kann.
Das einmalige Durchsehreiten aller Durch- gänge der Anlage kann, trotz der Kürze der einzelnen GÏnge, etwa 10 Minuten dauern.
In einer Betriebsstunde können daher mehr als 20 Patienten die Anlage benutzen.