Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Aldehyden
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 4- [2', 6', 6'-Trimethyl- cyclohexen- (1')-yl]-2-methyl-buten- (2)-al- (1) und von 4- [2', 6', 6'-Trimethyl-cyclohexadien (1', 3')-yl]-2-methyl-btiten- (2)-al- (1), die im folgenden ¯-C14-Aldehyd und ¯-Dehydro-C14aldehyd genannt werden.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dan) man den 4-[2', 6', 6'-Trimethyl-cyclohexy- Liden]-2-methyl-buten- (2)-al- (1) bzw. die ent sprechende, in 2', 3'-Stellung dehydrierte Verbindung in den Enolester berf hrt und letz teren unter milden Bedingungen hydrolysiert.
Die Ausgangsmaterialien des Verfahrens können wie folgt hergestellt werden : 4- [2', 6',6'-Trimethyl-cyclohexyliden]-2-methyl buten-(2)-al-(1) (Iso-C14-aldehyd)
Der oben erwähnte Iso-C11-aldehyd wird acetalisiert, an das erhaltene Acetal in Gegenwart eines sauren Mittels ein Propenyläther angelagert und das gebildete Anlagerungsprodukt mit sauer reagierenden Stoffen behandelt.
Man kann den Iso-C14-aldehyd auch dadurch gewinnen, dass man 2, 6, 6-Trimethyl- eyclohexanon- (1) durch eine Grignardreaktion mit 2-Methylen-l-methoxy-2-oxybutin- (3) kondensiert, das erhaltene Acetylenglykol an der Dreifachbindung partiel hydriert und das ge bildeteÄthylenglykoldehydratisiertundmit Säure behandelt.
Gelbliches ; 13 ; poso5 : 82-84¯C ; U. V. Max : 288 mÁ (in PetrolÏtherl¯sung), 4- [2', 6', 6'-Trimethyl-cyclohexen- (2)- yliden]- 2-methyl-bute- (2)-al-(1) (Retrodehydro-C14 aldehyd)
Der oben erwähnte Retrodehydro-Cii-alde- hyd wird acetalisiert, an das erhaltene Acetal in Gegenwart eines sauren Mittels ein Propenyläther angelagert nnd das gebildete An lagerungsprodulst mit sauer reagierenden Stoffen behandelt.
Man kann den Retrodehydro-C14-aldehyd auch dadurch gewinnen, dass man p-Ionon durch eine Glycidesterreaktion mit Chloressig säureäthylester kondensiert, den entstandenen Glycidester alkalisch verseift, das erhaltene 4- [2', 6', 6'-Trimethyl-eyelohexen- (1')-yl]-2-me- thyl-buten-(2)-al-(1) mittels N-Bromsuccinimid bromiert und aus dem erhaltenen Bromie- rungsprodukt mittels Chinolin Bromwasserstoff abspaltet.
Gelbes 61 ; KPO, 05 : 94-C ; D 1, 610 ; U. V. Max : 318 mÁ (in PetrolÏtherl¯sung).
In der ersten Stufe des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Ausgangsaldehyd in einen Enolester übergeführt. Dies erfolgt in an sich bekannter Weise. Man kann beispielsweise das Ausgangsmaterial mit niederaliphatischen Carbonsäureanhydriden in Gegenwart von sauren KondensationsmitteIn, wie p-Toluolsulfosäure, Zinkchlorid use odeur von Alkali-oder Erdalkalisalzen der entspre chenden Säuren behandeln. Man kann auch den Ausgangsaldehyd in Gegenwart von sauren Kondensationsmitteln mit einem Enolester eines im Verhältnis zum Ausgangsaldehyd tiefersiedenden Ketons behandeln, wobei unter ständigem Entfernen des Ketons aus der Reak- tionsmischung der Enolester des Ausgangsaldehyds entsteht.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Iso-C14bzw. Retrodehydro-C14-aldehyd mit Acetan- hydrid in Gegenwart von p-Toluolsulfosäure oder Natriumacetat erwärmt oder mit Iso propenylacetat in Gegenwart von p-Toluol sulfosäure unter ständigem Abdestillieren des freiwerdenden Acetons auf 100 bis 140 C erhitzt. Man erhält so weitgehend reine Enolester, in beinahe quantitativer Ausbeute, als farblose bis gelbliche Öle, die im Ultraviolettspektrum charakteristische Absorptionsmaxima aufweisen. Für die weitere Verarbeitung ist eine besondere Reinigung, z. B. durch Destillation, nicht erforderlich.
Die zweite Stufe des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass man die Enol- ester der Ausgangsaldehyde unter milden Bedingungen hydrolysiert. Dies erfolgt in an sich bekannter Weise zweckmϯig in wäss- rigem Milieu. Hierzu eignen sich besonders die Alkali-Lmd Erdalkali-Hydroxyde,-Carbo- nate oder -Bicarbonate. Man kann dem Re aktionsgemiseh ein mit Wasser mischbares Lö sungsmittel, wie beispielsweise Methylalkohol, Äthanol, Dioxan usw., zugeben, um ein homogenes Reaktionsgemisch zu erhalten. Vorzugsweise werden die Enolester mit Natrum biearbonat in 90%igem wϯrigem Methylalkohol 3-5 Stunden gekocht.
Die nach vorliegendem Verfahren erhal- tenen Aldehyde sind destillierbare Íle, die im Ultraviolettspektrum charakteristische Absorptionsmaxima besitzen.
Pheii, ylsemicarbazone der Aldehyde :
U. V.-Absorptionsmaxima Smp. in PetrolÏtherl¯sung mÁ E11 ¯-C14-Aldehyd 178-179¯C 237 ; 276 600 ; 1065 ¯-Dehydro-C14-aldehyd 180-182¯C 236 ; 282 635 ; 1170
Der ss-Cl4-Aldehyd ist ein wertvolles Zwi schenprodukt-für die Synthese von Vitamin A und von ss-Carotin. Der ss-Dehydro-Ct4-alde- hyd ist ein Zwischenprodukt fiir die Synthese von Vitamin A2 und von Carotinoiden.
Beispiel 1 Enolacetat des Iso-C14-aldehyds
9 Gewichtsteile 4- [2', 6', 69-Trimethyl-cyclo- hexyliden]-2-methyl-buten- (2)-al- (1) werden mit 6, 5 Raumteilen Isopropenylacetat und 0, 045 Gewichtsteilen p-Toluolsulfosäure wÏhrend 3 Stunden auf 110-130 C erhitzt, wobei das entstehende Aceton langsam aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert. Nach dem Erkalten giesst man die Reaktionslösung auf eine Mischung von 10 Gewichtsteilen Eis und 10 Raumteilen Wasser.
Man nimmt das Reaktionsprodukt in Petroläther auf, wäscht die Petrolätherlosung mit Natriumbicarbonat- losung und mit Wasser und trocknet über Na triumsulfat. Nach dem Abdestillieren des Losungsmittels erhält man 10, 4 Gewichtsteile rohes 4- [2', 6', 6'-Trimethyl-cyclohexen- (1')-yl]2-methyl-1-acetoxy-butadien-(1, 3), das für die weitere Verarbeitung rein genug ist. Durch Destillation im Vakuum kann ein farbloses Produkt erhalten werden ; Kpoo5 : 110 C ; nD4 = 1, 522 ; U. V.-Absorptionsmaximum bei 264 m, u, E11 = 690 (in Petrolätherlosung).
-Cl4-Aldeltyd
Eine Lösung von 10, 4 Gewichtsteilen 4 [2', 6', 6'-Trimethyl-cyclohexen- (1')-yl]-2-me thyl-l-acetoxy-butadien- (1, 3) in 100 Raumteilen Äthanol wird mit 13 Raumteilen 20% iger wässriger Kalilauge versetzt und 5 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Hierauf wird die Reaktionslösung mit 100 Raumteilen Wasser verdünnt und mit 10% iger Schwefelsäure schwach angesäuert. Man nimmt das Reaktionsprodukt in Petroläther auf, wäscht mit Wasser, trocknet über Na triumsulfat und dampft das Lösungsmittel ab.
Bei der Destillation im Hochvakuum erhält man 7, 5 Gewichtsteile 4- [2', 6', 6'-Trimethyl eyelohexen- (1')-yl]-2-methyW-buten- (2)-al- (1), Kp0,05:86¯C; n24D = 1, 509 ; U. V.-Absorptionsmaximum bei 226 m, u, E1 = 840 (in Petrol ätherlösung).
Beispiel 2 ¯-Dehydro-C14- aldehyd
136 Gewichtsteile 4- [2', 6', 6'-Trimethyl- cyelohexen- (2')-yliden]-2-methyl-buten- (2)-al (1) werden mit 97 Raumteilen Isopropenylacetat und 0, 7 Gewichtsteilen p-Toluolsulfo- säure während 3-4 Stunden unter Durch- leiten eines schwachen Stickstoffstromes auf 100-140 C erhitzt, wobei das freiwerdende Aceton ständig aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert. Hierauf lässt man erkalten. Das so erhaltene rohe 4- [2', 6', 6'-Trimethyl-cyclohexadien- (1', 3')-yl]-2-methyl-l-aeetoxy-butadien-(1, 3) wird direkt hydrolysiert.
Zu diesem Zwecke gibt man 650 Raumteile Methyl alkohol, 65 Raumteile Wasser und 46 Gewichtsteile Natriumbicarbonat zu und kocht unter Rühren während 5-6 Stunden unter R ckflu¯. Man giesst dann auf 2000 Raumteile Eiswasser und säuert mit verdünnter Schwe felsäure sehwach an. Man nimmt das Reak tionsprodukt in Petroläther auf, wäscht mit Natriumbicarbonatlösung und trocknet über Natriumsulfat. Nach dem Abdestillieren des
Lösungsmittels destilliert man den Rückstand im Hochvakuum.
Man erhält 98 Gewichtsteile 4- [2', 6', 6'-Trimethyl-cyclohexadien- (1', 3') yl]-2-methyl-buten-(2)-al-(1), Kpo, 05 : 800 C ; nD2 = 1, 530 ; U. V.-Absorptionsmaximumbei 224 und 268 mu ; E = 795 und 345 (in Petrol Ïtherl¯sung).