Schneckengetriebe Die Erfindung bezieht sich auf ein Schnek- kengetriebe, dem eine Ausführungsform ge geben werden kann, mit welcher ein ausser ordentlich guter Wirkungsgrad erzielt werden kann, bei der also die Verluste, wie die Rei bungsverluste an den ineinandergreifenden Teilen von Schnecke und Schneckenrad, in den Lagern und die Panschreibungsverluste, sehr klein gehalten werden können und welche auf Grund guter Kühlung der beanspruchten Teile eine lange Lebensdauer besitzt.
Bisher war es üblich, die Schnecke eines Schneckengetriebes mit ihrer Welle an beiden Seiten ausserhalb des mit dem Schnecken gewinde ,versehenen Schneckenteils zu lagern. Da die .radiale Kraft des Schneckenrades zwi schen den Lagern auf die Schnecke einwirkte, war diese auf Biegung beansprucht. Schon eine geringfügige Durehbiegung aber verur sacht eine erhöhte. Abnutzung an dem Schrau bengewinde und vermindert den Wirkungs grad.
Insbesondere Schnecken mit grosser Stei gung, mit denen bekanntlich ein besserer Wir kungsgrad erzielt werden kann als mit Schnek- ken geringerer Steigung, konnten kaum Ver wendung finden, da die grosse Steigung einen verminderten Kernquerschnitt zur Folge hat, so dass die Schnecken in erhöhtem Masse durch Biegung gefährdet waren.
Demgegenüber wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, dass die Schnecke an ihrem mit Schraubengewinde versehenen Teil gegenüber dem Eingriffsfeld des Schneckenrades in einem Gleitlager gehalten ist, welches einen Teil des Schneckenumfanges umfasst. Hierbei kann das Gleitlager so weit um den Schnek- kenumfang herumreichen, dass die freiblei bende Lücke nahezu vollständig von der Breite des Schneckenrades eingenommen wird.
Da bei dieser Anordnung die radiale Kraft des Schneckenrades direkt auf das Gleitlager abgeleitet wird, können Biegebeanspruchun gen der Welle und die damit verbundenen Nachteile nicht mehr. auftreten. Ausserdem wird das Lager besonders gut geschmiert, wenn die ineinandergreifenden Teile von Schnecke und Schneckenrad mit Öl beschickt werden, da in diesem Fall auch dem Gleit lager dieses Öl automatisch durch die Schnecke zugeführt wird.
Auf einen weiteren Punkt soll noch hin gewiesen werden. Bisher war es beim Härten des Schraubengewindes der Schnecke notwen dig, die gesamte Schnecke einschliesslich- der beiden Wellenenden in das Härtebad einzu tauchen. Die unterschiedliche Massenvertei lung bei diesem Körper hatte eine ungleich- mässige@ Abkühlung und deshalb ein Verziehen zur Folge. Die Schnecke musste nachbearbeitet werden, wobei es leicht geschehen konnte, dass die nur dünne Härteschicht an der Oberfläche des Schraubengewindes wieder abgeschliffen wurde.
Bei dem vorliegenden Getriebe er streckt sich die Schneckenwelle vorzugsweise nur auf einer Seite der Schnecke, nämlich dorthin, wo sie angetrieben wird und wo ein zweites Lager angeordnet ist. In diesem Fall kann der mit Schraubengewinde versehene Teil der Schnecke für sich in Richtung der Schneckenachse in das Härtebad eingebracht werden, so dass eine ungleichmässige Abküh lung und ein starkes Verziehen nicht mehr möglich ist. Vielfach können die Teile ohne Nachbearbeitung verwendet werden.
Besonders vorbildlich kann das Problem der Wärmeabfuhivon den am stärksten bean spruchten Teilen des Getriebes - nämlich den ineinandergreifenden Teilen der Schnecke und des Schneckenrades - gelöst werden. Durch das Gleitlager kann unmittelbar ein Teil der entstehenden Wärme von dem Eingriffsfeld auf das Gehäuse übertragen werden, welches im allgemeinen mit Kühlrippen besetzt ist. Ein anderer Teil der Wärme kann durch als Schmiermittel dienendes Kühlöl abgeführt werden.
Hierfür ergibt sich bei denjenigen Getriebeausführungen, bei denen die Schnecke unterhalb des Schneckenrades angeordnet ist, ein besonders günstiger Ölkreislauf, wenn das Getriebe Spritzscheiben auf der Schnecken welle zu beiden Seiten des Gleitlagers besitzt, ferner zwei Ölbecken, in welche die Spritz- scheiben eintauchen, und schliesslich je eine gekühlte Ölablauffläehe zwischen dem Gleit lager und jedem der beiden Ölbecken. Früher tropfte das Öl regellos von der Schnecke di rekt in das darunter befindliche Ölbecken.
Wegen seiner starken Erhitzung blieb es an der Oberfläche der Ölansammlung -und wurde sofort anschliessend wieder von den Spritz- scheiben erfasst. Ein Teil des Öls traf auf die Gehäusewand und wurde gekühlt, ein anderer Teil traf auf das zu kühlende Schneckenrad und konnte hier wegen seiner hohen Tem peratur kaum eine Kühlwirkung ausüben.
Bei der vorbeschriebenen Getriebeausführung tritt das Öl zu beiden Seiten aus dem Gleitlager heraus und wird sofort danach über die ge kühlte Fläche geleitet, so dass es bereits ge kühlt in die Ölbecken gelangt und beim nach folgenden Hochspritzen wieder eine Kühlwir kung ausüben kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Öl- ablauffläche quer zur Schneckenachse nach aussen hin abfällt und zwischen ihr und dein Ölbecken ein erhöhter Wulst vorhanden ist, so dass dem aus dem Gleitlager austretenden Öl ein verlängerter; an den Seitenwänden des Gehäuses vorbeiführender Weg vorgeschrieben ist. Damit wird die Kühlung einerseits durch den verlängerten Weg und anderseits durch das Vorbeiführen an den Seitenwänden des Gehäuses erhöht.
Als Ölablauffläche kann ein Teil der untern Gehäusewandung dienen, wel cher zweckmässig mit aussen angesetzten, einen Teil der Gleitlagerkräfte aufnehmenden Kühl rippen besetzt ist.
In vielen Fällen genügt diese Anordnung zur Kühlung der Ölablauf- fläche, so dass kein besonderer Kühlluftventi- lator mehr benötigt wird. Während früher zur Kühlung die Schnecke selbst teilweise im Ölbad lief, wobei selbstver ständlich eine starke Panschreibung zwischen der Schnecke und dem Öl entstand, werden beim vorliegenden Getriebe mit Vorteil Spritz- scheiben verwendet.
Deren Seitenwände sol len nach aussen hin zusammenlaufen und un ter einem Winkel von höchstens 30 anein- anderstossen. Ihre Stosskanten sollen gering fügig abgerundet sein. Durch diese Form wird nicht nur die Panschreibung herabgesetzt, son dern es wird beim Abschleudern der Ölteil- chen statt eines Ölregens ein Ölnebel erzeugt, der nach den neuesten Erkenntnissen eine bes sere Wirkung in bezug auf Schmierung und auch auf Kühlung besitzt.
Man kann auch mehrere dünne Spritz scheiben nebeneinander auf die Schnecken welle aufsetzen, die dann von ihrer grossen Oberfläche ebenfalls Wärme abstrahlen und so zur Kühlung beitragen. Weiterhin kann das Schneckengetriebe ausser einer Entlüftungs öffnung in der obern Gehäusewand weitere Entlüftungsöffnungen in den senkrechten Ge häusewandungen besitzen, welche mittels Ab deckungen gegen ein Austreten von Ölteilchen abgeschirmt sind. Während bei einer einzigen Öffnung lediglich der Druck im Gehäuse innern gegenüber dem Aussendruck ausgegli chen werden kann, tritt bei mehreren, in der beschriebenen Weise angeordneten Öffnungen ein Durchzug auf, durch den ebenfalls Wärme abgeführt werden kann.
Die Erfindung ist in der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel dargestellt und wird in der nachfolgenden. Beschreibung näher er läutert. In der Zeichnung-zeigen: Fig.1 einen Längsschnitt durch das erfin dungsgemässe Schneckengetriebe, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig.l und Fig. 3 in Vergrösserung einen Schnitt durch den Aussenteil einer Abspritzscheibe.
In dem Gehäuse 1 des Schneckengetriebes ist auf einer Welle 2 das Schneekenrad 3 und auf einer mehrfach abgesetzten Welle 4 die Schnecke 5 angeordnet. Die Schnecke 5 ist an ihrem mit Schraubengewinde versehenen Teil gegenüber dem Eingriffsfeld 6. des Schnek- kenrades 3 in einem Gleitlager 7 gehalten. Eine zweite Lagerung der Welle 4 erfolgt durch ein Kugellager 8, weiches mittels der Einstellschraube 9 und dem Verschlussdeckel 10 in dem Gehäuse und mittels der Mutter 11 und einem Wellenabsatz an der Welle 4 be festigt ist. Der Verschlussdeckel 10 weist eine Dichtung 12 auf.
Zu beiden Seiten der Schnecke 5 ist auf die Welle 4 je eine Spritz- scheibe 13 und 14 aufgesetzt, welche in das in den Ölbecken 15 bzw. 16 befindliche Öl eintauchen. Die beiden Ölbecken sind durch Seitenkanäle 17 und 18 miteinander verbin den. Der verbesserten Wärmeabfuhr von dem Gehäuse dienen Kühlrippen 19. Insbesondere sind Kühlrippen 19 unterhalb der Ölablauf flächen 20 angeordnet. Die ölablaufflächen 20, die gegen das Ölbecken 15 bzw. 1.6 hin durch einen Wulst 21 abgeschlossen sind, fal len quer zur Schneckenachse nach aussen hin ab.
In dem Gehäuse befinden sich eine Ent lüftungsöffnung 22 in der obern Wandung und zwei Entlüftungsöffnungen 23, die durch Abdeckungen 24 gegen das Austreten von Öl- teilchen abgeschirmt sind, in den senkrechten Wänden. Die Seitenflächen 25 und 26 (Fug. 3) der Spritzseheiben laufen nach aussen hin zu sammen und stossen in einem Winkel von a 30 aneinander. Die Stosskante 27 darf höch stens geringfügig abgerundet sein.
Dreht sich das Schneckenrad 3 in der durch den Pfeil angegebenen Richtung, so werden dessen aus dem Eingriffsfeld 6 aus getretene Zähne durch das von der Spritz- scheibe 14 geförderte Öl gekühlt.
Kurz vor dem erneuten Eintritt in das Eingriffsfeld werden die Zähne noch einmal durch das von der Spritzscheibe 13 hochgeschleuderte Öl be- aufschlagt. Das aus der Eingriffszone stark erhitzt entlassene Öl schmiert zunächst noch das Gleitlager 7, aus dem es nach beiden Sei- i,en herausfliesst und auf die) Ablaufflächen 20 gelangt.
Es fliesst zunächst quer zur Schnel;:- kenachse bis in die Seitenkanäle 17 und 18 und wird auf diesem Wege gekühlt: Erst dann gelangt es in die Ölbecken 15 bzw. 16 zurück und kann von den Spritzscheiben erneut er fasstwerden.
Selbstverständlich fallen auch noch andere Ausführungsformen in den Bereich der Er- Findung. Beispielsweise können statt einer Spritzscheibe 14 mehrere Spritzscheiben nebeneinander angeordnet sein. Das Gleitlager 7 braucht nicht in der dargestellten Weise um mehr als 180 tim die Schnecke herum zu greifen; es genügt in manchen Fällen auch, wenn es lediglich ein Viertel des Schnecken umfanges' umfasst.