Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Mittelelektr odenteils für Zündkerzen Die Erfindung bezieht sieh auf ein Ver fahren zur Herstellung eines Mittelelektroden teils für Zündkerzen, der aus einem gut wärmeleitenden Metallkern und einem sein zündseitiges Ende mit umgebenden Mantel aus betriebsfestem Metall besteht.
Bei dem bisher bekannten Verfahren dieser Art wird zunächst der Mantel aus Chrom oder Nickel in spanabhebender Bearbeitung hergestellt und dann der vorgefertigte Metall kern in den Mantel eingelötet. Dieses Ver fahren ist jedoch umständlich und damit die nach ihm hergestellten Erzeugnisse teuer, so dass Zweistoffmittelelektroden bisher nur bei Spezialkerzen verwendet werden konnten.
Diese Nachteile lassen sich vermeiden, wenn gemäss der Erfindung die Elektrode durch in Stempelbewegungsrichtung erfol gendes Kaltfliesspressen zweier aufeinander liegender Platinen erzeugt wird, von denen die vordere aus dem Mantelmetall, die hin tere aus dem Kernmetall besteht.
Das neue Verfahren gestattet, Zweistoff mittelelektroden schnell und billig in einem für die Mengenfertigung geeigneten Pressver- fahren herzustellen.
Fliesspressverfahreri, insbesondere Wärm- pressverfahren, zur Herstellung von mit einer Metallauflage versehenen, stabförmigen Ker nen in der Weise, dass eine dem Kernmetall- block in Pressrichtung vorgelagerte Platine durch gemeinsames Auspressen zu einem den Kern in Form einer Kappe und eines Man tels fest umschliessenden Überzug umgebildet wird, sind an sich bekannt. Mittelelektroden teile der eingangs beschriebenen Art wurden jedoch noch nicht in einem Pressverfahren hergestellt.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Verfahren unter Kaltfliesspressen ein Press- verfahr en verstanden werden soll, das bei Temperaturen durchgeführt wird, die wesent lich unterhalb der Schmiedetemperaturen der verarbeiteten Metalle liegen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des, Im einzelnen zeigt Fig.1 einen Längsschnitt durch eine Fliess- pressmatrize mit eingelegten Platinen und dicht über der Matrize den untern Abschnitt.
des zugehörigen Pressstempels in Ansicht, Fig. 1a das untere Ende eines Pressstem- pels anderer Form, Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt nach Durchführen des Fliess- pressvorganges, Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen mit dem Pressstempel gemäss Fig. 1 hergestellten Fliesspressteil, Fig. 4 einen Fliesspressteil,
welcher mit dem Pressstempel gemäss Fig. 1a hergestellt ist, teils in Ansicht, teils im Längsschnitt, Fig. 5 einen Querschnitt durch zwei Plat ten mit einer Zwischenlage aus einem dritten Stoff und Fig. 6 einen Längsschnitt durch den. Iso- lierkörper einer Zündkerze mit einer mehr teiligen Mittelelektrode, deren zündseitiger Abschnitt aus einem Fliesspressteil gemäss der Erfindung besteht.
Die Matrize 1 ist mit einer Aufnahmeboh rung 2 und einer engeren Auspressöffnung 3 1-ersehen, an die sich wieder ein weiterer Boh rungsabschnitt 4 anschliesst. Der Übergang zwischen der Aufnahmebohrung 2 und der Auspressöffnimg 3 besteht aus einem kegelför migen Bohrungsabschnitt 5. Der Neigungs winkel a der Kegelmantelfläche des Bohrungs abschnittes 5 zur Normalebene beträgt etwa 30 .
In Fig.1 sind in die Aufnahmebohrung 2 der Matrize eine Nickelplatine 6 und darüber eine Kupferplatine 7 eingelegt. Die Höhe der Nickelplatine beträgt etwa ein Drittel ihres Durchmessers. Die Nickelplatine 6 ist mit einem Kupferüberzug versehen, welcher die innige Verbindung zwischen dem Nickelteil und dem Kupferteil beim Fliesspressen sowie das Gleiten beim Hindurchdrücken der Pla- tinen durch die Abflussbohrung 3 begünstigt.
Der Pressstempel 8 nach Fig. 1 hat an sei ner Stirnfläche einen kegelförmigen Vor sprung 9. Dieser Vorsprung dient dazu, die Platinen durchzubiegen, bevor die untere Pla- tine 6 durch die Auspressöffnung fliesst. Durch die Form des Vorsprunges 9 kann das Inein- anderfliessen .der Platinen beim Fliesspressen unter Berücksichtigung der Materialeigen schaften der jeweils verwendeten Platinen beeinflusst werden.
Eine etwas abgeänderte Form eines Pressstempels ist in Fig.la dar gestellt. Hier ist der Ansatz 9 mit einem zen tral angeordneten Zapfen 10 versehen.
Nach dem Pressvorgang sind die Platinen 5, 7 in die in Fig. 2 dargestellte Form über gegangen. Der fertige Fliesspressteil wird . in bekannter Weise durch einen Auswerfer aus der Matrize 1 herausgedrückt oder durch den Stempel 8 herausgezogen, an dem der Fliess- pressteil leicht lösbar haften bleibt. .
Der im Längsschnitt dargestellte stabför- mige Fliesspressteil nach Fig.3 ist mit dem Pressstempel nach Fig.1 und der Fliesspress- teil nach Fig.4 mit dem Preessstempel nach Fig.la hergestellt.
Bei dem Beispiel nach Fig. 4 ist eine dem Zapfen 10 entsprechende Vertiefung 11 in das kopfartige obere Ende des Fliesspressteils eingedrückt. Die Vertie fung 11 kann zum Befestigen eines Anschluss- drahtes, Anschlussstabes oder dergleichen die nen.
Zwischen beiden Platinen kann sich auch eine Lage 12 (Fig. 5) aus einem metallischen Lot, beispielsweise aus einer Legierung aus Blei, Zinn und/oder Wismut, befinden, wel ches die Aufgabe hat, die feste Verbindung der Platinenmetalle zu unterstützen. Die Zwi schenlage 12 kann lose zwischen die Platinen 6, 7 eingelegt oder auch mit einer oder beiden Platinen, z. B. durch Löten oder Schweissen oder durch Aufgalvanisieren, fest verbunden sein. Die beiden Platinen 6, 7 können auch ohne Zwischenlage durch Schweissen mitein ander verbunden sein.
Bei dem Anwendungsbeispiel nach Fig. 6 bildet der Fliesspressteil 6, 7 den zündseitigen Abschnitt der in einen Zündkerzenisolierkör- per 13 eingesetzten mehrteiligen Mittelelek trode.
Der sich beim Fliesspressen ergebende kopfartige Endabschnitt 14 des Fliesspress- teils dient dabei gleichzeitig zum Abstützen des zündseitigen Elektrodenteils auf einer Schulter der Isolatorlängsbohrung. Mit dem den Anschlussbolzen 15 bildenden Elektroden abschnitt ist der zündseitige Abschnitt der Mittelelektrode durch einen Stift 16 verbun den, der in der Vertiefung 11 (Fig.4) be festigt sein kann.
Ausser Nickel und Kupfer können auch andere geeignete Metalle verpresst werden. So kann als betriebsfestes Mantelmetall ausser Nickel auch Chrom oder Silber und als gut wärmeleitendes Kernmetall ausser Kupfer auch Silber verwendet werden, sofern diese Metalle oder ihre Legierungen den Fliess- - bedingungen genügen. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens muss jedoch dabei den betreffenden Metallen angepasst werden. Dies gilt insbesondere für den Win kel der Abschrägung in der Matrize.