Verfahren zum Spülen von Wäsche Beim Waschen von Wäsche. ist. es bekannt, den Spülvorgang dadurch abzukürzen, dass man dem Spülwasser 'Säuren zusetzt, welebe die alkalischen Bestandteile des Waschmittels neutralisieren. Die Verwendung von Säuren ist jedoch mit, einer Reihe von Nachteilen verbunden. Insbesondere werden hierdurch Metalle angegriffen. Ein grosser Teil der ge- iverblielien Waschmaschinen besteht aber aus verzinktem Eisenblech. Ferner wird das Ge webe durch Säuren angegriffen und vorzeitig zerstört.
Anderseits werden die aus Kalkseifen und andern Kalk-, Magnesium, und Schwer metallverbindungen bestehenden Ablagerun gen auf dem Gewebe nur teilweise aufgelöst.
Diese Mängel werden gemäss der Erfin dung dadurch beseitigt., da.ss zum Spülen der gereinigten Wäsche eine mit einem sauren Polyphosphat, dessen PH-Wert unter 5,0 in 1prozentiger wässeriger Lösung liegt, ange säuerte Spülflüssigkeit verwendet wird.
Die Herstellung dieser sogenannten ver netzten sauren Polyphosphate ist bekannt und erfolgt zum Beispiel durch thermische Behandlung von Mononatriumphosphat oder Mononatriumphosphat und Phosphorsäure. Der typische Vertreter dieser sauren Poly phosphate ist das sogenannte saure polymere Natriummetaphosphat, das einen pH-Wert von ?,5 in 1prozentiger wässeriger Lösung besitzt und vorzugsweise bei dem Verfahren gemäss der Erfindung zum 'Spülen von gerei nigter Wäsche verwendet wird.
Die Konstitution dieser sauren Polyphos phate ist nicht einwandfrei bekannt, weshalb zur eindeutigen Kennzeichnung der pH-Wert einer 1prozentigen wässerigen Lösung dieser Verbindungen angegeben wird.
Im allgemeinen genügt zur Erzielung der erheblichen Abkürzung des (Spülvorganges die Verwendung einer solchen 1prozentigen wäs serigen Lösung des stark sauren Polyphos phates vom PH unter 5,t?, und nennenswerte schädliche Einflüsse auf Metalle oder Gewebe treten hierbei nicht ein. Ein besonderer Vor teil besteht darin, dass die Ablagerungen auf dem Gewebe aufgelöst werden, ohne dass die Faser selbst angegriffen wind.
Den sauren Polyphosphaten können wei tere in der Waschtechnik an sich bekannte Zusätze zugegeben werden, wobei die saure Reaktion erhalten bleiben muss, In Betracht kommt beispielsweise festes Wasserglas, Ortho- phosphat und optischer Aufheller. Unter optischen Aufhellern oder Weisstönern sind Stoffe zu verstehen, die in kleinen Mengen von meist. weniger als 0,5 /a dem Wasch oder Spülmittel zugegeben werden, um eine Fluoreszenz auf dem Gewebe hervorzurufen.
Eine grosse Zahl derartiger 'Stoffe von ver schiedener chemischer Zusammensetzung ist bekannt (v g1. Melliand's Textilberichte 1929, Seite 468 und Angewandte Chemie , Aus gabe A, 1949, Nr. 1). Schliesslich können zur weiteren Sicherung und zum Schutz der Metallgefässe, insbesondere der Waschmaschi nen, korrosionsverhindernde Stoffe an sich bekannter Art zugesetzt werden.
Im Gebrauch besteht ein weiterer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung darin, dass die sauren Polyphosphate im Gegensatz zu den bisher benutzten flüssigen Säuren in Pulverform vorliegen und daher gut ver packt und gelagert werden können. <I>Ausführungsbeispiele:</I> 1.<B>l0'</B> kg 'Trockenwäsche wurden in einer verzinkten Trommelwaschmaschine gewaschen. Wie allgemein üblich, wurde zuerst mit alka lischem Vorwaschmittel vorgewaschen und anschliessend mit. alkalischem Waschmittel fertig gewaschen.
Dem dritten Spülbad wurde bei einem Flottenverhältnis 1 : 5 (Trok- kenwäsche zu Spülwasser) 10 g einer Mi- schung von 95 % saurem polymerem Natrium- phosphat, hergestellt durch thermische Be handlung von Mononatriumphosphat. und Phosphorsäure, vom pH-Wert 2;
5 in 1prozen- tiger Lösung, 4,9 % festes Wasserglas und 0,1% optischer Aufheller, zum Beispiel Di- aminostilbendisulfonsäure, zugegeben.
Nach dem dritten Spülgang war eine Alkalität nicht mehr festzustellen, während das Spülwasser ohne Zusatz noch deutliche Alkalität zeigte. Ohne Zusatz von saurem Phosphat musste fünfmal behandelt werden, um die Alkalität herauszuspülen.
2. 2!0 kg Wäsche wurden in kupfernen Trommelwasehmaschinen gewaschen. Nach der Fertigwäsche wurden dem dritten Spülgang 25 g einer Mischung von 998 % saurem poly- merem Natriummetaphosphat und. 0,10/0 Dodecylamin und 0,10/0 optischer Aufheller zugesetzt.
Eine Alkalität. war nach diesem Spülgang nicht mehr festzustellen.
Das Metall der Waschmaschine war in beiden Fällen nicht angegriffen, die Wäsche war ablagerungsfrei und von gutem weichem Griff.
B. 10 kg Trockenwäsehe wurden in einer verzinkten'Trommelwasehmasehine gewaschen. Nach der Fertigwäsehe wurden dtem dritten Spülgang 30 g polymere Stickstoffphosphor- säurev erbindungen mit einem PH-Wert _Von 1,9 in 1prozentiger wässeriger Lösung zugesetzt.
Die Herstellung solcher polymerer :Stickstoff- phosphorsäureverbindungen erfolgt dadurch, dass man Orthophosphorsä.ure oder wasser ärmere Phosphorsäuren auf Harnstoff, vor zugsweise im Mengenverhältnis von Phos phorsäure zu Harnstoff, wie 1:1 bis 2:1, bei höheren Temperaturen, insbesondere bei solehen. von 100 bis 1:50 , zur Einwi=rkung bringt und die Reaktionsmasse so lange er hitzt, bis die stürmische Reaktion nachlässt und wesentliche Mengen von Kohlensäure nicht mehr entweichen.
Die Alkalität ging nach diesem dritten Spülvorgang unter Verwendung der poly meren Stickstoffphosphorsä.ureverbindungen nicht mehr als notwendig zurück, so dass also weitere Spülvorgänge nicht mehr notwendig waren. Diese Alkalität ist. etwa dieselbe, als wenn ohne diese polymeren Stickstoffphos- phorsäureverbindungen zwei weigere Spül gänge eingeschaltet werden.