Strickware Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung einer Strickware mit hoher Wider standsfähigkeit. gegen Abnützung und Lauf maschen.
Strickwaren, beispielsweise Damenstrümpfe, sind im allgemeinen aus einfädigen Maschen gebildet, welche regelmässig aneinanderge- reiht sind. Solche Strickwaren enthalten ein Minimum an Garn und haben ein glattes Aus sehen.
Der grösste Nachteil, der solchen be kannten Strickwaren anhaftet, liegt. in ihrer ;=rossen Anfälligkeit für Laufmaschen, und ferner, wenn sie ans einfibrilligem, synt.het.i- sehem Garn hergestellt sind, in ihrem g@än- zenden, spiegelnden Aussehen, welches von den führenden Modeschöpfern abgelehnt wird.
Es wurden Versuche durchgeführt, um diese Laufinaschenanfälligkeit dadurch zu überwin den, dass die Maschen ineinander verstrickt wurden, um verriegelte Maschen zu bilden, die ein Weiterlaufen von Fallmaschen über solche Riegelmaschen hinaus verhindern. Auch bei solchen Ausführungen sind Laufmaschen möglich, jedoch ist deren Länge beschränkt, so dass sie mehr das Aussehen von Löchern in der ",t.riekware haben, welche Löcher aller dings in vielen Fällen ebenso unansehnlich sind wie die Laufmaschen.
Bisherige Verfahren zur Herstellung feiner Strickwaren, wie beispielsweise Damen strümpfe, verwenden Nylongarne von 15 und 30 Deniers, oder soweit erhältlich, noch feinere Garne. Ein 30-Denier-Nylongarn wird gewöhnlich aus mehreren Fibrillen, gewöhn lich 10, durch Verzwirnung derselben herge stellt. 15-Denier-Nylongarn ist normalerweise ein einfibrilliges Garn, das eine kontinuier liche, glatte zylindrische Oberfläche aufweist.
Bekannte Strickwaren aus 15-Denier-Garn haben bei weitem nicht den Widerstand gegen Abnützung, den gleichartig hergestellte Strick waren aus schwereren Garnen aufweisen. Strickwaren aus 15-Denier-Garn sind auch bei weitem anfälliger für Laufmaschen als Strick waren aus schwereren Garnen. Trotz dieser Nachteile sind 15-Denier-Strickwaren dank ihrer Glätte im Aussehen weitaus leichter verkäuflich als Strickwaren aus schwereren Garnen.
Die Strickware gemäss vorliegender Erfin dung ist nun gekennzeichnet durch aus meh= regen einfibrilligen Garnen gebildete Maschen, bei welchen die Garne mindestens teilweise entlang der einen Maschenschleife durch einen Zwischenraum voneinander getrennt sind.
Dies ergibt eine Widerstandsfähigkeit gegen Abnützung und Laufmaschenbildung, welche bisher in derartigen Strickwaren nicht anzutreffen war, indem beispielsweise ein ein zelner herausgezogener Faden abgeschnitten werden kann, ohne dass die Strickware einen sichtbaren Schaden davon trägt, der ihre Weiterverwendung verunmöglichen würde, wie dies bei einer Laufmasche in einem nor malen Damenstrumpf der Fall ist. In der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Ausschnitt eines Ausfüh rungsbeispiels einer erfindungsgemässen Strickware mit zwei einfibrilligen Garnen pro Masche.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt einer be kannten Strickware mit einem einzigen ein- fibrilligen Garn. pro Masche.
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1, und Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 2.
Nach Fig. 1 sind zwei einfibrillige Garne 1 und 2 in jeder Masche 3 eingestrickt. Diese Garne 1 und 2 werden derart auf die Plati- nenbarren und Teilgeräte einer bekannten Strickmaschine aufgelegt, dass Maschen gebil det werden, bei welchen zwischen den Garnen 1 und 2 an den Maschenschleifen 5 ein Zwi schenraum 4 entsteht, wobei beide Garne 1 und 2 in den Maschenschleifen in derselben Ebene liegen.
Infolgedessen weist die derart hergestellte Strickware eine Glätte und Durchsichtigkeit auf, die sehr nahe an die jenige der bekannten Strickware nach Fig. 2, deren Maschen 6 mit einem einzigen einfibril- ligen Garn hergestellt sind, herankommt. Es sind jedoch immer noch genügend Abwei chungen in der Dicke der Strickware, insbe sondere entlang den Schenkeln der Maschen vorhanden, um dem Ganzen ein mattes Aus sehen zu verleihen, welches im Gegensatz zum glänzenden Aussehen der bekannten Strick waren aus einem einzigen Garn, mit spiegeln der Oberfläche, gemäss Fig. 2 steht.
Das matte Aussehen der Strickware nach Fig. 1 scheint die charakteristischen Oberflächeneigenschaf ten eines Kreppgewebes .aufzuweisen. Der an allen Maschenschleifen 5, sowohl Nadel als Platinenmaschenschleifen, auftretende Zwischenraum 4 zwischen den Garnen 1 und 2 ist gewöhnlich nicht grösser als die Dicke des Garnes, doch wurde festgestellt, dass dieser Zwischenraum vollauf genügt, damit bei Entstehung von Fallmaschen die Wahr scheinlichkeit, dass nur ein Garn herausge zogen wird, grösser ist als die Wahrschein lichkeit, dass beide Garne zusammen heraus- gezogen werden.
Mit andern 'Torten ist es wahrscheinlieh, dass der Fallmaschen bewir kende Gegenstand nur das Garn 1 erfasst Lind das Garn 2 unberührt lässt und umge- kehrt. Falls das eine Garn in erheblichem Masse aus der Ebene der Strickware heraus gezogen wird, kann es reissen. Die Enden des gerissenen Garnes ziehen sich hierauf in das Gestriek zurück, so dass sie von aussen nicht mehr sichtbar sind oder störend wirken. Da mit entsteht natürlich eine Stelle, an welcher die Maschen nur aus einem einzigen Garn bestehen.
Sollte hierauf dieses einzige übrig bleibende Garn herausgezogen, gebrochen oder zerschnitten werden, so entstünden Lauf- masehen wie bei bekannten Strickwaren nach Fig. 2. Es wurde aber festgestellt, da.ss ausser ordentlich selten, wenn überhaupt, eine Lauf masche durch Durchtrennung zweier Fäden an derselben Stelle erzeugt wird.
Die geringe Anfälligkeit des beschriebenen Gestrickes gegen Laufmaschen wird ferner dadurch unterstützt, dass das zusätzliche Garn in der Masche dieser eine grössere Oberfläche und -damit einen grösseren Eindringwider- stand verleiht.
Es können auch drei oder mehr einfibril- lige Garne für jede Masche verwendet wer den, doch ist es dann schwierig zu erreichen, dass jedes Garn an den Maschenschleifen mit dem nächstliegenden einen Zwischenraum ein schliesst und in einer Ebene mit den andern Garnen liegt.
Wenn mehrfibrillige Garne in obgenann- ter Art gestrickt werden, stellen sieh die Garne auf, statt sieh in einer einzigen Ebene zu verteilen, so dass die erhaltene Strickware ein sehr schweres Aussehen erhält. Zwei mehr fibrillige Garne, welche in der genannten Art gestrickt werden, bilden demzufolge eine Strickware, bei welcher die Garne an den Maschenschleifen nicht voneinander getrennt sind. Eine derartige Strickware scheint aus einem Garn gestrickt worden zu sein, das dop pelt so dick ist. wie das tatsächlich verwendete und ist aus diesem Grunde nicht verkäuflich.
Bei einer Strickware aus je einem einfibrilli- gen und einem mehrfibrilligen Garn trennen sich die beiden Garne nicht voneinander. Viel mehr verzwirnt sich das einfibrillige Garn um das mehrfibrillige Garn.
las ist klar, dass die Garne nicht nur ein- fibrillig sein müssen, sondern im übrigen auch eine nicht haftende Oberfläche aufwei sen müssen, wie dies z. B. für Nylon der Fall ist, das sieh besser eignet als natürliche oder andere bekannte synthetische Garne, welche eine grössere Affinität zueinander haben.